... wenn es auf dem Markt angeboten wird, kannst Du es meinetwegen auch Ware nennen.
Es geht bei diesem und anderen Hinweisen auf fragliche Begriffe nicht vordergründig um mich.
Ich möchte, dass Du weniger Widersprüche beim Verständnis hast.
Begriffe müssen eindeutig sein, sonst erfüllen sie ihren Zweck nicht.
Das Produkt einer Liebe ist eben nicht das Gleiche, wie das Produkt eines Kapitalisten. Das zum Zweck des Selbstverbrauches geschinderte Produkt eines autarken Bauern ist keines von beiden.
Wir müssen uns darüber klar sein, was eine Ware und was ein Produkt ist, sonst kann man den Dingen nicht auf den Grund kommen. Die bürgerlichen Theorien gehen mit den Begriffen fahrlässig um. Deshalb landen sie ja auch in Wirrniss. Im Alltag ist es problemlos, solche Begriffe herzunehmen, in der Wissenschaft ist es tödlich.
Geht's gut, nennst Du diesen Risikozuschlag "Ausbeutung"
nein, das ist freie Interpretation von Dir, sehr freie ... :nono:
Die Arbeitskraft kauft ein Kapitalist gewöhnlich zu ihrem Wert. Ohne irgendwelche obskuren "Risikozuschläge". Er kauft sie zu ihrem Wert in der Gewissheit der Einzigartigkeit dieser Ware, mehr Wert erzeugen zu können, als sie selbst wert ist. (Daher kommt der abgeleitete marxistische Begriff MEHRWERT)
Die Abpressung des Mehrwertes lässt sich der Kapitalist selten entgehen. Dieser Vorgang
und nur dieser Vorgang ist im Marxismus mit Ausbeutung der Arbeitskraft gemeint.
Der Kapitalist bezahlt nicht die Leistung des Lohnarbeiters. Die ist gewöhnlich gar nicht Gegenstand des Vertrages mit dem Lohnarbeiter. Die Leistungsergebnisse gehören dem Lohnarbeiter auch nicht.
Es gibt ein paar Tricks die Mehrwertabpressung zu verschleiern und gleichzeitig zu erhöhen. Zum Beispiel durch sogenannten Leistungslohn, der aber in der Regel nur Leistungsanteillohn ist. Dann bekommt der Schindernde bei Erfüllung oder Übererfüllung von Normen etwas zusätzlich zum Normallohn. Ändert aber nichts am Umstand, dass er von darüber liegendem Teil nichts bekommt. Das Prinzip ist nicht aufgehoben.