Das ist kein Indiz, es ist eine klare Angelegenheit, die USA ist Fertig und die sind immer verzweifelter.
Also es gibt Indizien, dass die USA als Weltmacht, deren Macht sich unter anderem auf die starke Wirtschaft bezieht, Probleme hat. Allerdings solltest du dir klar machen, dass die USA mit ihren Schulden jetzt auch nicht so arg anders dasteht, als so mancher Westeuropäische Staat, und deutlich besser als beispielsweise Japan. Tatsächlich liegt die Staatsverschulung der USA gegenüber deren BIP noch unter 100% - das würde ich zwar als kritisch, aber noch beherrschbar halten. Zumal manche Regel für die USA aufgrund ihres Status als Weltmacht etwas differenzierter zu betrachten sind, als wenn beispielsweise Rumänien ähnliche Kennzahlen hätte.
Aber in den USA hat die FED beispielsweise kein Problem damit, zur Korrektur des Schuldenstandes auch mal eine Weile eine gewisse Inflation laufen zu lassen. Das entschuldet faktisch - wenn man gleichzeitig die Gesamtwirtschaft nicht abwürgt.
Ich bin mir absolut sicher das Du und viele andere das System nicht verstanden habt.
Ich schließe gerade das nicht aus - weshalb ich nach Stellen suche, wo mein Wissen eben Fehler hat, oder einer ernst gemeinten Diskussion nicht standhält. Das sind doch die spannendsten Punkte, wenn man nach Wissen sucht.
Sicher ist es ein wenig eine Niederlage, wenn man feststellt, dass das eigene Wissen nicht ausreicht - aber wer das erkannt hat, kann die Wissenslücke dann ja auch gezielt bearbeiten - und kommt damit zu mehr Wissen. Das finde ich attraktiv.
Ich spiele den Ball zurück, Anfang 2007 wurden alle Mahner von deinen Lehrbuch Ökonomen ausgelacht und Lächerlich gemacht, vor allen aus der Ecke der Freiwirtschaft, gab es jede Menge Mahner, selbst nach dem Crash Ende 2007 wollten viele einfach nur an einer Seitwärtsbewegung auf den Aktien Märkten glauben bzw von so einer glauben machen, alle Kurse bis auf ein paar weniger gingen aber in den Keller. Es waren Leute wie Du die Ende 2007 verstummten und viele die in höhere Positionen standen rannte Monate Lang mit Nassen Achseln rum, das ganz Finanzsystem stand damals kurz vor der Kernschmelze und Konnte nur durch Staatsverschuldung, Staatsbürgschaft und Konjunkturprogramme vor den Finalen aus bewahrt werden. Ihr habt die Krise nicht kommen sehen und ihr wollte die Realität einfach nicht sehen.
Also - Leute wie ich? - lassen wir das, das ist Blödsinn. Es geht nicht darum, dass ich die Stärken oder Schwächen des bestehenden Fiat-Geldes (habe lange gesucht, bis ich diesen Begriff für die aktuellen Währungen wiedergefunden habe....) bestreite oder beschönigen will - das ist nicht der Punkt, gegen den ich bisher argumentiert habe. Dass es beim Fiat-Geld krisen gab und immer wieder gibt und auch zukünftig geben wird, will ich gar nicht bestreiten - habe im Übrigen ich auch 2007 / 2009 nicht bestritten. Es geht mir um etwas anderes:
Freigeld ist dem Fiatgeld in vielen Eigenschaften so ähnlich, und mathematisch an vielen Stellen so austauschbar, dass sich die Frage stellt, woher der von dir und anderen Freigeld-Befürwortern riesige Vorteil kommt. Wenn ich danach frage, wird auf die Eigenschaften des Fiatgeldes verwiesen, die dieses so krisenanfällig machen....nur - relativ ähnliche Schwachpunkte und Angriffspunkte kennt das Freigeld halt auch. Ich komme später noch darauf zurück.
Meiner Erfahrung nach meinst Du es nicht ernst und willst mich verarschen, oder Du hast es nicht verstanden Du hast den Sinn nicht verstanden will Du Selbst getäuscht wurdest. Ich bin von den was ich Schreibe überzeugt, das war ich schon vor 2007 und seit dem sind die Zinsen im Keller und es gibt sogar schon Minus Zinsen das auf den ersten Blick der der Demur age der Freiwirtschaft ähnelt aber eigentlich das Gegenteil ist denn in der Freiwirtschaft würde man die Vermögen nicht besteuern sondern das Gesetzliche Zahlungsmittel und das Giralgeld.
Ich würde genre weiter Schreiben aber mein Gesundheit lässt im Moment nicht zu. Du kannst versuchen mich zu überzeuge, bisher konnten das nur wenige, ich habe nur eine Schwachstelle bei der Freiwirtschaft gefunden, die man aber ausgleichen kann.
