Die leise Presse und das schweigende Forum !
Mein guter Heinz, machmal wirkst du auf mich, als hätte man dich sediert. Das Thema und das ist das Schlimmste, was in unserer medialen Lebenswelt passieren kann, langweilt mittlerweile, es sediert.
Die leise Presse und das schweigende Forum !
Warum sind alle zu der Doktorarbeit von SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier so lautlos geworden?
Bei der Bildungsministerin Schavan war da deutlich was los im Forum und der Presse!
http://www.zeit.de/aktuelles/2013-10/steinmeier-plagiat-doktorarbeit-giessen-vroniplag
Die Uni Gießen prüft derzeit Frank-Walter Steinmeiers Doktorarbeit auf dessen eigenen Wunsch. Die Plagiatsjäger von VroniPlag haben eigene Ergebnisse veröffentlicht.
Die Aktivisten der Plattform VroniPlag haben in der Doktorarbeit von SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier eine ihrer Ansicht nach bedenkliche Zahl an Plagiaten ausfindig gemacht. Auf 62 von 395 Seiten seien plagiierte Textstellen dokumentiert worden – also auf 15,7 Prozent aller Seiten. Neun Seiten enthielten 50 bis 70 Prozent Plagiate und 18 Seiten sogar mehr als 75 Prozent Plagiatstext. Bei VroniPlag gelten zehn Prozent als Grenzschwelle. Wird der Wert überschritten, veröffentlicht die Plattform den Verdacht.
Dem SPD-Politiker war bereits im September vorgeworfen worden, bei seiner Arbeit zum Thema "Bürger ohne Obdach. Zwischen Pflicht zur Unterkunft und Recht auf Wohnraum" nicht korrekt gearbeitet zu haben. Der Dortmunder Wirtschaftswissenschaftler Uwe Kamenz monierte, die Arbeit weise umfangreiche Plagiatsindizien auf. Der Berliner Jura-Professor Gerhard Dannemann, der eine Zwischenversion des Prüfberichts von Kamenz sichten konnte, nannte den Großteil der fragwürdigen Passagen "lässliche Sünden". Einige der Passagen seien aber kritisch.
Steinmeier nannte die Vorwürfe absurd und hat den Vorsitzenden der Universität Gießen, Joybrato Mukherjee, um eine förmliche Überprüfung seiner Arbeit gebeten. Die Prüfung soll in wenigen Wochen abgeschlossen sein.
Zitat: Focus:
http://www.focus.de/politik/deutsch...in-steinmeiers-doktorarbeit-_aid_1131495.html
Hat Frank-Walter Steinmeier bei seiner Doktorarbeit geschummelt? Die Universität Gießen prüft derzeit die Arbeit des SPD-Politikers. Die Internet-Aktivisten von VroniPlag liefern schon jetzt Ergebnisse: Für Steinmeier sieht es nicht gut aus.
Der Plagiatsvorwurf gegen SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier verdichtet sich. Nach dem Dortmunder Professor Uwe Kamenz haben nun auch Mitstreiter der Internet-Plattform VroniPlag den Verdacht, dass der Politiker in seiner Doktorarbeit fehlerhaft gearbeitet hat. Das bestätigte einer der Plagiatsforscher der „Welt“. Auf ihrer Startseite berichten die Aktivisten, dass sie auf 53 der 395 Seiten der Doktorarbeit Plagiate gefunden haben. Die Stellen umfassen damit 13,42 Prozent der Arbeit. Dieser Wert liegt oberhalb der zehn Prozent, die bei VroniPlag als Grenzschwelle gelten, bevor ein Verdacht veröffentlicht wird.
