[COLOR="#008080"]Ich muss zugeben, das du mir mit deiner Art zu schreiben und den Gebrauch von Fachausdrücken durchaus Respekt abverlangt hast. Bis jetzt. Jetzt weiß ich das du wirklich keine Ahnung hast.
Egal ob die Natur oder der Mensch eine Selektion vornimmt, mit Mutationen hat dies nichts zu tun. In einigen Fällen hat der Mensch lediglich Mutationen isoliert und züchterisch gefördert. Beispiele sind hier Dackel, Nacktkatzen, Krüpper ( Tauben ) und andere. In diesen Fällen wurden Mutationen gezielt wieder an Mutationen verpaart , so das sich diese Verkrüppelungen genetisch immer weiter festigten.
Wenn man sich bezüglich Hornträgern, welcher Art auch immer, darauf einigt alle Tiere mit großen Hörnern aus der Zucht zu nehmen ( in deinem Beispiel durch den Abschuss dieser Tiere ) führt dies natürlich dazu , das sich in der Population vermehrt Tiere mit kleinen Hörnern verpaaren, das Ergebnis liegt auf der Hand. Es hat rein gar nichts mit Mutation zu tun.
Aber jetzt kommt der wirklich interessante Teil. Unterlässt der Mensch zukünftig diese Art der Selektion und übergibt das Zepter wieder an Mutter Natur....dann verschwinden die " Kleinhörner " wieder. Warum? Weil der Bock mit den größeren Waffen im Kampf überlegen ist und weil die Größe des " Geweihs " auch überzeugend auf die Weiblichkeit wirkt. Die natürliche Auslese erhält also auch in diesem Beispiel die Art exakt so wie sie ist.[/COLOR]
Du stellst genau richtig dar, wie Selektion als externer Faktor die Häufigkeit und Intensität einer Mutation beeinflusst und damit sieht man auch sehr gut die Funktionalität der Evolution. Man könnte das genauso an der gestiegenen Fleischmenge von zum Verzehr gedachtem Huhn oder an der erhöhten Milchproduktion von Kühen im Vergleich zur Effizienz von vor 100 Jahren festmachen.
Die Mutationen beziehen sich auf die Varianz im Erbgut, sowohl auf das individuelle Lebewesen bezogen, als dann aufgrund der Selektion auch auf das Populationsniveau gerichtet. Im Kern hast du die Evolution gut verstanden und erklärt, wenn du jetzt noch Mutation richtig anwendest, bist du am Ziel.
Der Mensch war ein Beispiel eines Selektionsfaktors und eigentlich nur wegen seiner guten plastischen Greifbarkeit gewählt.
Konstanter ist die Funktionalität der Evolution am "Red Queen principle" zu erkennen. Das kommt zur Anwendung wenn die Hauptumwelt eines Organismus ein anderer Organismus ist. Da der primäre Organismus sich selbst mit dem Faktor Zeit verändert, muss der sekundäre Organismus sich, nur um auf dem derzeitigen Niveau weiterexistieren zu können, bereits verändern. Um sich auszubreiten, muss die Evolutionsgeschwindigkeit sogar deutlich steigen, um mehr als erhaltend zu wirken. Den selben Druck hat eine Art in einem konstanten Umfeld nicht. Ein Fisch in einem sehr tiefen und homöostaten Gewässer hat kaum Grunddruck, im Gegensatz zum sekundären Organismus.