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  • Hallo Neuanmeldung und User mit 0 Beiträgen bisher (Frischling)
    Denk daran: Bevor du das PSW-Forum in vollen Umfang nutzen kannst, stell dich kurz im gleichnamigen Unterforum vor: »Stell dich kurz vor«. Zum Beispiel kannst du dort schreiben, wie dein Politikinteresse geweckt wurde, ob du dich anderweitig engagierst, oder ob du Pläne dafür hast. Poste bitte keine sensiblen Daten wie Namen, Adressen oder Ähnliches. Bis gleich!

Freigeld nach Silvio Gesell - Pro und Contra

G

Gelöschtes Mitglied 2265

Je komplexer die arbeitsteiligen Gesellschaften, desto größer die Macht der Geldbesitzer.....auch hier greift die Freiwirtschaft ein, in dem sie die einseitige Machtstruktur bricht.......das ist wahrscheinlich der gefährlichste Teil der Idee...
Die Freiwirtschaft greift nicht in die Substanz relevanter Geldbesitzer ein. Das machen nur Kräfte, welche relevantes Geldkapital-Eigentum enteignen und vergesellschaften.
Das Resultat zunehmender gesellschaftlicher Arbeitsteilung, ist der Gebrauch von Geld. Trotzdem kann eine Gesellschaft über Veränderung ihrer Gesellschafts-Ordnung verhindern, das angespartes Geld private PM in gesellschaftsrelevantem Maß erwirbt und damit tatsächlich ökonomische (im Schlepptau politische) Macht ausübt. Das gilt auch für das sogenannte Finanzkapital.
Den Beweis, dass es prinzipiell möglich ist, haben realsozialistische Staaten erbracht. Das ist auch ihr wichtigstes historisches Denkmal, obgleich statt der gesellschaftlichen Entscheidung meistens nur Minderkräfte der Gesellschaft auf wenig demokratische Art den Zustand der Verhinderung privater Kapitalmacht über viele Jahrzehnte erzwangen.
 
G

Gelöschtes Mitglied 2265

Meine Frage war allerdings mehr wieso Staaten wie Russland, Türkei und Brasilien unter diesen Bedingungen hohen Wachstumsraten erzielen können.
Wieso ist das eine Frage für Dich? Das hat doch keiner bezweifelt. Lediglich gesagt war, dass bei Hyperinflation i.d.R. die Wirtschaft zusammenbricht.
http://www.politik-sind-wir.de/show...Pro-und-Contra?p=355100&viewfull=1#post355100

Mehr über die Wechselwirkungen von Inflation und Wachstum findest Du im nachfolgenden Link, hervorragend aufgeteilt verschiedener Methodik:

http://www.fiwi.uni-bayreuth.de/de/download/WP_06-04.pdf
 

Spökes

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Wieso ist das eine Frage für Dich? Das hat doch keiner bezweifelt. Lediglich gesagt war, dass bei Hyperinflation i.d.R. die Wirtschaft zusammenbricht.
http://www.politik-sind-wir.de/show...Pro-und-Contra?p=355100&viewfull=1#post355100

Mehr über die Wechselwirkungen von Inflation und Wachstum findest Du im nachfolgenden Link, hervorragend aufgeteilt verschiedener Methodik:

http://www.fiwi.uni-bayreuth.de/de/download/WP_06-04.pdf
...und nun meinst Du, wenn die Wirtschaft aufgrund einer Hyperinflation zusammen bricht gibt es keine Vernichtung realer Werte?

Zitat von gelöschter Account:
Inflation vernichtet keine realen Werte.
 

Pommes

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Immer wieder der gleiche Fehler. "Mehr Zinsen" werden nicht erwirtschaftet! Oder kennst Du irgendjemand, der frühmorgens aufsteht und sagt, ich produziere jetzt "mehr Zinsen"?
Wenn jemand von "mehr Zinsen" spricht, dann hat er den Bezug zu nennen. "Mehr Zinsen" gegenüber was? Gegenüber dem Nachbarn? Gegenüber dem Vorjahr? Gegenüber seinen Vorstellungen?

Siehe Zinsformel Googel Exponentialfunktion!
Wachsende Verschuldung nimmt jeder Trottel zur Kenntnis, Schulden und Guthaben sind jedoch die zwei Seiten ein und derselben Medaille.
Guthaben wollen verzinst werden, folglich wächst mit den Guthaben auch die Menge der zu erwirtschaftenden Zinsen.
Für die ganz Dummen noch mal ein Bildchen!
Anhang anzeigen 2196
 

Pommes

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Ach, Sklaverei und Leibeigenschaft sind neuerdings eine Funktion des Geldes? :giggle:

Na was sonst, die Warenpreise enthalten ca. 32% Zinsanteile in den Mieten sind es sogar bis zu 70%.
Du erwirtschaftest das leistungslose Einkommen des Geldbesitzers, deine Leistung wird also enteignet, halt durch den Zins.
Für mich ist das Sklaverei.
 

Pommes

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Der Freiwirtschaftler Pommes benutzt hier gerade einen definierten Begriff seiner "Lehre" völlig falsch synonym der Inflationserscheinung "Verfall der Währung".

Inflation ist Geldentwertung durch steigende Preise, Ursache zu viel Geld im Markt, Punkt!
Da ändert auch die Rote Socken Fraktion nix dran.

Blöd zudem, dass eben diesem Verfall (ausgelöst durch Ausdehnung der Geldmenge im Verhältnis zu den realen Gütern) vom Geldschöpfer gegengesteuert werden könnte, während beim Freigeld der Verfall beschlossene Sache ist.

Wenn man sich denn dann schon mal mit J.M.Keynes (Liquiditätsfalle) befasst hätte bräuchte man nicht so ne Kinderkacke veröffentlichen wie du das hier tust.
Inflation ist Zins bedingt, der Zins ist eine exponentiell wachsende Größe, der Bedarf an Gütern und Dienstleistungen dagegen ist eine immer nur temporär und dann auch nur linear wachsende Größe.
Aus der sich daraus ergebenden Differenz zwischen Geldmenge und Wirtschaftsleistung haben wir die Inflation.
Zu beseitigen wäre dieser Zustand nur durch ein ebenfalls exponentielles Wachstum der Wirtschaftsleistung und das wird wohl ein kapitalistischer Wunschtraum bleiben.
 

Pommes

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...und nun meinst Du, wenn die Wirtschaft aufgrund einer Hyperinflation zusammen bricht gibt es keine Vernichtung realer Werte?

Nicht nur das, das Geld selber ist schließlich auch ein realer Wert, Geld ist nämlich eine Ware, eine Tauschware.
 

Pommes

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Wieso ist das eine Frage für Dich? Das hat doch keiner bezweifelt. Lediglich gesagt war, dass bei Hyperinflation i.d.R. die Wirtschaft zusammenbricht.
http://www.politik-sind-wir.de/show...Pro-und-Contra?p=355100&viewfull=1#post355100

Mehr über die Wechselwirkungen von Inflation und Wachstum findest Du im nachfolgenden Link, hervorragend aufgeteilt verschiedener Methodik:

http://www.fiwi.uni-bayreuth.de/de/download/WP_06-04.pdf

Die Wechselwirkung zwischen Inflation und Wachstum können wir justemeng in freier Wildbahn anschauen, wo nämlich die Banken auf immer dickeren Passiva sitzen, immer mehr Geld auf ihren Konten bei der EZB bunkern und da inzwischen schon Strafzinsen zahlen.
Das ist aber noch nicht alles, da werden hochzinsige Verträge gekündigt und stellenweise diese Strafzinsen schon an die Sparer weiter gereicht.
Die Banken können schlicht und ergreifend die Ansprüche ihrer Anleger im Markt nicht mehr verdienen.
So viel in Sachen Inflation und Wachstum.

