Turbokapitalismus und Haifischmentalität.
Kaum hat man, nach etwa dreissig Jahren, lol, einen Mindestlohn von 8€ und Zerquetschte erkämpft, schon nutzt man die aktuelle Flüchtlingslage aus. Sagt ne ne so geht das aber nicht, die Leute sind nicht qualifiziert genug für diesen Hilfsarbeiterlohn.
Also mal ehrlich, unsere Eliten sinddochechtScheisse oder nicht?
Vielleicht erweitert dieser Beitrag Deinen Horizont zum Thema....
Seit etwa einem Jahr gibt es in Deutschland eine von der Politik festgelegte Lohnuntergrenze, den gesetzlichen Mindestlohn. Er beträgt derzeit 8,50 €. Er ist jedoch nicht die nebenwirkungsfreie Lösung der Probleme auf dem deutschen Arbeitsmarkt. Er wirkt - das verkennen nicht mal die Befürworter des Mindestlohns - als Eintrittsbarriere in den Arbeitsmarkt , denn die derzeitige Zuwanderung erhöht das Arbeitskräfteangebot in Deutschland massiv. Durch den gesetzlichen Mindestlohn bleiben Hunderttausende von arbeitswilligen, aber gering qualifizierten Menschen vom Arbeitsmarkt ausgeschlossen.
Bei unter 18-Jährigen ohne Berufsabschluß z.B. gibt es keine Mindestlohnverpflichtung, um zu vermeiden, daß sich junge Leute einen Job suchen, anstatt eine in aller Regel schlechter bezahlte Ausbildung zu beginnen.
Ausgenommen sind auch Langzeitarbeitslose, die nach wenigstens 12-monatiger Arbeitslosigkeit einen neuen Job bekommen. Sie haben in den ersten sechs Monaten einer Beschäftigungsaufnahme keinen Anspruch auf den gesetzlichen Mindestlohn. Damit sollen Arbeitgeber ermuntert werden, diesen Arbeitnehmern überhaupt eine neue Beschäftigungschance im ersten Arbeitsmarkt zu eröffnen.
Höchst wahrscheinlich wird dieser Mindestlohn zum 1. Januar 2017 angehoben, weil die im Gesetz vorgesehene Mindestlohnkommission spätestens bis zum 30. Juni einen Erhöhungsvorschlag unterbreiten wird, den die Bundesregierung dann per Rechtsverordnung verbindlich machen kann. Da 2017 gewählt wird, ist schwer vorstellbar, daß die Große Koalition Erhöhungsvorschlägen widerstehen wird.
Die gewaltige unkontrollierte Zuwanderung bringt Hunderttausende arbeitsfähige, aber schlecht qualifizierte junge Menschen ins Land, die weder die deutsche Sprache beherrschen noch mit den hiesigen kulturellen Gepflogenheiten vertraut sind.
Aber auch der Arbeitsmarkt kennt einen durch Nachfrage und Angebot bestimmten Preis. Je mehr Geringqualifizierte Arbeit suchen, desto unwahrscheinlicher ist die Durchsetzung eines hohen Mindestlohns. Je weniger Facharbeitskräfte zu finden sind, desto höher sind die Lohnansprüche, die Arbeitnehmer durchsetzen können. Das sind die zwei Seiten der Arbeitsmarktmedaille.
Auch da reagiert der Markt auf Knappheiten und auf Überangebote. Versucht jetzt die Politik, die Eintrittsbarrieren in den Arbeitsmarkt zu erhöhen – nicht nur durch den gesetzlichen Mindestlohn, sondern auch durch die von Arbeitsministerin Nahles geplante scharfe Regulierung der Zeitarbeit und der Werkverträge –, dann werden Hunderttausende von arbeitswilligen, aber gering qualifizierten Zuwanderern ebenso wie unzählige Langzeitarbeitslose auf der Strecke bleiben.
Dann wird der Staat nicht nur viel Geld für Hartz-IV- und andere Sozialleistungen aufwenden müssen. Dann wird die Arbeitsministerin laufend neue Mittel beim Bundesfinanzminister einfordern, um mit staatlich subventionierten Beschäftigungsprogrammen den unvermeidlichen Anstieg der Arbeitslosigkeit zu beschönigen.
Statt ein riesiges staatliches Beschäftigungsfass aufzumachen und die Sozialtransfers explodieren zu lassen, wäre eine befristete Aussetzung des Mindestlohns die richtige politische Antwort.
Doch die Wirklichkeit sieht leider anders aus. Viele Arbeitsagenturen in Deutschland, vor allem in den Regionen mit guter Beschäftigungslage, wo auch Geringqualifizierte händeringend gesucht werden, können bereits ein Lied davon singen, wie sich der ausnahmslose Mindestlohn für Flüchtlinge praktisch auswirkt :
Viele junge Einwanderer nehmen lieber Mindestlohnjobs an, als eine Ausbildung zu machen. Viele, die eine Ausbildung begonnen haben, brechen sie nach wenigen Wochen oder Monaten ab, weil sie kein Geld mehr nach Hause schicken können, um die Familie zu unterstützen. So sicher wie das Amen in der Kirche wird die illegale Beschäftigung explodieren, wenn so viele Arbeitswillige mit geringer Qualifikation in den Arbeitsmarkt drängen.
Gruß Pegasus