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OP
otix_
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Gamer

Erzählte uns Running Man mit Schwarzenegger, und Matrix seinerzeit noch wenigstens originell etwas über unsere mögliche HiTech-Zukunft, ist mit Gamer ein cineastischer Tiefpunkt erreicht. Allein die dröhnende Soundkulisse und die hektischen Schnitte, inklusive der verwackelten Kameras, mögen den Zuschauer wach halten.

Gamer greift das aktuelle Thema der Killerspiele auf, ist dabei aber weder gesellschaftskritisch noch in irgendeiner Weise aufklärerisch. So hätte dieser Titel eigentlich korrekterweise Shooter heißen müssen, denn darum geht es vornehmlich.

Kable, gespielt von Gerard Butler, bekannt aus 300, steht mit 27 von 30 gewonnen Turnierspielen kurz vor seiner Entlassung, oder besser gesagt Begnadigung. Als neuzeitlicher Gladiator kämpft er, fremdgesteuert durch einen jugendlichen Online-Spieler mittels in das Gehirn injizierter Nanotechnologie, gegen andere Mitstreiter. In extra angelegten, abgegrenzten Territorien, ähnlich Arenen, kämpfen sie in Gruppen gegeneinander. Granaten, Mg’s und diverse andere Schießprügel stehen ihnen dabei als Ausrüstung zur Verfügung.
Der Level der Gewaltdarstellung ist im gesamten Filmverlauf relativ hoch, wobei ich mich des Eindrucks nicht erwehren konnte, dass es dabei eher darum geht dem jüngeren, ausgeschlossenen Publikum den Film schmackhaft machen zu wollen, als das es wirklich dramaturgisch notwendig gewesen wäre.

Aber zurück zum Inhalt:
Veranstalter des ganzen Spektakels ist der Milliardär Ken Castle (Michael C.Hall), der damit auch die Rolle des Fieslings im Streifen übernimmt. Erfolgreich wurde der mit einer Art Sims der nächsten Generation: In Society generieren nicht mehr Bits und Pixel den Avatar, sondern echte Menschen lassen sich zu Marionetten manchen. Gesteuert von echten Personen kommt es dabei natürlich zu allerlei Perversionen, was aber nur am Rande thematisiert wird. In dieser zerfallenden Gesellschaft trachtet die Opposition “Humanz” in Form von Hackern danach, dem ganzen Treiben rund um Ken Castle Einhalt zu gebieten. Der lässt sich das natürlich nicht ohne weiteres gefallen, und schmiedet so den einen und anderen perfiden Plan. Kables Frau (Amber Valletta) wird dabei ebenso involviert, wie dessen kleine Tochter.

Die Schauspieler sind durchweg etwas fad, keine Persönlichkeiten mit denen man mitfiebern könnte und die länger im Gedächtnis bleiben. Verstärkt wird diese Seelenlosigkeit durch steril wirkende Settings überwiegend in Grau. Die Kampfszenen sind durch die hecktischen Kamerawackler und schnellen Schnitte nervtötend. Und auch so manche Szene übt eher eine ungewollte Komik aus, als das sie eine drohende Gefahr beschreibt. Wenn z.B. ein stark motorisiertes Vehikel mit ein paar Spritzern eines hochprotzentigen Mageninahltes zur Höchstleistung aufläuft, dann ist das soweit von jeglicher Realität entfernt, dass damit schon im Ansatz jede Ernsthaftigkeit zerstört wird. Der Rapper Ludacris als Anführer der Rebellen rettet da auch nichts mehr.

Was bleibt?
Ein Film für den Pausenhof, auf dem so manche gezeigte “Frag”-Szenen als “cool” oder “krass” gilt. Die Zielgruppe dürfte dementsprechend zwischen 16 und 25 anzusiedeln sein, aber nur, wenn die wirklich nichts besseres zu tun haben, wie eine ordentliche Runde Counter Strike mit Freunden z.B.. Die Anderen machen doch lieber einen Bogen um den Film.

Wertung: 5/10

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G.I. JOE – Geheimauftrag Cobra

2009 wird ein teures Jahr für Hasbro gewesen sein: Neben Transformers 2 ging die Comicverfilmung G.I. JOE an den Start, die schon vorab viel Kritik einstecken musste. Ungerechtfertigter Weise wie wir meinen, so hat uns das temporeiche 175 Millionen Dollar Aktion-Spektakel sogar noch einen Deut besser gefallen als Transformers 2.
Gelegen hat das vor allem an der Heldentruppe, in der jeder Einzelne noch eine, seine, Hintergrundstory erhält. Zugegeben die sind zwar nicht allzu komplex, doch für den Flair des Filmes sind sie eine Bereicherung. Die Fehde zwischen Snake Eyes und Storm Shadow z.B., die sich schon seit ihren Jugendzeiten hinzieht, und die durch sporadisch auftretenden Rückblenden erzählt wird, lässt deren Motivation noch etwas glaubwürdiger erscheinen. Ebenso die familiären und partnerschaftlichen Verstrickungen der einzelnen Kontrahenten, in denen es einmal mehr um Liebe und Enttäuschung und den Dingen dazwischen geht. Schon klar das mal wieder die Welt von ihrer drohenden Zerstörung durch machthungrige Agitatoren gesäubert werden muss, von daher wurde von Regisseur Stephen Sommers nichts neu erfunden, und so fackelt auch dieser Film nicht lange, und bietet dem Zuschauer das was er erwarte: Bombast-Aktion und kurzweilige Unterhaltung.

