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Sprache: ein Bindungsglied zwischen dem Menschen und der Gesellschaft

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[MENTION=3224]Ulrike[/MENTION]
da fragt man sich: was läuft in dieser Gesellschaft schief?!

Das wiederum wäre ein anderes Thema.
Aber wie ich schon schrieb: nichts gegen Gleichberechtigung; wer als Frau stark genug ist, muss nicht auf Männern herumtrampeln... und sie ist bestimmt auch noch gern Frau Doktor.
 

Demonstranz

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Das wiederum wäre ein anderes Thema.
Aber wie ich schon schrieb: nichts gegen Gleichberechtigung; wer als Frau stark genug ist, muss nicht auf Männern herumtrampeln... und sie ist bestimmt auch noch gern Frau Doktor.

Gleichberechtigung hat zwei Begriffe in sich..gleich und Berechtigung..man sollte beiden gerecht werden ...dann klappt das schon :). Wobei gleich nicht gleichartig ist und eine Berechtigung sich nur aus der Exitenz ergibt, nicht aus dem Dasein..... :)
 
OP
Aneri
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[MENTION=2868]Bendert[/MENTION] und an alle

Ein Argument der Sprachpolizistik ist, dass man mit der Sprache nicht einfach äußerliche Gleichstellung erhält (wird ja nicht „vergessen“ nach Frey) sondern auf die Weltanschauung bewirkt. Man will auf die Weise das Denken der Menschen gezielt beeinflussen. In meinem ersten Beitrag versuchte ich darlegen, dass die angestrebte Beeinflussung, wenn wirklich stattfinden sollte, geht bzw. kann gehen mit Kollateralschaden einher, deren negativen Auswirkungen nicht abzusehen sind. Meine Auffassung, dass die Sprache überhaupt lässt sich nicht so kontrollieren, wie die Sprachpolizisten sich vorstellen, lasse ich zuerst außen vor.

Ich möchte hier über Sprache als Bewusstseinsäußerung, als notwendige Element unserer Wahrnehmung und zwar über tieferen Mechanismen ihrer Funktion sprechen. Dazu gehören auch Rückkoppelungen der Sprache und dem Denken. Ich habe in meinem Leben drei Sprachen erlernt auf „natürlichen“ Wege. Das Lehrgang meiner Muttersprache, wie wohl leicht zu verstehen ist, könnte ich nicht bewusst verfolgen. Zweite – Vatersprache - hatte ich mit 11 Jahren erlernt und dritte – die Sprache meines Mannes - schon in reifen Jahren. In der Schule habe ich Englisch gelernt, das fast vollständig durch Deutsch (da für mich viel Ähnlichkeiten hat) verdrängt ist. Übrigens gerade die letzte Erfahrung (ich könnte einfach nicht erinnern welches adäquates Wort für „habe“ in Englisch ist, obwohl es durch viele lehr und Studien-Jahre müsste fest in meinem Kopf sitzen) hat mir geholfen zu verstehen, warum die Kulturen, die von Außenperspektive scheinen ähnlich zu sein, zu erbitterten Gegnern werden. Gerade die Ähnlichkeit birgt das Gefahr aufgelöst zu werden. Daher muss man – aus dem Selbsterhaltungstrieb - zuerst die Grenzen (auch geistigen) ziehen, egal ob es christliche Reformation, oder junge ukrainische Nation, oder emanzipierende Jugendliche…

Zurück zum Thema. Ich habe Deutsch erlernt durch die Kommunikation (die wenige fremde Worte, die Gestik, durch Zeichen). Feststeht: ich habe nie übersetzt. Ich hatte – ähnlich einem Kind – zuerst durch Beziehung eines Wortes zum einem bezeichnenden Gegenstand, dann durch die Beziehung zu einander - es gelernt. Es ist schon merkwürdig, wie man sich in einer Umwelt bewegt und das meisten, was man hört oder liest, prallt an die gläserne Wand Nicht-Verständnisses. Nach und nach finden die Worte eine Anknüpfung in Bewusstsein, die unsichtbare Wand wird „atmungsaktiv“, man beginnt immer mehr zu verstehen. Das Fernseher hat mir sehr geholfen, da man in dem visuellen Kontext viele Worte anordnen könnte.

