Ich glaube nicht dass die AfD außer in einem Punkt (Zuwanderung ins soziale System) inhaltliche Alternative zum politischen Establishment bietet. Jedenfalls nicht für mich. Ich mag keine Partei, die sich Umweltfragen auf verächtliche Weise nähert oder in der NATO verbleiben möchte.
Und wenn ich Thüringen genau betrachte, so ist die taktische Wahl des Kemmerich, der zu Wendezeit aus dem Westen gekommen ist, um sich mit der Privatisierung von Ostbetrieben die Tasche zu füllen, ein NOGO des Persönlichen und Demokratischen. Man verhilft nicht dem Letzten der Runde ins Amt, ums dem Stärksten der Runde zu zeigen. Das ist respektlos. Als einmaliger Ausrutscher mag diese "Rache" vielleicht noch durchgehen, aber es soll ja zum Prinzip werden. Gauland wünscht nun die Fraktionsstimmen geschlossen zur Linken, um das Amtieren von Ramelow aus moralischen Gründen zu verhindern.
Das ist für mich keine konstruktive Art der demokratischen Einbringung und das ändert sich auch nicht durch den Umstand zuvoriger Schneidung der AfD durch die anderen Fraktionen im Landtag. Der AfD stehen ja dennoch die meisten Rechte zu. Diese gilt es zu nutzen und nicht ein Schmierentheater fortzusetzen.
Um das mal ganz klar zu sagen:
Auch die AfD bekleckert sich nicht mit Ruhm bei den undemokratischen Vorgängen, egal, ob sie formaljuristisch wenig angreifbar sind.
Die AfD öffnet damit auch wieder weiße Plakatwände, die andere mit alten Ressentiments vollschreiben können:
https://www.rationalgalerie.de/home/von-der-fdp-zur-afd
