Korrekt.
Ich glaube das Abgleichen über Nacht ist Geschichte. Findet meines Wissens 11.00 Uhr und 15.00 Uhr statt, jeden Bankwerktag.
Was offenbar nicht verstanden wird punkto Geldschöpfung: Die Buchgeldschöpfung geht der Schöpfung von Zentralbankgeld voraus. Buchgeldschöpfung ist Kreditvergabe oder Umwandlung von Werten (z.B. Gold) in Buchgeld. Aber neues Geld wird immer von der Zentralbank produziert über die Geldmenge oder eben auch abgeschöpft, respektive aus dem Kreislauf herausgenommen. Und dies beeinflusst die Zinsen. Die Geschäftsbanken können die Zinsen nicht beeinflussen, das wäre ja der Hammer.
BG, New York
Ja, sehe ich genauso.
Zinsen sind wie alle Preise das Resultat eines Marktverhältnis. Erhöht die Zentralbank z.B. die Geldmenge, macht das Inflation. Es hat aber keinen Einfluss auf den Zins als „Knappheitsgewinn“. Zwar steigen die Zinsen durch den Inflationsausgleich, die Zinsbezieher machen dadurch aber nicht mehr Gewinn, da so was eben nur Inflationsverluste ausgleicht.
Echte Zinsgewinne steigen, sobald die Nachfrage nach Krediten wächst, was wiederum Wirtschaftswachstum voraussetzt. Weder Zentralbanken noch Geschäftsbanken können Zinsgewinne beeinflussen.
Ähnlich sieht es aus, wenn die Zentralbanken zu wenig Geld in Umlauf geben. In dem Fall sinken die Preise durch stockenden Absatz, was Zinseinnahmen unnötig absinken lässt. Zinsgewinne machen am meisten bei stabilen Preisen und ausreichenden Wachstumsraten Freude. Bei sinkenden Wachstumsraten lässt sich durch Spielereien an der Geldmenge unterm Strich nichts an sinkenden Zinsgewinnen(!) ändern.
Der Begriff Buchgeld ist m.E. irreführend, denn es handelt sich ja gerade nicht(!) um Geld, sondern um Geldforderungen. Eine interessante Frage ist z.B. ob ein Sichtguthaben auf dem Girokonto „Geld“ ist. Es hat ja scheinbar alle Eigenschaften von Geld, man kann z.B. „sofort“ damit Nachfrage vollziehen.
Tatsächlich handelt es sich nicht um Geld, sondern um einen null-fristigen Geldanspruch, da die Abhängigkeit vom Zentralbankgeld nach wie vor gegeben ist. In den letzten Jahrzehnten haben sich durch das absinkende Zinsniveau gewaltige Bestände an Sichtguthaben auf den Girokonten (eben das Buchgeld) aufgetürmt. Die sind gar nicht mehr durch Zentralbankgeld gedeckt. Denn Geschäftsbanken halten nur soviel Zentralbankgeld auf ihren Zentralbankkonten und im Tresor, wie man voraussichtlich für Überweisungen und Barauszahlungen benötigt.
Überschüssiges Zentralbankgeld wird schleunigst an die Zentralbank zurückgegeben, weil man früher Leitzinsen dafür zahlen musste. Zentralbankgeld wird also nur im Moment einer Guthaben- Übertragung, oder eben einer Barzahlung wirklich benötigt. Die Geldmenge muss erst dann ansteigen, wenn die zeitgleich(!) stattfindenden Zahlungsvorgänge, oder eben die Zahlungsvolumen ansteigen.
Natürlich läuft momentan alles drunter und drüber, weil es durch die niedrigen Zinsen immer wieder zu Stockungen kommt. Auch die enorme Ungleichverteilung der Guthaben/Schuldenberge, führen zu scheinbar unüberwindlichen Problemen in den Absatzmärkten. Das bekommen wir erst wieder durch einen gleichmäßigen, kontinuierlichen Umlauf der gesamten(!) ausgegebenen Zentralbankgeldmenge in den Griff.