Die Fremdsprache wird meistens durch Übersetzung gelernt. Die fremden Worte haben zuerst die Beziehung zum einem Adäquat in Muttersprache, in der schon ein vorhandenes Beziehungsnetz zwischen Bedeutungen gibt. Ich hatte das Beziehungsnetz der Bedeutungen in der neuen Sprache (außer Schulenglisch) immer wieder aufs Neue gebildet. Daher fällt mir auch sehr schwer zu übersetzen. Ich übersetze nicht, ich denke in der Sprache.

Na ja, wie ihr hier unschwer erkennen können, die ursprünglich gelernte Sprache beherrscht das Denken, weil sie ein „Gehäuse“ vorgibt – eine Satzstruktur. Mit dieser muss ich mich immer wieder – schon bewusst auseinandersetzen und wie ihr sehen könnt, verliere ich diese Auseinandersetzung zu oft. Da man in Sprachkommunikation kümmert sich in erste Linie um die Inhalt, leidet darunter die Form – die Satzstruktur. Die Form scheint weniger flexibel sein als die Inhalt.

Unter Struktur, dieses Mal der Sprache allgemein, fällt auch die Unterscheidung der maskulinen, weiblichen und neutralen Form. Etwa 10 ersten Jahre in Deutschland habe ich überhaupt den Artikeln (die sind doch Indikator dieser Form) vermieden, es rächt jetzt. Es hilft nicht, dass ich viel auf Deutsch lese. Jeder anderer hätte schon, denke ich, gemerkt und hätte mit diese grammatikalischen Form kein Problem. Ich aber, obwohl schon hunderte Mal das Wort benutzt und /oder gelesen habe, muss doch immer wieder nachschlagen und trotzdem viele Worte am Ende mit falschen Artikel „rausgehen“. Es liegt sicher teilweiser am Alter (Gehirn wird unflexibler) aber auch schon immer vorhandenes schlechter Gedächtnis, insbesondere für Daten, Namen und Gesichter.

Sicher gibt es unzählige Beispiele, wenn die Menschen die Muttersprache und fremde(n) Sprachen) gleichgut beherrschen. Ich bin zugegebene Weise unbegabt für Sprachen und Musik. Dennoch, denke ich, wenn man untersucht die Funktionsfähigkeit der Sprache, ich bin geeigneterer „Versuchskaninchen“ für Selbstanalyse als es ein sprachbegabter Mensch ist. Wenn man spielend etwas erreicht, dann die Funktionsfähigkeit der Sprache zu analysieren ist schwerer. Auch für das Erlernen der Biologie des Menschen nicht der gesunde Mensch, sondern die pathologischen Abweichungen geholfen bzw. helfen ;-).

Die Dynamik, der die Sprache unterworfen ist (siehe [MENTION=2714]Th. A. EDISON[/MENTION] #3), betrifft das Beziehungsnetz der Bedeutungen. Es entstehen neue Knoten des Netzes, manche Beziehungspfade werden vernachlässigt bis sie ganz verschwinden, die andere wachsen zu stark befahrbaren Straßen etc. Durch die Änderung der Beziehungen ändert sich der semantischer Inhalt der Knoten (Worten). Sehr oft durch Nutzung von dem Menschen (Wissenschaftler, Schriftsteller, öffentlich bekannter Person etc.) in einem neuen Kontext, in dem man ein neuer Begriff für ein neues Phänomen sucht, der noch keine begriffliche Form hat. Es kann sowohl wirklich Neues betreffen, wie etwa eine entstehende gesellschaftliche Bewegung, als etwas Vorhandenes, aber davor noch nicht Beschriebenes, wie es in Wissenschaften oft der Fall ist. Die Wandlung der Sprache ist ein faszinierende Sache. Hier würde ich unbedingt erwähnen, dass der Schrift wirkt als ein Gedächtnis, der der Wandlung einerseits die Grenzen zeigte, anderseits bringt die Wandlung anderer Art. Die Massenmedien haben auch ihren Anteil an die Wandlung der Sprache und zwar in beiden Richtungen: einerseits beschleunigen sie, anderseits bremsen.

