Das Deine theoretische Auffassung schlichtweg falsch ist, zeigt das Beispiel der EU mit ihren Subventionen im Agrarbereich. In Kenia sind EU-subventionierte Hähnchen um ein vielfaches billiger, als die in Kenia produzierten und das ist nur ein kleines Beispiel für falsche Subventionen. Über Jahrzehnte wurde in Deutschland die im Untertagebau geförderte Kohle subventioniert, obwohl die im Tagebau in Südafrika abgebaute Kohle incl. Transportkosten nach Deutschland ca. 20,--DM/t billiger war. Es gibt tausende von falschen Subventionen die nur dazu dienen, gegen Schwellen- und Barfußländern Marktvorteile zu generieren.
Meinen vorherigen Beitrag kann man an einer Stelle auf zwei Arten lesen - ich will hier klarstellen, wie ich es gemeint habe:
Subventionen sind Eingriffe in das Marktgeschehen - und die sind notwendig, weil eben ungezügelete Märkte sich regelmäßig chaotisch entwickeln - und nicht im Sinne der Menschen.
Gemeint ist (und so hätte ich es schreiben sollen - mein Fehler):
Subventionen sind Eingriffe in das Marktgeschehen. Eingriffe in das Marktgeschehn sind notwendig, weil eben ungezügelete Märkte sich regelmäßig chaotisch entwickeln - und nicht im Sinne der Menschen.
Nicht gemeint war, dass Subventionen per se gut oder schlecht sind - selbstverständlich gibt es schlechte Subventionen! Das ändert aber nichts daran, dass Subventionen ein Werkzeug des Staates sind, um Märkte zu gestalten. Und dies ist eine der Kernaufgaben eines Staates.
Die von dir genannten Subventionen sind bzw. waren auch keine Subventionen, die ich als besonders gut bezeichnen würde. Regelmäßig ist mir die fehlende Laufzeit ein Dorn im Auge.
Bei den Kohlesubventionen gebe ich noch zu bedenken, dass diese zumindest Phasenweise auch dafür benutzt wurden, um nicht zu schnell einen Wandel einer ganzen Industrieregion zu gestalten, das hätte insbesondere NRW und das eh strukturschwache Saarland dramatisch überfordert und - so wurde zumindest befürchtet - die Arbeitslosigkeit und in deren Folge soziale Spannungen etc. nach oben treiben können.
Ich lehne die Kohlesubventionen dennoch ab, habe das auch schon sehr lange getan, weil das Geld hätte besser zur Subventionierung des Aufbaus von alternativen Industrien u.ä. verwendet werden können.
Der Staat sollte in die Zukunft investieren, und nicht in der Erhalt veralteter Strukturen.
Regelmäßig halte ich Subventionen für ein geeignetes Instrument, wenn es um den Aufbau von Märkten geht - es muss aber auch dann gut gemacht werden, und aus alten Fehlern sollte der Staat lernen. Und: Mit zunehmendem Aufbau müssen die Subventionen zurückgeführt und schließlich in Gänze abgebaut werden.
Nur weil man mit einem Hammer auch viel kaputt machen kann, ist ein Hammer kein schlechtes Werkzeug. In den Händen eines guten Schmieds kann mit einem Hammer viel Vernünftiges entstehen.