Ja damit hat er doch recht, wie sollen denn die Zinsen sonst bezahlt werden? Wie soll es den ohne Wachstum zu neuen Kredite kommen?
Wie ich schon sagte, es werden keine Zinsen bezahlt wenn es keine Nachfrage nach Geld gibt. Mit welchem Druckmittel sollte das Geld/der Zins/der Kapitalbesitzer denn irgendwas erzwingen können?
Wenn sich keiner Verschuldet und die umlaufende Geldmenge abnimmt werden die Preise nicht mehr zu halten sein und wir werden in einer verheerenden Deflationsspirale geraten, bisher hatte immer irgendjemand Schulden gemacht damit frisches Geld in den Umlauf kam. Gegenwärtig sind die Zinsen nicht grundlos niedrig,
Das ist anders auch nicht möglich. Es werden laufend Altschulden getilgt (Geld verschwindet aus dem Kreislauf) und neue Schulden gemacht (Geld wird dem Kreislauf zugeführt). Ob die Geldmenge steigt oder sinkt hängt ausschließlich davon ab ob das Volumen der getilgten Kredite höher oder niedriger ist als das Volumen der Neukredite. Der Zins ist deswegen niedrig weil die klassischen Nachfrager nach Krediten, die Unternehmen, mittlerweile durch Senkung der Unternehmenssteuern und Lohndumping auf so viel Cash sitzen das sie selbst Nettosparer geworden sind. Wenn aber alle Sparen wollen, Unternehmen, Privathaushalte und der Staat (Schuldenbremse) dann ist nach der Regel von Angebot und Nachfrage Nullzins und Rezession die zwingende Folge.
Daran ist aber nicht der Zins schuld sondern unfähige Politiker.
Der Staat die Wirtschaft und die Privatpersonen sind Turmhoch verschuldet und müssen Zinsen zahlen, wären die Zinsen nicht gesengt worden hätten wir schon lange einen Zusammenbruch erlebt.
Um diese Zinsen bezahlen zu können brauchen wir Wachstum. Da ist nichts Falsches an Pommes aussage.
Das wäre so wenn der Zins nicht aus der umlaufenden Geldmenge bezahlt würde sondern irgendwie "obendrauf" käme. Du musst Dich nur mal Fragen was passiert wenn Du einen Kredit aufnimmst. Das erste was Dich der Bänker fragt ist ob Du ein geregeltes Einkommen hast aus dem Du die Tilgung + Zins leisten kannst und ob Du Sicherheiten für den Fall der Zahlungsunfähigkeit stellen kannst. Ist das der Fall bekommst Du den Kredit und dann gibts 3 Möglichkeiten:
- Du zahlst den Kredit ganz normal incl. Zins aus deinem Einkommen zurück und der Kredit ist getilgt.
- Du kannst den Kredit nicht tilgen, dann zieht die Bank Deine Sicherheit ein, macht sie zu Geld und der Kredit ist getilgt.
- Du kannst den kredit nicht tilgen und deine Sicherheit ist wertlos geworden, dann muss die Bank den Kredit abschreiben und das wars.
In keinem Fall muss sich irgendwer verschulden um die Zinsen für Deinen Kredit zu zahlen (es sei denn jemand war so ungeschickt für Dich zu Bürgen).
Das ist ein Guter Einwand, das erst mal das ich ein wirklich brauchbares Gegenargument lese, hätte ich fast gedacht, Fakt ist aber, das die Zinsen für diese Schulden gezahlt werden, die Belastung des Endverbrauchers ist nun mal so hoch. Die Unternehmen rechnen die Zinskosten in den Produkten ein, der Staat zahlt die Zinsen über Steuern, und der Private Schuldner wird weniger Konsumieren Somit der Geld erst gar nicht weiter geben.
Das Geld das der Staat ausgibt ist ja nicht weg, auch die Zinsen nicht. Alles Geld das der Staat einnimmt schüttet er wieder aus, sei es für die Löhne der Staatsdiener für investitionen die dann ihrerseits wieder Arbeitsplätze schaffen oder eben für die Zinszahlungen die an die Halter der Staatsanleihen gehen. Diese AAA Anleihen werden vor allem von Versicherungen oder Fonds gehalten die damit ihrerseits die Ausschüttungen an ihre Kunden finanzieren. Wenn Du eine Lebensversicherung/einen Riestervertrag oder einen Bausparvertrag hast profitierst Du davon das der Staat sich verschuldet hat. Auch der Zins den der Staat zahlt bleibt im Wirtschaftskreislauf.
Wenn die Ausgangsfrage also war ob die Zinszahlungen des Staates in die Produktpreise einfließen und damit die Konjunktur dämpfen ist die Antwort nein. Einerseits müssen natürlich auch die Unternehmen einen Teil zum Schuldendienst des Staates beitragen, andererseits bewirken die Ausgaben des Staates eine Stärkung der Nachfrage die die Dämpfung mehr als ausgleicht.
Der Zins soll dem Wirtschaftswachstum angepasst werden, und die Banken erhalten eine Kleine Gebühr das sie überleben können, (ich würde die Banken auch noch verstaatlichen dann wäre da die Aufregung gering.) In guten Jahren werden die Zinsen auch steigen und in den schlechten Jahren können sie wieder sinken.