----
Wie ich oben geschrieben haben, die weibliche bzw. männliche grammatikalische Formen haben gar nicht mit der Inhalt zu tun, außer wenn es explizit mit dem bestimmten biologischen Geschlecht in Beziehung steht. Die Sprachpolizisten wollen uns eine Bedeutungs-Beziehung einprägen, die bis Dato nicht vorhanden war. Ich habe keine biologische Geschlechtszuweisung für einen Begriff: Fahrer außer einen grammatikalischen, wie wohl viele andere hier, die sich ähnlich geäußert haben. meiner Meinung nach, ein Grammatikalisches Geschlecht mit einem biologischen zu vermischen ist ein kategorialer Fehler. Denkfehler!

PS: den werde ich noch später eingehen müssen. jetzt möchte ich nur bemerken, dass in folgenden tagen ich nur kurz das Thread besuchen werde.
 
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Demonstranz

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Die Grenzen unserer Sprache sind die Grenzen unserer Welt.
Worüber man nicht sprechen kann, davon soll man schweigen!
(Ludwig Wittgenstein)
 
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Ich habe hier auch in interessantes link zum Wittgenstein: http://www.atrium-verlag.com/index.php?id=106

[MENTION=3326]Demonstranz[/MENTION]
[MENTION=2714]Th. A. EDISON[/MENTION]
Ich bin Philosophin-Autodidaktin. Gerade philosophische Aspekte bevorzuge ich selbst ausdenken. Wie gesagt, mich interessiert selbst der Weg nicht weniger als der Ziel. Daher gehe ich die Gefahr den Rad neu zu erfinden an, aber gehe den weg selbst. Wenn ich werde durch anderen Philosophen geleitet (die ebenfalls kein anders Meßinstrument benutzen als ihres Gehirn), dann kann ein Pfad, das meine Fragestellungen lösen könnte, MIR das Licht ins Dunkeln bringen könnte, übersehen werden. Daher lese ich die Philosophen nur "oberflächig", da die Erkenntnisse der Alten habe ich auch sekundär durch die Kultur, die sie beinflusst haben, angesaugt. Und sonst bin ich die Meinung: Denken kann ich auch.

Im Geiste gibt es auch zwei Geschlechter: die, die lesen mögen, und die, die lieber schreiben. Die, die konsumieren und die, die produzieren. Meistens sind wir Zwitter, manchmal tendieren in eine oder anderer Richtung...
 
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Ich habe hier auch in interessantes link zum Wittgenstein: http://www.atrium-verlag.com/index.php?id=106

[MENTION=3326]Demonstranz[/MENTION]
[MENTION=2714]Th. A. EDISON[/MENTION]
Ich bin Philosophin-Autodidaktin. Gerade philosophische Aspekte bevorzuge ich selbst ausdenken. Wie gesagt, mich interessiert selbst der Weg nicht weniger als der Ziel. Daher gehe ich die Gefahr den Rad neu zu erfinden an, aber gehe den weg selbst. Wenn ich werde durch anderen Philosophen geleitet (die ebenfalls kein anders Meßinstrument benutzen als ihres Gehirn), dann kann ein Pfad, das meine Fragestellungen lösen könnte, MIR das Licht ins Dunkeln bringen könnte, übersehen werden. Daher lese ich die Philosophen nur "oberflächig", da die Erkenntnisse der Alten habe ich auch sekundär durch die Kultur, die sie beinflusst haben, angesaugt. Und sonst bin ich die Meinung: Denken kann ich auch.

Im Geiste gibt es auch zwei Geschlechter: die, die lesen mögen, und die, die lieber schreiben. Die, die konsumieren und die, die produzieren. Meistens sind wir Zwitter, manchmal tendieren in eine oder anderer Richtung...

