Er ist Luft-und-Raumfahrt-Ingenieur,
und hat viel in seinem Leben richtig gemacht......
Rückschlag für Apollo-Verschwörungstheoretiker
Neue Aufnahmen aus dem Mondorbit in bisher unerreichter Schärfe bringen Anhänger der "Mondlandungslüge" in Erklärungsnot
Der seit 2009 in der Mondumlaufbahn explorierende "Lunar Reconnaissance Orbiter"
(LRO) der NASA funkte unlängst die bislang schärfsten Aufnahmen von den Landestellen der Apollo-Missionen 12, 14 und 17 zur Erde. Auf den Bildern sind die zurückgebliebenen Landestufen, wissenschaftlichen Instrumente und Reifenspuren der Mondautos (Apollo 17) deutlich zu erkennen. Sogar die Fußspuren der Astronauten sind in nie zuvor erreichter Auflösung zu sehen. Auch wenn die aktuellen LRO-Bilder primär dazu dienen, Landeplätze für zukünftige unbemannte Missionen zu finden, werden sie langfristig die Debatte um die "Mondlandungslüge" anheizen.
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Verwaister Satellit
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Seit Juni 2009 im Mondorbit: der "Lunar Reconnaissance Orbiter" (LRO) Bild:
NASA.
Verräterische Spuren
Wie die raumfahrthistorischen Spuren im Einzelnen verlaufen, dokumentieren nunmehr drei neue Bilder, welche die US-Forschungssonde "Lunar Reconnaissance Orbiter" (LRO) unlängst aus dem Mondorbit aufgenommen und die die NASA Anfang dieser Woche veröffentlicht hat. Es sind die bislang detailreichsten Aufnahmen, auf denen deutlich Spuren menschlicher Aktivität auf dem Mond zu sehen sind. Auf den Fotos mit der beeindruckenden Auflösung von einem Viertelmeter pro Pixel lassen sich nicht nur die Landeplätze von Apollo 12, 14 und 17 ausmachen, sondern auch die Fußspuren der einst dort werkelnden Astronauten schrittgenau lokalisieren, hierunter selbst die letzten Schritte von Eugene Cernan.
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Dank der hohen Auflösung der Bilder konnten einige NASA-Mitarbeiter sogar einige der von den Astronauten zurückgelassenen Rucksäcke lokalisieren. Nicht minder beeindruckend ist auch, dass auf den Bildern jeweils westlich der Landezonen die wissenschaftlichen Instrumente zu sehen sind, die die Apollo-Besucher damals für Messungen abgestellt hatten.
Aufnahme von der Landestelle mitsamt Spuren der Apollo 12-Mission Bild:
NASA.
Der Mondlaser
Hierbei handelt es sich um die Instrumentenanordnung "Apollo Lunar Surface Experiments Package"
(ALSEP), mit der jede Mond-Mission nach Apollo 11 ausgerüstet war. Mit ihr analysierten die NASA-Wissenschaftler den inneren Aufbau des Mondes und die hiesigen Umweltbedingungen - mit Erfolg.
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Die hervorragende Qualität der drei Bilder ist dem LRO-Team zu verdanken, die die Umlaufbahn des Mondroboters dergestalt änderte, dass die Sonde 28 Tage lang auf einer Höhe von nur 21 Kilometer über der Mondoberfläche - weit unterhalb ihrer konstanten Höhe von 50 Kilometer - operieren konnte.
Da sich während dieses Zeitraums der Mond ein Mal um die eigene Achse drehte, konnte die LRO-Weitwinkelkamera die Oberfläche komplett erfassen.
Derzeit befindet sich der Orbiter wieder in seiner ursprünglichen Umlaufbahn.
Aufnahme von der Landestelle mitsamt Spuren der Apollo 14-Mission
Bild:
NASA.
Begeisterung pur
"Die neuen, aus niedriger Höhe mit der Narrow Angle Camera aufgenommenen Bilder ermöglichen uns einen schärferen Blick auf die Mondoberfläche", ....
Um die neuen Aufnahmen von der Oberfläche zu schießen, habe man nach einer perfekten Ausgangsposition für den LRO gesucht, so der stellvertretende Projektwissenschaftler für LRO, John Keller vom Goddard Space Flight Center
(GSFC) in Greenbelt (US-Bundesstaat Maryland). "Ohne die mittlere Höhe zu ändern, haben wir die Umlaufbahn elliptischer gestaltet, so dass der niedrigste Teil des Orbits auf der von der Sonne beleuchteten Seite des Mondes liegt."