Achso hab ich noch vergessen, in manchen Ländern wird die Bargeldmenge schon beschränkt weil man Angst hat das der Bürger seine Knete ins Kissen stopft.

Mit Freigeld wär das nicht passiert
 
G

Gelöschtes Mitglied 2265

Na was sonst, die Warenpreise enthalten ca. 32% Zinsanteile in den Mieten sind es sogar bis zu 70%.
Du erwirtschaftest das leistungslose Einkommen des Geldbesitzers, deine Leistung wird also enteignet, halt durch den Zins.
Für mich ist das Sklaverei.

http://4.bp.blogspot.com/-VpIANyI5c4g/Tk_wX9zjFqI/AAAAAAAAAzo/yoGsecYaqHQ/s400/stupid_people.jpg
Besprochen ward, liebe Gemeinde, [COLOR="#FF0000"]Funktionen des Geldes[/COLOR]. :rolleyes2:

Nicht Warenpreise.
Micht Mieten.
Nicht Einkommen.
Nicht Leistung.
Nicht Zins.
Nicht Mensch als Ware.
 

Pommes

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Freigeld Freiland Freihandel

Wir hatten festgestellt dass das Freigeld über den Staat bzw. die öffentlichen Hände emittiert wird.
Der Staat bezahlt also mit diesem neu emittierten Geld seine Aufgaben, das heißt im Prinzip nichts anderes als das der Staat das Geld welches er als Umlaufsicherung einnimmt, auf der anderen Seite wieder in Umlauf bringt indem er seine Aufgaben damit bezahlt.
Dieses Potential spart der Bürger am Steuern.
Der Gerechtigkeitsfaktor kommt damit auch noch mal zum Zuge denn die Umlaufsicherung wird ja zum größten Teil von denen gezahlt die ihre Überschüsse liquide halten.
 
G

Gelöschtes Mitglied 2265

Die Wechselwirkung zwischen Inflation und Wachstum können wir justemeng in freier Wildbahn anschauen, wo nämlich ...
Den Rest Deines Beitrages kannst du Dir noch mal selbst anschauen feststellen: Du redest über vieles, aber nicht über Abhängigkeiten zwischen Wachstum und Inflation. Du redest einfach nur noch, um zu reden und darunter regelmäßig das Wort Freiwirtschaft anzuhängen.
 

Pommes

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http://4.bp.blogspot.com/-VpIANyI5c4g/Tk_wX9zjFqI/AAAAAAAAAzo/yoGsecYaqHQ/s400/stupid_people.jpg
Besprochen ward, liebe Gemeinde, Funktionen des Geldes. :rolleyes2:

Nicht Warenpreise.
Micht Mieten.
Nicht Einkommen.
Nicht Leistung.
Nicht Zins.
Nicht Mensch als Ware.

Es ging um die Sklaverei du Pillefuß und wenn mir über den Zins im Mittel 50% meiner Lebensleistung enteignet werden, ist das Sklaverei.
Und wenn's ausartet, das tut es früher oder später überall, dann sieht das so aus wie beim Griechen.:toben:
 

Pommes

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Den Rest Deines Beitrages kannst du Dir noch mal selbst anschauen feststellen: Du redest über vieles, aber nicht über Abhängigkeiten zwischen Wachstum und Inflation. Du redest einfach nur noch, um zu reden und darunter regelmäßig das Wort Freiwirtschaft anzuhängen.

Freigeld Freiland Freihandel Die Natürliche Wirtschaftsordnung nach Silvio Gesell
 
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Gelöschtes Mitglied 2265

das Geld selber ist schließlich auch ein realer Wert

Mhh, wie sag ich´s meinem Kinde? ...

Es gibt eine Gleichung von Karl Marx. Die nennt er das “Geheimnis aller Wertform”:

x Ware A = y Ware B

Die einfache Wertform

Eine Ware (A) drückt in der Gleichung ihren Wert in einer anderen, von ihr verschiedenen Ware (B) aus.
Damit ist schon deutlich, dass den beiden Seiten der Gleichung eine unterschiedliche Funktion zukommt. Die linke Seite ist die aktive, denn Ware A drückt ihren Wert in einer anderen Ware B aus, während umgekehrt Ware B auf der rechten Seite nur als Wertausdruck für Ware A dient, also passiv ist.
Weil sich also die linke Seite auf die rechte bezieht, nennt Marx sie die relative Wertform. Die Ware B dagegen „funktioniert als Äquivalent oder befindet sich in Äquivalentform.

Die Ware, die in der Äquivalentform steht, drückt also in dieser Gleichung nicht ihren eigenen Wert aus, sondern liefert lediglich den Wertausdruck derjenigen Ware, die sich in relativer Wertform befindet.
Beide Formen sind untrennbar miteinander verbunden – denn eine Ware kann ihren Wert überhaupt nur im Verhältnis zu einer anderen ausdrücken - und schließen sich zugleich gegenseitig aus, denn eine Ware kann nicht zugleich Äquivalent sein und in der relativen Wertform stehen.

Der ‚Mangel’ der einfachen Wertform liegt auf der Hand und besteht darin, dass sie ein universelles Warendasein gar nicht zulässt. Sie stellt ja nur ein einziges Austauschverhältnis dar. Statt also die Vergleichbarkeit der Ware A mit allen anderen erdenklichen Waren zu zeigen, zeigt sie nur die mit einer bestimmten anderen Ware B. Gegen diesen ‚Mangel’ kann man aber einwenden, dass es ja
gleichgültig und zufällig ist, von welcher Art die Ware B sein soll. Man könnte ja jede erdenkliche andere Ware einfach in die Äquivalentform setzen. Und das ist auch schon der Übergang zur

totalen Wertform

ausgedrückt in der Gleichung
z Ware A = u Ware B oder = v Ware C oder = w Ware D usw

Die Veränderung gegenüber der einfachen Wertform ist erst mal recht gering: anstelle einer Ware erscheinen alle Waren bis auf eine in der Äquivalentform.

Der ‚Mangel’ der totalen Wertform ergibt sich zum einen daraus, dass der relative Wertausdruck der Ware A unfertig ist: schon die Aufzählung aller Waren als Äquivalente ist letztlich niemals abzuschließen. Zum anderen aber kann man die Allgemeinheit des Werts und die totale Gleichheit und Gleichgültigkeit aller Arbeiten so nicht einheitlich und allgemein
darstellen, sondern nur für eine Ware. Für jede andere Ware ergäbe sich eine jeweils andere Äquivalentenkette.

Gesucht ist aber ein Wertausdruck, der für alle Waren anwendbar ist, keiner, der von Ware zu Ware wechselt. Betrachtet man die Sache aber mal nicht aus Sicht derjenigen Ware, die ihren Wert ausdrücken soll, sondern von der Äquivalentenseite her und erinnert man sich daran, dass die Gleichung prinzipiell umkehrbar ist, so fällt auf, dass ja jede der Waren auf der rechten Seite der Gleichung eigentlich auch ihren Wert in der Ware auf der linken Seite
darstellen könnte. Kehrt man die Gleichung also einfach um, so erhält man die

Allgemeine Wertform

ausgedrückt z.B. in der Gleichung
u Ware B, v Ware C, w Ware D usw. = z Ware A

So erhält man eine einfache (weil in einer Ware) und allgemeine (weil in derselben Ware) Darstellung des Werts aller Waren.

Damit sind (fast) alle Werte bestimmt, ausgeschlossen ist nur eine einzige Ware, die noch in der Äquivalentform steht, sie drückt nicht ihren eigenen Wert aus, sondern ist passiv und dient nur als Wertausdruck für andere Waren.