Die Sprache ist einfach das Kommunikationsmedium schlechthin. Trotz der möglichen Mißverständnisse, Irrtümer oder Fehlinterpretationen.
Watzlawick sagt zwar, man könne nicht NICHTKOMMUNIZIEREN, aber das bezieht sich auf Sondersituationen, die außer Acht bleiben dürfen.
 
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Aneri
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Chatera Malek:
Ich denke, nicht die Sprache die Grenzen unserer Welt setzt, sondern, dass unser Verständnis der Sprache oder unser Problem uns auszudrucken, der Sprache die Grenzen setzt.
Doch bin ich zum anderem Schluss gelangt. Die Sprache ist ein Medium, in dem die Welt widerspiegelt/abgebildet. Wie jede Spiegelung, geht es mit den gewissen Verlusten einher: ein Gegenstand in dem Spiegel kann - objektiv nicht das Gegenstand sein. Sogar nicht seine Kopie.

es geht - immer - mit Verlusten. Ähnlich unserer visueller Sinn nutzt nur ein Teil des e/m Spektrums, um das Gegenstand zu visualisieren. Und zwar sehen wir nicht das Objekt, sondern von ihm verursachte Störung des e/m Spektrums. Hier ist das e/m Medium das Spiegel, in dem sich das Objekt widerspiegelt. Auf dem Beispiel wird deutlich, das nicht nur begrenztes Spektrum des Spiegelmediums zur Erzeugung des visuellen Bildes benutzt wird, sondern auch nur Teil seine Eigenschaften (die, die e/m Kraft unterliegen). Seine Masse bzw. Gravitationswirkung können wir nicht erfassen, geschweige andere Naturkräfte.

ja, mit der Sprache können wir - augenscheinlich - es korrigieren. Dennoch sehe ich, dass sowohl die Logik - der Funktionsmechanismus der Sprache - als die essentiellen Eigenschaft - die Semantik/ die Bedeutung - bilden natürliche Grenzen für adäquate Abbildung der Wirklichkeit in der Sprache. Sieh mein Avatar. Man sieht entweder eine junge Frau oder alte Hexe. Unsere sinnliche Wahrnehmung steht in Wege Beides gleichzeitig zu sehen. Die Wirklichkeit ist aber das Pixelbild. Unsre Logik, der Sinn für eine Bedeutung erlaubt die Widersprüche nicht. Entweder - oder.
 
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Aneri
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Die Sprache ist einfach das Kommunikationsmedium schlechthin.
na ja, weil ich oft als Einzelgänger mit sich selbst kommuniziere :), allein vom Computer sitze und meine Gedanken versuche zu fassen, würde ich nicht es nur als Kommunikation bezeichnen. Es geht mir weniger um Kommunikation, sondern bildlich gesprochen, den Vulkan, der aus mich ausbricht, irgendwie zu kontrollieren.

Ich denke, das die Reduzierung der Sprache nur auf Kommunikationsmittel übersieht die Gefahr der Rückkoppelung der Sprache auf das Denken.
 

Trantor

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na ja, weil ich oft als Einzelgänger mit sich selbst kommuniziere :), allein vom Computer sitze und meine Gedanken versuche zu fassen, würde ich nicht es nur als Kommunikation bezeichnen. Es geht mir weniger um Kommunikation, sondern bildlich gesprochen, den Vulkan, der aus mich ausbricht, irgendwie zu kontrollieren.

Ich denke, das die Reduzierung der Sprache nur auf Kommunikationsmittel übersieht die Gefahr der Rückkoppelung der Sprache auf das Denken.

auch vor dem PC verwendest du Sprache als Kommunikation. Sprache ist nicht nur das gesprochene Wort sondern auch das geschrieben, das trifft in letzter Konsequenz auch auf Gesten zu.
Ohne Sprache keine Kommunikation, ohne Kommunikation kein Vertauen und keine Zivilisation.
Ich denke die Sprache und die detaillierte Kommunikation ist das grundlegendste Merkmal was uns kulturell vom Tier unterscheidet.
 
