- Registriert
- 27 Feb 2016
- Zuletzt online:
- Beiträge
- 604
- Punkte Reaktionen
- 0
- Punkte
- 0
- Website
- www.a-evolution.de
- Geschlecht
- --
In dem Thread möchte ich verschiedene Aspekte der Sprache behandeln. Das Thema „Sprachfeminismus“ ist nur ein Aspekt, mit dem ich den Thread beginne. Es begann in anderem Thread, dennoch denke ich, es ist wert eigenes Threads.
Ich bitte Sie von Repliken abzusehen. Ich gerne sehe ein „dünnes“ Thread als überlagertes mit sprachlichen Ping-pong-spiel, in dem nicht das Thema, sondern Diskussionsgegner persönlich behandelt wird. Wenn nicht, dann bitte nicht böse sein, ich werde auf meine Ignorierliste setzen und in MEINEM digitalen Raum werden sie aus dem Spiel.
***
Ich hatte vor einer Weile eine ausgedehnte Diskussion mit einem Physiker, den ich sehr schätze, über Sprachfeminismus (ich weiß nicht warum, aber es war schon zweiter Physiker, der den gramatikalische Feminismus unterstützt). Der Feminismus hat bizarre Auswüchse gebildet, deren Anfang ich schon vorher merkte, wenn ich als störend empfand, die langen Passagen wie etwa "Wissenschaftler und Wissenschaftlerinen" in einem Text zu lesen.
Wenn es eine Begrüßung/Ansage zur einen Menge Personen ist, die man alle persönlich erreichen will, ist solche Differenzierung sinnvoll. Aber wenn ich spreche/schreibe allgemein über Wissenschaftler, dann spreche über eine Teilmenge der Menschen, die eine bestimmte Eigenschaft (sich mit Wissenschaft beschäftigen) haben. Wenn ich spreche über Lehrer, dann spreche ich eine Teilmenge der Menschen, die bestimmten Beruf nachgehen.
Also geht es um Teilmenge der Menschen (Weiblein und Männlein). Semantisch bedeutend in Bezeichnung ist eben die Eigenschaft, die Tätigkeit und nicht das Geschlecht. Na ja, es ist schon so historisch sich entwickelt, dass meisten Berufe früher von Männern ausgeführt worden sind. Das spiegelt sich in der Sprache, so etwa wie von Frey ausgeführten „Kaufmann“. Wenn in begriff ein Mann steckt, wird wohl schwer ihn semantisch ausblenden, oder doch? Verliert nicht der Sinn des Geschlechts: Mann, wenn die Frauen ihn stolz tragen. Persönlich wird eine Frau eine Kauffrau sein (wie eine bestimmte Wissenschaftlerin wird als Wissenschaftlerin sich bezeichnen und auch angesprochen), sie hat aber ein kaufmännisches Beruf. Im Grunde sollte es die Männer sein, die hier ein Aufstand machen müssten, weil der Begriff Mann wird ja durch Frauenanwesenheit verwässert(!)
Was verstehen wir unter dem Begriff: Mensch? Ist es eine Frau oder ein Mann? Man müsste sich doch festlegen, da ein Mensch zwangsläufig entweder ein Mann oder eine Frau ist (anormalen Fall des Zwitters lassen wir außen vor). Es ist aber gerade eine Bezeichnung, die das geschlechtsspezifische ausschließt und akzentuiert das Gemeinsame in uns. Das gemeinsame bezieht sich hier auf die Menschheit im Ganzen. Wenn es um einen Beruf oder Tätigkeit geht, verhält sich nach gleichem Muster: es wird das Geschlechtsspezifische ausgelassen und man akzentuiert das Gemeinsame: die bestimmte Eigenschaft, die Tätigkeit.
Durch meine Forschung befasse ich mich zwangsläufig mit der Wahrnehmung, mit der Sprache etc. Daher bin ich auch äußerst vorsichtig mit den Studien. Z. B. die, die befragen, was man stellt sich vor beim Wort: Fahrradfahrer – männliche oder weibliche Person. Es ist doch klar, dass hier die Erfahrung des Befragten mitspielt. Ich, die selbst kein Fahrrad fährt und durch Doppingskandale in Tour der France geprägt ist, werde wohl eine maskuline Person in Sportanzug und Helm sehen.
Die Befragung zeigt anschaulich, wie die Studienresultate durch die Fragestellung beeinflusst werden können. Die Frage müsste lauten: stellt man sich überhaupt ein bestimmtes Geschlecht, wenn man hört/liest „Fahrradfahrer“? Es ist doch ein Märchen, dass wir denken in Bildern. Unsere Gedanken sind einfach viel schneller, als wir es benötigen, um ein Bild zu erzeugen. In besten Fall läuft etwas verschwommen vor unsere „innere Auge“. Nur wann wir gebremst werden, nur wann wir aufgefordert werden, was du bitte schön konkret auf dem Fahrrad siehst, beginnen wir es zu detaillieren und für diese Detailierung brauchen wir notwendigerweise zu unterscheiden: weiblich oder männlich. In unserem ursprünglichen Gedankenlauf hatte es aber keine Bedeutung.
Vielleicht würde ich mich nicht darüber aufregen, nur ich sehe hier gerade die Einmischung in das Denken, nur mit anderen Folgen, als sich die Sprachfeministinnen wünschen. Das Resultat dieser Einmischung ist der, dass man in Bildung der kategorialen Unterschiede einmischt. Der Verlust der Fähigkeit eine Kategorie zu spezifizieren (z. B. eine Tätigkeit), sie von anderen Kategorien abzuheben/zu unterscheiden (z.B. von Geschlechtern) führt zur Minderung des Denkvermögens. Mindestens aber zum „Sparchbabylonismus“, in dem kategoriale Unterschiede – der wesentlicher Bestandsteil der Sprache und des Denkens - werden beliebig zusammengewürfelt.
