Ich halte die ganze Problematik, den Seelenzustand eines anderen Menschen angeblich beurteilen zu können, für sehr problematisch. Das beweisen u.a. die vielen Urteile, die auf solchen Fehleinschätzungen beruhen, die sich auch sehr oft absolut widersprechen.
Die Gerichte (Öffentlichkeit, Medien, Psychiater...) machen es sich auf die Weise sehr einfach, einen Menschen aburteilen zu können.
Ich weiß, auch du neigst dazu, du solltest dich aber besser davor hüten. Du magst einige Bücher dazu haben oder einen Psychoonkel/-tante in deiner Familie,
aber du hast einfach zuwenig Erfahrung, um halbwegs sichere Aussagen machen zu können.
Diese ganze Sache wird auch missbraucht, um einen Täter festzumachen. Dabei ist es nicht relevant, ob er wirklich schuldig ist oder nicht.
Viele Menschen neigen dazu, neigen zu so einem schwarz-weißem Denken. Das trifft auch auf die LGBT-Problematik zu, aber auch in vielen anderen Dingen.
Psychopathie ist eine besonders schwere Form einer antisozialen Persönlichkeitsstörung. (Duden)
Da Menschen aber immer auch dazu neigen, alles Andersartige (anders als sie, anders als eine vermeintliche Mehrheit) als krank, abnorm, zumindest als seltsam abzutun, wird eben schnell zur Beurteilung (Aburteilung) als psychopathisch gegriffen.
Streng betrachtet, sind auch LGBT-Menschen in ihrer Persönlichkeit gestört, nur eben nicht antisozial. Hier ist eher das Gegenteil der Fall, sie sind oft (meist?) sozialer eingestellt als sogenannte "normale" Menschen.
Ich schrieb:
""Ich weiß sehr wohl, wen ich als Psychopathen einzuschätzen habe. Dafür gibt es etliche Verhaltensmerkmale. ""
Ich weiß sehr wohl, dass es bei der Beurteilung dessen, was ein Psychologe/Neurologe aus deren Sicht differenzierte Merkmale notwendig sind, einen Psychopathen als solchen per Gutachten festzumachen. Aber auch da werden Fehler gemacht, weil keiner in das Hirn hineinschauen kann, besonders aus Sicht eines Außenstehenden Ein sehr komplexes Thema.
Wenn ich aus meiner Sicht jemanden einen Psychopathen nenne, dann ist das nicht einmal eine Beleidigung, wenn ich - wie ich bereits schrieb - viele Merkmale darauf hindeuten, ohne einen Anspruch auf Vollständigkeit zu erheben. .
Da reichen folgende Merkmale für mich aus, um jemanden als Psychopathen zu bezeichnen. Dazu gehören:
Menschen mit ständiger Langeweile und Interessenlosigkeit
Motorische Angeber
Ständige Besserwisser
Macho-Typen
Übersteigertes Selbstwertgefühl
Mangelnde Empathie
Abwertung anders denkender Menschen
Solche Merkmale würden natürlich nicht für ein richterliches Gutachten ausreichen, um Jemanden in die Psychiatrie zwangsweise einzuweisen.
Für mich sind das aber Eigenschaften eines Menschen, den ich als Psychopathen bezeichne, für den ich keine Wertschätzung empfinde und mit dem ich nichts zu tun haben will.
Das ist ein weiteres Merkmal, weil sich solche Menschen über ihre negativen Eigenschaften nicht einmal bewusst
Und wenn du gläubige Menschen als dumm, einfältig und naiv beurteilst, dann darf ich ja wohl nach den o.g. Kriterien Jemanden als Psychopathen bezeichnen.
Und wer ist schon frei von geprägten Vorurteilen, die überall präsent sind. Die Menschen sind so gestrickt. Wer ist schon frei von Schuld. Hauptsache, man lernt aus seinen Fehlern. Dann besteht Hoffnung, im Alter ein weiser Mensch zu werden, nicht wahr?