Auch da möchte ich gerne die Diskussion versachlichen. Ich glaube dir, dass du von dem überzeugt bist, was du schreibst - so wie du mir abnehmen kannst, dass ich von dem überzeugt bin, was ich schreibe. Nun ist doch spannend in einem echten Dialog zu verdeutlichen, wie die Sachlage tatsächlich ist. So möchte ich unglaublich gerne wirklich verstehen, was der eigentliche Unterschied von Fiatgeld und Freigeld ist - allerdings sind die Punkte, die bisher genannt wurden meiner Überzeugung nach nicht wesentlich.
Umgekehrt würde es mich freuen, wenn endlich mal einer von den überzeugten Freigeldanhängern sich auf diese Form des Dialogs einlässt, und realen Fragestellungen meinerseits, sowie realen Überzeugungen meinerseits auch messbare, überprüfbare und greifbare Argumente entgegensetzt.
Das geht nicht mit willkürlich ausgewählten Statistiken, die dann auch noch fehlerhaft Kennzahlen einsetzen. Das geht auch dann nicht, wenn man Zinsgeld ob des Zinsgeldes wegen verteufelt. Das geht nur, wenn man klar verstanden hat, wie heutiges Geld funktioniert, was Freigeld ist - und dann auch erklären kann, worin tatsächlich der Unterschied besteht.
Ich habe einiges zum Fiatgeld gelesen - und inzwischen auch einiges zum Freigeld. Nur - man lernt ja nie aus.
Freigeld adressiert ein spezifisches Thema beim Geld - das Thema der Umlaufgeschwindigkeit.
Es gibt die Theorie, dass folgende Gleichung gilt:
Geldmenge * Umlaufgeschwindigkeit = Preise * Wirtschaftsaktivität
Wenn ich nun die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes stabil halte (das soll ein Effekt der Umlaufgebühr sein), und die Wirtschaftsaktivität als halbwegs gleichförmig annehme, dann korrelliert die Geldmenge mit den Preisen - was bedeutet, wenn ich die Geldmenge erhöhe, erhöht sich auch der Preis.
Soweit so gut.
Beim heutigen Geld versuchen die Zentralbanken mit einem vielfachen Instrumentarium die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes angemessen hoch zu halten - sie versucht aber gleichzeitig, die Risiken aus den Staatshaushalten mit zu berücksichtigen. Denn darin liegt ein wesentliches Problem heutiger Staaten - ausreichend viele sind zu hoch verschuldet.
Annahmen, wie sie hier im Forum mal geäußert werden, dass die Umlaufgeschwindigkeit abnehmen muss, weil die Wirtschaftsaktivität einfach nicht ausreicht....und dass dies mit der Zinseszinseigenschaft des heutigen Geldes zusammenhängt....deuten stark darauf hin, dass da doch vieles vom heutigen Wirtschaftssystem nicht verstanden ist. Tatsächlich stehen doch Billionenprojekte für die nächsten Jahre weltweit an - die Rettung des Klimas, damit verbunden der Umbau der Energieversorgung, der Umbau der Mobilität, etc. etc. etc.....die Frage ist also eher, wie schafft man die passenden Rahmenbedingungen, dass diese Projekte losgehen! Die schafft man nicht durch ein anderes Geldsystem - die schafft man durch passende politische Rahmenbedingungen. Wenn die Politik beispielsweise weiterhin klassische Motoren wie Diesel oder Benziner zulässt, wird der Umstieg auf neue Technik verzögert. Wenn Regierungen zu lange an Atomkraft und Kohle festhalten, fließen Investitionen nicht in die erneuerbaren Energien.
Kein Problem - könnte man meinen - dann muss halt der Staat ran. Nur - der Staat kann nicht so richtig einspringen, weil der Staat aufgrund einer vorhandenen hohen Verschuldung nicht so ohne weiteres seine Investitionstätigkeit ausweiten kann.....
Auch gibt es viele weitere Fragestellungen, die die Wirtschaftsaktivitäten verhindern - beispielsweise die Überaltertung der Gesellschaft, verbunden mit dem zunehmend schärferen Fachkräftemangel.
Doch auch solche Themen kannst du nicht mit einem anderen Geldsystem besser gestalten......
Auch beim Freigeld gibt es Zins - und wenn die Geldmenge nicht zu den Wirtschaftsaktivitäten korelliert, kann es auch Inflation geben. Allerdings kann hier die Zentralbank leicht eingreifen. Leichter, als in dem lockereren Umfeld der heutigen Währung.
Beim Freigeld ist eher die Fragestellung, ob das Geld im großen Umfang auf Akzeptanz stößt, wenn immer wieder die Umlaufgebühr droht. Wie würdest du es finden, wenn die Umlaufgebühr dich trifft? Du würdest wie die meisten Menschen von Enteignung sprechen....
