- z.B. bei FAZ.NET 8.9.2010
Was ist dran an Sarrazins Thesen?
Die Arbeiten der Entwicklungspsychologen und Begabungsforscher Heiner Rindermann und Detlef Rost wurden zu den wichtigsten Quellen für Thilo Sarrazins Deutschland - Buch. Jetzt schreiben sie, was an Sarrazins Thesen Bestand hat - und was nicht.
Zitat: Die von Sarrazin angeführten Zahlen, die sich auf die Bedeutung der Genetik für Intelligenzunterschiede beziehen, sind korrekt
- Massive Fehlinterpretationen haben wir nicht gefunden.
Der ganze Artikel hier:
http://www.faz.net/s/Rub9B4326FE2669456BAC0CF17E0C7E9105/Doc~EBFC72F0...
- diese Frage kannst du dir selbst beantworten.
Falsch! Wenn Du eine Behauptung aufstellst, musst Du sie auch belegen, sonst ist das leeres Geschwätz. Gerade die FAZ ist ideologisch auf Sarrazins Seite.
Und wenn die keine anderen Wissenschaftler findet, die sein Buch bewerten wollen als jene, auf die er sich stützt, so spricht das für sich. Aber selbst die bestätigen ihn nur eingeschränkt und auf peinliche Weise, wenn sie schreiben, dass "Sarrazin, zumindest was das Psychologische angeht, für einen Laien bemerkenswert differenziert argumentiert." Und weiter: " Obwohl fachfremd, scheint Sarrazin das, was er in psychologischen Fachbüchern gelesen hat, im Wesentlichen verstanden zu haben."
Mit anderen Worten hat der Schüler eine ordentliche Arbeit abgeliefert. Sie sind nicht verpflichtet, darauf hinzuweisen, dass ihre Thesen in der Fachwelt keineswegs unumstritten sind. Eine objektive Bewertung von Sarrazins Buch sollte darauf hinweisen. Hier vernachlässigt die FAZ ihre Informationspflicht.
Solltest Du nicht nur Deine Vorurteile bestätigt wissen wollen, sondern ein ernsthaftes Interesse an der Thematik haben, findest Du hier einen Einstieg für weitere Recherchen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Kritik_am_Intelligenzbegriff
Eines muss ich noch loswerden, bevor ich mich wie angekündigt aus der Diskussion zurückziehe. Das Ende des von Dir verlinkten Artikels verlässt komplett die wissenschaftliche Ebene und zeigt, worum es wirklich geht - nämlich Politik:
"Allerdings weist das deutsche Bildungssystem im internationalen Vergleich keine extremen Defizite auf, und Ressourcen, die hier investiert werden sollen, müssten zunächst außerhalb dieses Systems erwirtschaftet werden. Auch darf man sich nicht einer Machbarkeitsillusion hingeben: Es gibt Grenzen der Förderung, letzten Endes muss immer die betreffende Person selbst lernen und selbst denken. Maßnahmen müssen psychologisch zielführend, politisch sinnvoll, von wohlwollender Verantwortung getragen und ethisch legitimierbar sein. Die Frage der Gene ist hier von nachgeordneter Bedeutung, zudem eine stärkere genetische Verankerung nicht automatisch Unveränderbarkeit bedeutet."
Ich finde es unglaublich, wie da von Wissenschaftlern unser Bildungswesen schöngeredet wird. Da können wir uns ja zufrieden und bequem zurücklehnen.