Damit ist auch klar, dass sämtliche Waren nicht unmittelbar miteinander austauschbar sind, sondern nur mit Bezug auf das eine ausgeschlossene Äquivalent.
Dieses nennt Marx das „allgemeine Äquivalent“.
Erst die allgemeine Wertform kann also den universalen Warentausch aufzeigen und erklären.

Grundsätzlich kann jede Ware in der allgemeinen Äquivalentform stehen, entscheidend ist, dass es eben nur eine ist. Welche, das ist nun nicht mehr Resultat theoretischer Überlegungen, sondern historisch-praktischer Festlegung. Diese besondere Ware wird durch ihren dauerhaften Ausschluss von der relativen Wertform „zur Geldware oder funktioniert als Geld.“

Die Geldform ist damit eigentlich nur eine bestimmte Form der allgemeinen Wertform.

Der Übergang von der allgemeinen Wertform zur Geldform ist ein historischer Prozess und historisch legte man sich irgendwann aus bestimmten
Gründen auf Gold als allgemeines Äquivalent fest.
Letztlich ist aber auch das Gold zunächst eine Ware wie jede andere, bevor es in Geldform auftritt: „Gold tritt den anderen Waren nur als Geld gegenüber, weil es ihnen zuvor als Ware gegenüberstand.“

[COLOR="#FF0000"]Bis hierhin, lieber Pommes, kann man problemlos davon reden, dass Geld "seinen" Wert hat. Eine Goldmünze hat ihren Wert. Eine Silbermünze hat ihren Wert.
Was ist aber mit dem Papiergeld, was als allgemeines Äquivalent die Funktionen als Zirkulationsmittel und Zahlungsmittel erfüllen soll. Hat es Wert?
[/COLOR]

Ursprung des Papiergelds aus der Funktion als Zirkulationsmittel.
Ersetzung von werthaltigem Geldmaterial durch billiges Material


Der Geldumlauf jedoch ist äußere Bewegung, und der Goldtaler, ... treibt sich in gemischter Gesellschaft herum. In dem Aufeinander-prallen mit allen Sorten von Händen, Beuteln, Taschen, Börsen, Katzen, Säckeln, Kisten und Kasten reibt sich die Münze auf, lässt hier ein Goldatom hängen, dort ein anderes und verliert so durch die Abschleifung im Weltlauf mehr und mehr von ihrem inneren Gehalt. Indem sie benutzt wird, wird sie abgenutzt. ...
Man schätzt, dass in den 380 Millionen Pfund Sterling, die 1809 in Europa existierten, 1829, also in einem Zeitraum von 20 Jahren, 19 Millionen Pfund Sterling durch Abschleifen völlig verschwunden waren.
Wie also die Ware beim ersten Schritt, den sie in die Zirkulation hinein tut, aus ihr herausfällt, so stellt die Münze nach ein paar Schritten in der Zirkulation mehr Metallgehalt vor als sie hat. Je länger die Münze umläuft bei gleich bleibender Zirkulationsgeschwindigkeit, oder je lebhafter ihre Zirkulation in demselben Zeitraum wird, um so mehr löst sich ihr Dasein als Münze von ihrem goldenen oder silbernen Dasein ab. Was übrig bleibt ist der tote Schatten eines großen Namens. Der Leib der Münze ist nur noch ein Schatten ... fährt aber fort, in jedem einzelnen Kauf oder Verkauf als das ursprüngliche Goldquantum zu gelten. Der Goldtaler fährt fort, Schein-Goldtaler, als Schein-Gold, die Funktion des normalen Goldstücks zu vollziehen. ...
Diese ... Scheidung zwischen seinem Nominalgehalt und seinem Realgehalt, wird teils von Regierungen, teils von Privatabenteurern in Münzfälschungen buntester Art ausgebeutet.
Die ganze Geschichte des Münzwesens vom Anfang des Mittelalters bis tief ins 18. Jahrhundert löst sich auf in die Geschichte dieser doppel-seitigen ... Fälschungen ...
Das Scheindasein des Goldes innerhalb seiner Funktion tritt jedoch in Konflikt mit seinem wirklichen Dasein. Eine Goldmünze hat mehr, die andere weniger von ihrem Metallgehalt im Umlauf eingebüßt, und der eine Goldtaler ist daher jetzt in der Tat mehr wert als der andere. ...
Sobald dies Fallen unter den Metallgehalt die hinreichende Anzahl Goldtaler ergriffen hätte, um anhaltendes Steigen des Marktpreises des Goldes über seinen Münzpreis zu bewirken, würden die Rechennamen der Münze dieselben bleiben, aber künftig ein geringeres Quantum Gold anzeigen. ...
So wird alle Goldmünze durch den Zirkulationsprozess selbst mehr oder minder in ein bloßes Zeichen oder Symbol ihrer Substanz verwandelt.
(Da also der Verlust des Goldes und die Entwertung des Goldstücks in der Zirkulation unvermeidlich ist, ist es ökonomischer, gleich ein billiges Stück Münze oder Papier, statt der Goldmünze zirkulieren zu lassen.) Obgleich nicht dieselben Goldstücke, würde stets eine bestimmte Proportion des gesamten Goldgeldes sich in der Zirkulation als Münze umtreiben. In dieser Proportion wird das Gold durch silberne oder kupferne Marken ersetzt.
Während also nur eine spezifische Ware als Maß der Werte und darum als Geld innerhalb eines Landes funktionieren kann, können verschie-dene Waren neben dem Gold als Münze dienen. Diese Behelfs-Zirkulationsmittel, silberne oder kupferne Marken z. B., repräsentieren innerhalb der Zirkulation bestimmte Mengenteile der Goldmünze. Ihr eigener Silber- oder Kupfergehalt ist daher nicht bestimmt durch das Wertverhältnis zwischen Silber und Kupfer zu Gold, sondern wird durch das Gesetz willkürlich festgesetzt. K. Marx, Kritik der politischen Ökonomie, MEW 13, 8892.

Die Silber- und Kupfermarken, die die Goldmünze in bestimmten Sphären der innern Zirkulation repräsentieren, besitzen einen gesetzlich bestimmten Silber- und Kupfergehalt, aber von der Zirkulation ergriffen, schleifen sie ab wie die Goldmünze und idealisieren sich, der Geschwindigkeit und Beständigkeit ihres Umlaufs entsprechend, noch rascher zu bloßen Schattenleibern. Sollte nun wieder eine Grenzlinie der Entmetallung gezogen werden, auf der Silber- und Kupfermarken ihren Münzcharakter einbüßten, so müssten sie innerhalb bestimmter Kreise ihrer eigenen Zirkulationssphäre selbst wieder durch anderes symbo-lisches Geld, sage Eisen und Blei, ersetzt werden, und diese Darstellung von symbolischem Geld durch anderes symbolisches Geld wäre ein Prozess ohne Ende.
In allen Ländern entwickelter Zirkulation zwingt daher die Notwendig-keit des Geldumlaufs selbst den Münzcharakter der Silber- und Kupfermarken von jedem Grad ihres Metallverlustes unabhängig zu machen. Es erscheint damit, was in der Natur der Sache lag, dass sie Symbole der Goldmünze sind, nicht weil sie aus Silber oder Kupfer gemachte Symbole sind, nicht weil sie einen Wert haben, sondern soweit sie keinen haben.
Relativ wertlose Dinge, wie Papier, können also als Symbole des Goldgeldes funktionieren. Das Bestehen der Ersatz-Münze aus Metallmarken, Silber, Kupfer usw., rührt großenteils daher, dass in den meisten Ländern die minder wertvollen Metalle als Geld zirkulierten, wie Silber in England, Kupfer in der altrömischen Republik, in Schweden, Schottland usw., bevor der Zirkulationsprozess sie zur Scheidemünze degradierte und edleres Metall an ihre Stelle gesetzt hatte.
Es liegt übrigens in der Natur der Sache, dass das aus der metallischen Zirkulation unmittelbar hervorwachsende Geldsymbol zunächst selbst wieder ein Metall ist. Wie die Portion Gold, die stets als Scheidemünze zirkulieren müsste, durch Metallmarken ersetzt wird, kann die Portion Gold, die stets von der Sphäre der innern Zirkulation als Münze absorbiert wird, also beständig umlaufen muss, durch wertlose Marken ersetzt werden. Das Niveau, worunter die Masse der umlaufenden Münze nie sinkt, ist in jedem Lande erfahrungsmäßig gegeben. Die ursprünglich unscheinbare Differenz zwischen dem Nominalgehalt und dem Metallgehalt der Metallmünze kann also bis zur absoluten Scheidung fortgehen. Der Münzname des Geldes löst sich ab von seiner Substanz und existiert außer ihr in wertlosen Papierzetteln.
Wie der Tauschwert der Waren durch ihren Austauschprozess sich in Goldgeld kristallisiert, sublimiert sich das Goldgeld im Umlauf zu seinem eigenen Symbol, erst in der Form der verschlissenen Goldmünze, dann in der Form der subsidiären Metallmünzen und schließlich in der Form der wertlosen Marke, des Papiers, des bloßen Wertzeichens. K. Marx, Kritik der politischen Ökonomie, MEW 13, 93f.

