Ich werde mal meine Frau frage ob sie im Alltag unterworfen werden möchte
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Und, was hat sie gesagt?
Bei einem Staatshaushalt von insgesamt (Bund, Länder und Kommunen) 769 Milliarden Euro (2014) ist das eine gewagte These.
http://de.statista.com/statistik/daten/studie/38223/umfrage/oeffentlicher-gesamthaushalt/
Es ist gar keine These, sondern lediglich die Aussage des Bundesministeriums fuer Arbeit und Soziales, in 2013 wurde 812 Mrd Euro fuer Sozialleistungen ausgegeben, eine Steigerungsrate von 3,4 Prozent, somit duerften sie 2014 auf ueber 840 Mrd anzusetzen sein:
http://www.bmas.de/DE/Service/Publikationen/a230-13-sozialbudget-2013.html
Es ist uebrigens voelig gleichgueltig ob das Geld das umverteilt wird, Steuern, Sozialabgaben oder sonst was heisst.
Es bedarf schon guter Gründe wenn das Scheidungsgericht das Besuchsrecht für die Väter unterbindet.
Es geht ja nicht nur von Gericht aus, wenn die Frau sich entscheidet in einen anderen Ort zu ziehen erledigt sich die Frage von selbst.
Nicht alle aber die Mehrheit.
Wie kommst du ueberhaupt darauf das die Mehrheit von 5 Mio neuen Kindern, also ueber 50% Arbeitslos wuerden? Das ist wohl die gewagte These.
Der Saldo aus Einnahmen und Ausgaben des Staates ist in jedem Fall negativ.
Gerade deswegen brauchen wir ja neue Steuerzahler, sprich mehr Kinder.
Wir befinden uns mit einer Reproduktionsrate von 1,3 Kindern/Frau genau im grünen Bereich, wenn wir den verlassen bekommen wir mittelfristig Probleme.
Wie kommst du darauf?
Du unterstellst bei Deinen Zahlen das die Arbeitslosenrate eine fixe Größe ist, diese Annahme ist nachweislich falsch. Deshalb sind die Ableitungen die Du daraus ziehst fehlerhaft.
Wenn man solche Gedankenexperimente wie Du sie postuliert hast zu Ende denken will muss man natuerlich feste Groessen nehmen, wobei die Arbeitslosenzahl relativ konstant sind, aber selbst wenn man andere Werte nimmt, sieht man ja an meiner vorherigen Berechnung das von 5 Mio Kindern hoechstens 390.000 arbeitlos wuerden, der Rest der 5 Mio wuerde Arbeit erhalten.
Du setzt also auf Lohndumping.
Das ist wohl eher eines der meistmissbrauchten Worte unserer Zeit. Wir sind von Lohndumping und Niedriglohn sehr weit entfernt in Deutschland, die Loehne sind auf internationalem Spitzennivea. Das sie sich selbst korrigieren muessent liegt auf der Hand wenn Deutschalnd konkurrenzfaehig bleiben will.
Wir haben mit dem Deutschen Lohndumping den eigenen Binnenmarkt abgewürgt zugunsten eines grotestken Aussenhandelsüberschusses.
Niemand hat den Binnenmarkt abgewuergt, der Binnenmarkt ist durch geschichtliche Entwicklungen in Deutschland klein gemacht worden, von den Alliierten, ausserdem sind Deutsche notorische Billigheimer und Sparer. Der Erfolg des Deutschen Exports bezeugt nur wie hochwertig und qualitativ ueberlegen Deutsche Produkte sind. Das dieser Exporterfolg nur auf Kredit und auf Kosten anderer Laender gehe ist billige US Propaganda die nun politisch in Europa verwertet wird, entspricht aber in keinster Weise der vollen Wahrheit.
Irgendwann platzen die Kredite reihenweise und dann zahlt der Arbeiter in Deutschland zum 2. Mal nachdem er Lohneinbußen/stagnation hingenommen hat muss er dann nochmal die Banken retten.
Erst einmal hat die Bankenrettung Deutschland einmalig bloss 35 Milliarden gekostet, im Vergleich dazu werden jedes Jahr 800 Milliarden an Sozialleistungen ausgegeben. Die Kredite die Deutschland im Ausland bekommt um seinen aufgeblaehten Sozialstaat zu finanzieren bekommt es nur weil die Geldgeber der Meinung sind die Staerke der Deutschen Wirtschaft, sprich der Unternehmen, sichert diese Kredite ab. Es sind diese Kredite um die der Deutsche Arbeiter sich Sorgen machen muss, wenn naemlich sein Arbeitgeber Pleite geht wird auch sein Sozialstaat bald Pleite gehen.