Genau das haben wir ja aktuell. Die Wirtschaft läuft nicht, die Nachfrage nach Krediten sinkt und der Zins geht gegen 0. Wo genau ist jetzt das Problem? Wenn du statt einem Zins eine Gebühr nimmst hat Du nichts gewonnen, statt Zinseszins hast Du eine Gebührengebühr mit einem ähnlichen Effekt. Das Hauptproblem ist aber die Rückstellungen die die Bank für ausfallende Kredite bilden muss, das ist der größte Posten in der Zinskalkulation. Wenn jeder Kredit die gleiche Gebühr kostet, die Bank aber unterschiedliche Kosten für Rückstellungen bezogen aufs Kreditvolumen bilden muss (1000 Euro ausgefallene Kreditsumme schmerzt die Bank nicht so sehr wie 10 Millionen) dann muss sie die Kosten mitteln. Dann würden Kleinkredite extrem teuer und Millionenkredite extrem billig. Ich weiss nicht ob das erstrebenswert wäre.
Warum sollten Unternehmen die Umlaufgebühr in den Produkten einpressen? Die Umlaufgebühr ist keine Inflation, sie wirkt sich nicht auf der Währung aus, sondern auf das Gesetzliches Zahlungsmittel und Giralgeld. Alle 2 Monate werden da 1% Fällig, bis dahin hat jedes Unternehmen mit den Geld all Unkosten gedeckt und den Überschuss langfristig angelegt. Es geht ja auch darum das die Leute Geld investieren, wer sein Geld liegen lässt zahlt.
Jeder Unternehmer muss alle Kosten die er hat weitergeben oder er ist in kürzester Zeit pleite. Kein Unternehmen hat aber 0 Cash, Gewinn zu erwirtschaften ist der Grundantrieb der Wirtschaft. Der Unternehmer kann auf 2-Monats Sicht vermutlich halbwegs sicher kalkulieren wieviel Cash er zum Zeitpunkt X haben wird und wieviel er also an Umlaufgebühr zahlen muss. Für diesen Betrag bildet er über seine Produktpreise vorab Rückstellungen, das sind Grundsätze betriebswirtschaftlichen Handelns.
Das gilt auch für jede Bank bei der seinen Überschuss langfristig anlegen, auch die bildet Rückstellungen um zum Tag X die Umlaufgebühr zahlen zu können, über entsprechende negative Guthabenzinsen. Es sei denn der Unternehmer parkt sein Geld im Ausland wo es keine Umlaufgebühr gibt. Da gibts dann sogar noch positive Zinsen.
Die Banken zahlen keine Umlaufgebühr.
Wer zahlt dann für das Geld das auf der Bank liegt?
Viele Leute können die Zinsen nicht mehr bezahlen und andere wollen nicht, so das die Banken schon über Negative Zinsen nachdenken. Es war mal so gewesen das die Kapitaleigner einen höheren Zins erzwingen konnten, das ist Angebot und Nachfrage, aber heute Flutetet die EZB die Märkte das wurde auch mal für Absurd erklärt.
Alle deine Kritikpunkte habe ich schon x mal gelesen, damit kannst Du die Freiwirtschaft nicht im geringsten widerlegen.
Das Schuldenproblem kann man nicht einfach so weg Diskutieren es ist vorhanden, alle Staaten sind sehr hoch verschuldet und die Schulden steigen werden, machen Staaten brechen unter der lasst zusammen Argentinien, Griechenland und weitere Nationen werden folgen.
Das Schuldenproblem muss man nicht wegdiskutieren denn es ist keins. Allen Schulden stehen immer Guthaben in gleicher Höhe gegenüber, in Deutschland stehen z.B. 2 Billionen Euro Staatsschulden etwa 5 Billionen Euro allein Geldvermögen gegenüber mit denen sich der Staat sofort vollständig entschulden könnte wenn er es denn wollte, aber wäre das sinnvoll?
Wenn ein Staat wie Griechenland insolvent ist dann müssen die Gläubiger ihre Forderungen abschreiben, das gab es sowohl in Griechenland als auch in Argentinien. Wenn nicht irgendein durchgeknallter Politiker eingreift und das Verlustrisiko, das sich die Gläubiger über entsprechend hohe Zinsen gut bezahlen lassen wollten, auf den Steuerzahler überträgt dann ist das ein völlig normaler Vorgang.
Es gäbe auch noch eine andere Möglichkeit: Wenn die EZB ihre Satzung ändert und alle von den Eurostaaten am Primärmarkt emittierten Staatsanleihen zu einem Zinssatz von 0 aufkauft dann sinken die Zinszahlungen der Staaten immer weiter je mehr Arleihen mit einem Cupon > 0 getilgt werden. Irgendwann liegen alle Staatsanleihen bei der EZB und die kann dann entscheiden ob sie die bis zum jüngsten Tag in ihren Büchern lässt oder einfach ausbucht. Banken und Versicherungen würden davon natürlich nicht begeistert sein aber da hält sich mein Mitleid in Grenzen.
Wenn man sich näher mit der Geldwirtschaft beschäftigt merkt man schnell das die angeblichen Probleme entweder keine sind (z.B. Zinsseszinsproblem) oder nicht durch die Geldpolitik zu lösen sind (z.B. zu niedrige/hohe Inflation).