Ich denke dass wenn diese Zahl stimmt und 15,85 % der Population keine Grundintelligenz verfügt ist dies eine Minderheit. Die Mehrheit der Schüler kann sich entwickeln.
Und die Computer die ich mir vorstelle sind so weit entwickelt dass sie alles was zum Lernen gehört verfügen. Ein Computer der nach den Regeln der Erkenntnisse der Psychologie agiert, das ist mein Ziel.
Erkläre mir mal warum ein Lehrer der einen Maßstab hat was gelernt werden muss nicht durch einen Computer ersetzt werden kann welcher sich dem Lernfortschritt der Schüler anpasst?
Das ganze Bildungssystem in dem wir uns befanden/befinden stammt aus dem 19. Jahrhundert.
Für unsere Gesellschaft im digitalen Zeitalter ist dieses Modell nicht mehr genügend.
Es gibt keine Grundintelligenz. Wenn du schon von den "Erkenntnissen der Psychologie" schreibst, dann ist ja wohl zu erwarten, dass du auch eine Ahnung hast wovon du redest. Intelligenz ist ein Modell, welches letzltich während des ersten Weltkrieges als Selektionshilfe bei der Mobilisierung entwickelt wurde und misst einen in mehrere Subgruppen unterteilten global-IQ. Das ist dieser bekannte Wert mit Ø = 100 und einer σ = 15/10. Was der IQ tatsächlich misst, ist aber komplett davon abhängig, welches Modell einem solchen Test zugrunde liegt, also welche Subkategorien gemessen werden. So haben manche IQ-Modelle zum Beispiel mathamtisch/logische Schwerpunkte, visuell/räumliche, mechanische oder konzentrieren sich auf die Messung von Aufnahme-, Verarbeitungs- und Erinnerungsvermögen.
Die Idee der IQ Förderung ist deshalb auch nicht sinnvoll, weil man defacto nur trainiert, diese spezifischen Testaufgaben (sog. L-Daten) zu verbessern. Diese Trainings haben aber keinen Generalisierungseffekt. Das klassische Beispiel dafür sind Gedächtniskünstler, die zwar in der Lage sind ganze Mengen sog. sinnarmer Informationen zu speichern, zum Beispiel Telefonbücher, deren Mnemotechnik aber nicht übertragend wirkt auf die Einbehaltung kompllexer Informationen. Da schneiden die meistens völlig normal ab.
Was sind denn diese "Erkenntnisse der Psychologie" die da einfließen sollen?
Dafür gibt es eine Reihe Gründe:
1) Computer sind schlecht im Erfassen von Tagesform (z.B. Übermüdung, sportliche Einschränkungen...), sozialen Problemen oder Gruppendynamiken welche die Tagesleistung eines Individuums beeinflussen können. Noch schlechter sind sie bei der Anpassung an längerfristige Einschnitte, wie Trauerfälle oder Erkrankungen.
2) Computer können bei einer notwendigen Lern- und Leistungsdiagnostik ausschließlich die standardisierten Tests durchführen aber keine Differenzialdiagnostik, schon garnicht die psychosozialen Anteile oder Feststellung von lernbehindernden affektiven Störungen oder Angststörungen. Wie bei Punkt 1 ist ein Computer dafür deutlich schlechter geeignet als ein Mensch.
3) Das Vermitteln von Kompetenzen wie Präsentationen geben, Referate halten, Gruppenarbeiten abschließen, Organisation von Gruppen, Führungsfähigkeiten erlernen und Kooperation sind an einem Computer nicht erlernbar und durch einen Computer weder steuer- noch bewertbar.
4) Die aufbreitete Präsentation von Lerninhalten am Computer führt zum Verlust der Fähigkeit, Lerninhalte selbst zu strukturieren und sich auf die individuellen Bedürfnisse anzupassen. Das wird trainiert durch Frontalunterricht, symmetrische/asymmetrische Lerngruppen und Lehrbücher. Was durch die von dir vorgeschlagene Lehrmethode passieren würde, wäre das Entstehen von Erwachsenen, die davon abhängig sind, dass Dritte (in dem Fall die Macher dieser Computerprogramme) ihnen Inhalte vorbereiten und anpassen. Das führt zu einer massiven Unselbständigkeit.
5) Es ist eine der unbestrittenen "Erkenntnisse der Psychologie", dass sowohl Kinder als auch junge Erwachsene (Studenten) in einem sozial-interaktiven Lernumfeld bessere Ergebnisse erzielen als in einem autodidaktisch-digitalen. Hauptpunkte sind dabei Motivation durch das soziale Umfeld und das erwiesenermaßen bessere Lernergebnis durch die Interaktion mit Individuen, die Fragen und Schwerpunkte anders setzen.
Und warum soll das nicht mehr begründet sein?
Seit der 68er Schulreform sind die durchschnittlichen Lernleistungen aller Deutschen gesunken, das Abitur hat so weit an Wert verloren, dass immer mehr Institutionen (z.B. die Finanzbehörden NRW), separate Tests in Mathematik und Deutsch einführen, weil selbst ein Abitur mit 1 vor dem Komma keine Garantie mehr ist.
Die erfolgreichsten Bundesländer im Bereich Bildung, Thüringen und Bayern, sind gleichzeitig die Länder mit dem klassischsten System, weshalb auch die besten Deutschen Universitäten in Bayern stehen. Es ist gleichzeitig empirisch belegt dass Schüler mit Lernschwächen und Aufmerksamkeitsproblemen am meisten von einem strukturierten, klassischen Frontalunterricht profitieren, so wie generell Menschen mit Problemen in die Richtung (deswegen sind auch Einrichtungen entsprechend stringent organisiert). Letztlich spricht sehr viel dafür, dass wir eher wieder zu einem klassischen Bildungssystem mit deutlich mehr Strenge und härterer Selektion zurückkehren sollten.
Dazu kommt, dass sich die Idee, man könne im Internet alles nachlesen und müsse daher nicht mehr so viel Faktenwissen haben, als falsch erwiesen hat. Das Internet macht nur dann die Suche leichter, wenn man weiß, wonach man sucht, deswegen sollten auch nur Ärzte Krankheiten googlen. Die schiere Menge der Informationen macht eine fachlich fähige Selektion erforderlich, die man aber nur mit entsprechendem Vorwissen erledigen kann.
Aber gut, erkläre du doch mal, was ungenügend ist und wie man es deiner Ansicht nach besser machen sollte.