Korrekt, und das fuktioniert nur wenn das Arbeitskräfteangebot parallel zur Nachfrage sinkt.
Es ist durchaus ein Problem das wir in einer Zeit der, relativ gesehen, deflationaeren Nachfrage leben, aber das haengt von der Branche ab. Bei einen ist der Markt saturiert, bei anderen faengt der Markt erst an. Die geistigen Faehigkeiten aller Menschen der Erde, nicht nur der Deutschen, stellt sicher das eben diese neuen Wachstumssegmente aufkommen, wenn andere Segmente gesaettigt sind. Man muss sich aber im klaren darueber sein das weniger Wachstum weniger Geld fuer Sozialsysteme, Schulen und Krankenhaeuser bedeutet. Ja, wir koennen uns in den Schnee legen und sagen "Es hat keinen Sinn, zahlen wir eben soviel Sozialhilfe wie wir koennen", was ja unsinnig waere denn das Geld muss ja durch Arbeit finanziert weren, oder "Wir werden alles tun um im wirtschaftlichen Weltwettbewerb weiterhin in der ersten Liga zu spielen und den Erhalt der Sozialsysteme und gute Loehne zu sichern".
Das ist exakt das Kernproblem
Nein, das Kernproblem sind mittlerweile die Gewerkschaften selbst, die in voelliger Abhebung jeglichen Wirklichkeitsbezugs immer weitere Lohnerhoehungen fordern. Man hat ja gesehen was passiert wenn Gewerkschaften uebernehmen, nach der Wende sind die Westgewerkschaften im Schweinsgalopp gen Osten marschiert um sicher zu stellen das ja auch die Westgehaelter nicht sinken werden, das Resultat waren voelig ueberzogene Tarifabsprachen die so gut wie gar kein Unternehmen in Ostdeutschland einhalten konnten. Das Resultat waren die Masseninsolvenzen von Unternehmen. Damit hat Ostdeutschland heute noch zu kaempfen.
Wie verändert sich die Konkurrenzsituation wenn alle Unternehmen flächendeckend die Löhne um einen Betrag X anheben?
Das ist wieder dieser provinzielle Denkfehler wo uebersehen wird das Deutsche Unternehmen eben nicht nur mit anderen Deutschen Unternehmen konkurrieren, sondern eben auch mit vielen anderen aus Laendern die nicht diese Gehaltsforderungen kennenn. Wenn die Loehne noch hoeher werden wird der Nachteil der Deutschen Unternehmen noch groesser, da die Loehne an anderen Orten eben nicht in diese Hoehe gleiten.
Das Produkt aus beidem ist Entscheidend.
Genau so ist es.
Das Ergebnis bleibt gleich, auch wenn die Anzahl der Lohnempfänger sinkt wenn analog dazu die Lohnhöhe pro Kopf steigt und umgekehrt.
Ja, es ist schon frappierend, auf der einen Seite ist Wachstum fuer die Linken immer schlecht, nur bei der Lohnerhoehung ist dann ploetzlich unendlich
wachsender Lohn geradezu die Basisforderung. Nur wo soll das herkommen wenn die Unternehmen nicht mehr konkurrenzfaehig sind weil sie Lohnnebenkosten der SuperLuxusExtraMassiv Klasse zahlen sollen?
Wobei auch das nicht ganz richtig ist. Empfänger von Niedriglöhnen haben einen niedrigeren Einkommensteuersatz als Normalverdiener. Das Steueraufkommen würde also sinken wenn man die gleiche Gesamtlohnsumme auf mehr Köpfe verteilt.
Nur in welcher Welt gibt es 'gleiche Gesamtlohnsummen', nicht in dieser. Die Sache ist doch so, die Hoch und Hoechsteinkommen sind ein verschwindend kleiner Teil der Einkommen in Deutschland, man braucht nur 8500 Euro netto zu verdienen und schon ist man in den Top 3% der Einkommensbezieher. Im Gegensatz zaehlt man schon mit 1990 Euro zur Mittelklasse. Die weitaus groesste Zahl der Arbeitnehmer bekommt Loehne die sich eher dem Niedriglohn annaehern als dem Hoechsteinkommen, und das ist gut so und das muss auch so bleiben, denn alles andere waere der Tod der Wirtschaft und somit des ganzen Systems, Sozialsystem mit eingeschlossen.