Nur bedarf das Zeichen des Geldes seiner eigenen objektiv gesellschaftlichen Gültigkeit, und diese erhält das Papiersymbol durch den Zwangskurs. Nur innerhalb der von den Grenzen eines Gemeinwesens (Staates) umschriebenen oder inneren Zirkulations-sphäre gilt dieser Staatszwang, aber auch nur hier geht das Geld völlig auf in seine Funktion als Zirkulationsmittel oder Münze und kann daher im Papiergeld eine von seiner Metallsubstanz äußerlich getrennte oder bloß funktionelle Existenzweise erhalten. K. Marx, Kapital I, MEW 23, 143.
Das Wertzeichen wirkt daher nur, soweit es innerhalb des Prozesses den Preis der einen Ware gegenüber der andern oder jedem Warenbesitzer gegenüber Gold vorstellt. Ein bestimmtes relativ wertloses Ding, Stück Leder, Papierzettel usw., wird zunächst gewohnheitsmäßig Zeichen des Geldmaterials, behauptet sich jedoch nur als solches, indem sein Dasein als Symbol durch den allgemeinen Willen der Warenbesitzer garantiert wird, d. h. indem es gesetzlich konventionelles Dasein und daher Zwangskurs erhält. Staatspapiergeld mit Zwangskurs ist die vollendete Form des Wertzeichens, und die einzige Form des Papiergelds, die unmittelbar aus der metallischen Zirkulation oder der einfachen Warenzirkulation selbst herauswächst. [COLOR="#FF0000"]Kreditgeld gehört einer höheren Sphäre des gesellschaftlichen Produktionsprozesses an und wird durch ganz andere Gesetze geregelt[/COLOR]. K. Marx, Kritik der politischen Ökonomie, MEW 13, 95.

Ursprung des Papiergelds aus der Funktion als Zahlungsmittel (Kreditgeld Wechsel, Schuldforderungen, Wertpapiere etc.)

folgt im 2. Teil
 
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Gelöschtes Mitglied 2265

2. Teil


Ursprung des Papiergelds aus der Funktion als Zahlungsmittel (Kreditgeld Wechsel, Schuldforderungen, Wertpapiere etc.)

Mit der Entwicklung der Warenzirkulation entwickeln sich jedoch Verhältnisse, wodurch die Veräußerung der Ware von der Realisierung ihres Preises zeitlich getrennt wird. Es genügt, die einfachsten dieser Verhältnisse hier anzudeuten. Die eine Warenart benötigt längere, die andere kürzere Zeitdauer zu ihrer Pro*duktion. Die Produktion verschiedener Waren ist an verschiedene Jahreszeiten ge*knüpft. Die eine Ware wird auf ihrem Marktplatz geboren, die andere muss zu ent*ferntem Markt reisen. Der eine Warenbesitzer kann daher als Verkäufer auftreten, bevor der andere als Käufer auftritt. ... Andererseits wird die Benutzung gewisser Wa*ren*arten, z. B. eines Hauses, für einen bestimmten Zeitraum verkauft. Erst nach Ab*lauf des Termins hat der Käufer den Gebrauchswert der Ware wirklich erhal*ten. Er kauft sie daher, bevor er sie zahlt. ... Der Verkäufer wird Gläubiger, der Käufer Schuldner. Da ... erhält auch das Geld eine andere Funktion. Es wird Zahlungsmit*tel. K. Marx, Kapital I, MEW 23, 149.
Das Geld funktioniert jetzt erstens als Wertmaß in der Preisbe-stimmung der ver*kauften Ware. ... Es funktioniert zweitens als ideelles Kaufmittel. Obgleich es nur im Geldversprechen des Käufers existiert, bewirkt es den Händewechsel der Wa*re. Erst am fälligen Zahlungstermin tritt das Zahlungsmittel wirklich in die Zir*kulation, d. h. geht aus der Hand des Käufers in die des Verkäufers über. ... Das Zahlungsmittel tritt in die Zirkulation hinein, aber nachdem die Ware bereits aus ihr ausgetreten ist. Das Geld vermittelt nicht mehr den Prozess. Es schließt ihn selbständig ab, als absolutes Dasein des Tauschwerts oder allgemeine Ware. K. Marx, Kapital I, MEW 23, 150.

Die Entwicklung des Geldes als Zahlungsmittel ernötigt Geld-akkumulation für die Verfalltermine der geschuldeten Summen. Während die Schatzbildung als selbständige Bereicherungsform verschwindet mit dem Fortschritt der bürgerli*chen Gesellschaft, wächst sie umgekehrt mit demselben in der Form von Reserve*fonds der Zahlungsmittel. K. Marx, Kapital I, MEW 23, 156.

Ich habe früher (Buch I, Kapitel III, 3, b Zahlungsmittel) gezeigt, wie sich aus der einfachen Warenzirkulation die Funktion des Geldes als Zahlungsmittel und damit ein Verhältnis von Gläubiger und Schuldner unter den Warenproduzenten und Warenhändlern bildet. Mit der Entwicklung des Handels und der kapitalistischen Produktionsweise, die nur mit Rücksicht auf die Zirkulation produziert, wird diese naturwüchsige Grund*lage des Kreditsystems erweitert, verallgemeinert, ausgearbeitet. K. Marx, Kapital III, MEW 25, 413.

