Bitte kläre mich mal auf......
Gerne...
Der Donbass ist seit 8 Jahren ein Kriegsgebiet mit einer sich seitdem immer wieder hin und her bewegenden Front. Die beiden sich damals 2014 für unabhängig erklärten Volksrepubliken haben auch nicht ihr ganzes Gebiet unter Kontrolle, so gehört Mariupol zB zur Oblast Donezk. Mariupol wurde damals vom Azov-Bataillon blutig zurückerobert und seitdem führen sie dort eine Schreckensherrschaft.
Die von dir angeführten Einwohnerzahlen beziehen sich nicht auf die Stadtgebiete, sondern auf die Oblast (entspricht dem Kreis bei uns).
Was du nun erwartest hast, und die ganze NATO-Riege auch, wissen natürlich auch die russischen Taktiker. Liegt also nahe, dass sie genau das nicht tun - kann mich noch an das Geschwafel vom Blitzkrieg erinnern vor einem Monat...
Dein ganz entscheidender Denkfehler ist, nicht den Kontext und das grössere Bild sehen zu wollen. Es geht hier nicht um Ukraine vs Russland, sondern die Ukraine wird nur als geopolitisches Schlachtfeld vom Westen benutzt. Weiterer Denkfehler ist, russische Argumentationen als Propaganda abzutun. Schon 2007 stellte Putin bei seiner Rede auf der Münchner Sicherheitskonferenz fest, dass er die bis dahin erfolgte NATO-Osterweiterung nur zähneknirschend toleriert, dass er das für einen Wortbruch hält, dass es ein Spiel mit dem Feuer sei und dass die Ukraine die rote Linie für Russland darstellt. Damals sagte er auch,dass wir doch Nachbarn seien und wie uns auf Augenhöhe wie Nachbarn begegnen sollten. Damals fiel auch der Ausduck vom Wirtschaftsraum "von Lissabon bis Vladivosok", der allen zugute kommen würde (freilich nicht den Angloamerikanern). Seitdem wurde das unzählige Male wiederholt, unzählige Male wurde gefordert, russische Sicherheitsbedenken und -interessen mögen doch bitte respektiert werden.
Pustekuchen !
Das ist die Situation nun praktisch schon seit zwei Jahrzehnten, und die NATO, eigentlich muss man sagen die USA, haben darauf geschissen und einfach mit ihrer Agenda weitergemacht. Die USA wollen ein schwaches, machtloses Russland, am Besten ein Jelzin-Russland, das man ausbeuten kann wie auch massenhaft andere Weltgegenden ausgebeutet werden. Russland ist dabei mit seinen enormen, schier endlosen Rohstoffen natürlich ein ganz besonderer Happen.
Was ist in der Ukraine also seitdem passiert ? Der Westen, vornehmlich die Angloamerikaner, haben das Land kontinuierlich aufgerüstet und eine grosse, schlagkräftige Armee aufgebaut. Nun sind es aber slawische Brudervölker, deren verschiedene Ethnien östlich des Dnepr fliessend ineinander übergehen. Eine Feindschaft war nicht existent, ausser ein paar rechtsextremen Bandera-Verehrern (google um zu wissen wer das war) ganz im Westen, die Nachfahren der Verbündeten Hitlers (die seit Ende von WWII von der CIA im Ärmel behalten wurden für eventuelle Destabilisationsaktionen gegen den neuen Feind Sovjetunion). 60 Jahre später war es dann wirklich so weit, dass sie gebraucht wurden, sie wurden zu einer Art "gemässigte Rebellen" aufgepäppelt, analog dem syrischen Drehbuch mit islamistischen Extremisten. 2014 war dann die Zeit gekommen, eine weitere, definitive "Revolution" nach der orangenen 2004 zu inszenieren, da die Banderisten mittlerweile stark genug waren, politischen Einfluss in der Ukraine auszuüben (die Revolution von 2004 hatte nicht den gewünschten Effekt).
Wie sagte Dmitri Jarosch, 2014 Anführer von Pravyj Sektor (Rechter Sektor) später so schön: "Der Maidan war ein Gayparade bis wir uns eingemischt haben, das war unsere Revolution". Und da hat er wohl Recht...nicht ganz, das war eine amerikanische Revolution.
