Es gibt, meines Erachtens, derzeit nur eine einzige Religion, die den bestehenden Religionsfrieden in Deutschland und Europa - im Grunde: weltweit - zu stören vermag und dies auch nachhaltig tut - und das ist der Islam. Der entscheidende Unterschied zwischen dem Islam und den beiden anderen monotheistischen Weltreligionen (und auch den anderen!) liegt darin, daß er eben NICHT, zumindest weitgehend, Privatsache ist, also: individuell verankert, ausgeübt oder liegen gelassen. Sondern massiv in den öffentlichen Raum hineinwirkt und eine eigene Staatsordnung für sich beansprucht.
Christ, z.B., kann man als Individuum sein und sich dennoch in eine säkularisierten Gesellschaftsordnung einfügen oder sich einer säkularen Rechtsordnung unterwerfen. Jude ebenfalls.
Moslem kann man nur dann sein - es sei denn, man ist in der Moderne assimiliert, das sind aber eben nur vergleichsweise wenige Anhänger dieser Religion - wenn man sein gesamtes soziales Gefüge und Handeln an eben dieser Religion ausrichtet. Moslem zu sein ist, im Gegensatz zur Existenz als Christ, Jude, Agnostiker, Atheist, kein individuelles Merkmal ohne Anspruch auf Herrschaft über das Umfeld, sondern ein Kollektivmerkmal mit allen sich daraus ergebenden Konsequenzen.
Es fällt uns, als westlich geprägten Menschen, naturgemäß sehr, sehr schwer, diesen fundamentalen Unterschied überhaupt als solchen zu begreifen - davon, damit entsprechend umzugehen, wollen wir gar nicht erst sprechen:
Man entferne den Islam aus Europa und schon ist der Religionsfriede hergestellt. ODER aber:
Man zwinge die hier lebenden Moslems zur Assimilation und unterstütze diejenigen, die dazu bereit sind dabei... und entferne den Rest.
WÄRE der einzig sinnvolle Weg - ist aber auf der Grundlage unserer säkularen, freiheitlichen Grundordnung, nicht umsetzbar.