Im Großen und Ganzen fungiert hier das Geld nur als Zahlungsmittel, d. h. die Ware wird verkauft nicht gegen Geld, sondern gegen ein schriftliches Verspre*chen der Zahlung an einem bestimmten Termin. Diese Zahlungsversprechen kön*nen wir der Kürze halber sämtlich unter der allgemeinen Kategorie von Wechseln zusammenfassen. Bis zu ihrem Verfall- und Zahlungstage zirkulieren solche Wechsel selbst wieder als Zahlungsmittel; und sie bilden das eigentliche Han*delsgeld.
Soweit sie schließlich durch Ausgleichung von Forderung und Schuld sich aufhe*ben, fungieren sie absolut als Geld, indem dann keine schließliche Verwandlung in Geld stattfindet.
Wie diese wechselseitigen Vorschüsse der Produzenten und Kaufleute unterein*ander die eigentliche Grundlage des Kredits bilden, so bildet deren Zirkula*tionsinstrument, der Wechsel, die Basis des eigentlichen Kreditgelds, der Bankno*ten usw.
Diese beruhen nicht auf der Geldzirkulation, sei es von metallischem Geld oder von Staatspapiergeld, sondern auf der Wechselzirkulation. K. Marx, Kapital III, MEW 25, 413.
Das Kreditgeld entspringt unmittelbar aus der Funktion des Geldes als Zahlungs*mittel, indem Schuldzertifikate für die verkauften Waren selbst wieder zur Über*tragung der Schuldforderungen zirkulieren. K. Marx, Kapital I, MEW 23, 153f.
Bei gewissem Höhegrad und Umfang der Warenproduktion greift die Funktion des Geldes als Zahlungsmittel über die Sphäre der Warenzirkulation hinaus. Es wird die allgemeine Ware der Kontrakte. Renten, Steuern usw. verwandeln sich aus Naturallieferungen in Geldzahlungen. K. Marx, Kapital I, MEW 23, 154.
Der Kredit nun, den der Bankier gibt, kann in verschiedenen Formen gegeben werden, z. B. in Wechseln auf andere Banken, Schecks auf solche, Krediteröff*nungen derselben Art, endlich, bei Banken mit Notenausgabe, in den eigenen Banknoten der Bank.
Die Banknote ist nichts als ein Wechsel (Zahlungsversprechen) auf den Bankier, zahlbar jederzeit an den Inhaber ...
Die letztere Form des Kredits erscheint dem Laien besonders frappant und wich*tig, erstens weil diese Art Kreditgeld aus der bloßen Handelszirkulation heraus in die allgemeine Zirkulation tritt und hier als Geld fungiert; auch weil in den meis*ten Ländern die Hauptbanken, welche Noten ausgeben, als sonderbarer Misch*masch zwischen Nationalbank und Privatbank in der Tat den Nationalkredit hin*ter sich haben und ihre Noten mehr oder minder gesetzliches Zahlungsmittel sind; weil es hier sichtbar wird, dass das, worin der Bankier handelt, der Kredit selbst ist, indem die Banknote nur ein zirkulierendes Kreditzeichen vorstellt. K. Marx, Kapital III, MEW 25, 417.
Von ihrer Geburt an waren die mit nationalen Titeln aufgestutzten großen Banken nur Gesellschaften von Privatspekulanten, die sich den Regierungen an die Seite stellten und, dank den erhaltenen Privilegien, ihnen Geld vorzuschießen imstande waren. ...
Die Bank von England begann damit, der Regierung ihr Geld zu 8 % zu verleihen; gleichzeitig war sie vom Parlament ermächtigt, aus demselben Kapital Geld zu münzen, indem sie es dem Publikum nochmals in Form von Banknoten lieh. Sie durfte mit diesen Noten Wechsel diskontieren, Waren beleihen und edle Metalle einkaufen.
Es dauerte nicht lange, so wurde dies von ihr selbst fabrizierte Kreditgeld die Münze, worin die Bank von England dem Staat Anleihen machte und für Rechnung des Staats die Zinsen der öffentlichen Schuld bezahlte.
Nicht genug, dass sie mit einer Hand gab, um mit der anderen mehr zurückzuempfangen; sie blieb auch, während sie empfing, ewige Gläubigerin der Nation bis zum letzten gegebenen Heller. Allmählich wurde sie der unvermeidliche Behälter der Metallschätze des Landes und das Gravitationszentrum des gesamten Handelskredits. Um dieselbe Zeit, wo man in England aufhörte, Hexen zu verbrennen, fing man dort an, Banknotenfälscher zu hängen. K. Marx, Kapital I, MEW 23, 783.

3. Umlaufmenge des Papiergelds
Papierzettel, denen Geldnamen ... aufgedruckt sind, werden vom Staat äußerlich in den Zirkulationsprozess hineingeworfen. Soweit sie wirklich an der Stelle der gleichnamigen Goldsumme zirkulieren, spiegeln sich in ihrer Bewegung nur die Gesetze des (Metall-)Geldumlaufs selbst wider. Ein spezifisches Gesetz der Papierzirkulation kann nur aus ihrem Repräsentationsverhältnis zum Gold entspringen. Und dies Gesetz ist einfach dies, dass die Ausgabe des Papiergelds auf die Quantität zu beschränken ist, worin das von ihm symbolisch dargestellte Gold (resp. Silber) wirklich zirkulieren müsste. ... Nur sofern das Papiergeld Goldquanta repräsentiert ... ist es Wertzeichen. K. Marx, Kapital I, MEW 23, 141f.
Es ist bereits bei Betrachtung der einfachen Geldzirkulation (Buch I, Kap. III, 2 Zirkulationsmittel) nachgewiesen worden, dass die Masse des wirklich zirkulie*renden Geldes, Geschwindigkeit der Zirkulation und Ökonomie der Zahlungen als gegeben vorausgesetzt, bestimmt ist durch die Preise der Waren und die Masse der Transaktionen. Dasselbe Gesetz herrscht bei der Notenzirkulation. K. Marx, Kapital III, MEW 25, 538.
Papiergeld, d. h. Staatspapiergeld mit Zwangskurs...
Soweit dies Papiergeld anstatt Goldgeld wirklich zirkuliert, ist es den Gesetzen der Goldzirkulation unterworfen. Nur das Verhältnis, in dem Papier Gold ersetzt, kann Gegenstand eines besonderen Gesetzes sein, und dies ist: dass die Ausgabe des Papiergeldes auf die Quantität zu beschränken ist, in der das von ihr dargestellte Gold wirklich zirkulieren müsste. Zwar schwankt der Sättigungsgrad der Zirkulation, aber überall stellt sich ein erfahrungsmäßiges Minimum heraus, unter das er nie fällt. Dies Minimum kann ausgegeben werden. Darüber hinaus wird beim Sinken des Sättigungsgrads auf das Minimum ein Teil sofort überschüssig. In solchem Fall stellt das gesamte Papierquantum innerhalb der Warenwelt dennoch nur die durch ihre immanenten Gesetze bestimmte, also auch allein repräsentierbare Goldquantität vor. Ist also die Papiermasse das Doppelte der absorbierten Goldmasse, so entwertet sich jedes Papierstück auf den halben Nominalwert. Gerade wie wenn das Gold in seiner Funktion als Maß der Preise, in seinem Wert, verändert wäre. (Vgl. Kapital I, MEW 23, 89.) F. Engels, Konspekt über Das Kapital I, MEW 16, 251f.
Betrachten wir nun die Gesamtsumme des in einem gegebenen Zeitabschnitt um*laufenden Geldes, so ist sie, bei gegebener Umlaufsgeschwindigkeit der Zir*kula*tions- und Zahlungsmittel, gleich der Summe der zu realisierenden Waren*preise plus der Summe der fälligen Zahlungen, minus der sich ausgleichenden Zahlun*gen, minus endlich der Anzahl der Umläufe, worin dasselbe Geldstück abwech*selnd bald als Zirkulations-, bald als Zahlungsmittel funktioniert. K. Marx, Kapital I, MEW 23, 153.

Die Geschwindigkeit der Zirkulation vorausgesetzt, ist die Masse der Zirkulationsmittel also einfach bestimmt durch die Preise der Waren. Preise sind also nicht hoch oder niedrig, weil mehr oder weniger Geld umläuft, sondern es läuft mehr oder weniger Geld um, weil die Preise hoch oder niedrig sind. Es ist dies eins der wichtigsten ökonomischen Gesetze ... K. Marx, Kritik der politischen Ökonomie, MEW 13, 86.