Wie erklärst Du Dir dann den den extremen Aussenhandelsüberschuss Deutschlands?
Zum einen durch den uneinholabren Technologie und Wissensvorsprung den einige Deutsche Unternehmen in gewissen Branchen haben, zB Automobilindustrie, und andererseits durch hoch ausgekluegelte Produktivitaetsmaximierung die es erreicht hat das Unternehmen in Deutschland weitaus mehr produzieren als die in England, obwohl Englische Arbeiter sehr viel mehr Stunden arbeiten, sowie auch die meist sehr viel bessere Qualitaet der Deutschen Produkte. Aber Achtung, auch hier gilt, die Konkurrenz wird immer besser, und es ist bloss eine Frage der Zeit bist Produkte aus China zB Qualitaetswerte erreichen die fuer die Masse der Konsumenten voellig ausreicht, bzw einige der Deutschen Produkte noch uebertrifft.
Für einen kleinen Teil der Bevölkerung stimmt das. Ein immer größer werdender Teil der Bevöklerung würde nur zu gern mehr konsumieren, hat aber immer weniger Geld zur Verfügung. In den Bereichen der Wirtschaft die Produkte für die Unterschicht herstellt besteht ein riesiges Wachstumspotential, man muss nur in Kauf nehmen das die Luxusgüterindustrie etwas zurückstecken muss.
Ich meine einfach die gesamtwirtschaftliche Situation. Der Deutsche Arbeiter hat nicht immer weniger Geld zur Verfuegung, die Lohnsteigerung von 1950 bis 2000 war ja 1800%, 320% inflationsbereinigt, also es geht ihm schon Gold. Gut es gab in einigen Branchen Abstriche und die Erhoehungen sind ausgeblieben, bzw Realloehne gefallen seit einigen Jahren ab 2000, aber trotzdem jammer man auf hohem Niveau in Deutschland. Es stimmt natuerlich das die Pound Shops wie Tchibo oder Primark Hochkonjunktur haben werden bzw haben, aber das sind Segmente die unbedeutend sind. Im gesamtwirtschaftlichen gesehen war die Nachfrage bis in die 90ger gesaettigt, die Autoverkaufszahlen haben aber wieder zugenommen.
In der ökonomie gibt es den Begriff der goldenen Lohnregel nach der der Lohnzuwachs gleich der Summe des Produktivitätszuwachses und der Inflation sein soll.
Ja, und genau das ist in Deutschland von 1950 bis 2000 auch passiert, die Lohnerhoehungen entsprechen den Produktivitaetserhoehungen.
Salopp gesagt bedeutet das es für das mehr an Produkten die die Firmen herstellen auch immer jemanden geben muss dessen Kaufkraft im gleichen maß gestiegen ist um das Zeug kaufen zu können. Davon sind wir in Deutschland meilenweit entfernt.
Nicht nur in Deutschland, auch in fast allen anderen Laendern. Deswegen ist das Geschaeft fuer Unternehmen ja so schwierig, es sind nicht nur die hohen Lohnnebenkosten und Loehne in Deutschland, die globalisierte Konkurrenz, es ist eben auch die Nachfrage die sinkt, weil diese eben weitgehend gesaettigt ist. Wobei man sich dann doch fragen muss wieso steigen die Autoverkaufszahlen seit einigen Jahren wieder.
Der einzige Grund warum wir nicht in einer krachenden Rezession stecken ist der das wie die Waren die die Firmen hier nicht absetzen konnten an die Griechen, Spanier oder Italiener auf Pump verscherbelt haben.
Das ist ein Maerchen das Amerikaner in die Welt gesetzt haben um Europa zu spalten. Tatsaechlich sind weder Griechen noch Spanier oder Italiener die Hauptabnehmer Deutscher Produkte.
Wenn die Leute das sowiso gemacht hätten spricht aus meiner Sicht nichts dagegen das durch eine entsprechende Besteuerung verlässlich zu machen.
Da gibt es viele Gruende die dagegen sprechen, die hat Sloterdijk auch eingehend elaboriert und sind ueberall nachzulesen.