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In memoriam Günter Grass

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Timirjasevez

Im Herzen Kiewljan
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In memoriam Günter Grass

Mit Günter Grass ist heute zweifelsfrei einer der bedeutensten deutschen Schriftsteller verstorben.
Ich tat mich oft schwer mit der Lektüre seines Werks, manches schien recht sperrig und kompliziert.
Aber gerade auch in seiner persönlichen Widersprüchlichkeit lag eine moralische Geradlinigkeit, mit der der Streitbare und seine deutlichen Worte stets moralische Instanz waren.
Rührt die Blechtommel! R. I. P. GünterGrass!
 
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Nur ein Paar Saetze genuegten um zu sehen das hier ein Wortschmied ohne Gleichen am Werk war. Auch wenn mir diese dunkle, bizarre Selbstkasteiung nie zur Unterhaltung dienen konnte, auch wenn seine SPD Hoerigkeit mir immer zuwider war, so war hier doch ein Leistungstraeger der Literatur der alle ueberragte und der es auch wagte den Israelis die Meinung zu sagen.

Dafuer allein gehoert ihm Respekt.
 

Frosch

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Seine "Blechtrommel" ist ganz große Kunst. Seine Förderung des Gutmenschentums eher weniger...
 

Ophiuchus

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Besonders gefallen hat mir in einer Zitatsammlung zu seinem Tod heute der Spruch :

" Da wird sich Gott einiges anhören müssen.""

Besser kann man sein sich zu Wort melden , unabhängig wer da Kritik abbekam kaum zusammenfassen.
( nehmen wir mal das Israelgedicht)
 
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Nur ein Paar Saetze genuegten um zu sehen das hier ein Wortschmied ohne Gleichen am Werk war. Auch wenn mir diese dunkle, bizarre Selbstkasteiung nie zur Unterhaltung dienen konnte, auch wenn seine SPD Hoerigkeit mir immer zuwider war, so war hier doch ein Leistungstraeger der Literatur der alle ueberragte und der es auch wagte den Israelis die Meinung zu sagen.

Dafuer allein gehoert ihm Respekt.

Ich habe sehr, sehr viel gelesen und fand seine Dinge wenig ansprechend. Seine Sprache war mir zu gestelzt.
 

bejaka

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Ein Bisschen Ungebühr positiver beschrieben als der ehemalige SS Mann war und etwas antiamerikanisch verbrämt um seinen Herren zu dienen, aber viele Schnörkel hat der Autor nicht gemacht. Aber unbefangen ist schon etwas Anderes.

Ich persönlich bin da eigentlich nur der Staubsauger als Nachrichtenvermittler:)))
Den Herrn Grass kannte ich nicht, habe für den nie gearbeitet und auch nicht mit ihm gesprochen.
Die filmische Umsetzung bzw. das Resultat, der "Blechtrommel", fand ich gelungen, was aber nicht unbedingt etwas mit dem Autor des Romans zu tun haben muß!
SPD-Genossen und deren gedruckte Ansichten, die keine sind, liegen bei mir schon seit Jahren im Stapel des Toilettenpapiers:))) Das ist dann auch der Ort, wo die Partei, gesamt, landen wird. Sekten und sektenähnliche Vereinigungen, landen alle in der Gosse der Geschichte:)))

kh
 
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Ich habe sehr, sehr viel gelesen und fand seine Dinge wenig ansprechend. Seine Sprache war mir zu gestelzt.

Die Sprache ist teilweise stark ueberarbeitet, im Butt nicht so sehr wie in der Blechtrommel, aber ich finde trotzdem die Satzkonstruktion originell, gelungen und Stilecht. Nur dieser Magisch Realismus Teutonicus funktioniert fuer mich nicht. Zwerge die sich weigern zu wachsen, Na ja.
 
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Die Sprache ist teilweise stark ueberarbeitet, im Butt nicht so sehr wie in der Blechtrommel, aber ich finde trotzdem die Satzkonstruktion originell, gelungen und Stilecht. Nur dieser Magisch Realismus Teutonicus funktioniert fuer mich nicht. Zwerge die sich weigern zu wachsen, Na ja.

