- Registriert
- 4 Sep 2014
- Zuletzt online:
- Beiträge
- 9.750
- Punkte Reaktionen
- 166
- Punkte
- 44.552
- Geschlecht
- --
Sie und Olivia unterscheiden "klassisch" nach dem konstruktiven versus dem destruktiven Neid. Ich würde semantisch allerdings von diesem Sprachgebrauch abrücken, denn meiner Meinung nach sind neidende Emotionen generell mit einer Spielart der Missgunst verknüpt, so dass ich das Beispiel um den Menschen, der einem anderen Vorbild nachstrebt, vielmehr als "Ansporn" betrachte und bezeichnen würde. Darüber hinaus kann hier durchaus auch eine positive Emotion der Bewunderung eines Anderen Leistung gemeint sein, denn es ist ja nicht zwingend, dass derjenige das vergleichbare Ziel anstrebt.
OK, diese Argumente kann ich nachvollziehen. Wer ein Vorbild bewundert, ist nicht zwingend neidisch auf diese Vorbildperson.
Ich denke aber, das Neidgefühle, wenn sie auftreten, konstruktiv verwendet werden können, eben als Ansporn. Wenn ich einem Elektroniker sein Wissen und seine Praxiserfahrung neide, kann, ja sollte ich alles tun um mir all dieses Wissen und Können auch anzueignen. Vielleicht erlede ich dabei Rückschläge, die aufgebaute Schalzung funktioniert nicht, wie sie soll und ich suche mich nach dem Fehler dumm und dämlich. Mein Elektronikervorbild sieht die Baugruppe, sieht das Verhalten derselben und weiß aus purer Praxiserfahrung, wo der Fehler liegt. Ich habe vielleicht schon Stunden oder Tage den Fehler gesucht. Da kann man dann schon verzweifeln, da kommt solcher destruktiver Neid. Den muss ich aber dann als Ansporn verstehen, seine Praxiserfahrung zu erwerben. Sonst bleibt es negativer destruktiver Neid.