Doch zunächst zum Inhalt:
Captain „Duke“ Hauser (Channing Tatum) und seine Einheit haben die Aufgabe neu entwickelte Sprengköpfe – dank neuester Nanotechnologie mit alles vernichtender Zerstörungskraft aus einem Lager in Kirgistan zu eskortieren. Das dieses Unterfangen nicht reibungslos vonstatten geht, dürfte fast schon klar sein, denn solcherlei Kriegsgerät weckt doch hin und wieder Begehrlichkeiten. An dieser Stelle nun betritt The Baroness (Sienna Miller) das Geschehen, um für ein heilloses Durcheinander in den Reihen der sonst so disziplinierten Soldaten zu sorgen. Natürlich haben sie und ihre Leute es auf die Sprengköpfe abgesehen. Nebenbei bemerkt weist diese Dame eine starke Ähnlichkeit mit Segas Bayonetta auf, so daß wir uns schon fragen, wer da von wem abgeschaut haben mag?
Aber nun gut, während diese Überfalls bekommt Captain „Duke“ Hauser Unterstützung einer bis dato unbekannten Einheit, die trotz allerlei HiTech-Kriegsgerät und beeindruckenden Kampftechniken den Raub nicht verhindern kann. Angeführt wird diese kleine schlagkräftige Stoßtruppe von Shana ‘Scarlett’ O’Hara (Rachel Nichols), die mit Snake Eyes einen kampferprobten Kompagnon an ihrer Seite hat. Doch alles Metzeln hilft nichts, die Sprengköpfe kommen in den Besitz der Organisation COBRA.
Um die Sprengköpfe wiederzuerlangen machen sich Captain „Duke“ Hauser und sein Partner Ripcord (Marlon Wayans) kurzerhand auf dem Weg sich dem Eliteteam G.I. JOE anzuschließen, dessen Stützpunkt in der ägyptischen Wüste liegt, und von General Hawk (Dennis Quaid) angeführt wird. Nach ihrer Ausbildung werden die Beiden zunächst unter Vorbehalt in das Team aufgenommen, und bekommen somit Zugang zu den neuesten technische Spielereien – Gadgets, die die USA zu bieten hat.
Die sind auch bitter nötig, weil das Zurückholen der Sprengköpfe kein leichtes Unterfangen ist, wie allein die opulent in Szene gesetzte Verfolgungsjagd, durch Paris, in der Mitte des Films zeigt, bei der die halbe Stadt in Schutt und Asche gelegt wird. So traurig das auch klingen mag, so unterhaltsam ist sie dem Regisseure und seinem Team an Rechnern und Sets doch gelungen. Die zahlreichen und teilweise überdrehten Gerätschaften bieten einiges an interessanten Möglichkeiten der Inszenierung.
Das ganze Tohuwabohu, das sich von Europa, bis zu den Polarmeeren zieht, zu Land, zu Wasser und in der Luft, entgeht natürlich auch nicht dem amerikanischen Präsidenten, der mal wieder von Jonathan Pryce gespielt wird – der Rolle seines Lebens :D. Ihm ist in seinem Plot auch die Rolle zugedacht auf den 2.Teil hinzuweisen.
Bis zum Showdown jedoch, der sogar einer der leiseren Töne ist, vergehen äußerst lebhafte Kinostunden, denn wie zu erwarten ist der Erzählstil durchweg rasant, größenwahnsinnig in der technischen Umsetzung, sowie farbenfroh und bildgewaltig in den Effekten. :D Besonders nett anzusehen sind die Kampfszenen im asiatischen Stil. Wie schon erwähnt lebt G.I. JOE gerade von den kleinen Nebenstorys, die sogar ein recht feines Netz um die Hauptstory herumspinnen, und immer noch eins drauf setzen in dem Gerangel zwischen den Guten und den Bösen.

Fazit:
Star Wars meets James Bond, meets The Avengers (Mit Schirm, Charme und Melone) ist es, was G.I. JOE vielleicht am ehesten umschreibt. Von allem etwas und anschließend kräftig geschüttelt und gerührt. Die teilweise recht spaßigen, trockenen Dialoge und die überzogenen Charaktere zeigen einmal mehr, dass sich dieser Film nicht allzu ernst nimmt. Bemängeln kann man natürlich die flache Hauptstory, aber falsche Erwartungen sind wie immer der Zement im Rückgrat einer geschmeidigen Zufriedenheit :). In diesem Sinne:

Wertung: 8.0/10

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Paranormal Activity

Wer mal einen eher unkonventionellen Vertreter des Grusel-Thriller Genres sucht, sollte einen Blick auf Paranormal Activity werfen. Es ist einer der Filme, die zeigen, dass Spannung und Gänsehaut nicht etwas mit Blut und Gemetzel zu tun haben muss, und schon gar nicht mit einem großen finanziellen Budget. Ganze 15.000 Dollar hat dieser Streifen nur gekostet, aber die wurden vom israelischen Regisseuren Oren Peli ordentlich eingesetzt. So blieben wohl auch die Kosten für die Schauspieler in überschaubaren Rahmen, denn um die abzuzählen, braucht man noch nicht mal alle Finger einer Hand.
Ähnlich wie bei Blair Witch Project kommt hier wieder eine wackelnde Kamera zum Einsatz, die so dem gesamte Film einen authentischen, amateurhaften Charakter nach Art einer Dokumentation verleiht. Das kann man von den beiden Hautdarstellern nicht behaupten, denn die spielen ihre Rolle durchaus überzeugend.

