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Nationalismus ist Gift!

PSW - Foristen die dieses Thema gelesen haben: » 1 «  

Humanist62

KINDSKOPFENTLARVER
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Es muss auch internationalistische Ausrichtungen geben, denke ich, damit man mal bereit ist, über den Tellerrand zu schauen. Allerdings hat der Internationalismus der deutschen Linken eher geschadet, als es drauf ankam. Bei den Grünen ist das sicher etwas anderes, die waren ja schon immer international ausgerichtet. Aber ein bisschen Nationalismus täte denen mal ganz gut. Die müssten nur verstehen, dass inklusiver Nationalismus auch positive Seiten für die Umwelt hat.

Wo hat der Internationalismus der deutschen Linken geschadet ?
 

Woppadaq

FEAR THE BIN CHICKEN !
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Wo hat der Internationalismus der deutschen Linken geschadet ?

Im wesentlichen beim Aufstieg Hitlers. In der Lage Deutschlands nach Versailles hatte der Internationalismus was von Verrat oder Gleichgültigkeit an der eigenen Nation. Das hat begünstigt, dass ein Österreicher dem Vorzug vor moskauhörigen Kommunisten gegeben wurde und selbst die SPD sich nicht auf eine Koalition gegen Rechts einigen konnte.
 

Schipanski

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Dir würd ich auch nicht mehr antworten, mein lieber piranha, wenn du mithilfe des neoliberalen politicla compass die Linke in der Mitte verortest (während der bei mir die Linke ganz korrekt links anzeigt) und du nur Gründe nennst, nichts ändern zu wollen.

Ich mein, das kann ja nun jeder.

Sitzt du eigentlich beim Pirannja auf der Bank, Doppelwopper? :kopfkratz:
 

Humanist62

KINDSKOPFENTLARVER
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Im wesentlichen beim Aufstieg Hitlers. In der Lage Deutschlands nach Versailles hatte der Internationalismus was von Verrat oder Gleichgültigkeit an der eigenen Nation. Das hat begünstigt, dass ein Österreicher dem Vorzug vor moskauhörigen Kommunisten gegeben wurde und selbst die SPD sich nicht auf eine Koalition gegen Rechts einigen konnte.

Man hätte auf Trotzki hören müssen, denn der war für ein Zweckbündnis aus KPD und SPD gegen Hitler.
 

Wolfgang Langer

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Naja, der Humanist nicht. Und die schwarze Rose denk auch nicht. Aber sonst wohl alle, ja. ;)

Es gibt halt Volltrottel,
die sich gerne mit sich selbst unterhalten.

Stikefisch ist ein Prachtexemplar in Sachen Egozentrik.

ICH persönlich habe NIEMANDEN auf der Bank.
Aber diverse Kandidaten schon!
;)
 

Woppadaq

FEAR THE BIN CHICKEN !
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Man hätte auf Trotzki hören müssen, denn der war für ein Zweckbündnis aus KPD und SPD gegen Hitler.

Ja, aber da wird ein bisschen die Widersprüchlichkeit der beiden Parteien in der Nationalismus-Frage vergessen.

Im Grunde gibt es keine reinrassige Internationalität als politische Kraft, der heutige Kosmopolitanismus zeichnet sich ja vor allen durch Austauschbarkeit und Desinteresse an den politischen Gegebenheiten aus, ein Vorwurf, der sehr oft den Linken gemacht wird, wegen ihrem Bekenntnis zur Internationalität. Aber im Grunde waren die Kommunisten auch Nationalisten - nur standen sie eben grösstenteils nicht für den eigenen, sondern für den russischen, den Sowjet-Nationalismus. Dagegen war die SPD noch zu sehr auf Deutschland ausgerichtet - aber eben ohne jeden Anspruch.

Als Aussenstehender sagt sich das leicht: hätten sie sich mal zusammengerauft. Das könnt ich heut genauso im Bezug auf die CDU und die Linke in Thüringen: hätten die sich mal gegen die AfD zusammengerauft ! Hinterher ist man immer klüger.