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Aneri
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Ich denke die Sprache und die detaillierte Kommunikation ist das grundlegendste Merkmal was uns kulturell vom Tier unterscheidet.
Davon bin ich auch überzeugt. Sie ist auch das, was den Mensch nur als interne, als Teileinheit einer Gemeinschaft macht. Der Gemeinschaft, die Evolutionsstafette übernommen hat.
auch vor dem PC verwendest du Sprache als Kommunikation.
Mit sich selbst. In diesem Zeitraum erfolgt intensivste Wechselwirkung zwischen dem Text, den ich sehe, und meinen Gedanken. Der Text spielt die Rolle des Außenspeichers - außerhalb meines Gehirns. Im Grunde widerspiegelt es dem, was in der Sprachgemeinschaft passiert (da auch Sprachgemeinschaft als ein Außengedächtnis EINES Menschen betrachtet werden kann), nur eben auf intimere Weise - in einem Selbstgespräch.

Ich weiß es nicht in wie weit du vertraut bist mit dem Funktionsmechanismus eines Lasers. Einer von seinen Entwickler Hermann Hacken hat eine Selbstorganisationstheorie entwickelt: die Synergetik. Er auch anschaulich beschrieben, wie die chaotische Bewegungen der Photonen des Lichtes einer Lampe durch vielfache Spiegelung werden s. z. selbstorganisiert - sie ordnen sich in einer Richtung, ihren Phasen passen sich an. Ähnlich wie auf einer Brücke, wenn alle Menschen in einem Takt gehen würden, können sie auch zu Brückenbruch bringen. So verstärkt sich die Wirkung des Lichtes im Laser. Diese Anpassung passiert durch die Spiegelung

Wenn ich sitze vom Computer und schreibe, lese, korrigiere, wieder lese etc. passiert intensivste Spiegelung hin und hier zwischen Bildschirm und mir. Ich bin mir sicher, auch hier bewirkt die Spiegelung ein Selbstorganisationsprozess, dass ohne dieses Tandem nie stattfinden könnte. Ich könnte nie die Gedanken entwickeln, die ich habe, ohne mein Bildschirm, ohne der schnellen Möglichkeit zu Korrektur etc. Das, was passiert zwischen mir und Computer, ist ein Denkprozess.

Im Grunde aber, meine ursprüngliche Bemerkung betraff die Tatsache, dass man sich eben nicht nur auf die Sprache als Kommunikationsmittel beschränken sollte. Das sie ist es, gibt es kein Zweifel.
 
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Frosch

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Das ehemalige Berliner Studentenwerk nennt sich nun politisch überkorrekt "Studierendenwerk". Ungeachtet des Fakts, daß Student_innen, die aktuell nicht studieren, sondern arbeiten oder faulenzen, sich notgedrungen diskriminifiziert fühlen müssen.

Aber gut, dann werden wir künftig eben auch von Studierendenunruhen sprechen, wenn´s um die Altachtundsechziger geht. Oder von Studierendenfutter, wenn uns nach Nüssen und Rosinen ist...>&´(

Das größte Kommunikationshindernis ist eben immer noch die Sprache, und das muß anders werden! Nähere Auskünfte dazu erteilt die "Gesellschaft für zum Retten von der deutschen Sprache e. V.", als deren Generalbevollmächtigter ich hierzuforum agiere... >$´(
 
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Aneri
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Ich kann nicht beurteilen die Anstrengungen des Rettens der Deutschen Sprache. Aus Litauischen weiß ich aber, dass dort gab es ähnliche bizarre Auswüchse, wie es in mit Gender-Sprachbereinigung der Fall ist. So z. B. habe ich gehört. dass man aus "Karve" (=Kuh), die als Russisizmus angesehen wurde (Russisch: "korova), wollte man ganz neuen Wort kreieren. Wörtlich übersetzt würde es heißen "Milchgeberin" :).

