Für meinen Fall kann ich Dir den Grund nennen: Für mich hat dieser Begriff einen anderen Inhalt.
Was Du als Assimilation beschreibst, nenne ich Integration.
Für mich ist ein Kernpunkt bewusster Assimilation die Verleugnung der Wurzeln.
Integrationsbereit war ich immer, wenn ich meinen Wohnort gewechselt habe, aber ich hätte mich nie assimiliert. Und die anderen haben mir das Gefühl gegeben, dass sie das auch gar nicht wollten; sie waren neugierig auf das, was ich einzubringen hatte. Sobald sie nicht mehr ins Hochdeutsche wechselten, wenn ich mich an einem Gespräch beteiligte, gaben sie mir das Gefühl dazuzugehören - aber eben als Fremder.
Alleine durch Fremde entstehen keine Parallelgesellschaften. Sie entstehen erst dann, wenn man die Fremden ausgrenzt oder sie sich ausgrenzen. Wenn man gemeinsame Grundüberzeugungen hat, ist die Herkunft nicht wichtig. Wenn der Neuankömmling diese Überzeugungen nicht mehr erkennen kann, weil wir nicht mehr überzeugt sind, dann integriert er sich dort, wo das anders ist. Die wenigsten Menschen bleiben gerne einsam.