Von der drei Bildern zeigt sich auch
Noah Petro beeindruckt, seines Zeichens Geologe am GSFC der NASA: "Wir können jetzt den Weg der Astronauten mit größerer Genauigkeit zurückverfolgen, um zu sehen, wo sie Bodenproben gesammelt haben."
Dieser Begeisterung vermag sich auch der Chefwissenschaftler der LRO, Mark Robinson von der
University of Arizona in Tucson, nicht vollends zu entziehen. "Das ist total beeindruckend."
Apollo 17-Spuren sind Highlight
Die fraglos beste Aufnahme gelang von dem Landegebiet der
Apollo 17-Expedition. Hier sind neben Reifenspuren, dem ALSEP-Messinstrumenten-Paket, der zurückgelassenen Landestufe der Mondfähre "Challanger", dem LRV-Mondfahrzeug, den Astronauten-Fußspuren auch die US-Flagge und die kleine Geophon-Messstation zu sehen, das den Verlauf seismischer Wellen im Mondgestein erfasst.
Auf diesem Bild sind besagte "Spuren" deutlich zu sehen. Ganz rechts unten findet sich das geparkte Mondauto.
Bild:
NASA.
Während bei der NASA kollektive Begeisterung ausgebrochen zu sein scheint, wecken die Bilder bei dem ehemaligen Kommandanten von Apollo 17, Eugene Cernan, eher Wehmut. Er reagiere auf die Fotos "mit einem Hauch Nostalgie und Enttäuschung", so Cernan. Insbesondere sei er darüber betrübt, dass ihm allem Anschein nach die Chance verwehrt bleibe, zu Lebzeiten eine weitere bemannte Mondmission bestaunen zu dürfen.
Wie dem auch sei - die Fußspuren der lunaren Pioniere und kommenden Mondreisenden werden dem Erdtrabanten (theoretisch) für eine kleine Ewigkeit erhalten bleiben. Schätzungen der Wissenschaftler zufolge werden sie aufgrund der langsameren lunaren Erosion erst in 10 bis 100 Millionen Jahre vom Mondstaub überdeckt, sofern nicht ein Meteorit zuvor alles zunichte macht.
LRO-Aufnahme vom Juli 2009. Der silberne Punkt in der Bildmitte ist die zurückgebliebene Landestufe der Apollo-11-Mondfähre Eagle.
Bild: NASA/Goddard Space Flight Center/Arizona State University.
Bereits Mitte Juli 2009 veröffentlichte die NASA Bildmaterial aus dem Fundus des Lunar Reconnaissance Orbiters. Wenngleich in schlechterer Auflösung und somit wenig detailreich, ist auf einem Bild die zurückgelassene Landestufe der Apollo 11-Mondfähre "Eagle" deutlich zu sehen.
Bei einem weiteren Foto, auf dem Apollo 14 zu sehen ist, waren die Lichtverhältnisse gleichwohl derart günstig, dass sogar die Fußspuren der Astronauten und das ALSEP-Experiment schwach zu erkennen sind.
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Mach’s nochmal, LRO!
Bleibt somit zu hoffen, dass die NASA in absehbarer Zeit möglichst ebenso deutliche Worte findet wie einst Armstrong und Cernan und mit Blick auf die immer noch kursierenden Mondverschwörungstheorien allen Fantasten den Wind weiter aus den Segeln nimmt.
Zu diesem Zweck sollten sie alsbald den LRO erneut bis zu 21 Kilometer an die Mondoberfläche heranführen und sodann die Landestelle der Apollo-11-Mission ins Visier nehmen, damit der Orbiter die vorhandenen Spuren und Pioniertaten in Bestauflösung fotografieren kann.
Vielleicht werden dann einige der unbelehrbaren Moon-Fake-Anhänger wenigstens etwas nachdenklicher, schwören bestenfalls sogar ihrem abstrusen Theorieansatz endlich ab. Die Zeit hierfür wäre reif …
Die LRO-Bilder in verschiedenen Auflösungen bis hin zur Höchstauflösung, aber auch ein themenrelevantes Video können
hier runtergeladen werden:
NASA-Animation betr. Spuren von Apollo-17. (Animation ist ganz unten!)
Eugene Cernan hüpft auf dem Mond.
Rückschlag für Apollo-Verschwörungstheoretiker | https://www.heise.de/tp/features/Rueckschlag-fuer-Apollo-Verschwoerungstheoretiker-3391217.html