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Gelöschtes Mitglied 2801
Zu 1: Bist du denn der Meinung, dass es grundsätzlich möglich ist, alle negativen Folgen einer neuen Technologie im Vorhinein zu erkennen? Hätte Marie und Pierre Curie zum Beispiel automatisch erkennen können (müssen), dass die von ihnen entdeckte Strahlung physiologisch schädlich ist?Punkt 1:
"stao" (so tun als ob): Du tust nur so, als verstündest du nicht, was ich damit meinen könnte, dass uns "die Wissenschaft" als "Fortschritt" weismacht, was in Wirklichkeit nur "hemmungsloses Umsetzen von vermeintlichem Besserwissen nebst anschließender Folgenbewältigungsnotwendigkeit" ist. Das ist eben NICHT "Fortschritt", sondern verantwortungslose Hybris (bestes Beispiel: KernSPALTUNG, weil man für KernFUSION noch zu doof ist). Nichts von dem, was "der Fortschritt" brachte, ist letztlich eine Verbesserung für das "Gesamtsystem Erde". Daran gibt es eigentlich für vernünftig denkende Betrachter nichts nicht zu verstehen. Deshalb VORWAND. Und das zu benennen, das ist auch nicht "menschenfeindlich", sondern pure "input-output-Analyse. Das könntest DU sicher auch
MEIN Gedanke zu wirklicher menschlicher Weiterentwicklung wäre: "Total indiskutabel - und gesellschaftlich verpönt - ist das bisherige - als "natürlich" (r)eingebildete - Standardverhalten: "gemacht wird das, was man kann, WEIL man es kann (oder zu können GLAUBT)". Solange die Menschheit diese Reife (FREIHEIT) nicht hat, etwas bleiben zu lassen, solange gilt die alte Handwerkerweisheit: "kannste ja so machen - dann wird´s halt Scheiße" (genannt "Fortschritt"). Positiv ausgedrückt: Forschung ist nur dann gut und erlaubt, wenn deren Ergebnisse NICHTmissbraucht werden können. Und solange wir das nicht ausschließen können - weil man eben mit einem Kartoffelschälmesser nicht nur die Augen einer Kartoffel ausstechen kann - solange ist ein "vernünftiges" Werkzeug zum kartoffelschälen eben noch NICHT gefunden. Tun wir also nicht so, als wäre es anders (stao).
Punkt 2:
hier ging es um die Frage, wieviel Menschen es denn wohl heute so auf der Erde gäbe, wenn man "die Schamanen" oder "die Kräuterhexen" oder "die Medizinmänner" hätte "machen lassen" und auf den gesamten "medizinisch-pharmakologischen FORTSCHRITT" verzichtet hätte. Punkt. DAS kann doch sooo schwer nicht sein, sich das mal forschungsmäßig vorzunehmen. Hier ist übrigens erneut DEIN VORWAND, weil: ab wann ungefähr wurde denn wohl so der Mensch zum Problem für den Rest der Welt? Sooo lange ist das doch noch gar nicht her, da kann man sich ja fast noch selbst dran erinnern oder wieviel Leute lebten so zu der Zeit wo man GLAUBT dass die Pyramiden "von Menschen mit Muskelkraft, der sich Hebel schafft" (sic) erbaut wurden
Punkt 3:
ich schrieb nicht von Individual-Leid im 18ten, 19ten und 20ten Jahrhundert, sondern schrieb von 2 Dingen:
a) WEGEN der "Humanität" UND des medizinischen UND vermeintlich "geistigen" Fortschritts leben auf der Welt z.Zt. rund 7,5 Mrd. Menschen mit massiv zunehmender Tendenz. WIEVIEL davon LEIDEN erbärmlichst (ganz abgesehen vom LEIDEN der Massen-TIERE, deren ganze Art der "zivilisierte Humanist" nicht noch töter als tot gemacht hat, weil er sie zum aussterben verurteilte)? EINE Zahl!!!! hätte ich da ganz gerne. Und daneben EINE ZAHL!!!: WIEVIEL Menschen und Tiere LEIDEN, wenn Pestilenz und Cholera "aussieben"? WIEVIEL???
b) es ging andererseits um die "Leidensfähigkeit" früherer Generationen - oder gar Naturvölkern - im Vergleich zur heute - dank des Fortschritts - durchgängigen Weh-LEIDIG-keit der - zu reinen "VERBRAUCHern" - gezüchteten DE-Genaration? . Einfacher gefragt: "stellten die sich früher vielleicht weniger jammerlappig an"?