Was damals passiert ist, wurde von Beginn an im Westen verklärt und verharmlost, obwohl damals zahlreiche Dokus und Reportagen entstanden, auch im Mainstreamjournalismus. Teilweise findet man sie noch im Netz, einige habe ich hier gepostet, und es ist ein Hohn wenn es zu russischer Propaganda erklärt wird, dass es starke rechtsextreme Strömungen in der Ukraine gibt. Das ist das pure für dumm verkaufen des unbedarften Medienkonsumenten nach dem Motto "wir bilden dir die richtige Meinung", sorry...
2014 war eine Zeitenwende etwa wie 1933, ab jetzt wurde die Ukraine umerzogen, Schulbücher, die Geschichte usw wurden umgeschrieben. Die russische Sprache wurde verboten, in der Schule wird mit dem römischen Gruss (bzw Hitlergruss) gegrüsst, das Land wurde gesetzlos und es gilt das Recht des Stärkeren bzw des dicksten Bankkontos, politische Morde sind an der Tagesordnung. In Sommercamps wurden die Kinder ähnlich der Hitlerjugend auf grosse Aufgaben vorbereitet und weiter indoktriniert, insgesamt wurde die rechtsextreme Ideologie verbreitet vertieft und verankert, und mit ihr natürlich der Hass auf Russen - purer Rassismus ! Wer damit ein Problem hat, ist besser ruhig - weil gesünder.
8 Jahre lang - und das alles unter der Aufsicht der USA natürlich, die ukrainische Armee wurde auf NATO-Standard getrimmt, und was 2014 noch rechtsextreme "Freiwilligenbataillone" waren, ist längst in die Armee integriert - aber nicht einfach so, sondern als Nationalgarde, die Crème de la Crème also, dort kommst du ohne die richtige Gesinnung nicht ein.
Ich erkläre es so ausführlich, damit du begreifst, was Putin mit "Denazifizierung" und "Demilitarisierung" meint. Ohne dieses Wissen kannst du das natürlich nicht verstehen, dafür sorgen schon die "Qualitätsmedien" hierzulande - alles was du verstehen sollt ist das böse/gut-Bild.
Die Präsidenten sind nur Marionetten der USA, Zelensky sowieso, die Nazis können im Schatten der Feigenblattregierungen agieren, passen aber gut auf, dass keiner auf die dumme Idee kommt, sich mit Russland zu vertragen - denn kurz- bis mittelfristig war natürlich eine Eskalation programmiert.
Zur Aktualität und der russischen Taktik:
Eine Besetzung der ganzen Ukraine ist keine Option, also muss man diejenigen ausmerzen, von denen Gefahr ausgeht, und das sind die von den USA aufgebauten Leute - und nur die !
Wie die Russen das bewerkstelligen, erleben wir gerade.
Dir wird einleuchten, dass kein russophoner Ukrainer jemals wieder eine Regierung in Kiew anerkennen können wird, nicht in Odessa, nicht in Kherson, nicht in Mariupol, und im Donbass schon gar nicht.
Es hat sich herauskristallisiert, das es in Phase 1, die ja mittlerweile abgeschlossen ist, darum ging, die (von den USA organisierte und aufgebaute) militärische Logistik der Ukraine zu zerschlagen. Das geschah aus der Luft. In Sachen territoriale Gewinne war Mariupol Priorität, aus mehreren Gründen, schau auf die Landkarte. (Landverbindung zur Krim, wichtigster Industriehafen am schwarzen Meer).
Aber was passiert, wenn man da im Osten über die Grenze kommt und sich einfach nach Mariupol orientiert (was ohnehin arg durchsichtig und phantasielos wäre) ?
Wäre das Problem damit gelöst ? Natürlich nicht, ausserdem käme dann die ganze ukrainische Streitmacht (ca 260000 Mann operativ) zur grossen Schlacht.
ca 80000 Mann hat die Ukraine im Osten, der Hauptteil natürlich zum Schutz der Hauptstadt abgestellt. Man hat dafür gesorgt, dass die da bleiben, während man die militärische Infrastruktur zerschlagen hat, die Chechenen die Azovskis in Mariupol niederringen und ein anderer Teil der russischen Truppen das Gebiet zwischen Krim und Mariupol sowie einen Korridor von Kiew Richtung Osten freikämpften.
Das ist wie gesagt abgeschlossen,die Vorbereitung sozusagen für die eigentlichen Ziele in territorialer Hinsicht: Der Südosten, das ganze russophone Gebiet also.
(Erster Teil, gleich geht's weiter)