Was ich damit sagen will: Nationalismus als identitätsstiftende Kraft sollte man nicht unterschätzen. Und schon gar nicht den Rechten überlassen, die gern so tun, als ob beide Nationalismen dasselbe wären.
 

Ophiuchus

Putinversteher
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Man hätte auf Trotzki hören müssen, denn der war für ein Zweckbündnis aus KPD und SPD gegen Hitler.

Trotzki mus ja eine Alternative gewesen sein , also gut , denn Trotzkist zu sein war ja in der DDR , was ganz bözes !
 

Schipanski

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Trotzki mus ja eine Alternative gewesen sein , also gut , denn Trotzkist zu sein war ja in der DDR , was ganz bözes !

War es das, also was "ganz böses"? Ich bin in der Materie nicht wirklich tief drin aber mir erschien Trotzki immer menschlicher als der Wissarjonowitsch. :kopfkratz:
 

nachtstern

einzig wahrer
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Internationalismus und Globalisierung sind Gift!
Nationalismus dagegen bedeutet oftmals eher Schutz!
Beispiel:

 

Ophiuchus

Putinversteher
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War es das, also was "ganz böses"? Ich bin in der Materie nicht wirklich tief drin aber mir erschien Trotzki immer menschlicher als der Wissarjonowitsch. :kopfkratz:

Verars... mich nicht, musste erstmal kockeln , den bürgerlichen Namen von Stalin kannte ich nicht !

Deshalb wäre er eine Alternative gewesen , aber da die DDR lange Stalin folgte , war Trotzkist zu sein oder schon in den Verdacht zu stehen sehr gefährlich !
 

Schipanski

Deutscher Bundespräsident
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Verars... mich nicht, musste erstmal kockeln , den bürgerlichen Namen von Stalin kannte ich nicht !

Deshalb wäre er eine Alternative gewesen , aber da die DDR lange Stalin folgte , war Trotzkist zu sein oder schon in den Verdacht zu stehen sehr gefährlich !

Tu ich nicht, das war ernst gemeint. Hmmm... ok. Was ich mitbekommen habe, man berichtige mich wenn ich falsch liege, war Trotzki mehr internationalistisch ausgerichtet und Stalin eher auf die damalige Sowjetunion beschränkt. :kopfkratz:
 

Schipanski

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Naja, das fällt für mich eher unter Konservativismus.

Wegen solchen Aussagen bin ich unter anderem auch "Putinversteher". Bzw. weil die Osteuropäer in gewissen Dingen so konservativ sind, mag ich sie.
 

Woppadaq

FEAR THE BIN CHICKEN !
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Wegen solchen Aussagen bin ich unter anderem auch "Putinversteher". Bzw. weil die Osteuropäer in gewissen Dingen so konservativ sind, mag ich sie.

Das kann ich gut verstehen.

Ich selbst seh aber alles ein wenig lockerer. Ohne das jetzt hier abwerten zu wollen.
 
G

Gelöschtes Mitglied 2265

Wal Buchenberg, 26.12.2017

"... Nationalismus betont die Gemeinsamkeit und Identität jenseits von Arm und Reich und jenseits der sozialen Klassen. „Nation“ ist eine erfundene, fiktive Gemeinschaft zwischen Leuten, die sich noch nie getroffen haben, die nie miteinander sprechen, aber angeblich „dazu gehören“.

Ziel einer nationalen Gemeinschaft ist die Bündelung aller Kräfte für eine eigene, starke Staatsmacht, die in der Konkurrenz mit anderen Staaten sich durchsetzen kann.

Der Nationalismus entwickelte sich im 19. Jahrhundert innerhalb von gerade mal 50 Staaten in der Welt. Nationalstaat war damals identisch mit Weltgeltung und mit kapitalistischer Überlegenheit über eine Masse von rückständigen, unfreien Völkern und Regionen. Die eigene Nation verkörperte den Übermensch, alle anderen waren zweitrangig oder gar Untermenschen.

Die Identität der eigenen Nation definiert sich notwendig und immer über das Anderssein gegenüber den Fremden, den Barbaren, den Armen. „Jeder Nationalismus beginnt mit Volksmusik und endet mit Stacheldraht“ (Simon Winder). Kein Nationalist kommt ohne Feindbild aus. Ohne Krieg ist kaum ein Staat und kein Nationalismus entstanden.