Das Gesetz über die Quantität des zirkulierenden Geldes, wie es sich aus der Betrachtung des einfachen Geldumlaufs ergab, wird wesentlich modifiziert durch den Umlauf des Zahlungsmittels. Bei gegebener Umlaufsgeschwindigkeit des Geldes, sei es als Zirkulationsmittel, sei es als Zahlungsmittel, wird die Gesamtsumme des in einem gegebenen Zeitabschnitt zirkulierenden Geldes bestimmt sein durch die Gesamtsumme der zu realisierenden Warenpreise plus der Gesamt-summe der in derselben Epoche fälligen Zahlungen minus der durch Ausgleichung sich gegeneinander aufhebenden Zahlungen. Das allgemeine Gesetz, dass die Masse des umlaufenden Geldes von den Warenpreisen abhängt, wird dadurch nicht im geringsten berührt, da die Summe der Zahlungen selbst durch die vertraglich festgesetzten Preise bestimmt ist. Es zeigt sich aber schlagend, dass selbst Geschwindigkeit des Umlaufs und Ökonomie der Zahlungen als gleich bleibend vorausgesetzt, die Preissumme der in einer bestimmten Periode, z. B. einem Tag, zirkulierenden Warenmassen und die Masse des an demselben Tag zirkulierenden Geldes sich keineswegs decken, denn es zirkulieren eine Masse Waren, deren Preis erst künftig in Geld realisiert wird, und es zirkuliert eine Masse Geld, wofür die entsprechenden Waren längst aus der Zirkulation herausgefallen sind. Die letztere Masse selbst wird davon abhängen, wie groß die Wertsumme der Zahlungen ist, die an demselben Tag fällig werden, obgleich sie zu ganz verschiedenen Perioden kontrahiert sind. K. Marx, Kritik der politischen Ökonomie, MEW 13, 123.

Es sind also nur die Bedürfnisse des Geschäfts selbst, die einen Einfluss auf die Quantität des zirkulierendes Geldes Noten und Gold ausüben.
Hier kommen zunächst die periodischen Schwankungen in Betracht, die sich je*des Jahr wiederholen, was auch die allgemeine Geschäftslage sein mag, ...
So gehen im August jedes Jahres einige Millionen, meist in Gold, aus der Bank von England in die inländische Zirkulation, um die Kosten der Ernte zu zahlen; ... Bis Jahresschluss ist dies Geld der Bank dann wieder zurückgeströmt. ... Die No*tenzirkulation der Bank von England erfährt auch vierteljährlich eine momentane Schwankung infolge der vierteljährlichen Zahlung der Dividenden, d. h. der Zinsen der Staatsschuld, wodurch zuerst Banknoten der Zirkulation entzogen und dann wieder unter das Publikum geworfen werden; sie fließen aber sehr bald wie*der zurück. K. Marx, Kapital III, MEW 25, 541f.

Viel bedeutender und nachhaltiger sind die Schwankungen im Betrag des umlau*fenden Mittels, die den verschiedenen Phasen des industriellen Zyklus entspre*chen. K. Marx, Kapital III, MEW 25, 542.

Es ist indes klar, dass mit der Ausdehnung des Kreditwesens, also der bürgerlichen Produktion überhaupt, die Funktion des Geldes als Zahlungsmittel sich ausdehnen wird auf Kosten seiner Funktion als Kaufmittel und noch mehr als Element der Schatzbildung. K. Marx, Kritik der politischen Ökonomie, MEW 13, 119.

3.1. Geldmenge und Geldkrise
Solange die Geschäftslage derart ist, dass die Rückflüsse für die gemachten Vor*schüsse regelmäßig eingehen und also der Kredit unerschüttert bleibt, richtet sich die Ausdehnung und Zusammenziehung der Zirkulation einfach nach den Be*dürfnissen der Industriellen und Kaufleute. ...
In der stillen Zeit nach der Krise läuft am wenigsten um, mit der Wiederbelebung der Nachfrage tritt auch größerer Bedarf an Umlaufsmitteln ein, der sich steigert mit der steigenden Prosperität; den Höhepunkt erreicht die Menge des Umlaufs*mittels in der Periode der Überspannung und Überspekulation da bricht die Krise herein, und über Nacht sind die gestern noch so reichlichen Banknoten vom Markt verschwunden und mit ihnen die Diskontierer von Wechseln, die Vor*schussleister auf Wertpapiere, die Käufer von Waren. ...
Sowie die Krise hereinbricht, handelt es sich nur noch um Zahlungsmittel. Da aber jeder vom anderen abhängig ist für den Eingang dieser Zahlungsmittel und keiner weiß, ob der andere imstande sein wird, am Verfalltag zu zahlen, tritt ein vollständiges Kirchturmrennen ein um die im Markt befindlichen Zahlungsmittel, d. h. für Banknoten. Jeder schatzt davon auf, so viele er erhalten kann, und so verschwinden die Noten aus der Zirkulation am selben Tag, wo man sie am nötig*sten braucht. K. Marx, Kapital III, MEW 25, 543.

3.2. Geldmenge und Preisniveau
Steigen die Gesamtpreise der zirkulierenden Waren, aber in kleinerem Verhältnis als die Geschwindigkeit des Geldumlaufs wächst, so wird die Masse der Zirkulationsmittel fallen. Nimmt umgekehrt die Geschwindigkeit der Zirkulation ab in größerem Verhältnis als der Gesamtpreis der zirkulierenden Warenmasse fällt, so wird die Masse der Zirkulationsmittel steigen.
Wachsende Quantität der Zirkulationsmittel mit allgemein fallenden Preisen, abnehmende Quantität der Zirkulationsmittel mit allgemein steigenden Preisen ist eins der bestkonstatierten Phänomene in der Geschichte der Warenpreise. ...
Beispielsweise kann angeführt werden, dass unter anderem in Epochen vorherrschenden Kredits die Geschwindigkeit des Geldumlaufs schneller wächst als die Preise der Waren, während mit abnehmendem Kredit die Preise der Waren langsamer fallen als die Geschwindigkeit der Zirkulation. K. Marx, Kritik der politischen Ökonomie, MEW 13, 85.
Aus einer Analyse der Emissionen der New Yorker Banken sagen wir, der letzten sechs Jahre müssen wir zu dem gleichen Ergebnis kommen, nämlich, dass der Betrag der in Umlauf befindlichen Noten außerhalb der Kontrolle der Banken selbst ist und sich tatsächlich verringert hat, gerade zu einer Zeit, in der sich der Handel ausdehnte und die allgemeinen Preise einem Inflationsprozess unterlagen, der zum Krach führte. Die vulgäre Vorstellung, die die letzte Krise und Krisen im Allgemeinen auf eine Mehrausgabe von Banknoten zurückführt, muss daher als ganz und gar abwegig zurückgewiesen werden. K. Marx, Handelskrisen und Geldumlauf, MEW 12, 547f.
Wir haben mit der falschen Vorstellung aufgeräumt, die Emissionsbanken besäßen die Fähigkeit, die allgemeinen Preise durch eine willkürliche Erweiterung oder Einschränkung des Papiergeld-umlaufs zu beeinflussen. K. Marx, Britischer Handel und Finanzen, MEW 12, 570.
Wenn die Staatsmacht die ihr ... zugeschriebene ökonomische Zaubermacht hat, warum hat denn keine Regierung es fertig bringen können, schlechtem Geld auf die Dauer den Wert von gutem, oder Papierersatzgeld denjenigen von Gold aufzuzwingen?
Und wo ist die Staatsmacht, die auf dem Weltmarkt das Kommando führt? F. Engels, Anti-Dühring, MEW 20, 177.
3. Teil folgt
 
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Die Freiwirtschaft greift nicht in die Substanz relevanter Geldbesitzer ein. Das machen nur Kräfte, welche relevantes Geldkapital-Eigentum enteignen und vergesellschaften.

Enteignung ist auch nicht das Ziel.