Nun, als Sinnbild des Deutschen NormalSpießbürgers (DNS) fand ich das schon sehr scharfsinnig und gelungen. Denn der will auch nicht wachsen, sondern im warmen Sumpf seiner Spießbürgerlichkeit bleiben. Allerdings gestehe ich, daß ich von Grass immer manche seiner Gedichte und viele seiner Bilder ansprechender fand als seine Prosa. Aber seine wichtigste Funktion war die Bereitschaft, sich einzumischen. Man muß ihm nicht recht geben, aber seine Weigerung, im Elfenbeinturm der Dichter sich einsperren zu lassen, hat mit anderen - Böll, Andersch, Enzensberger, Lenz, auch Brinkmann, der unbändige Wüterich und Jürgen Becker, der Lyriker und Büchner-Preisträger, nicht der Kabarettist - die Bundesrepublik aus dem miefigen Sumpf der 1000 verlorenen Jahre geführt.

Wie gut, daß es ihn gab! Aber wer wird sein Erbe antreten?
 
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Nun, als Sinnbild des Deutschen NormalSpießbürgers (DNS) fand ich das schon sehr scharfsinnig und gelungen. Denn der will auch nicht wachsen, sondern im warmen Sumpf seiner Spießbürgerlichkeit bleiben. Allerdings gestehe ich, daß ich von Grass immer manche seiner Gedichte und viele seiner Bilder ansprechender fand als seine Prosa. Aber seine wichtigste Funktion war die Bereitschaft, sich einzumischen. Man muß ihm nicht recht geben, aber seine Weigerung, im Elfenbeinturm der Dichter sich einsperren zu lassen, hat mit anderen - Böll, Andersch, Enzensberger, Lenz, auch Brinkmann, der unbändige Wüterich und Jürgen Becker, der Lyriker und Büchner-Preisträger, nicht der Kabarettist - die Bundesrepublik aus dem miefigen Sumpf der 1000 verlorenen Jahre geführt.

Wie gut, daß es ihn gab! Aber wer wird sein Erbe antreten?

Ja, die Metaphern sind ja gut und schoen, aber sie sollten doch nicht komplett abwegig sein, nur meine Meinung, ich finde auch Magischen Realismus a la Garcia Marquez unlesbar. Einige finden das fantastisch, jeder nach seinem Geschmack. Zweifellos waren seine Satzkonstruke aber aller erste Klasse so was zu lesen war ein Genuss, auch wenn man das Buch nach einiger Zeit weglegt weil das Narrativ doch eher zu unsinnig war. Er hat ja wirklich bis zum Ende hart gearbeitet und sich unter angehende Autoren gemischt, als Autor war er wirklich am feilen und verbessern was nur ging.

Jetzt wird wohl Martin Walser der Autor Nummer Eins sein, aber er engagiert sich nicht so viel.
 
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Günter Grass

Wer kennt ihn nicht, den ellenlangen Satzbauarchitekten mit markantem Schnäuzerchen In der Schule mussten wir einiges von ihm lesen, von Katz und Maus über Blechtrommel bis zu den Vorzügen der Windhühner - alles Werke, wo ich früher vor Pflicht zur Lektüre stöhnte, doch heute sage: es hat sich doch gelohnt! Nicht immer leicht verständlich, oft der freien Interpretation ausgesetzt und letztlich die Person Grass erst später mehr und mehr begriffen. Als Steppke in der Schule wusste noch niemand um seine SS-Vergangenheit, später änedrte dies von so manchem Bekannten von mir das Bild über ihn. Ich meine: er war jung und unterlag als solcher dem Herdentrieb noch schneller, zumal der Zeitgeist dies gut hieß - da können wir heute noch und nöcher drüber schimpfen, in der Situation haben wir nie gesteckt! Überwiegend positiv empfand ich sein "Gedicht" "Was gesagt werden muss" - nicht stilistisch, sondern inhaltlich; weniger die Israelkritik als vielmehr die Absurdität, dass Deutschland seine Kriegsverbrecherschuldigkeit mit der Gratislieferung von Kriegsgerät zu tilgen sucht. Mit seinem Abgang wird über solch Heikles wohl zukünftig weniger debattiert werden - ein sozialkritisches Korrektiv ging uns mit ihm verloren!

RIP
 

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