Professor nannte lediglich „Indizien“
Die Universität Gießen prüft bereits den Vorwurf, den Steinmeier als „absurd“ bezeichnet hatte. Kamenz hatte seinen Verdacht vor kurzem aufgrund einer Software-Analyse der Dissertation publik gemacht. Dabei hatte der Professor noch keine plagiierten Stellen genannt, sondern lediglich von Indizien berichtet. Eine solche oberflächliche Untersuchung bezeichneten andere Plagiatsforscher als unseriös
Eine Plagiatsaffäre zwang zu Guttenberg zum Rücktritt
Zitat welt.de
http://www.welt.de/politik/deutschl...und-Steinmeier-an-der-Grenze-zum-Plagiat.html
Wenn am Dienstag der neue Bundestag zusammentritt, schwebt über zwei der wichtigsten Figuren des Parlaments ein Damoklesschwert. Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) und SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier (SPD) sehen sich mit dem Vorwurf konfrontiert, in ihrer Doktorarbeit unsauber gearbeitet zu haben. Beide streiten die Vorwürfe ab. Doch nun hat sich zumindest im Fall von Steinmeier der Druck erhöht.
Bereits vor rund zwei Wochen hatte der Hinweis eines Dortmunder Professors die Prüfung der Arbeit des Sozialdemokraten durch die zuständige Universität ausgelöst. Mittlerweile haben sich die Hinweise verdichtet, dass Steinmeier Zitierfehler begangen hat.
Mitstreiter der Internet-Plattform VroniPlag haben jetzt eine Dokumentation veröffentlicht, wonach sie nach derzeitigem Stand auf 61 der 395 Seiten der Doktorarbeit Stellen ausgemacht haben, die sie als Plagiate bezeichnen. Betroffen sind damit 15,4 Prozent der Arbeit.
Arbeiten haben Posten gekostet
In den vergangenen Jahren haben Plagiatsvorwürfe, sofern sie von Hochschulen nach einer umfangreichen Prüfung bestätigt wurden, mancher Karriere einen Knick verpasst und politische Posten gekostet. Die prominentesten Namen lauten Karl-Theodor zu Guttenberg und Annette Schavan. Sie mussten ihre Ministerämter räumen.
Die Plagiatsvorwürfe könnten auch für Steinmeier und Lammert heikel werden. Der CDU-Politiker will Bundestagspräsident bleiben. Und Steinmeier könnte nicht nur in seiner Fraktion, sondern auch in einer möglichen schwarz-roten Bundesregierung eine wichtige Rolle spielen. Insofern bleibt für die kommenden Wochen und Monate relevant, was die Prüfungen der Hochschulen ergeben.
Nach Angaben einer Sprecherin der Universität Gießen ist unklar, wann der Ombudsmann und der Promotionsausschuss der Hochschule im Fall Steinmeier zu einem ersten Ergebnis kommen werden. In Bochum beschäftigt sich der Ombudsmann bereits seit Anfang August mit den Vorwürfen gegen Lammert. An der Ruhr-Universität hatte man zunächst auf eine schnelle Einschätzung gehofft – doch eine gründliche Ansicht braucht offensichtlich mehr Zeit.
Eine gebundene Ausgabe der Doktorarbeit von SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier
Foto: dpa
Eine gebundene Ausgabe der Doktorarbeit von SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier
Tagespolitik schreitet voran
Ungeachtet dessen schreitet die Tagespolitik voran. Die Unionsfraktion im Bundestag nominierte den 64-jährigen Lammert einstimmig für die Wiederwahl zum Parlamentspräsidenten. Und Steinmeier spielt eine Hauptrolle bei den Verhandlungen der SPD mit der Union über eine künftige Regierung.
Dass aus den Reihen der Politiker – auch aus der Opposition – kaum Kritik an den wissenschaftlichen Ausarbeitungen kommt, hat sicherlich auch damit zu tun, dass die Verdachtsmomente in keinem Verhältnis zu vielen der früheren Plagiatsfälle stehen.
Dem CSU-Politiker und damaligen Bundesverteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg wurde bereits nach ein paar Tagen die nahezu massenhafte und nicht gekennzeichnete Übernahme fremder Textstellen nachgewiesen.
Ähnlich verhielt es sich beim FDP-Politiker Jorgo Chatzimarkakis: Die Universität Bonn erklärte im Jahr 2011, "dass mehr als die Hälfte des Textes der Dissertation aus fremden Federn stammt". Bei vielen der folgenden Fälle war die Sache jedoch längst nicht so klar.
