Ich möchte nichts und niemanden verschleiern. Im Gegenteil. Heute stand ich vor dem Ausgang meiner Arbeitsstelle und rauchte eine Zigarette, bei schönem Wetter und recht schwülem Klima und etwa 26°C. Selten sieht man bei uns einmal eine Frau total verhüllt in Schwarz an sich vorbei gehen. Tatsächlich sah ich das - in Berlin Mitte !, nicht etwa in einem Dorf oder in einer Kleinstadt Oberbayerns - zum ersten Mal leibhaftig vor mir vorbei gehen. Nur mehr den Augenschlitz hatte sie. Die Frau ging in Begleitung eines Mannes, sie sprach etwas zu ihm,- ich konnte es nicht hören,- aber sehr engagiert lebhaft und gestenreich. Sie schien das als völlig normal zu erachten, bei diesem Wetter. Schnellen Schrittes gingen sie an mir in angeregter Unterhaltung vorbei.
Mein erster emotionaler Gedanke war schon auch negativ behaftet. So ein Bild befremdet. Ja. Wie kann man bei diesen klimatischen Verhältnissen herum laufen, schlimmer als ein Bankräuber? Was hat dieses perfide Patriarchat dieser extremen und ultra-orthodoxen Religionsinterpretation vieler Matsxchos solcher Länder bereits ihren Frauen angetan..und das bis heute, im 21. Jahrhundert. Doch dann dachte ich auch über die Situation an sich nach. Die Frau schien in Ihrer Lebhaftigkeit und ihrer Körpersprache tatsächlich zu dominieren. Ihr Begleiter lief "mit" und nickte ständig zustimmend, offenbar zu dem, was sie ihm sagte.
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Ich reagierte Ihnen gegenüber, heinz, also nicht aggressiv, vielmehr ein wenig verärgert. Im Zusammenhang mit dem Kontext des Gesprächsverlaufs hier. Denn Sie bauschen solche Vorgänge auf, weil Sie nicht anzunehmen scheinen wollen, dass eine bestimmte, sehr begrenzte Toleranz gegenüber anderen Regeln und Menschen sinnvoll sind und de-eskalierend wirken.
Unter dem hierzulande geltenden Recht und nach hiesigen Gerichten wird es keine barbarischen Verfahren und schon gar keine solchen Urteile geben können. Das ist ausgeschlossen.
Ich frage mich stattdessen, was Menschen wie Sie derart aggressiv reagieren läßt, denn schiere Angst kann das nicht sein. Denn bedroht sind Sie ja nicht wirklich.
Ich glaube, Sie haben kein Vertrauen in unseren Staat, in seine Institutionen. Kein Vertrauen auch in seine Gesellschaft? Wovor haben Sie solche Angst?