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Warum Du ausgerechnet an dieser Stelle auf eine persönliche Ebene einschwenkst, ist mir schleierhaft. Da müsste ich Dir schon ganz andere Steilvorlagen geliefert haben.
Kehren wir zur sachlichen Ebene zurück – das heißt ja nicht, dass wir uns etwas in die Tastatur säuseln müssen. Du bist ja auch kein Kind von Traurigkeit. Genau das schätze ich.
Du siehst in Deinem basisdemokratischen Modell das Instrument des neutralen Mentorings als unbestechlichem Sachwalter. Klingt ja erstmal gut. Versuche ich, diesen Mentor – oder auch ein solches Gremium – zum Leben zu erwecken, kommen rasch Zweifel auf.
- Wer bestellt diese Person/en
- Wie glaubwürdig ist deren Neutralität?
Diese Personen werden natürlich von den Räten bestellt, man wird sich entsprechende vertrauenswürdige Spezialisten aussuchen und die möglicherweise regelmäßig austauschen, um zu verhindern das die Eigeninteressen durchsetzen oder sich kaufen lassen.
200%tig sicher sein kann man sich nie, heutzutage werden dagegen Gutachter ganz offen von der Wirtschaft gestellt die dementsprechend ausgerichtet sind.
Und schon sind wir doch wieder bei einer Klientelwirtschaft. In der Praxis wird es so ablaufen: Ein Mentor wird benannt. Zwangsläufig handelt es sich nicht um den Wunschkandidaten aller Diskutanten. Man stimmt aber zu und erwartet, dass nach Ablauf der Amtszeit der nächstgewählte Mentor aus dem eigenen Lager (!) stammt oder ihm zumindest nahe steht.
Sollte es sich um ein Gremium handeln, werden die Mentoren selbst auch unterschiedliche Auffassungen vertreten. Wie einigen sie sich? Münzwurf oder Streichholzziehen scheidet doch wohl aus?
Wie ich es auch drehe und wende: Die Konflikte bleiben die alten, die Probleme, sie zu lösen, auch.
Das sehe ich anders, in den Räten versammeln sich Menschen mit unterschiedlichen Interessen und letztlich wird es eine ausgewogene Interessengemeinschaft geben und daran orientiert sich auch das Mentoring.
Parteipolitik dagegen regiert entweder an dem Einen oder dem Anderen vorbei und das ist definitiv die schlechteste aller Möglichkeiten.
Immerhin willst Du die Bundesländer als politische Einheit nicht auflösen wie [MENTION=1071]Forseti[/MENTION], aber selbst die wären auf Dauer nicht überlebensfähig, es sei denn, Restmitteleuropa löste sich ebenso in Kantone auf. Mal abgesehen davon, dass ich mir das für Großbritannien, Frankreich, Polen – eigentlich für alle anderen Länder – nicht vorstellen kann, hätten wir eine Kleinstaaterei wie im Mittelalter. Wo läge da der Vorteil? Wie verliefe eine Bahnreise von Bayern nach Schleswig-Holstein? Grenzkontrollen? Visa? Aufenthaltsgenehmigungen? Arbeitserlaubnisse? Gleiches Lohnniveau? Einheitliche Tarifabschlüsse? Anerkennung von Schulabschlüssen? Freier Warenverkehr? Einheitliche Telekommunikationsstandards?
Wie gesagt die meisten Länder Europas haben nicht mal so viele Einwohner wie Nordrhein-Westfalen, für mich gibt es keinen Grund warum die Bundesländer sich nicht selbst regieren und wirtschaftlich unabhängig sein sollten.
Freihandel sollte kein Problem sein, Freigeld auch nicht, Regionale Währungen sind unverzichtbar und der Wettbewerb wird allen gut tun, denn nur der Wettbewerb löst wirtschaftliche Problem, mit Länderfinanzausgleichen ist das nicht zu machen.