Beispielhaft dafür ist die Doktorarbeit Schavans. Im Frühjahr 2012 veröffentlichte das Pseudonym Robert Schmidt im Internet eine Analyse der Dissertation der damaligen Bundesbildungsministerin. Um Eins-zu-eins-Übernahmen ohne Zitierung ging es dabei nicht, sondern vielmehr um die unsaubere Angabe von Quellen.
Wissenschaftler verteidigten Schavan
Viele Wissenschaftler verteidigten Schavan. Die Universität Düsseldorf entzog ihr dennoch den Titel und sah es als erwiesen an, dass die Theologin "systematisch und vorsätzlich über ihre Dissertation verteilt" gedankliche Leistungen vorgegeben habe, ohne diese selbst erbracht zu haben – ein vernichtendes Fazit für eine Bildungsministerin. Schavan klagt gegen den Titel-Entzug.
Doch seit diesem Urteil der Hochschule ist klar, dass schon viel weniger als das Übernehmen ohne Quellenangabe drastische Folgen haben kann. Deshalb ist auch nicht vorhersehbar, wie die Universitäten nun die auf den ersten Blick vielleicht vernachlässigbaren Fehler von Lammert und Steinmeier reagieren werden.
Plagiatsjäger Robert Schmidt wirft Lammert vor, Literaturangaben anderer Autoren übernommen und so getan zu haben, "als würde er sich selber mit der Materie auseinandersetzen, während er in Wirklichkeit den wissenschaftlichen Diskurs anderer nur nachbildet". An vielen Stellen "suggeriere" der CDU-Politiker "gedankliche Eigenarbeit".
Steinmeier – übrigens der erste bekannte Sozialdemokrat unter Plagiatsverdacht – war Ende September in die Kritik geraten, nachdem der Dortmunder Wirtschaftswissenschaftler Uwe Kamenz von "umfangreichen Plagiatsindizien" berichtet hatte.
Computer-Analyse wenig seriös
Wissenschaftler und Plagiatsforscher verurteilten die Computer-Analyse allerdings als wenig seriös. Dessen ungeachtet schauten sich die Internet-Aktivisten von VroniPlag die Arbeit mit dem Titel "Tradition und Perspektiven staatlicher Intervention zur Verhinderung und Beseitigung von Obdachlosigkeit" aus dem Jahr 1991 genauer an.
Nachdem die Mitstreiter der Plattform die Arbeit unter dem Kürzel "Fws" zunächst fernab der Startseite der Plattform analysierten, haben sie ihren Befund mittlerweile offiziell veröffentlicht – sie sehen eine Grenzschwelle von Plagiaten auf mehr als zehn Prozent der Seiten überschritten.
Auch bei Steinmeier geht es nicht um klassische Übernahmen. Vielmehr wird ihm vorgeworfen, längere Abschnitte nach einer kurzen und korrekten Zitierung nahezu unverändert und ohne exakte Kennzeichnung zu übernehmen. Das Ausmaß dieser sogenannten "Bauernopfer" bleibe dem Betrachter laut VroniPlag jedoch verborgen. Die Aktivisten wollen dabei eine Systematik erkannt haben.
Auf VroniPlag sucht eine wechselnde Zahl von Mitstreitern seit 2011 nach wissenschaftlichem Fehlverhalten. Plagiate fanden sie unter anderem in der Dissertation der FDP-Politikerin Silvana Koch-Mehrin.
Die Plagiatsforscher werden mittlerweile von Vertretern großer Wissenschaftsorganisationen akzeptiert. Anfang September trafen sich Aktivisten mit der Vizepräsidentin der Hochschulrektorenkonferenz, Ulrike Beisiegel, und dem Ombudsmann der Deutschen Forschungsgemeinschaft, Wolfgang Löwer. Dabei ging es auch darum, wie Hochschulen mit Plagiatsvorwürfen umgehen.
Ministerin Schavan verliert ihren Doktortitel
Wie peinlich für Deutschland!