Kretschmann hält Wähler für “überfordert”: Schrumpft der Klimawandel grüne Hirne?
Der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat ein bemerkenswertes Beispiel grüner Realitätsverleugnung gegeben. Dass seine Partei die Ursache für das seit Monaten anhaltende Umfragehoch der AfD sind, wies er im SWR-Sommerinterview entrüstet zurück. Eine solche Aussage sei „einfach unsinnig“, befand er gegenüber dem Sender. Allen Ernstes verstieg Kretschmann sich zu der Behauptung, derzeit wisse man nicht, warum die AfD derartigen Zuspruch erhalte. Jetzt zu spekulieren und immer gleich jemandem zum „Hauptfeind oder Hauptschuldigen“ zu erklären, sei unverantwortlich, empörte er sich. Genau deswegen habe sie so viele Wähler, „weil wir alles sofort aufheizen zu einer Kulturfrage“.
Mit unerträglicher Gönnerhaftigkeit meinte er, die Menschen seien schlicht überfordert von den ganzen Veränderungen. Deutschland sei in einer „großen Umbruchphase“. Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine, der Klimawandel, die Preissteigerungen und der Fachkräftemangel führten zu großen Unsicherheiten. Viele Menschen würden sich fragen: „Wie geht es weiter? Können wir unseren Wohlstand halten? Wie geht’s mir dabei?“ Die Grünen sähen sich aber gezwungen, den Klimaschutz voranzutreiben. „Wenn man jetzt den Klimawandel bekämpfen will und nicht nur darüber reden, dann landet man am Ende auch im Heizungskeller der Menschen.“ Es sei verständlich und normal, dass die Menschen zunächst mit Unverständnis reagierten. „Das finden die erstmal nicht lustig.“ Die Bürgerinnen und Bürger fragten sich: „Was geht die Politik erstmal an, wie ich heize?” Doch ohne Zumutungen gehe es nun mal nicht, so Kretschmann in typisch grüner Gutsherrenart.