naja, die eigentliche Konstruktion des EURO ist schon gut gemacht.
die AEU-Verträge und die Klauseln darin würden im Prinzip schon passen ...
... das Problem sind nicht die falschen Verträge oder eine falsche Grundkonstruktion
das Problem ist, dass sich keiner dran hält ...
Gewisse Schwächen in den Verträgen sehe ich schon. Zu einer gut gemachten Währungsunion gehören auch Regelungen, wie der Finanzausgleich organisiert wird.
Wenn ich mal nur systemisch draufschaue, und die konkreten diversen Interessen der einzelnen Mitgliedsstaaten außen vor lasse, dann wären Instrumente wie Eurobonds oder ein Euro-Finanzausgleich wünschenswert. Eine Bankenunion, und eine Haftungsunion für Schulden würden der Währung als solches auch gut tun.
Mir ist aber auch völlig klar, warum es diese Dinge nicht vollumfänglich gegeben hat. Es wäre dennoch im Sinne der Transparenz gut, wenn die Politik im Euroraum darauf hinweisen würde, dass sie solche Instrumente langfristig für notwendig hält, weil es ansonsten schwierig wird, einen gemeinsamen Währungsraum zu bilden.
Schwierig heißt schwierig - nicht unmöglich!
In einem politisch gewollten Währungsraum spielt das aber eine untergeordnete Rolle. Solange genügend Kräfte da sind, die den Euro und den Euroraum wollen, wird man bei jeder neuen Krise passende Lösungen suchen und finden. Nur - in einem Währugsraum mit 19 Mitgliedern besteht immer mal die Gefahr, dass die Politik in einem der Mitgliedsländer auf Krawall gebürstet ist....es täte der EU und dem Euro-Währungsraum gut, wenn man sich möglichst selten auf politische Lösungen verständigen müsste, sondern möglichst häufig einfach ein Standard-Regelwerk anwenden könnte...
Ein typischer EU-Kompromiss könnte sein, dass man sowas wie Eurobonds zulässt - wenn der empfangende Staat in der Höhe der Eurobonds Souveränität aufgibt... zugunsten der EU.
Es kann aber auch sein, dass uns der Euro in absehbarer Zeit um die Ohren fliegt, weil die politischen Fliehkräfte stärker sind, als die Kräfte, den Euro zu erhalten. Ich glaube nicht, dass das die nächsten 15 Jahre passiert - weil ich die Angst der Politiker größer einschätze, wenn sie ihrem eigenen Volk sagen müssen, dass das Volk auf den Euro verzichten soll.....
Deshalb bin ich überzeugt, dass es den Euro auch noch mindestens die nächsten 15 Jahre, und wahrscheinlich auch noch die nächsten 50 Jahre geben wird - und ich wage die Prognose, dass sich weitere Staaten entschließen werden, den Euro einzuführen....