Im deutschen gibt es der Regel, die fremde Worte im Original zu schreiben. Das finde ich merkwürdig. Was hat es dazu bewegt, solche Regel einzuführen? Urheberrecht der Originalsprache? :). Ich erinnere, wann das Regel auch Litauisch eingeführt wurde, wo auch ein lateinischen Schrift benutzt, ich rätselte lange, wann in einem Zeitungsartikel ein Goethe erwähnt wurde. Aus Kontext wurde klar, dass es um eine bekannten Schriftsteller handelte. Dass es der Gete sein müsste, dessen "Faust" zum Schulprogramm gehörte, kam mir nicht sofort in Kopf.

Die Sprachen, die andere Schriften benutzen, haben das Problem nicht (ich meine mit sprachlichen Urheberverletzung). Nur wenn ich Deutsch gelernt habe, habe ich verstanden, wie viel Germanismen Russen haben. Sie brauchen es nicht befürchten. Sie passen Aufschreibung auf die Phonetik. Auch allgemein wird gesprochen wie geschrieben, außer kleinen Ausnahmen, wenn g wie k, b wie p ausgesprochen wird. Sie adoptieren fremden Wort, das einer Sprachwandlung unterzogen wird. So gibt es "Postamt", das sich zum "potschtamt" umgewandelt hat. Es gibt "Sturman", der als "Schturman" ausgesprochen wird und in Deutschen komischer Weise "Navigator" heißt.

Abschließend möchte ich sagen, dass man sollte die Vereine in das Widerstand gegen diese gendergerechte Sprachregelungen einbeziehen. Als einen Verbündeten. Es geht hier aber um viel mehr als Sprach-Erhaltung. Es geht um die Ideologie, die sich gewaltig durchboxt. Bis die Mehrheit sieht die Sache so, als es ein Spiel wäre, bis sie die Ernsthaftigkeit der Sache nicht erkennt, wird es sich nichts ändern.
 
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Tja, erst gestern hab ich in einer Weiterbildung erfahren, dass Deutschland weltweit den letzten Platz in " just for talking" einnehmen soll.( Ich habe leider keine weitere Quellenangabe dazu). Wenn wir also schon so maulfaul geworden sind, sollten wir die bescheuerte Genderisierung der Sprache ad acta legen und uns wichtigeren Dingen widmen: sich für andere Menschen interessieren, ihnen zuhören---dann kommt man ins Gespräch. Auf solch dämliche Verweiblichung bestimmter Bezeichnungen ( wobei ich Kauffrau fürXXX noch nicht mal blöd finde; jedoch aber Herr Professorin) kann auch eine JEDE mit genug Rückgrat verzichten; sie weiß doch letzten Endes, wer gemeint ist.

Sehr geehrte Frau Prof. Dr. Müller zu Gutending, Ihnen wird vorgeworfen, sie hätten Herrn Prof. Dr. Senfbergen zu Unrecht kritisiert, dass seine muttersprachlich- didaktischen Konzepte nicht den Ansprüchen eines Modernen Sprachideals entsprechen würden.

Ich darf doch freundlich darum bitten mich mit Frau Professorin Doktorin Müller zu Gutending anzusprechen.
 
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Aneri
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Ein von den Mechanismen, wie die Sprache wirkt auf Wahrnehmung ist der, den ich öfter (eigentlich zu oft) hier in Forum beobachte.
Z.B. das Wort "Faschisten", die m. E. besonders oft aus linkem Flügel, benutzt wird. Es wird als Schimpfwort benutzt. Man beschimpft etwas mit einem Vergleich mit einem Phänomen, das zweifellos unserer schärfsten Beurteilung wert ist. Dennoch durch öftere unsachgemäßige Nutzung verliert es, wenn nicht ganz seine Bedeutung, dennoch seine Schärfe. Der Nutzer dieses Wortes merkt nicht, dass er im Grunde aktiv zu Inflation des Begriffes beiträgt, dass der Begriff, das ursprünglich mit starke negative Emotion verknüpft war, wird in diesem Sinne nivelliert.

