der Erste, der die Restwelt spüren ließ, dass er die europäischen Verträge bestenfalls für bessere Richtlinien hält, die man nach Herzenslust eigenauslegen und brechen darf, war übrigens nicht Theo Waigel, sondern Hans Eichel !!
die europäischen Verträge sind eigentlich sehr gut verfasst, das muss man besonders Theo Waigel hoch anrechnen, aber was hilft das, wenn sich Keiner dran hält, und das auch noch völlig sanktionslos?! ...
Du solltest mal lesen, was ich geschrieben habe, ehe Du es verdrehst!
Ich habe nicht geschrieben, Waigel hätte die Verträge gebrochen,
sondern dass er zusammen mit Mitterand und Kohl (und Genscher und Horst Köhler)
für die "Geburtsfehler" des Euro verantwortlich zeichnet,
weil sie die Voraussetzungen - die im "Delors-Plan" standen !!! - nicht umgesetzt haben!
Deshalb sind auch die europäischen Verträge
nicht "gut verfasst" !
Die Verletzungen des abgeschlossenen Vertrages ist das eine, das Grundübel war es aber, die "gemeinsame Währung" zu beschließen,
ohne die dafür notwendigen Voraussetzungen !
>> ... hat man leider die "gemeinsame Wirtschaft-, Finanz- und Steuerpolitik" (und die "abgestimmte Arbeitsmarkt- und Lohnentwicklung") als Voraussetzungen (!) für die gemeinsame Währung unterlassen ... <<
Die genannten Verantwortlichen können nicht so naiv gewesen sein, dass sie geglaubt hätten, durch den Euro würde sich die Mentalität, die
Arbeitsproduktivität und damit die
Wirtschafts- und Finanzkraft automatisch angleichen, so dass die total unterschiedlichen Staaten eine gleichgerichtete Entwicklung nehmen würden!
Der Crash des Euro war damit vorprogrammiert, es war nur eine Frage der Zeit!
Und dazu kam auch noch, dass sich die Anfang der '90er Jahre Verantwortlichen nicht auf eine notwendige Reform der EG/EU einigen konnten und stattdessen auf die Erweiterung gesetzt haben, womit eine
sinnvolle Reform nahezu unmöglich gemacht wurde.
Die Institutionen der EU effektiver zu gestalten wäre aber die Voraussetzung dafür gewesen, weitere Mitglieder aufzunehmen!
