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Ludwig II. hieß zu seiner Zeit auch nicht "d. Tiudiske". Der Beiname "der Deutsche" wurde ihm erst Jahrhunderte später beigefügt.
"Tiudisk" leitet sich etymologisch von "theut" ab, dem altgermanischen Wort für Volk, und bezeichnet den jeweiligen Stammesdialekt als "Sprache des Volkes" - im Gegensatz zu Lateinisch (als Sprache des Klerus, der Herrscher und Urkunden) und der romanischen Sprache, wie sie sich trotz germanischer Völkerwanderung (Goten, Burgunder, Vandalen, Franken) in der ehemalig römischen Provinz Gallien entwickelt hatte.
Der Begriff "Tiudisc" wird erstmals in einer erhaltenen Urkunde von 786 aus England verwendet, wo berichtet wird, das etwas in Latein und der Volkssprache verkündet worden ist.
(Nebenbei: während der "germanischen Völkerwanderung" kamen die germanischen Stämme mehr aus dem Osten nach dem heutigen Süddeutschland gezogen, als aus Norddeutschland.)
"Deutsch" als Sprache Teilt sich von Alters her - rein geografisch - in "Hochdeutsch" im Süden und "Niederdeutsch" im Norden (wobei Hochdeutsch teils noch in "Ober-" und "Mitteldeutsch" getrennt wird). Die Sprachgrenze kann man in etwa an "ick" (icke) und "ich" (isch) im Dialekt erkennen.
Die ältesten schriftlichen Belege stammen allerdings fast ausnahmslos aus dem süddeutschen, also "hoch-" / "oberdeutschen" Raum.
Im "Althochdeutsch" (ca. 750-1050) ist das Hildebrandslied überliefert, in "Mittelhochdeutsch" (ca. 1050-1350) sind u.a. die verschiedenen Fassungen des Niebelungenliedes erhalten.
Das älteste "deutsche" Buch ist der "Codex Abrogans", ein Lateinisch-Althochdeutsches Wörterbuch aus der Mitte des 8. Jhd.
"Amtssprache" war auch im "ostfränkischen Reich" weiterhin Latein, auch lange Zeit noch iim "Heiligen Römischen Reich". Das erste Reichsgesetz, das neben Latein auch in Deutsch verbreitet wurde, war der im Jahr 1235 von Friedrich II. erlassene "Mainzer Landfrieden".
Sehr gut. Woher weißt Du das alles? Bist Du vom Fach? Jedenfalls zeigt dies alles, daß das Deutschgetümmel auf etwas dünnen Füßchen steht. Als mein Ururururururahn Albanerich der Zwerg im 11.Jahrhundert den Kochlöffel erfand, war jedenfalls von der Deutschen Einheitssuppe noch nichts zu schmecken, und Ururopa Trutz von Hummeldonk war Kurpfälzer und hätte sich sehr beschwert, wen man ihn zwangseingedeutscht hätte. Deutschland ist - auch! - eine Erfindung von romatischen Schwarmgeistern des frühen 19.Jahrhunderts. Das ist eben die Sonderentwicklung Deutschland - wie auch Italiens -, daß sie zu einer Einheit erst sehr spät fanden. Im Gegensatz zu Nationen wie der französichen oder englischen. Aber selbst die haben die Schotten an der Backe, die von der Backe eigentlich am liebsten weg wollen. Vielleicht deswegen - weil sie eben erst so spät sich eine Einheit auferlegten und deswegen einen überaus heftigen Mangel verspürten - waren gerade Deutschland und Italien so überaus dahinter her, der Welt ihr Nation-Sein mittels Krieg zu beweisen.