Ein anderer Beispiel der inflationären Wandlung führt auch zur Abkoppelung des Begriffes von dem ursprünglichen Phänomen. Z.B. bekannt ist, dass russische Sprache ist reich an starken Schimpfausdrücken. Einer der häufigsten Schimpfsprüchen bedeutet: "F...ck deine Mutter". Es ist ja auch klar, warum es als Schimpf benutz wurde, es betrifft das Tabu. Schon ein Hinweis dafür ist eine starke Beleidigung. Ursprünglich war es auch so gemeint. Jetzt ist diese semantische Inhalt ist längst verloren, es ist zur eine leere semantische Hülle geworden ist, die das Gefühl der Frustration übermittelt, nichts mehr.

Habt ihr andere Beispiele?
 

Ophiuchus

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Auf Bestrebung der SPD sollen im kommenden Integrationsgesetz die Anforderungen an die Sprachkenntnisse geringer ausfallen als von der Eu empfohlen / gefordert !

Ist dies das richtige Zeichen ?

Haben wir nicht schon genug Gastarbeiternachwuchs der in der 3.Generation kaum Deutsch kann , da in den Parallelwelten nicht notwendig !?
 
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Auf Bestrebung der SPD sollen im kommenden Integrationsgesetz die Anforderungen an die Sprachkenntnisse geringer ausfallen als von der Eu empfohlen / gefordert !

Ist dies das richtige Zeichen ?

Haben wir nicht schon genug Gastarbeiternachwuchs der in der 3.Generation kaum Deutsch kann , da in den Parallelwelten nicht notwendig !?

Die SPD ist ist mehr als daneben, nicht erst neuerdings...
und von "ey Alda, ich mach dich Messa!" haben wir die Nase voll...
 

conscience

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Auf Bestrebung der SPD sollen im kommenden Integrationsgesetz die Anforderungen an die Sprachkenntnisse geringer ausfallen als von der Eu empfohlen / gefordert !

Ist dies das richtige Zeichen ?

Haben wir nicht schon genug Gastarbeiternachwuchs der in der 3.Generation kaum Deutsch kann , da in den Parallelwelten nicht notwendig !?

Quellenangabe gewünscht...
 

opppa

Schaf im Wolfspelz
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Ein von den Mechanismen, wie die Sprache wirkt auf Wahrnehmung ist der, den ich öfter (eigentlich zu oft) hier in Forum beobachte.
Z.B. das Wort "Faschisten", die m. E. besonders oft aus linkem Flügel, benutzt wird. Es wird als Schimpfwort benutzt. Man beschimpft etwas mit einem Vergleich mit einem Phänomen, das zweifellos unserer schärfsten Beurteilung wert ist. Dennoch durch öftere unsachgemäßige Nutzung verliert es, wenn nicht ganz seine Bedeutung, dennoch seine Schärfe. Der Nutzer dieses Wortes merkt nicht, dass er im Grunde aktiv zu Inflation des Begriffes beiträgt, dass der Begriff, das ursprünglich mit starke negative Emotion verknüpft war, wird in diesem Sinne nivelliert.

Ein anderer Beispiel der inflationären Wandlung führt auch zur Abkoppelung des Begriffes von dem ursprünglichen Phänomen. Z.B. bekannt ist, dass russische Sprache ist reich an starken Schimpfausdrücken. Einer der häufigsten Schimpfsprüchen bedeutet: "F...ck deine Mutter". Es ist ja auch klar, warum es als Schimpf benutz wurde, es betrifft das Tabu. Schon ein Hinweis dafür ist eine starke Beleidigung. Ursprünglich war es auch so gemeint. Jetzt ist diese semantische Inhalt ist längst verloren, es ist zur eine leere semantische Hülle geworden ist, die das Gefühl der Frustration übermittelt, nichts mehr.

Habt ihr andere Beispiele?

Es war aber schon immer so, daß man anhand von eingesetzten Redewendungen auf die Herkunft eines Menschen schließen konnte.

Außerdem kann ich an mir selbst beobachten, daß z.B. die bei Orientalen üblichen Beleidigungen bei mir ein Achselzucken oder schallendes Gelächter verursachen!

:giggle:
 

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