Die Studentin Katie (Katie Featherstone) und ihr Freund Micah (Micah Sloat) wohnen zusammen in San Diego, und werden laut Katies Überzeugung von einer Art Poltergeist heimgesucht. Ihr Freund ist davon weniger überzeugt, und startet eine Videodokumentation der Geschehnisse im ihrem Haus. Doch damit tut er den beiden keinen Gefallen, sondern verstärkt die paranormalen Aktivitäten nur noch. Mehr an Story braucht es nun auch nicht mehr, um den Zuschauer erwartungsvoll die nächsten spannungsvollen Nächte des sympathischen Pärchens herbeizusehnen. Denn die werden, durch immer stärke Übergriffe eines mysteriösen “Etwas”, zu einer wachsenden Bedrohung. Und so steigert sich der Film auch langsam aber sicher. Spärlich eingesetzt sind die Schockmomente, die zum Ende hin aber in ihrer Intensität massiv zunehmen.
Der Reiz des Films ist seine Atmosphäre. Die vermeintlich harmlose Normalität ist es, was Paranormal Activity auszeichnet. Das Bett, der Flur, die Dunkelheit sind die Zutaten aus dem der gepflegte Grusel entsteht. Banale Sachen, die jedem normalen Menschen zum Abend hin zur Verfügung stehen, und somit auch ein “Könnte …” vor dem eigenen geistigen Auge entstehen lassen, und die Frage aufwirft: Was passiert eigentlich um mich herum, wenn ich schlafe?

Für den Film gibt es 3 verschiedene Enden. Steven Spielberg hatte seine ganz eigene Vorstellungen, und lies diese kurzerhand in seiner eigene Fassung mit einfließen. Ebenso eine Screenerfassung, die Journalisten und Kritikern gezeigt wurde, und die original Kinofassung. Alle 3 hinterlassen jedenfalls einen bleibenden Eindruck. Der Erfolg des Films, der auch auf kräftiges Marketing zurückzuführen ist, ist Garant für einen 2. Teil. der bereits in Arbeit ist. Voraussichtlich übernimmt Kevin Greutert, verantwortlich für Saw VI, diesmal die Regie. Der US-Kinostart ist mit dem 22. Oktober 2010 sinnigerweise auf kurz vor Halloween gelegt worden.
Ob das Sequel das bekannte Schicksal des undankbaren “2.Teils” erleidet, weil es einfach nicht an die Qualität des 1.Teils anknüpfen kann, werden die deutschen Kinogänger vielleicht noch dieses Jahr in Erfahrung bringen können.
Das Budget für Paranormal Activity 2 wurde jedenfalls bereits kräftig erhöht. Fast schon abzusehen ist dabei, dass darunter die bisherige Atmosphäre leidet, und die Gefahr wächst, dass die einfachen aber wirkungsvollen Zutaten des Films in einer überkandidelten Pompösität untergehen.
Aber wir wollen das Beste hoffen!

Fazit:
Paranormal Activity spaltet die Gemüter. Für manche ist er in seiner Einfachheit zu schlicht, andere werden ihn gerade deswegen lieben. Zumindest aber sticht er wohltuend aus der Masse hervor. Sehenswert ist er aber auf jeden Fall, und bekommt somit eine ordentliche 7+ .

Wertung: 7.0/10

[ame="http://www.amazon.de/gp/product/B0030IMZ3O?ie=UTF8&tag=politikbasis-21&linkCode=as2&camp=1638&creative=19454&creativeASIN=B0030IMZ3O"]Paranormal Activity [Blu-ray] [UK Import]: Amazon.de: Amber Armstrong, Ashley Palmer, Mark Fredrichs, Katie Featherston, Micah Sloat, Oren Peli: DVD & Blu-ray[/ame]

 

Spökes

Deutscher Bundespräsident
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Selbstverständlich gibt es aus der Fastelovendsecke auch etwas zu empfehlen. Ab 22:00 Uhr gibt es im WDR Ausschnitte der

"Stunksitzung"

und anschließend

"Pink Punk Pantheon".

Letztere Sendung wird die interessantere sein.
 
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The Book of Eli

Denzel Washington wandelt als Racheengel im neuesten Streifen von Albert und Allen Hughes. The Book of Eli ist stilistisch gut gemacht, doch an Tiefe fehlt es etwas.

In der postapokalyptischen Welt des Jahres 2044 hat man es als einsamer Wanderer wahrlich nicht leicht. Ist man dann zusätzlich noch mit einer total wichtigen Mission beschäftigt ist aber richtig Schluss mit lustig!