Nun wird zum Ausweichen langfristige Sparformen angeboten - allerdings was genau ist dann noch der Unterschied zu heute? Im Freigeld erwartet man, dass der Zins für diese langfristigen Sparformen nahe Null sein wird - heute liegt er regelmäßig rund um die Inflationsrate für konservative Sparformen - und ist nur höher, wenn entsprechende Renditen zu erwarten sind - dann aber stehen diesen auch Risiken entgegen. Bie langfristigen Anlagenformen ist also so gut wie kein relevanter Unterschied mehr zwischen Freigeld und heutigem Geld zu finden. Also würde jeder versuchen, vor der nächsten ULG alles was geht noch auf langfristige Sparformen umzuschiften, oder in Güter zu investieren.
Meine wesentliche Fragestellung aber an die Freigeld-Befürworter war, wie man den Mißbrauch besser verhindern will, als beim heutigen Geld. Schlechte Politik beispielsweise.....oder auch Staatsverschuldung....
Wenn das im Freigeldsystem nicht besser gelingt, als heute, dann ist Freigeld auch nicht tauglicher als heutiges Geld.
Auch mit Freigeld wird nicht das Problem vermieden, dass es zur Vermögensakkumulation kommt. Im Zweifel wird dieser Trend sogar befeuert, weil es naheliegend ist, dass man kurzfristiges Geldvermögen im Freigeld sehr schnell in Güter mit langfristigem Vermögenswert tauschen möchte.
Freigeld alleine löst also nichts.
Freigeld kennt Zinsen, kennt Inflation, kennt eine Umlaufgebühr, braucht eine Zentralbank und braucht vor allem eine Politik, die damit clever spielt und es vor allem auch immer wieder verargumentiert, warum die Bürger die Umlaufgebühr bezahlen müssen.
Unser Geld kennt Zinsen, kennt Inflation, wirkt aber auch auf alle Geldarten und nicht nur auf umlaufendes Geld, braucht eine Zentralbank, und braucht vor allem eine Politik, die vernünftig wirtschaftet - denn sonst kommt die Politik auch heute in Argumentationsnot, wenn die Inflation beispielsweise zu hoch wird.
Das alles sind die Parallelen die ich sehe - die Unterschiede sind damit marginal. Und die Idee, dass die Einführung von Freigeld allein alle relevanten politischen Probleme beseitigt und behebt, halte ich für naiv.
Die Scheinargumentationen über mal zu hohe mal zu niedrige Inflation beim heutigen Geldsystem - sind Scheinargumentationen, weil es jeweils dafür gute Gründe, und vor allem politische Gründe gibt - Gründe, gegen die die Politik auch arbeiten muss.
Unser heutiges Währungssystem ist bei niedriger Inflation deshalb attraktiv, weil es wichtige Ausgleichsprozesse in unserer Gesellschaft intuitiv unterstützt - beispielsweise die Thematik, dass Produktivitätsfortschritte vor allem in der Industrie möglich sind - die Wertschöpfung daraus aber auch dem Frisör um die Ecke zugute kommen soll. Und das meint auch, dass der Frisör um die Ecke dann auch ein wenig mehr verdienen will, und seine Preise erhöht.
Hier sehe ich psychologische Schwierigkeiten, also Akzeptanzschwierigkeiten in einem Freigeldsystem - aber die können lösbar sein.
Deshalb nochmal: Ich sage nicht, dass Freigeld schlecht wäre - ich sage nur, unser heutiges Geld funktioniert, wenn die Rahmenbedingungen tun - und für die ist die Politik verantwortlich. Bei Freigeld wäre das nicht wesentlich anders.
Deshalb auch eine meiner Kernaussagen:
Wir müssen nicht zwingend das Geldsystem ändern - wir müssen aber so etwas wie die Vermögensakkumulation in den Griff bekommen. Und: (daran wird schon politisch gearbeitet) Wir müssen die Staatsverschuldung in den Griff bekommen (Altlastenbewältigung).
Das Geldsystem an und für sich muss nur funktionieren - und zwar ganz banal beim täglichen Einkauf. Dass es funktioniert, dafür darf die Inflation nicht zu hoch sein. 2% sind schon völlig ok.
Vom Freigeld kann man aber auch was lernen - denn die Idee der Umlaufgebühr kann man durchaus auch jederzeit heute im Geldsystem mit hineinnehmen. Negativzinsen wirken nicht so viel anders - besonders dann nicht, wenn Banken diese beispielsweise nicht in Form von Zinsen, sondern eben nur in Form von Gebühren weiterreichen dürften. Wenn man dieses Instrument hinzuzieht, ist das heutige Geldsystem schon recht ähnlich zum Freigeld - und ich persönlich halte den Freigeldansatz, dass man Sparkonten von der Umlaufgebühr befreit, für fragwürdig.