Punkt 4:
"ja, wir leben "mit den Gesetzen der Natur" im von DIR verwendeten Sinne bzgl. "Naturgesetzen".
DAS meinte ich aber NICHT, wenn ich schrieb: "natürlich in und mit der Natur leben - und nicht gegen sie". Hier ist deine Antwort eben wieder nur Vorwand, weil es erneut eine stao-Nummer ist.
Zusammenfassung:
Du tust - je nach Opportunität - mal verständig und mal unverständig, aber eben:
DU TUST NUR SO. "stao" ebend.
es bleibt aber eigentlich ganz einfach durchschaubar
Betrachten wir doch einmal die technische Entwicklung eigentlich jeden Geräts. Ich denke du wirst mir zustimmen, dass das eine relativ langsame, steigende Entwicklung ist, mit Plateaus und einigen steileren Abschnitten aber insgesamt wohl stetig. Das kann man beim Auto sehen, beginnend bei langsamen, stinkenden, unzuverlässigen motorisierten Kutschen, bis hin zum modernen, leisen, schnellen, Elektroauto oder beim Computer, beginnend mit dem Turing Apparat in Zimmergröße über Kühlschrank große Magnetspulautomaten bis heute, mit effektiven Halbleitern und hochleistungsfähigen Rechenkernen mit schallarmer Kühlarchitektur.
In jedem Fall sieht man eine stetige, keine sprunghafte Entwicklung, die auch immer abhängig von sekundärer Entwicklung ist. Elektroautos brauchen beispielsweise eine komplexe Steuertechnik für den Akku. Und ähnlich ist es bei deinem Beispiel: Kernspaltung ist vergleichsweise einfach, Kernfusion braucht wesentlich komplexere Steuertechnik, Magnetfelder, Materialforschung, Messinstrumente…. Der erste Schritt für die Deckung des Energiebedarfs, der wiederum für den Fortschritt in den anderen technischen Gebieten notwendig ist, sind also unverträglichere, aber einfachere Formen (fossile Energie, Kernenergie…).
Erläutere doch mal in deinem Modell, wie man diesen gewaltigen technischen Sprung zur Kernfusion hätte bewerkstelligen sollen, ohne diese Zwischenstufen.
Wie willst du denn genau die Versorgung der Menschen bewerkstelligen, bist zur Erfindung der Perfektion in deinem Modell? Meinetwegen kann man Kartoffeln ja mit Schale essen, aber nehmen wir mal die Krebsbehandlung. Weder operative Eingriffe, Bestrahlung oder Chemotherapie sind optimal für den Patienten sondern eine Zwischenlösung. Sollen diese Patienten also solange sterben, bis die ideale gefunden ist?
Was machst du, wenn es eine ideale Lösung nicht geben kann?
Wie genau willst du die ideale Lösung finden, wenn du Forschung solange verbietest, bis die Verhinderung ihres Missbrauchs sichergestellt werden kann? Ist das nicht sogar unmöglich zu erkennen?
Zu 2: Da kann man bestimmt irgendein Modell aufstellen, wahrscheinlich Dutzende. Sie bleiben aber untestbar, was sie im Endeffekt zu sinnloser Spekulation macht. Bringt aber auch letztlich nichts.
Zu 3:
a) Wenn dich individuelles Leid nicht interessiert bist du nichts weiter als zutiefst menschenverachtend. Und das Argument der absoluten Zahl ist doch recht seltsam, sollte man nicht danach fragen, wie viel Anteile der Population leiden?
Konkrete Zahlen kommen auf deine Definition an, nimmt man die Armutsgrenze, Versorgungszugang, es gibt keine Leidstatistik, da muss man schon konkrete Parameter definieren, so funktioniert Statistik nämlich.
b) Also ist es deiner Ansicht nach besser, für vermeintlich kleinere Problemchen keine Zeit zu haben, weil man sich vor Krankheit, Essensmangel, Kälte… fürchten muss?
Zu 4: Jetzt definiere doch mal dein mit der Natur Leben. Das ist ein schöner Postkartenspruch aber nicht substanziell. Welche Technologie ist erlaubt, welche nicht? Wie viel Ressourcen von welcher dürfen wir verbrauchen? Bring doch dein Modell mal zur Kritik.