Um so verständlicher ist es, dass der Held der Geschichte Eli absolut keinen Spaß versteht und das andere auch ungeniert am eigenen Leibe spüren lässt. Er hat nämlich nichts Geringeres als die Heilige Schrift im Rucksack und die gilt es nun mal vor den zahlreichen, grimmigen Zeitgenossen zu schützen.
An einen sicheren Ort möchte sie gebracht werden, was gar nicht so einfach ist, denn in der zerstörten Welt herrschen Anarchie und Gesetzlosigkeit. Speziell eine Gang trachtet nach Elis wertvollem Besitz: die, um den Schurken Carnegie (Gary Oldman).
Doch bevor das ganze Ungemach zwischen Eli und Carnegie richtig anfängt seinen Lauf zu nehmen, befreit Eli auf seinem Weg nach Westen die Welt von so manch bösen Buben und überzeugt den Zuschauer, dass er eins gelernt hat: das Überleben in Amerika, 30 Jahre nach dem 3.Weltkrieg.

Ein bisschen wirkt er schon schon als Heiliger wenn er schier unverletzlich und in bester Nahkampftradition nur mit einer Machete bewaffnet, Horden von Widersachern niederstreckt. Die Kampfszenen sind dabei recht ordentlich ausgestattet. Sie lassen nicht alles weg, halten aber auch nicht auf Alles voll drauf. So entsteht eine ausgewogene Mischung zwischen der Notwendigkeit der Gewaltdarstellung und der glaubhaften Vermittlung, dass ein anderes Vorgehen in dieser bösen Welt nicht möglich wäre. Oder anders gesagt: sie sind nicht allzu überdreht.

Klar, dass auch die Damen der Schöpfung ihren Platz bekommen. Und so ist es einmal mehr die Versuchung der fleischlichen Lust, die Mila Kunis als Solara im weiteren Verlauf in den Plot bringt. Als Tochter der unter der Knute Carnegies gehaltenen Claudia (Jannifer Beals) soll sie Eli zur Herausgabe des Buches bringen. Dass Eli als treues Lamm Gottes dabei nicht so leicht umzustimmen ist, dürfte klar sein. Ärger ist also schon vorprogrammiert. So manche Szene wirkt dabei wie aus einem Western. Saloon, wilde Schießerei und das obligatorische Treffen High Noon, auf der Hauptstraße inklusive.

Die Damen sind es auch, die dann auch für den nötigen Stoff sorgen um die Geschichte voranzutreiben. Wer mag es schon geknechtet und gedemütigt dahinvegetieren? Richtig, niemand und so sorgt die Flucht mit dem weiterziehenden Eli folglich für den einen oder anderen Aufreger.

Das ist auch nötig, denn die Story, so wie sie erzählt wird, wirkt ein wenig banal. Dabei geht es doch um eine wahrhaft große Geschichte! Die Charaktere werden nicht entwickelt, ihr Hintergrund bleibt verborgen. Schade, denn es wäre interessant zu erfahren wie es zu dem ganzen Desaster gekommen ist, zumal die zerstörte Umwelt wirklich ordentlich düster und atmosphärisch dargestellt wird. Nun, zumindest die christliche Religion hat diese Welt nicht vor ihrem Untergang bewahren können. Weswegen deshalb ein so großes Aufsehen darum gemacht wird, sollte nicht allzu kritisch hinterfragt werden (und auch nicht wo Solana eigentlich Autofahren gelernt hat). ;-)

Fast schon surreal wirken, dank der exzessiven Einsätze von Farbfiltern, so manche Einstellungen und wer sich dabei an das Rollenspiel Fallout 3 (PC/PS3/XBox) erinnert fühlt liegt da eindeutig richtig. Auch Tom Waits ist wieder mit von der Partie: gerade erst zu sehen in der großen Rolle des diabolischen Mr. Nick im Kabinett des Dr. Parnassus liefert er hier seine schauspielerischen Fähigkeiten in einer Nebenrolle ab. Der Mann scheint gut im Geschäft.

Denzel Washington mag etwas ungewohnt in seiner Rolle als Eli erscheinen, doch er spielt souverän und ergänzt sich gut mit seinem Widersacher Gary Oldman. Das Ende des Films, welches in einer eher unerwarteten Überraschung mündet, kann man durchaus als gelungen bezeichnen, wenn auch hier wieder etwas mehr Hintergrundinformation als schmückendes Beiwerk gut getan hätte.

Fazit:
The Book of Eli hat zwar eine interessante Story driftet meiner Meinung nach aber streckenweise zu sehr ins Action-Genre ab. Das ist zwar spannend und unterhaltsam gemacht aber, bei der Fülle von Möglichkeiten die die Story liefert, eigentlich nicht nötig gewesen. Etwas mehr Mystik und dafür weniger Haudrauf hätte den Film gut getan und ihm noch eine höhere Wertung gebracht. So bleibt es bei einer guten 7.

Wertung: 7.0/10

 
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Zombieland

Ein weiteres Mal müssen abgewrackte Zombies herhalten um den Zuschauern kalte Schauer über den Rücken laufen zu lassen. Gepaart mit einer Prise Roadmovie und einer Teenagerkomödie kommt dabei so etwas wie Zombieland heraus. Ob sich das Ganze lohnt? Na, lesen Sie weiter.

