Aus Gläubiger Sicht sehe ich das nicht so. Ein gelockertes Insolvenzrecht wie in den USA wollte ich nicht.
Wenn Menschen wissen, dass sie für ihre Schulden letztlich kaum zur Verantwortung gezogen werden, sondern schlimmstenfalls - falls überhaupt Sachwerte (Haus) vorhanden sind - nach max.3 Jahren (USA) ihr Vermögen verlieren, ihnen aber der Lohn bleibt, fördert das sicher nicht den verantwortungsvollen Umgang mit Geld und Krediten
Die meisten beanspruchen wohl Konsumkredite und diese Sachwerte sind dann meist unpfändbar, oder nicht verkäuflich. Und was mit den Immobilien passieren kann, wissen wir ja.
Aber ich würde das Insolvenzrecht auch nicht als eine Art Erziehungsmaßnahme betrachten, durch die mal wieder diejenigen leiden, die vielleicht aus Pech oder ohne eigenes Verschulden in die Insolvenz rutschen.
Den Lohn braucht man immerhin zum Leben, neben den finanziellen Problemen kommt durch die Insolvenz oft auch noch Druck aus der Öffentlichkeit dazu und man wird doch ständig quasi beobachtet und durchleuchtet.
Die Rechte und Möglichkeiten der Gläubiger an ihr Geld zu kommen, sind nicht sehr rosig. Großer, zeitlicher und finanzieller - teilweise bürokratisch unnötiger - Aufwand. Einem nackten Mann und so.
Insbesondere, wenn man den Schuldner erst finden muss.
Ok. Schuldnerschutz ist auch wichtig, aber dort, wo sie ihn bräuchten und verdient haben. Z. B., wenn sie wirklich verar***t wurden. Also quasi unverschuldet in die Schuldenfalle getappt sind Aber Banken u. Versicherungen sind dann ja meist fein raus. Längerer finanzieller Hebel und so.
Ich habe es am eigenen Leibe erlebt, was das sog.
bankruptcy in den USA als Gläubiger bedeutet. Ich ging leer aus, keine Chance, herber Verlust.
Ich würde spontan eine andere Rangfolge der bevorrechtigten Gläubiger gut finden und eine Differenzierung nach Verschuldensprinzip.
Dass Banken automatisch oben stehen und sich eigentlich selbst an oberste Stelle setzen, finde ich auch nicht gut.
Vielleicht wäre eine Ordnung nach Fälligkeit gut, wer schon 5 Jahre auf sein Geld wartet, der hat mehr Ansprüche als einer, der 2 Jahre wartet.
Oder wir sorgen dafür, dass keiner leer aus geht, weder Banken, noch Handwerker.
Hat ein Verbraucher seinen Handwerker nicht bezahlt, oder Privatkredite, gleichzeitig ein unzureichend abgesichertes Darlehen von der Bank bekommen (das die Bank nicht hätte geben dürfen), die Verschuldung durch ein Unglück zu Stande kam, werden zu erst die Privatpersonen und Handwerker (finanziell schwächere) befriedigt und zum Schluss die Bank, bzw. könnte die Bank sogar noch zu Schadensersatz verpflichtet werden. Der Staat ist ja immer bevorrechtigter Gläubiger.
Wenn das Geld auch wirklich zu Unrecht vergeben wurde, muss man natürlich über Schadenssatz nachenken.
Aber! gerade bei diesen Finanz- und Beratungsgeschichten finde ich es erschreckend, dass automatisch Banken oder andere Finanzdienstleister immer Fehler gemacht haben sollen.
Natürlich, in vielen Fällen ist das so und oftmals auch aus Gier und Betrug, aber es gibt auf der anderen Seite auch viele Leute, die versuchen ihre Verantwortung abzuwälzen und Anderen die Schuld zu geben.
Oft sind es die, die bei "Rendite" große Augen machen und bei "Risiko" abschalten.
Haken an der Sache -> Viel zu kompliziert und aufwändig.
Jap.
Nein, es liegt nicht am Geldsystem das die Inflation nicht steigt (ich gehe mal davon aus das war die Frage). Die Inflation folgt ziemlich exakt der Entwicklung der Masseneinkommen (Löhne, Renten und Transfereinkommen z.B. Hartz4) zur Produktivitätsentwicklung. Anders ausgedrückt könnte man sagen das die Unternehmen höhere Preise für ihre Produkte am Markt durchsetzen können wenn die Löhne schneller steigen als die Produktivität.
Wenn man also z.B. eine Inflation von 2% erzeugen will und die Produktivität der Volkswirtschaft um 3% steigt müssen die Löhne, Renten etc um 5% steigen. Das ist das ganze Geheimnis.
Die Lösung können nur die Tarifparteien herbeiführen aber die sind daran offensichtlich nicht interessiert, da kann Draghi machen was er will.
Unserer Geschichte zeigt aber doch ein anderes Beispiel: Der Staat hat Geld gedruckt, um einen Krieg zu finanzieren und Schulden zu begleichen.
Die Löhne sind hier
aufgrund der Inflation gestiegen und haben diese nicht verursacht?
Naja, die Vollreserve und der damit verbundene Besitz der Bürger am Geld. Das Geld, das auf dem Bankkonto liegt ist ihm und kein Anspruch.
Ich muss mich aber nochmal genauer mit dem Thema beschäftigen.
Du kannst aber nicht alle Ungerechtigkeiten der Welt dem Geldsystem aufladen (es sei denn Du bist Freigeldanhänger dann ist das normal), denn das hieße die Politiker aus ihrer Verantwortung zu entlassen. Was wäre das falscheste überhaupt denn dann machen die immer so weiter und es ändert sich nie was.
Mir ging es hier doch auch um das Insolvenzrecht und nicht das Geldsystem an sich.
Ich bin kein Freigeldanhänger, finde die Theorie und Idee dahinter aber durchaus interessant, ansprechend und werden mich zukünftig nochmal intensiver damit beschäftigen.
Dann streichen wir die Schulden. Die meisten Schulden der USA liegen bei der Zentralbank, die kann die Schulden mit einem Knopfdruck löschen wenn das nötig ist. Wenn die Geschäftsbanken größere Abschreibungen Bilanzieren müssen dann werden es einige nicht überleben. Die werden dann abgewickelt und dann übernehmen die übriggebliebenen das Geschäft. In den USA sind seit 2008, wenn ich richtig gelesen habe, über 180 Banken in die Pleite gegangen und die Welt dreht sich trotzdem noch.
Glaubst du wirklich, der Staat könnte die Schulden mit einem Knopfdruck löschen?
Neben dem Großteil der Schulden bei der Zentralbank haben die USA viele Schulden im Ausland.
Hier sehe ich aber noch nicht mal das Hauptproblem, den "Eigentümern" der FED würde ein Schuldenschnitt garantiert nicht gefallen und die Banken lassen sie (warum nur?
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) auch nicht pleite gehen.
Selbst wenn Banken pleite gegangen sind, bei einigen Anderen wird es verhindert...
Aber du hast recht, die Welt dreht sich trotz allen finanziellen Problemen trotzdem weiter.
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