Das Resultat zunehmender gesellschaftlicher Arbeitsteilung, ist der Gebrauch von Geld. Trotzdem kann eine Gesellschaft über Veränderung ihrer Gesellschafts-Ordnung verhindern, das angespartes Geld private PM in gesellschaftsrelevantem Maß erwirbt und damit tatsächlich ökonomische (im Schlepptau politische) Macht ausübt. Das gilt auch für das sogenannte Finanzkapital.
Den Beweis, dass es prinzipiell möglich ist, haben realsozialistische Staaten erbracht. Das ist auch ihr wichtigstes historisches Denkmal, obgleich statt der gesellschaftlichen Entscheidung meistens nur Minderkräfte der Gesellschaft auf wenig demokratische Art den Zustand der Verhinderung privater Kapitalmacht über viele Jahrzehnte erzwangen.

gerade das verhindern jeglicher Eigeninitiative führte zum Untergang der realsozialistischen Experimente......diesen Beweis haben sie erbracht, oh,ja...:rolleyes2:
 
G

Gelöschtes Mitglied 2265

3. Teil und Abschluss

3.3. Kann Papiergeld Gold als Geld vollständig ersetzen?
In Zuständen entwickelter bürgerlicher Produktion also, worin der Warenbesitzer längst Kapitalist geworden ist, seinen Adam Smith kennt, und vornehm über den Aberglauben lächelt, dass Gold und Silber allein Geld oder dass Geld überhaupt im Unterschied von anderen Waren die absolute Ware sei, erscheint Geld plötzlich wieder, nicht als Mittler der Zirkulation, sondern als allein adäquate Form des Tauschwerts, als der einzige Reichtum, ganz wie es der Schatzbildner auffasst.
Als solch ausschließliches Dasein des Reichtums offenbart es sich nicht, wie etwa im Monetarsystem (Goldwährungssystem), in der bloß vorgestellten, sondern in der wirklichen Entwertung und Wertlosigkeit alles stofflichen Reichtums. Es ist dies das besondere Moment der Weltmarktskrisen, das Geldkrise heißt.
Das höchste Gut, wonach in solchen Momenten als dem einzigen Reichtum geschrieen wird, ist Geld, bares Geld, und daneben erscheinen alle andern Waren, eben weil sie Gebrauchswerte sind, als nutzlos, als Tand, Spielzeug, oder wie unser Doktor Martin Luther sagt, als bloßer Schmuck und Fraß.
Dies plötzliche Umschlagen des Kreditsystems (Papierwährung) in das Monetarsystem (Goldwährung) fügt den theoretischen Schrecken zur praktischen Panik, und die Geldleute und Bankiers schaudern vor dem undurchdringlichen Geheimnis ihrer eigenen Verhältnisse. K. Marx, Kritik der politischen Ökonomie, MEW 13, 122f.
Als Papier hat das Gelddasein der Waren ein nur gesellschaftliches Dasein. Es ist der Glaube, der selig macht. Der Glaube in den Geldwert als immanenten Geist der Waren, der Glaube in die Produktionsweise und ihre prädestinierte Ord*nung, der Glaube in die einzelnen Agenten der Produktion als bloße Personifika*tionen des sich selbst verwertenden Kapitals. K. Marx, Kapital III, MEW 25, 606.
Das Monetarsystem (= Metallwährung) ist wesentlich katholisch, das Kreditsystem (= Papierwährung, Banknoten) wesentlich protestan-tisch. K. Marx, Kapital III, MEW 25, 606.
Alle Geschichte der modernen Industrie zeigt, dass Gold in der Tat nur nötig wäre zur Saldierung des internationalen Handels, sobald dessen Gleichgewicht momentan verschoben ist ... Dass das Inland schon jetzt kein Metallgeld bedarf, beweist die Suspendierung der Barzahlungen der so genannten Nationalbanken, zu der, als zum einzigen Hilfsmittel, in allen extremen Fällen gegriffen wird. K. Marx, Kapital III, MEW 25, 533.
Symbolisches Geld oder Kreditgeld ... können die edlen Metalle als Kaufmittel oder Zahlungsmittel in der inneren Zirkulation ersetzen, aber nicht auf dem Weltmarkt. K. Marx, Kritik der politischen Ökonomie, MEW 13, 142.
Als internationales Geld endlich vollziehen die edlen Metalle wieder ihre ursprüngliche Funktion als Tauschmittel, die, wie der Warentausch selbst, nicht im Inneren der ursprünglichen Gemeinwesen, sondern an den Berührungspunkten verschiedener Gemeinwesen entsprang. Als Weltgeld erhält also das (Gold-)Geld seine naturwüchsig erste Form zurück. ...
Wie die innere Zirkulation, so erheischt die internationale Zirkulation eine stets wechselnde Quantität von Gold und Silber. Ein Teil der aufgehäuften Schätze dient daher bei jedem Volk als Reservefonds des Weltgeldes, der sich bald entleert, bald wieder füllt, entsprechend den Oszillationen des Warentausches.
Außer den besonderen Bewegungen, worin es zwischen den nationalen Zirkulationssphären hin und herläuft, besitzt das Weltgeld eine allgemeine Bewegung, deren Ausgangspunkte an den Produktionsquellen liegen, von denen aus Gold- und Silberströme sich in verschiedener Richtung über den Weltmarkt wälzen. Als Waren treten Gold und Silber hier in die Weltzirkulation und sind als Äquivalente (Wertverkörperung) im Verhältnis zu der in ihnen enthaltenen Arbeitszeit gegen Waren von gleichem Wert ausgetauscht, bevor sie in die inneren Zirkulations-sphären fallen. In denselben erscheinen sie daher mit gegebener Wert-größe.
Jedes Fallen oder Steigen im Wechsel ihrer Produktionskosten beeinflusst daher gleichmäßig auf dem Weltmarkt ihren relativen Wert, der dagegen durchaus unabhängig ist von dem Grad, worin verschiedene nationale Zirkulationssphären Gold und Silber verschlucken.
Der Teil des Metallstroms, der von jeder besonderen Sphäre der Warenwelt aufgefangen wird, geht teils unmittelbar in den inneren Geldumlauf ein, zum Ersatz der verschlissenen Metallmünzen, wird teils abgedämmt in den verschiedenen Schatzreservoirs von Münze, Zahlungsmittel und Weltgeld, teils verwandelt in Luxusartikel, während der Rest endlich Schatz schlechthin wird.
Auf entwickelter Stufe der bürgerlichen Produktion wird die Bildung der Schätze auf das Minimum beschränkt, das die verschiedenen Prozesse der Zirkulation zum freien Spiel ihres Mechanismus erheischen. Schatz als solcher wird hier nur der brachliegende Reichtum ... K. Marx, Kritik der politischen Ökonomie, MEW 13, 125ff.
[COLOR="#008000"]In Zeiten und an Orten, in denen es um Kredit- und Glaubwürdigkeit schlecht bestellt ist in Kriegen, großen Krisen etc. , wird Papiergeld nicht akzeptiert und es werden stattdessen werthaltiges Geld, Gold, Öl oder auch andere Waren verlangt.[/COLOR]