Der Nationalismus des 19. Jahrhunderts führte in die Schlachtfelder des Ersten und Zweiten Weltkrieges.


Seit 1945 nahm der Nationalismus eine linke Wendung. Die unfreien Kolonialvölker übernahmen die Grundsätze des Nationalismus, um ihre staatliche Unabhängigkeit von den Kolonialherren zu erkämpfen. Der Nationalismus der „kleinen Nationen“ wurde schick, selbst dort, wo dahinter schon Hegemoniebestrebungen über die Nachbarstaaten sichtbar wurden. Nationalismus verband sich mit "Befreiung" und "Selbstbestimmung". Die Zahl der selbständigen Staaten hat sich nach 1945 dadurch mehr als verdoppelt. Der linke Nationalismus ist stolz auf die „Vereinten Nationen“, wo jeder Staat eine Stimme hat, auch wenn er nichts zu melden hat.

Dieser linke Nationalismus gibt sich mit hohlen Phrasen zufrieden und einer papierenen Gleichberechtigung von schwachen und mächtigen Nationen, die ebenso fiktiv ist, wie die Identität zwischen Arm und Reich innerhalb jeder Nation.

Es gibt auch fehlgeschlagene Versuche eines „fortschrittlichen“ Nationalismus: Der Panslawismus in Osteuropa, der Panarabismus in Nahost, die Negritude in Afrika. Auch die jüngsten Staatsbildungen von Al Kaida und des Islamischen Staates basierten auf einer fiktiven nationalistischen Gemeinschaft der sunnitischen Moslems.

Die Europäische Union überwindet auch nur scheinbar den Nationalismus. Der Versuch ein „europäisches Wirgefühl“, also einen Europa-Nationalismus, zu schaffen, ist hochkant gescheitert. Die EU war ein illegitimes Kind des Kalten Krieges. Eingeklemmt zwischen die Supermächte USA und Sowjetunion suchten die europäischen Klein- und Mittelmächte eine kapitalistische Kopie der Sowjetunion zu schaffen. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion schaffte die EU zwar noch die „Osterweiterung“, aber damit waren die europäischen Gemeinsamkeiten aufgebraucht. Der Brexit und das Erstarken nationalistischer Bewegungen in ganz Europa beweisen, dass die Zeiten des „europäischen Zusammenwachsens“ vorbei sind.


Eine zweite Triebfeder des heutigen Nationalismus ist das Auseinandertriften von Arm und Reich in Europa und Nordamerika. Die Reichen kennen die Quellen ihres Reichtums und denken international und global. Der Nationalismus der Armen ist ein halb hilfloser und halb trotziger Appell an ihre Oberschicht, sie nicht zu kurz kommen zu lassen. Das greift der heutige Nationalismus von AfD bis ÖVP auf. Dieser "populistische" Nationalismus möchte nicht, dass es den armen Landsleuten besser geht - etwa durch Erhöhung von Mindestlohn und Mindestrente - nein, der populistische Nationalismus zielt darauf ab, das Leben der Flüchtlinge und anderer Ausländer möglichst unerträglich zu machen. Diese Politik hilft nicht den "eigenen" Leuten, schadet aber den anderen. Die "eigenen" Leute sollen sich damit zufrieden geben, wenn es anderen noch schlechter geht als ihnen.


Auf diesen Konkurrenten-Nationalismus passt die Parabel von Wowa:

Wowa geht es schlecht, so bittet er Gott um Hilfe. Gott erbarmt sich seiner und sagt zu ihm: Ich gebe dir einen Wunsch frei! Wowa ist glücklich, aber bevor er seinen Wunsch aussprechen kann, sagt Gott zu ihm: Es gibt aber etwas, was du wissen musst. Was immer du dir wünschst, dein Nachbar bekommt davon die doppelte Menge! Oh, sagt Wowa, dann wünsche ich mir, dass du mir ein Auge wegnimmst! ..."
 

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