Als sich die Teutonen zum finalen Kampf den Römern stellten, als sie sahen, das eine disziplinierte Armee ihnen den Garaus machen würde, standen die Frauen auf ihren Wagen, entblößten die Brust und hoben die Kinder hoch, damit die Kämpfer sahen, was es zu verteidigen gab. Als sie sahen, dass der Kampf aussichtslos war, hängten sich viele an den Deichsel ihrer Wagen auf.
Dies geschah um 102 v. Chr. in der Gegend von Aix-en-Provence.
Ein Jahr zuvor wurden die Kimbern in der Po-Ebene bei Vercellae von über 50.000 römischen Soldaten vernichtet.
Man könnte durchaus von einem germanischen Todesgen parlieren, wenn es denn so wäre.
Die heutige Republik hat ihre Vitalität an der Garderobe abgegeben und sich unter einen fragwürdigen Schild (NATO-Allianz und US-Treue) begeben. Unter diesem Schild wurde Deutschland zum Export-Weltmeister und zum politischen Zwerg. Kein Wunder, wenn ein äußerlich gesundes Gemeinwesen, das Interesse von Hungerleidern weckt. Wenn mal ein Westerwelle von der 'spätrömischen Dekadenz' sprach, so dürfte dieser oft kritisierte Ausspruch, seine Richtigkeit jetzt gezeigt haben.
Dass das deutsche Wahlsystem daran maßgebend beteiligt ist durch die Bildung von 'Koalitionen' (Machtteilung, welche eigentlich nicht im Sinne der Verfassung ist, denn diese ist ja durch das System der Gewaltenteilung gegeben), macht die Sache schlechter nicht besser.
Ein falsch verstandenes Verständnis von Demokratie, verhindert wirkungsvoll, dass sich eine Partei gegenüber der Opposition durchsetzen musste. So ist seit der Kohl-Ära der Staat nicht mehr gefordert worden durch das Spinnennetz der faulen Kompromisse. So konnten auch Sparten-Parteien wie die Grünen oder gar einer 'die Partei' (welche bekanntlich mit einem Sitz in Brüssels-EU vertreten ist), die Unfähigkeit und Müdigkeit deutscher Politik, nutzen. Ergebnis ist ein immer aufgeblaseneres Parlament als Abstimmbude.
Der Todestrieb hat daher für mich keine psychologische Bedeutung, sondern ist nur eine politische Sackgasse, in welche sich nach jeder Wahl die Republik stürzt; dem Wer mit Wem?
"Ja, aber nur mit einer Mehrheit können wir unsere Vorstellungen realisieren", wird geantwortet. Klar, wenn durch Überzeugung das Wahlvolkes nicht gewonnen wird, aus Bequemlichkeit das Volk auch nicht befragt wird (wie mein Vorschreiber richtig bemerkte), mutieren Abgeordnete zu Playern in eigener Sache und nutzen ihre Position für private Bereicherung. Und ein solches Parlament neigt bestimmt nicht zu einer Korrektur seiner selbst.
Hier ist eindeutig die zweite Gewalt (Judikative) gefordert, denen Feuer unterm Hintern zu machen dergestalt, dass die Legislative keinen Freibrief für Trägheit hat. Nach dem Krieg war der Bundesrat eine Altherren-Versammlung welche die Beschlüsse des Parlaments, mehr oder weniger nur abnickte. Heute sind es Bremser, weil jeder alte und neue Landesfürst, seinen Senf noch dazu geben möchte. Inzwischen gibt es die (in der Verfassung nicht vorgesehene Einrichtung), dass nur diese Fürsten über Wohl und Wehe entscheiden. Zurück in die Kleinstaaterei, wo jeder Fürst seine Blähungen als staatstragend ausweist.
Ich sehe keinen Todestrieb, sondern nur eine Verweigerung aus Eigennutz.