4. Papiergeld verstärkt die Geldillusionen
Weil die edlen Metalle im Akt der Zirkulation durch Marken ersetzt werden können, schließt der Philosoph Berkeley, dass diese Marken ihrerseits nichts ... vorstellen. K. Marx, Kritik der politischen Ökonomie, MEW 13, 62.
Man hat gesehen, dass die Geldform nur der an einer Ware festhaftende Reflex der Beziehungen aller anderen Waren ist. Dass Geld Ware ist, ist also nur eine Entde*ckung für den, der von seiner fertigen Gestalt ausgeht ...
Der Austauschprozess gibt der Ware, die er in Geld verwandelt, nicht ihren Wert, sondern ihre spezifische Wertform. Die Verwechslung beider Bestimmungen verleitete dazu, den Wert von Gold und Silber für imaginär zu halten. K. Marx, Kapital I, MEW 23, 105.
Weil Geld in bestimmten Funktionen durch bloße Zeichen seiner selbst ersetzt werden kann, entsprang der andere Irrtum, es sei ein bloßes Zeichen. Andererseits lag darin die Ahnung, dass die Geldform des Dings ihm selbst äußerlich und blo*ße Erscheinungsform dahinter versteckter menschlicher Verhältnisse ist. In die*sem Sinn wäre jede Ware ein Zeichen, weil als Wert nur sachliche Hülle der auf sie verausgabten menschlichen Arbeit. K. Marx, Kapital I, MEW 23, 105.
Be*trachtet man den Begriff des Werts, so wird die Sache selbst nur als ein Zeichen angesehen, und sie gilt nicht als sie selber, sondern als was sie wert ist. G. W. F. Hegel, zit. n. K. Marx, Kapital I, MEW 23, 106 Anm. 47.
Die Einmischung des Staats, der das Papiergeld mit Zwangskurs ausgibt und wir handeln nur von dieser Art Papiergeld , scheint das ökonomische Gesetz aufzuheben. Der Staat, der in dem Münzpreis einem bestimmten Goldgewicht nur einen Taufnamen gab, und in der Münzung nur seinen Stempel auf das Gold drückte, scheint jetzt durch die Magie seines Stempels Papier in Gold zu verwandeln. Da die Papierzettel Zwangskurs haben, kann niemand ihn hindern, beliebig große Anzahl derselben in Zirkulation zu zwängen und beliebige Münznamen, wie 1 Pfd. St., 5 Pfd. St., 20 Pfd. St., ihnen aufzuprägen. Die einmal in Zirkulation befindlichen Zettel ist es unmöglich herauszuwerfen, da sowohl die Grenzpfähle des Landes ihren Lauf hemmen, als sie allen Wert, Gebrauchswert wie Tauschwert, außerhalb der Zirkulation verlieren. Von ihrem funktionellen Dasein getrennt, verwandeln sie sich in nichtswürdige Papierlappen. Indes ist diese Macht des Staats bloßer Schein. Er mag beliebige Quantität Papierzettel mit beliebigen Münznamen in die Zirkulation hineinschleudern, aber mit diesem mechanischen Akt hört seine Kontrolle auf. Von der Zirkulation ergriffen, fällt das Wertzeichen oder Papiergeld ihren immanenten Gesetzen anheim. K. Marx, Kritik der politischen Ökonomie, MEW 13, 98.
In der Zirkulation der Wertzeichen erscheinen alle Gesetze der wirklichen Geldzirkulation umgekehrt und auf den Kopf gestellt.
Während das Gold zirkuliert, weil es Wert hat, hat das Papier Wert, weil es zirkuliert. Während bei gegebenem Tauschwert der Waren die Quantität des zirkulierenden Goldes von seinem eigenen Wert abhängt, hängt der Wert des Papiers von seiner zirkulierenden Quantität ab.
Während die Quantität des zirkulierenden Goldes steigt oder fällt mit dem Steigen oder Fallen der Warenpreise, scheinen die Warenpreise zu steigen oder zu fallen mit dem Wechsel in der Quantität des zirkulierenden Papiers.
Während die Warenzirkulation nur bestimmte Quantität Goldmünze absorbieren kann, daher abwechselnde Kontraktion und Expansion des zirkulierenden Geldes sich als notwendiges Gesetz darstellt, scheint das Papiergeld in jeder beliebigen Ausdehnung in die Zirkulation einzugehen.
Während der Staat die Gold- und Silbermünze verfälscht und daher ihre Funktion als Zirkulationsmittel stört, sollte er die Münze auch nur ein hundertstel Gramm unter ihrem Nominalgehalt ausgeben, vollzieht er eine völlig richtige Operation in der Ausgabe wertloser Papierzettel, die von dem Metall nichts besitzen als den Münznamen.
Während die Goldmünze augenscheinlich nur den Wert der Waren repräsentiert, soweit dieser selbst in Gold geschätzt oder als Preis dargestellt ist, scheint das Werteichen den Wert der Ware unmittelbar zu repräsentieren.
Es leuchtet daher ein, warum Beobachter, die die Phänomene der Geldzirkulation einseitig an der Zirkulation von Papiergeld mit Zwangskurs studierten, alle immanenten Gesetze der Geldzirkulation verkennen mussten.
In der Tat erscheinen diese Gesetze nicht nur verkehrt in der Zirkulation der Wertzeichen, sondern ausgelöscht, da das Papiergeld, wenn in richtiger Quantität ausgegeben, Bewegungen vollzieht, die ihm nicht als Wertzeichen eigentümlich sind, während eine eigentümliche Bewegung, statt direkt aus der Metamorphose der Waren zu stammen, aus Verletzung seiner richtigen Proportion zum Gold entspringt. K. Marx, Kritik der politischen Ökonomie, MEW 13, 100.
 
G

Gelöschtes Mitglied 2265

Enteignung ist auch nicht das Ziel.
Enteignung ist immer nur ein Weg und kein Ziel. Aber, falls Du damit sagen wolltest, die Erhaltung des Kapitalismus ist kein Ziel der Freiwirtschaft, dann stimmt das - UND - ist zugleich der Grund, die Gesell-Theorien schon ihrer Intention abzulehnen. :))
 
G

Gelöschtes Mitglied 2265

Siehe Zinsformel Googel Exponentialfunktion!
Wachsende Verschuldung nimmt jeder Trottel zur Kenntnis, Schulden und Guthaben sind jedoch die zwei Seiten ein und derselben Medaille.
Guthaben wollen verzinst werden, folglich wächst mit den Guthaben auch die Menge der zu erwirtschaftenden Zinsen.
Für die ganz Dummen noch mal ein Bildchen!
Anhang anzeigen 2196

Ziemlich widerliche Serienprovokation, wie Du vollverblödeter Gesell-Sekten-Freak mir andauernd Dummheit unterstellst. Allerdings auch egal, denn am Ende zählen inhaltliche Argumente und keine Beleidigungen. :cool:

Zinsen sind kein Teil der gesellschaftlichen Wirtschaftsleistung! Zinsen sind nur ein Anspruch auf Teile davon. In die Zukunft gelegter Anspruch. Die Wirtschaft produziert Waren und Dienstleistungen und keine Zinsen!
Da Zinsen aber nur Ansprüche von den Akteuren gegenüber anderen ist, verändert sich weder durch den Kreditvertrag etwas an der Wirtschaftsleistung, noch in gewöhnlicher Realisierung der Zinsforderung.
Das realwirtschaftliche Resultat eines rückgezahlten Darlehens samt Zinszahlung ist: Umverteilung!
Die realwirtschaftliche Spekulation auf ein rückgezahltes Darlehen einschließlich Zins ist: zukünftige Umverteilung!

Es muss wegen einer Zinslast nicht "mehr" produziert werden. Es muss nur soviel produziert werden, dass Darlehensrückzahlung und Kosten nicht auf der Strecke bleiben. Kann das der Schuldner nicht, hat der Gläubiger ein Problem. Der Schuldner manchmal auch.
Normalerweise. :cool: Denn Gläubiger des Staates werden gewöhnlich nicht nur geschont des Verlustes, sondern auch noch belohnt mit Umschichtung, Zinsesverzinsung usw.
Nicht der Zins ist schuld an den Problemen der Umverteilung, sondern die Möglichkeit der Umverteilung in gesellschaftsrelevantem Maß selbst ist der Fehler. Den kann man beseitigen mit der Beseitigung kapitalistischer Verhältnisse. Gesellschaftsschädigende Umverteilung ist kein Resultat von Exponentialfunktion, sondern von bestimmten Eigentums-Recht und -Schutz in der Gesellschaft.
 
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