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Ich habe erst kürzlich im Öffentlich Rechtlichen einen Beitrag gesehen, der das Tuch als echt bezeichnet hat, ich bin nämlich bis dahin auch davon ausgegangen das es eine Fälschung ist.
Zitat:
Die Gewebestruktur und - chemie des Leinens entspricht dem Gewebe vergleichbarer Machart aus dem Vorderen Orient von vor 2000 Jahren. Aus Europa sind bis ins 14. Jahrhundert keine vergleichbaren Gewebe bekannt.
Quelle: http://forum-fuer-gegenwartsfragen.de/rätsel-der-bibel/turiner-grabtuch/
die angegeben Quelle erscheint mir nicht wirklich representativ, Wiki sollte da ausfühlicher präziser und demnach auch glaubhafter sein. Wei gesagt selbst die Kirche erkenn das Grabtuch nicht als Reliquie an, auch deine Aussage zu der Gewebeart entspricht nicht den Tatsachen:
Webart des Tuches
Die Beschaffenheit des Tuches wurde 1973 im Rahmen einer italienischen Expertenkommission von dem Textilexperten Gilbert Raes untersucht. Im 1976 veröffentlichten Abschlussbericht dieser Expertenkommission (La S. Sidon: Ricerche e studi della Commissione di Esperti, Diocesi Torinese, Turin, 1976) kommt Raes zu dem Schluss:
„Am Beginn der christlichen Ära waren sowohl Baumwolle als auch Leinen im Nahen Osten bekannt. Die Webart ist nicht besonders speziell und erlaubt uns nicht, die Zeitperiode, in der es hergestellt wurde, zu bestimmen.“
und
„Auf der Basis der obigen Beobachtung können wir sagen, dass wir keine präzisen Hinweise haben, welche uns ohne einen Schatten des Zweifels erlauben würde zu schließen, dass das Gewebe nicht in die Zeit Christi zurück datierbar ist. Andererseits ist es auch nicht möglich zu bestätigen, dass das Gewebe tatsächlich in dieser Zeit gewebt wurde.“
Die Schweizer Textilspezialistin Mechthild Flury-Lemberg, die im Sommer 2002 Konservierungsarbeiten am Tuch durchführte, gibt an, dass die Webart des Tuches ein Drei-zu-eins-Fischgrätmuster ist. Fischgrätmuster sind auch aus dem Mittelalter bekannt,[89] und Flury-Lemberg weist in einem Interview mit dem amerikanischen Fernsehsender PBS[90] darauf hin, dass ein Drei-zu-eins-Fischgrätmuster in der Antike eine außergewöhnliche Qualität bedeutet habe, während weniger feines Leinen im ersten Jahrhundert ein Eins-zu-eins-Fischgrätmuster gehabt habe. Sie erwähnt im Interview aber auch, dass auf einer Seite des Tuches eine Naht existiere, deren Muster Ähnlichkeit zur Saumnaht eines Gewebes habe, das in der jüdischen Befestigung in Masada gefunden worden sei und welches auf die Zeit zwischen 40 v. Chr. und 73 n. Chr. datiert werde. Ihre Schlussfolgerung lautet:
„Das Leinen des Grabtuches von Turin zeigt keine Web- oder Näh-Techniken, die gegen einen Ursprung als Hochqualitäts-Produkt von Textilarbeitern im ersten Jahrhundert sprechen würden.“
Flury-Lemberg wurde bereits in den 1980ern zur Möglichkeit einer Datierung des Grabtuches durch Textilanalyse befragt. Da es aber nach ihrer Auffassung nicht möglich ist, eine seriöse Datierung allein aus einer Textilanalyse zu erzielen, legte sie sich nicht fest.
Forschern der Hebräischen Universität Jerusalem zufolge kann das Turiner Tuch aufgrund seiner komplexen Webart nicht aus der Zeit Jesu von Nazaret stammen. Sie verglichen das Tuch mit einem in einer Jerusalemer Gruft entdeckten, zeitgenössischen Grabtuch aus dem 1. Jahrhundert nach Christus, das eine erheblich einfachere Webart aufweist.