Glaube ich sollte mal das Beispiel Chile hier mit rein bringen.
In Chile ist alles Wasser privat!
Warum alles?
Weil hier unterschieden wird.
Oberflaechenwasser (Fluesse, Seen), Brunnenwasser, Leitungswasser, Abwasser.
Wasserrechte sind privat und "gratis".
Beispiel:
Ich moechte meinen Acker giessen, weil im noerdlicheren Chile ohne giessen ueberhaupt nichts mehr waechst.
Also brauche ich ein Wasserrecht. Dabei wird meisst Flusswasser genommen.
Aber alle Fluesse sind schon zu 100% in Rechte vergeben.
Ich muss also ein Recht kaufen. Die werden hier wie Aktien gehandelt. Wasserrecht kosten mehr als der Boden, fuer den sie genutzt werden koennen.
Wenn ich dann so ein Recht habe, dann steht mir ein Prozentsatz an dem Durchfluss von einem Kanal zu Verfuegung.
Damit kann ich dann mein Feld bewaessern. Tue ich das nicht, kann es jemand anders nutzen.
Aber in einer Trockenzeit kommt eben viel weniger Wasser im Kanal und dann fangen die Streitigkeiten an.
Wenn der mir zustehende Anteil vom Wasser nicht mehr ausreicht, um richtig zu bewaessern, dann nehmen sich viele einfach mehr, als sie duerften.
Das nennt sich hier Wasserdiebstahl. Gibt es Gefaengnisstrafen.
Auch wenn man ohne Wasserrechte etwas "abzapft", gilt das Gleiche.
Was kostet mich das Wasserrecht an laufenden Kosten?
Meisst nur das, was die Kanalwartung kostet. Also eigentlich nur das "Saubermachen". Das sind pro Anteil sehr geringe Summen. Ich zum Beispiel "zahle" fuer meine Wasserrechte 80 Cent im Jahr.
Damit wuerde mir ein paar Liter pro Stunde zustehen, an die ich aber zur Zeit gar nicht ran komme (Andere Geschichte).
Naechste Option:
Brunnenwasser
Mein eigener Brunnen ist noch nicht "eingeschrieben", also noch illegal, so wie 89% aller Brunnen in Chile.
Wenn man "Glueck" hat, muss man keine 100 m runter, so wie die Firma, die zur Zeit die Nachbarn mit Leitungswasser versorgt. Meiner war 17 m tief. Per Hand gegraben und recht unprofessionell, weil die "Firma", die es gemacht hat, nicht einmal ihre Arbeiter bezahlt hat.
Deshalb ist er auch teilweise wieder eingestuerzt und jetzt wahrscheinlich nur noch so um die 15 m tief.
Aber gehen wir mal von einem funktionierenden Brunnen, der auch legal ist aus.
Einzige Kosten fuer das Wasser ist der Strom fuer die Pumpe.
Achja und die immer wieder noetige Vertiefung des Brunnens, weil das Grundwasser rapide am sinken ist.
Ein Nachbar hat bei 36 m "aufgegeben" und greift jetzt auf Kanalwasser zurueck, um Trinkwasser daraus zu machen.
Nur nach 11 Jahren Trockenzeit sind 2 von meinen drei Kanalwasserrechten auf Null geschrumpft und das einzige, was noch nutzbar ist, hat sich halbiert.
Es wird also unweigerlich sehr bald zu sehr viel Aerger kommen, so wie ueberall auf der Welt.