Zombies sind ein dankbares Thema: strunzdumm, wortkarg und ständig hungrig geben sie das perfektes Feindbild ab und dabei sind sie zahlreich und effektvoll zu “töten”. Einen Film kann man da schon drumherum bauen mag Ruben Fleischer bei dem Dreh zu Zombieland gedacht haben und schickt so Jesse Eisenberg alias Columbus als Hauptdarsteller ins Rennen.

In der Highschool ein eher schüchtern und ängstlicher Einzelgänger hat sich für ihn, auch nach Ausbruch einer Epidemie die alle Bewohner der USA in Zombies verwandelte, nicht viel verändert. Immer noch schüchtern und ängstlich, aber nun mit Schrotflinte bewaffnet erwehrt er sich (erfolgreich) seinen ehemaligen Mitbürgern. Nach Westen möchte er sich durchschlagen, dort hin, wo seine Eltern gewohnt haben. Das Risiko, dass diese nicht mehr am Leben sind ist zwar hoch, hält ihn aber nicht von seinem Vorhaben ab. Das klingt zwar hart, ist aber nicht weiter tragisch, denn das Ganze ist verpackt in teilweise recht alberne Comedy.

Bereits nach einer kurzen Einleitung betritt Woody Harrelson als Tallahassee die Bühne und sorgt von da an für die eine und andere haarsträubende Situation. Gemeinsam ziehen die Beiden nun gen Westen und es ist Tallahassees Appetit auf Twinkie-Kuchen der sie immer wieder dazu bringt Orte aufzusuchen,die verstärkt von Zombies heimgesucht werden.

Dass das nicht immer reibungslos abläuft dürfte klar sein: zwar machen sie sich einen Spaß aus den wilden Exekution der Zombies, doch ganz ungefährlich ist das trotz alledem nicht, wie sich spätestens beim ersten Treffen mit dem Schwesterpärchen Wichita (Emma Stone) und Little Rock (Abigail Breslin) feststellen lässt. Eine der besten Szenen überhaupt im Film, birgt sie doch einen überraschenden Twist und so etwas wie einen Hauch Spannung in einem ansonsten ziemlich langweilig dahinplätschernden Film.
Das Treffen mit den jungen Damen ändert auch die Pläne von Columbus und Tallahassee, denn ab diesem Zeitpunkt sind sie zu viert unterwegs und ihr neues Ziel ist eine zombiefreie Zone in einem Vergnügungspark.

In diesem leider völlig überbewerteten und gehypten Film ist allein Woody Harrelson mit seiner draufgängerischen Art ein Lichtblick. Lässig und cool nimmt man ihm den durchgeknallten Typen ab. Jesse Eisenberg als Columbus langweilt den Zuschauer dafür aber um so mehr mit seinen uninteressanten Problemen eines pubertären Sexuallebens. Die beiden Nervensägen Wichita und Little Rock fügen sich schauspielerisch dabei ebenso nahtlos in die dünne Story wie der Rest und können somit letztendlich auch nichts mehr reißen.

Machen wirs kurz: Zombieland ist abgebrannt.. :|

Wertung: 5.0/10

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zuletzt weggezappt: DIE GRENZE auf Sat 1

Ich möchte hier ein paar Worte über DIE GRENZE auf Sat 1 verlieren. Infos dazu auf sat1.de hier:

http://www.sat1.de/filme_serien/die-grenze/

Die Handlung: Vor dem Hintergrund der sich verschärfenden Wirtschaftskrise erstarkt eine rechte Partei. Rostock wird zum Schauplatz von Auseinandersetzungen zwischen Rechtsextremen und Linksextremen.

Meine Meinung zum Film: eine üble Angsmache so nach dem Motto "wenn ihr euch nicht unter das Joch einer bigotten Demokratie beugt, kommen die pösen Rechten und machen Terror". Der Dreck reiht sich nahtlos in ein System ein, dass hinter der Fassade eines heuchlerischen und falschen Humanismus ständig Ängst schafft und schürt.

Meine Meinung zu den Rechten: Im Film kann ein Unternehmer satte 13 Milliarden Euro anhäufen und dann Führer einer rechtsextremen Bewegung werden, die das Land ins Chaos stürzt. IMHO ist das für die so genannte "wehrhafte Demokratie" entlarvend - denn in einem wirklich demokratischen System gäbe es die Anhäufung wirtschaftlicher Macht, aus der dann politische Macht wird, nicht. Das Erbärmliche an den Rechten ist, dass sie sich wissentlich oder unwissentlich für solche Angsmache hergeben. Sie haben in der FDGO Narrenfreiheit und tragen als Gegenleistung dazu bei, die Menschen im Dienste des Systems in Angst zu halten. Gerade für das Pack bei den Rechten lohnt sich die Symbiose mit dem liberaldemokratischem System. Gäbe es stattdessen eine nationalrevolutionäre Ordnung, würde gerade die die schlimmsten Peinlichkeiten "neutralisieren" und unter unerträgliche Diskurse einen dicken Schlusstrich ziehen.