Ich bitte Sie von Repliken abzusehen. Ich gerne sehe ein „dünnes“ Thread als überlagertes mit sprachlichen Ping-pong-spiel, in dem nicht das Thema, sondern Diskussionsgegner persönlich behandelt wird. Wenn nicht, dann bitte nicht böse sein, ich werde auf meine Ignorierliste setzen und in MEINEM digitalen Raum werden sie aus dem Spiel.
***
Ich hatte vor einer Weile eine ausgedehnte Diskussion mit einem Physiker, den ich sehr schätze, über Sprachfeminismus (ich weiß nicht warum, aber es war schon zweiter Physiker, der den gramatikalische Feminismus unterstützt). Der Feminismus hat bizarre Auswüchse gebildet, deren Anfang ich schon vorher merkte, wenn ich als störend empfand, die langen Passagen wie etwa "Wissenschaftler und Wissenschaftlerinen" in einem Text zu lesen.
Wenn es eine Begrüßung/Ansage zur einen Menge Personen ist, die man alle persönlich erreichen will, ist solche Differenzierung sinnvoll. Aber wenn ich spreche/schreibe allgemein über Wissenschaftler, dann spreche über eine Teilmenge der Menschen, die eine bestimmte Eigenschaft (sich mit Wissenschaft beschäftigen) haben. Wenn ich spreche über Lehrer, dann spreche ich eine Teilmenge der Menschen, die bestimmten Beruf nachgehen.
Also geht es um Teilmenge der Menschen (Weiblein und Männlein). Semantisch bedeutend in Bezeichnung ist eben die Eigenschaft, die Tätigkeit und nicht das Geschlecht. Na ja, es ist schon so historisch sich entwickelt, dass meisten Berufe früher von Männern ausgeführt worden sind. Das spiegelt sich in der Sprache, so etwa wie von Frey ausgeführten „Kaufmann“. Wenn in begriff ein Mann steckt, wird wohl schwer ihn semantisch ausblenden, oder doch? Verliert nicht der Sinn des Geschlechts: Mann, wenn die Frauen ihn stolz tragen. Persönlich wird eine Frau eine Kauffrau sein (wie eine bestimmte Wissenschaftlerin wird als Wissenschaftlerin sich bezeichnen und auch angesprochen), sie hat aber ein kaufmännisches Beruf. Im Grunde sollte es die Männer sein, die hier ein Aufstand machen müssten, weil der Begriff Mann wird ja durch Frauenanwesenheit verwässert(!)
Was verstehen wir unter dem Begriff: Mensch? Ist es eine Frau oder ein Mann? Man müsste sich doch festlegen, da ein Mensch zwangsläufig entweder ein Mann oder eine Frau ist (anormalen Fall des Zwitters lassen wir außen vor). Es ist aber gerade eine Bezeichnung, die das geschlechtsspezifische ausschließt und akzentuiert das Gemeinsame in uns. Das gemeinsame bezieht sich hier auf die Menschheit im Ganzen. Wenn es um einen Beruf oder Tätigkeit geht, verhält sich nach gleichem Muster: es wird das Geschlechtsspezifische ausgelassen und man akzentuiert das Gemeinsame: die bestimmte Eigenschaft, die Tätigkeit.
Durch meine Forschung befasse ich mich zwangsläufig mit der Wahrnehmung, mit der Sprache etc. Daher bin ich auch äußerst vorsichtig mit den Studien. Z. B. die, die befragen, was man stellt sich vor beim Wort: Fahrradfahrer – männliche oder weibliche Person. Es ist doch klar, dass hier die Erfahrung des Befragten mitspielt. Ich, die selbst kein Fahrrad fährt und durch Doppingskandale in Tour der France geprägt ist, werde wohl eine maskuline Person in Sportanzug und Helm sehen.
Die Befragung zeigt anschaulich, wie die Studienresultate durch die Fragestellung beeinflusst werden können. Die Frage müsste lauten: stellt man sich überhaupt ein bestimmtes Geschlecht, wenn man hört/liest „Fahrradfahrer“? Es ist doch ein Märchen, dass wir denken in Bildern. Unsere Gedanken sind einfach viel schneller, als wir es benötigen, um ein Bild zu erzeugen. In besten Fall läuft etwas verschwommen vor unsere „innere Auge“. Nur wann wir gebremst werden, nur wann wir aufgefordert werden, was du bitte schön konkret auf dem Fahrrad siehst, beginnen wir es zu detaillieren und für diese Detailierung brauchen wir notwendigerweise zu unterscheiden: weiblich oder männlich. In unserem ursprünglichen Gedankenlauf hatte es aber keine Bedeutung.
Vielleicht würde ich mich nicht darüber aufregen, nur ich sehe hier gerade die Einmischung in das Denken, nur mit anderen Folgen, als sich die Sprachfeministinnen wünschen. Das Resultat dieser Einmischung ist der, dass man in Bildung der kategorialen Unterschiede einmischt. Der Verlust der Fähigkeit eine Kategorie zu spezifizieren (z. B. eine Tätigkeit), sie von anderen Kategorien abzuheben/zu unterscheiden (z.B. von Geschlechtern) führt zur Minderung des Denkvermögens. Mindestens aber zum „Sparchbabylonismus“, in dem kategoriale Unterschiede – der wesentlicher Bestandsteil der Sprache und des Denkens - werden beliebig zusammengewürfelt.