Nachdem ein paar Tage vorbei sind, kann man ja mal auflösen, was tatsächlich gelaufen ist, halbe Wahrheiten sind ja nun eher näher an der Lüge als an der Wahrheit...
Der Zeitplan von Lavrov war vorab schon festgelegt, Gespräche mit NATOstan-Repräsentanten waren nicht geplant, und das beruht auf Gegenseitigkeit, denn kein westlicher Politiker ist bereit mit einem russischen offiziell zu reden.
Seinen Abflug begründete Lavrov treffend: mit "da der Westen der Meinung ist, uns auf dem Schlachtfeld besiegen zu müssen, gibt es wohl nichts miteinander zu besprechen !"
Von Johnson über Biden bis von der Leyen, Stoltenberg und Borrell wurde genau dies in der näheren Vergangenheit genau so gesagt: Es gäbe nichts mit Russland zu verhandeln, die Entscheidung müsse auf dem Schlachtfeld herbeigeführt werden.
So weit dies und zu der so infantil-bescheuerten wie verlogenen Aussage von Baerbock, die da meinte, dass die Tatsache, dass der russische Aussenminister die meiste Zeit der Verhandlungen "draußen und nicht drinnen" verbracht habe, unterstreiche, dass die russische Regierung derzeit nicht einen Millimeter gesprächsbereit wäre:
Lavrov war von Beginn an beim G-20 Gipfel und begann nach etwa zwei Stunden mit bilateralen Gesprächen mit seinen Amtskollegen im selben Forum in Nebenräumen. Das taten auch andere Minister, denn genau dafür sind persönliche Foren da - für Begegnungen und Kontakte. Andernfalls hätten sich alle online verbunden oder ihre Reden verschickt. - oder befanden sich auch die Aussenminister von Indonesien, Argentinien, Brasilien und anderen Ländern im falschen Raum ?
Das Dummchen musste sich natürlich auskotzen, weil der Plan der G7, Russland beim G20-Gipfel zu boykottieren und isolieren leider wieder nicht geklappt hat. Bevor sie ihre Show abziehen konnten um den Russen vorzuführen, war der schon weg - und niemand sonst der restlichen G12 unterstützte den politischen Bullshit auch nur annähernd.
Lavrov hatte nicht nur den Zeitplan im Voraus festgelegt, sondern sowohl das G20-Treffen als auch das Abendessen im Auftrag der Organisatoren ausgearbeitet, sowie zahlreiche bilaterale Kontakte und die Kommunikation mit der internationalen Presse gepflegt. Der Westen hingegen boykottierte geschlossen das gemeinsame Dinner, eine Respektlosigkeit, die der indonesische Gastgeber so schnell nicht vergessen wird.