Meine Meinung zu den Linken: Im Film treten sie in Rostock als Widerpart der Rechten auf, welche zusammen mit den Rechten die Stadt ins Chaos stürzen. Ich frage mich nun, warum ich als Linke mich mit den Rechten prügeln soll. Wenn dann IMHO aus den gleichen Gründen, wie mit Nicht-Rechten: weil sie mein Leben bedrohen, weil sie andere Menschen bedrohen ... wenn es danach geht, wären Rechtsextreme aber nur eine von vielen Gruppen, die eins auf die Omme kriegen müssten. Sie sind ein Übel, aber nicht der Hauptfeind. Wenn ich zu dem Punkt linke Krawallos das Drehbuch geschrieben hätte, dann hätten die Genossen die nächste Party von Klaus Wowereit aufgemischt, bei der Berlinale-Gala randaliert, im einen oder anderem Parteibüro aufgeräumt und wären bei den Rechten nur am 20. April "zum Gratulieren" vorbei gekommen. Genossen, die nichts Anderes zu tun haben als sich mit den Rechten zu prügeln, mögen zwar netter sein als die Rechten, aber eines haben sie mit ihnen gemeinsam: wissentlich oder unwissentlich sind sie Darsteller in einer Schmierenkomödie, die in der Realität wie im Film als "Politik" ausgegeben wird.

Fazit: Wenn die Macher des Films "gegen Rechts" mobilisieren wollten, ist der Schuss sogar bei mir nach hinten losgegangen. Ich frage mich nur, ob solche Lerneffekte Dummheit oder Vorsatz sind.
 
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Es ist zu einfach die links oder rechts Verblendeten als Instrument der wirklich Herrschenden zu klassifizieren. Nicht nur das, es wäre auch gefährlich.

Der linke Terror unterscheidet sich nicht vom rechten Terror. Die Inhalte bestimmt nicht die Macht, sondern die Verblendeten selber.

Die Rechten werden nicht von den Mächtigen in den Fokus gesetzt, sondern von den Armeen der Weltverbesserer.

Ja, diese Filme sind intellektueller Schrott.
 
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Fazit: Wenn die Macher des Films "gegen Rechts" mobilisieren wollten, ist der Schuss sogar bei mir nach hinten losgegangen. Ich frage mich nur, ob solche Lerneffekte Dummheit oder Vorsatz sind.

Beverly, ich nehme an das ist Vorsatz. Ich muß es sagen: ich denke solche Produktionen sind für eine tumbe Masse, denen das Schreckgespenst: Links und Rechts mal wieder vorgeführt werden soll.

Morgen gibt es dann die neuesten "Nachrichte" über die Linkspartei auf WeltOnline zu lesen, mit der Überschrift:

Das Stasi-Problem der künftigen Linkspartei-Chefin

um eine thematische Fortsetzung in den Köpfen zu halten.
 
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Meine Meinung zu den Linken: Im Film treten sie in Rostock als Widerpart der Rechten auf, welche zusammen mit den Rechten die Stadt ins Chaos stürzen. Ich frage mich nun, warum ich als Linke mich mit den Rechten prügeln soll. Wenn dann IMHO aus den gleichen Gründen, wie mit Nicht-Rechten: weil sie mein Leben bedrohen, weil sie andere Menschen bedrohen ... wenn es danach geht, wären Rechtsextreme aber nur eine von vielen Gruppen, die eins auf die Omme kriegen müssten. Sie sind ein Übel, aber nicht der Hauptfeind. Wenn ich zu dem Punkt linke Krawallos das Drehbuch geschrieben hätte, dann hätten die Genossen die nächste Party von Klaus Wowereit aufgemischt, bei der Berlinale-Gala randaliert, im einen oder anderem Parteibüro aufgeräumt und wären bei den Rechten nur am 20. April "zum Gratulieren" vorbei gekommen. Genossen, die nichts Anderes zu tun haben als sich mit den Rechten zu prügeln, mögen zwar netter sein als die Rechten, aber eines haben sie mit ihnen gemeinsam: wissentlich oder unwissentlich sind sie Darsteller in einer Schmierenkomödie, die in der Realität wie im Film als "Politik" ausgegeben wird.
Es ist auch eine Inszenierung.

Was die Herrschenden fürchten, ist ein Unten gegen Oben, also werden die Linken gegen die Rechten und die Rechten gegen die Linken gehetzt. Das ist so blöde, dass es eigentlich jedem Beteiligten und Zuschauer auffallen müsste, aber solange die Herrschenden die Massenmedien kontrollieren, meint natürlich jeder, er ist der Einzige, der das durchschaut. Und ohne Internet blieb auch jeder der Einzige, isoliert von allen anderen.

Also Schluss mit dem Quatsch und alle machen jetzt Unten gegen Oben. :)
 
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Ist ja nicht anders zu erwarten. Es gibt also eine Wirtschaftskrise, keiner fragt warum und durch wen und in wessen Interesse und was machen wir gegen Krise und steigende Armut und Verzweiflung.

Stattdessen Kampf gegen Rechts. Denn wo die Linke zu blöde ist, die Krise abzuwenden und den Leuten in ihrer Not zu helfen, ist Ablenkung von den wirklichen Problemen nötig.
Was wäre, wenn das Auseinanderdriften zwischen Arm und Reich in Deutschland zu sozialen Unruhen führt?
http://www.sat1.de/filme_serien/die-grenze/was-waere-wenn/content/43307/

Dann macht die Linke nichts gegen HartzIV, nichts gegen die Reichen und das "Auseinandertriften" der Gesellschaft mit Hilfe des von den Reichen betriebenen Neoliberalismus. Sondern man demonstriert vermutlich gegen Thor Steinar Läden, weil die bösen "Neonazis" dort ihre Klamotten kaufen.

