Ach herrje. Das ist doch...
Wenn deine Meinung weder bezweifelt noch entkräftet wird, bedeutet das lediglich, dass sie "weder bezweifelt noch entkräftet wird".
Aber doch nicht, dass sie stimmt!
Du übersiehst vermutlich,
dass meine Meinung nicht mit dem Chauffeurwissen von Menschen entstand,
die es an Stammtischen und in Internetplattformen loswerden,
sondern mit dem „Großen Kleinmalzwei" im Kopf, dem Programm der Evolution.
Das Wissen dazu kann sich auf sehr viele, jahrelange Auseinandersetzungen
mit Experten zuständiger Diszipline berufen
und stellt sich gerne jedem qualifizierten Konsensbemühen.
Ich muss nun ein wenig grinsen,
weil mir das Bild von einer Maus in den Sinn kommt,
die glaubt, elefantöse Eigenschaften zu besitzen.
Dein Denkvermögen kann nicht gegen das punkten,
das alle Aktivitäten der Welt beherrscht.
Deine Denke ist einfach von zu vielen Einbildungen, Selbsttäuschen belastet ...
Eine feste Überzeugung ist es noch nicht,
dafür würde zumindest ein anderer Lösungsweg erforderlich sein, und zwar ein besserer.
Den sehe ich momentan noch nicht. Daher ist es nur eine Feststellung, die allerdings schon ziemlich nahe an einer Überzeugung vorbeischrammt.
Mir hatte nur nicht gefallen, dass Du nur Feststellungen triffst,
die in deiner Denkbeule über entsprechende Auseinandersetzung entstanden sind.
Sowas interessiert mich nicht, weil Schlussfolgerungen, die alleine dastehen,
auch in Klapsmühlen anzutreffen sind, gerne mit Gebrüll in eine Ecke,
mit Gerüttel am Bettgestell oder einem Ausschütten des Nachttopfes
über den lauwarmen Frühstückskaffee ...
Naja, was das "Werk der vielen Einzelnen" betrifft, so gibt es ja nicht umsonst auch den Spruch: "Viele Köche verderben den Brei".
Fast neige ich zur Auffassung, dass eine gute, d.h. kluge und menschliche Diktatur die beste Lösung wäre, denn schon Nietzsche hat gesagt, dass die Demokratie der Untergang der Gesellschaft ist oder so...
(Die moderne Demokratie ist die historische Form vom Verfall des Staates.)
Nur birgt eine Diktatur ja leider auch eine große Gefahr.
Heuchelei ist es allérdings, wenn man sich wie ein Diktator (wie eine Diktatorin) aufführt und trotzdem von Demokratie redet.
Schuld hat ein Volk nur bedingt. Die Macht haben immer "die Mächtigen", und diese manipulieren das Volk.
Das denken sicher viele gleich bis ähnlich.
Stellst Du 100 Töpfe auf, setzt 100 Leuten eine Kochmütze auf
und lässt sie nach Belieben in den Töpfen herumrühen
und reinschütten, sobald irgendwo einer frei wird,
weil der bisherige Koch neue Zutaten holen muss,
werden sich kaum Gäste finden, die sich genüsslich an Tischen treffen
und zufrieden das Lokal verlassen.
Was wir uns leisten, ändert nichts in die Richtung,
in der sich alle wohl fühlen würden.
Du hast wiedermal um DAS WESENTLICHE einen Bogen geschwätzt:
Änderungen des Verhaltens der vielen Einzelnen,
die sich gefälligst mal bewusst machen sollten,
dass auch toleriertes,
im Alltag gerne auch automatisch akzeptieres Unrecht
Ungerechtigkeit auf den großen Haufen ist.
Der liegt ja nicht nur wie ein Leberkäse irgendwo herum
oder wie ein Sack voller Geld.
All das, was mehr und weniger voneinander Abhängige anrichten,
produziert dynamische Machtgefüge,
in denen Mächtige immer mehr zu sagen haben
und Ohnmächtige immer weniger.
Die Folgen stehen dann vor uns wie Berg,
der sich nur noch wegglauben lässt ...
Warum,
verdammt nochmal,
nutzen wir nicht das Erfolgsprogramm der Evolution?
Das funktioniert mit einer fantastisch gerechten Demokratie,
in der es freilich auch tolerierte Diktatoren und Tyrannen gibt,
die notwendig sind, um die Fehler der Masse zu korrieren.
Dieses Hinterherausgleichende und damit vorausbestimmende Element
wäre für mich eine funktionierende Justiz, deren Juristen nicht zu blöde sind,
sich gerecht zu verhalten und Gerechtigkeit herzustellen.
Weil sie aber zu blöde sind, sich aber nicht blöde fühlen,
jedoch die Masse für blöde halten, werden sie zu üblen Herrschern,
die Unrecht sogar noch verstärken.
Verbrecher werden uns kaum vor Verbrechern schützen.
Der übelste Verbrecher war schon immer die Massenwirkung ...