Welche anderen Interessen wären das?
Gibt es Unterschiede zwischen der EU und USA und Russland? Wenn ja, dann folgen daraus auch unterschiedliche Interessen. Welche das wären, kannst du selbst recherchieren. Sobald du zu einer Meinung gekommen bist, können wir darüber diskutieren.
Nun die Parlamente haben sich quergestellt sonst wäre er schon tot, aber die USA arbeiten daran. Was nicht ist kann ja noch werden.
Wenn sie USA angreifen, sind sie Schuld, wenn sie nicht angreifen, sind sie auch Schuld. Und die Parteien, die da unten den Bürgerkrieg führen, haben alle keine eigenen Interessen? Da kennst du die arabischen Stämme aber schlecht.
Wofür sind Bündnisse dann gut? Wenn jeder ohnehin gemäß der Möglichkeiten handelt? Inwiefern Russland helfen? Die Frage ist doch wieso wir Russland hindern. Warum 5 Mrd investieren in einen Umsturz der Ukraine? Warum nochmal mehr in die Sanktionen investieren? Warum Assad aus dem Amt bomben und die IS gegen ihn auf die Beine stellen? Die ruinierte Ukraine dürfen wir demnächst auch sanieren. Und unser Aufrüstungsprogramm gegen Russland. Die Umrüstung von russischem Gas. Das ist alles nicht ganz billig und mich würde interessieren, welchen Vorteil Deutschland davon hat, wenn wir das mittragen.
Gemeinsam hat man größere Möglichkeiten. Siehe Vergleich Nato - Russland.
Russland hat in die Ukraine über 100 mrd investiert, um sie zu halten. Wenn die USA nur 5 mrd investieren brauchen, um sie von Russland zu lösen, dann sollte man in Moskau mal über die Effizienz nachdenken, mit der die eigenen Mittel eingesetzt wurden.
Und natürlich wird man die Ukraine sanieren, etwas, das Russland nicht geschafft hat, einer der Gründe, warum die Ukraine sich von Russland abgewandt hat, es hat eine schlechte Wirtschaftspolitik. Wirkliche Vorteile hat das für Deutschland nicht, deswegen hat man der Ukraine ja noch nicht mal einen Überbrückungskredit angeboten, als es um die Frage ging, EU oder Eurasische Union.
Nun haben die Ukrainer aber mehrheitlich keinen Bock, auch die nächsten 50 Jahre wie die Kazachen oder Weißrussen zu leben. Frankreich oder Deutschland sind das bessere Modell. Deutschland ist jetzt zwangsläufig eingebunden, weil längere Bürgerkriege negative Auwirkungen auf die europäische Sicherheit haben. Die EU muss mal wieder den Saustall sanieren, den Russland hinterlassen hat und weist du, mir wäre es recht gewesen, wenn Russland ein besseres Gesellschaftsmodell anbieten würde und die Ukrainer in die Eurasische Union eingetreten wären, aber das habe ich nicht in der Hand. Die Qualität der russischen Innen- und Außenpolitik liegt in der Hand des Kreml.
Da bin ich noch nicht so sicher. Das Bündnis der GUS-Staaten ruht auf anderen Grundlagen als die EU. Das sind Staaten denen die EU als Alternative nicht zur Verfügung steht. Und die Ukraine erkämpft sich ihren Weg in die EU eben NICHT ohne die NATO, sondern wir stecken schon bis zum Hals mit drin. Das ist ja der Punkt.
Derzeit gibt es noch nicht mal Nato-Touristen vor Ort. Wenn dort Kolonnen von Leo2 und Sherman vorfahren sähe das anders aus. Aber bisher fährt da nur sowjetisches und russisches Rüstungsgut zur heißen Verschrottung. Hilfe wird demnächst von anderen Osteuropäischen Staaten geleistet werden, die haben noch kompatibles Material in den Depots und auch kein Bock, jemals wieder von Moskau aus regiert zu werden.
Und dann fängt Russland den 3. WK an und wir sind alle tot. Wir sind der moralische Sieger. Mission accomplished.
Diese Politik, die im 1. WK so wunderbar gegen Deutschland funktioniert hat, hat im Zeitalter der Nuklearwaffe ihre Tücken.
Träum weiter.
Allerdings war die Aktion auf der Krim nicht gegen die NATO gerichtet. Die Ukraine ist nicht in der NATO. Daher fragt sich, wenn Völkerrecht keine Rolle spielt, womit die Sanktionen gegen Russland begründet sind. Der Vorgang als solcher dürfte uns eigentlich nicht stören. Es gibt z.B. einen bindenden Vertrag zwischen den USA und den Staaten Süd- und Mittelamerikas, der den USA Aktionen wie in Panama 1990 untersagt. Eine Nicht-Interventions-Garantie. Solche Verträge zu ignorieren ist also von unserer Seite im Prinzip OK.
Kennst du das Budapester Memorandum? Die Ukraine hat ihre sowjetischen Atomwaffenbestände an Russland abgegeben und dafür eine Unverletzlichkeit ihrer Grenzen von Russland schriftlich garantiert bekommen. Anschließend wurde die Krim von russischen Miltärbasen aus erobert, die zum Schutz der Ukraine vor der Nato dort errichtet wurden.
Du kannst das sehen, wie du möchtest, aber allen russischen Verbündeten ist bei dieser Aktion die Galle hochgekommen.
Richtig. Ich beurteile die strategische Situation ziemlich ähnlich wie du, die NATO ist recht gut aufgestellt. Aber, was sind die Maßstäbe der NATO? So wie ich die Maßstäbe der NATO verstehe, bomben wir jeden in Grund und Boden, der unseren Interessen in die Quere kommt. Hier stellt sich dann wieder die Frage von weiter oben. Ist die Verhältnismäßigkeit von Mittel und Ertrag noch gegeben. Russland ist nicht der Irak, den wir eben aus dem weg schubsen können. Warum ist der ukrainische Besitz der Krim so wichtig für uns, dass wir den großen Brocken wuppen wollen. Hier weichst du einer klaren Antwort nach meinem Eindruck so ein bisschen aus. Ich sehe auch, dass die NATO so reagiert. Meine Frage ist, warum?
Die Nato hatte in Osteuropa gemäß den gemeinsamen Absprachen keine Truppenverbände stationiert. Aus diesem Grund konnte Russland seinen Blitzkrieg zur Eroberung und Annektierung der Krim ohne Angst vor Gegenschlägen aus führen.
Das wird nicht noch mal passieren. Jetzt wird in Osteuropa durch die Bank weg aufgerüstet. Damit ist Russland dann überfordert und wird vorsichtiger agieren müssen. Die Ukraine hat halt Pech, wenn man einen Umsturz durch führt, sollte man auch vorher an die Konsequenzen denken und die bestehen darin, das die Nato eben keine militärische Hilfe gegen einen russischen Überall leistet. In Zukunft wird das anders aus sehen. Weitere Regierungen, die sich von Russland abwenden wollen, werden vorher aufrüsten, mobilisieren und sich mit der Nato absprechen, um einen russischen Überfall gewachsen zu sein. Das wird ein Fest für die CIA, denn die Kriege werden nach wie vor zwischen Russland und seinen "Verbündeten" geführt werden.