Dem würde ich ganz allgemein immer zustimmen. Nur fällt es mir im konkreten Fall schwer. Herr Chrupalla ist ein ehrenwerter Handwerksmeister*, eher der Typ Biedermann, sicher kein Zinker und raffinierter Rosstäuscher. Ich traue ihm tatsächlich so abgefinkelte Techniken nicht zu. Das wäre eher was für Herbert Wehner gewesen.
*ich möchte an dieser Stelle einmal laut sagen, dass ich linke Kritik an Herrn Chrupalla, die sich auf seinen Beruf als Malermeister bezieht, für absolut lächerlich halte. ich kann überhaupt nicht verstehen, wie sie ausgerechnet linke Kritiker über einen ehrbaren handwerksberuf lustig machen. Wie viel der politischen Juristen können denn geradeaus schauen oder gar vernünftige Sätze formulieren? Die meisten haben als Grundwortschatz ein paar Standardphrasen und einige Textblöcke im Arbeitsspeicher. Zumeist klingt ihr Geschwätz noch nicht mal klüger als schlichte Handwerkersprache, tatsächlich klüger ist es sowieso nicht.
Chrupallas Weltbild ist eng begrenzt, das merkt man in jedem Satz, aber ist denn das Weltbild eines Herrn Merz soviel reicher? Eher ist es eine Schande, dass ein Mensch, der den schwierigen Pilotenschein gemacht hat und in der Lage ist, ein Privatflugzeug sicher zu fliegen, der also durchaus den Nachweis intellektueller Leistungsfähigkeit erbracht hat, so einen Schei.dreck verzapft.
Oder dass der ehrenwerte Oberbürgermeister von Hamburg, der einen der schwierigsten Jobs in Deutschland recht erfolgreich gemacht hat, nun als Bundeskanzler eine derart jämmerliche Figur abgibt?
Oder was halten wir von einem Herrn Hofreiter, Altlinker, dialektisch geschulter (ehemals) kluger Kopf, Schmachtfigur politisch romantisierter willfähriger Grünenmädchen, der nun einen auf Panzergeneral macht und einem noch Durchmesser und Gewicht der Laufrollen eines A5 herbeten könnte?
Dann lieber den grundehrlichen, politisch angemessen unterbelichteten Chrupalla. Dem würde ich eher einen Gebrauchwagen abkaufen als einem Lindner.