"Die Wassermassen waren enorm: Sie entsprachen dem 50- bis 100-Fachen des
Hochwassers an der
Oder 1997 oder der
Elbe 2002 und
2013", sagt Ökosystemforscher Hans-Rudolf Bork von der Universität Kiel, der sich intensiv mit dem Jahr 1342 befasst hat.
In Nürnberg reichten die Fluten der Pegnitz bis zum Rathaus, in Frankfurt bis zur Bartholomäuskirche, in Limburg an der Lahn konnte man mit Booten die Stadt durchqueren, in Würzburg überschritt der Main die Zehn-Meter-Marke, in Kassel standen Alt- und Neustadt unter Wasser – Pegelstände, die seitdem nicht mehr erreicht wurden.
Dabei konnte sich das Wasser ungestört in der Landschaft ausbreiten. Noch
waren die Flüsse unverbaut. "In den überschwemmten Auen
Mitteleuropas wurden zahlreiche Gebäude fortgerissen. Menschen flohen auf höher gelegene Standorte und bauten dort Nothütten. Teile der Auen waren unbewohnbar geworden und wurden teilweise als Siedlungsorte aufgegeben", sagt Bork.