Im Film hat man dazu einenExtrabösewicht, der zwar reich ist, aber nicht zu den guten Reichen gehört, gegen die man nichts machen darf, sondern der gehört zu den wenigen bösen Reichen. An dem darf man sich dann abreagieren und hat die Sympathie der Herrschenden auf seiner Seite. Solange es nur gegen Rechts geht und nicht gegen die Reichen an sich.

Durchschaubar.
 
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Beverly, ich nehme an das ist Vorsatz. Ich muß es sagen: ich denke solche Produktionen sind für eine tumbe Masse, denen das Schreckgespenst: Links und Rechts mal wieder vorgeführt werden soll.

Mit solchen Machwerken ist der deutsche Film auf einem historischen Tiefpunkt angelangt. Hinter der geleckten Hochglanzfassade gähnende Leere und abgrundtiefer Zynismus. Fazit: bewegtes Wachsfigurenkabinett :)

Morgen gibt es dann die neuesten "Nachrichte" über die Linkspartei auf WeltOnline zu lesen, mit der Überschrift:

Das Stasi-Problem der künftigen Linkspartei-Chefin

um eine thematische Fortsetzung in den Köpfen zu halten.

Ich habe das Gefühl, dass alles an Ostdeutschland und den Ostdeutschen, was nicht total spießig und prokapitalistisch ist, auf die eine oder andere Weise gnadenlos diffamiert wird. Die zynische Parole "es wird Gewinner und Verlierer geben", zeigt sich an den Ostdeutschen auf drastische Weise:

Die "Gewinner"

- so Viertel in Ostberlin, wo das Einkommen höher ist als im Westteil der Stadt
- diejenigen Ossis, die jetzt die 150%igen Bürgerlichen geben und selbstverständlich schon im Mutterleib Widerstand gegen die SED-Tyrannei geleistet haben
- diejenigen Ossis, die schon immer besser als die Westdeutschen gewusst haben, wie der eklige Spießerklüngel namens "Deutschland" zu handeln ist
- Nazis, die jetzt wieder lautstark beweisen können, dass sie seit 1945 gar nichts, aber auch gar nichts gelernt haben und die zudem gegenüber der BRD eine beklagenswerte Undankbarkeit dafür beweisen, dass die ihnen so ein Forum bietet

Die "Verlierer"

- Ossis, die vielleicht genauso gut oder mit so miesen Mitteln wie Wessis Karriere machen können, aber die man mit "Stasi-Vorwürfen" rausmobbt. Schließlich waren alle 17 Millionen DDR-Bürger in der Stasi und da kann das System gegen jeden, der nicht passt, "Vorwürfe" generieren
- Ossis, die trotz Kritik sagen "Die DDR war der bessere Staat" und die ich manchmal sogar verstehen kann
- Ossis, die vom System nicht gebraucht werden und deswegen als Prolls, Nazis oder Stalinisten diffamiert werden

Ausgerechnet das ostdeutsche Bundesland Mecklenburg zum Schauplatz separatistischer Bestrebungen zu machen (die in Bayern viel extremer waren bis die Finanzkrise den bayrischen Größenwahn platzen ließ) passt ins Schema des Ossi-Bashing. Das Bundesland scheint wirtschaftlich nicht interessant zu sein und da gibt es zu viele "Extremisten". Nur werden die Mecklenburger auch das Machwerk von SAT1 sehen und müssen sich da eigentlich verarscht vorkommen. Als Teil 3 von "Die Grenze" wünschte ich mir im RL den "Marsch auf SAT1" durch wütende Mecklenburger vor laufenden Kameras. Schon damit es mal wieder gute Abendunterhaltung gibt und der deutsche Film neue Impulse erhält :D
 
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Es ist auch eine Inszenierung.

Was die Herrschenden fürchten, ist ein Unten gegen Oben, also werden die Linken gegen die Rechten und die Rechten gegen die Linken gehetzt. Das ist so blöde, dass es eigentlich jedem Beteiligten und Zuschauer auffallen müsste, aber solange die Herrschenden die Massenmedien kontrollieren, meint natürlich jeder, er ist der Einzige, der das durchschaut. Und ohne Internet blieb auch jeder der Einzige, isoliert von allen anderen.

Ich glaube, dass es intelligenten Menschen aller Richtungen schon auffällt. Nur bleiben die dann zu Hause und stehen Abseits und treten eben nicht in Erscheinung.
 
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otix_
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Mit solchen Machwerken ist der deutsche Film auf einem historischen Tiefpunkt angelangt. Hinter der geleckten Hochglanzfassade gähnende Leere und abgrundtiefer Zynismus. Fazit: bewegtes Wachsfigurenkabinett :)



Ich habe das Gefühl, dass alles an Ostdeutschland und den Ostdeutschen, was nicht total spießig und prokapitalistisch ist, auf die eine oder andere Weise gnadenlos diffamiert wird. Die zynische Parole "es wird Gewinner und Verlierer geben", zeigt sich an den Ostdeutschen auf drastische Weise:

Die "Gewinner"

- so Viertel in Ostberlin, wo das Einkommen höher ist als im Westteil der Stadt
- diejenigen Ossis, die jetzt die 150%igen Bürgerlichen geben und selbstverständlich schon im Mutterleib Widerstand gegen die SED-Tyrannei geleistet haben
- diejenigen Ossis, die schon immer besser als die Westdeutschen gewusst haben, wie der eklige Spießerklüngel namens "Deutschland" zu handeln ist
- Nazis, die jetzt wieder lautstark beweisen können, dass sie seit 1945 gar nichts, aber auch gar nichts gelernt haben und die zudem gegenüber der BRD eine beklagenswerte Undankbarkeit dafür beweisen, dass die ihnen so ein Forum bietet

Die "Verlierer"

- Ossis, die vielleicht genauso gut oder mit so miesen Mitteln wie Wessis Karriere machen können, aber die man mit "Stasi-Vorwürfen" rausmobbt. Schließlich waren alle 17 Millionen DDR-Bürger in der Stasi und da kann das System gegen jeden, der nicht passt, "Vorwürfe" generieren
- Ossis, die trotz Kritik sagen "Die DDR war der bessere Staat" und die ich manchmal sogar verstehen kann
- Ossis, die vom System nicht gebraucht werden und deswegen als Prolls, Nazis oder Stalinisten diffamiert werden

Ausgerechnet das ostdeutsche Bundesland Mecklenburg zum Schauplatz separatistischer Bestrebungen zu machen (die in Bayern viel extremer waren bis die Finanzkrise den bayrischen Größenwahn platzen ließ) passt ins Schema des Ossi-Bashing. Das Bundesland scheint wirtschaftlich nicht interessant zu sein und da gibt es zu viele "Extremisten". Nur werden die Mecklenburger auch das Machwerk von SAT1 sehen und müssen sich da eigentlich verarscht vorkommen. Als Teil 3 von "Die Grenze" wünschte ich mir im RL den "Marsch auf SAT1" durch wütende Mecklenburger vor laufenden Kameras. Schon damit es mal wieder gute Abendunterhaltung gibt und der deutsche Film neue Impulse erhält :D

Das Fernsehen an sich durchdringt die Lebensrealität des Zuschauers und verstärkt das was die Leute glauben, was ein "normales" Leben wäre. Soaps und Talkshows. Da bei ist das niemals der Fall. Es ist nicht mehr als eine völlig flache, 2 dimensionale und überspitze Darstellung von Vorstellungen anderer - Geschichtenerzähler, und wurde wohl erst neuzeitlich, sagen wir 20 - 30 Jahre, zum Werkzeug der Manipulation. Die Werbeagenturen mit ihren Psychologen haben soviel Entwicklung reingesteckt, über die Jahrzehnte, so dass aus der Information Manipulation geworden ist. Ein Nebenprodukt verkaufsfördender Massnahmen quasi. Kapitalismus ist Verkauf! :D Verkauf aber, ist marktwirtschaftliches Handeln...
 
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Shutter Island

Mit Shutter Island nimmt Martin Scorsese den Zuschauer mit auf eine schaurig-düstere Reise in das Ashecliffe Hospital. Abgelegen und stark bewacht wie eine Festung, liegt es inmitten des Atlantiks und bietet, da es nur mit der Fähre zu erreichen ist, den idealen Platz, um die Außenwelt vor geisteskranken Schwerverbrecher zu schützen.

Allein das Thema ist schon Garant für spannende Unterhaltung und so legt der Film auch ohne Umschweife los. Wenn sich in der ersten Szene die Fähre durch den dichten Nebel schiebt und ihr dumpfes Horn erklingen lässt, dürfte auch dem letzte Zuschauer klar werden, dass in diesem Thriller alle Register gezogen werden um ihn schaurig 138 Minuten zu unterhalten (eine Hörprobe ist am Ende der Rezension).

Wir schreiben das Jahr 1954 als U.S.-Marshal Teddy Daniels (Leonardo DiCaprio) und sein Partner Chuck Aule (Mark Ruffalo) sich aufmachen, um die mysteriösen Geschehnisse rund um das Hospital aufzuklären.

Wenig herzlich werden sie empfangen und schnell scheint klar wer die bösen Buben sind. Der zwielichtige Dr. John Cawley z.B. (Sir Ben Kingsley) erfüllt wunderbar jene Klischees die Charaktere wie ihn, in solchen Filmen, immer wieder zum diabolischen Professor werden lassen: Eine vermeintlich intelligente Durchtriebenheit gepaart mit stechendem Blick und einem übertrieben freundlichen Zuvorkommen lassen keinen Zweifel daran: Mit dem stimmt etwas nicht!
Und so ziehen sich die Ermittlungen zunächst auch ohne nennenswerte Ergebnisse hin. Neben den Schwierigkeiten die dieser Fall mit sich bringt wird Teddy Daniels Leben zusätzlich von tragischen Vorgeschichte belastet: Zum einen verlor er seine Frau bei einem Wohnungsbrand und zum anderen hat ihn die Befreiung des KZs Dachau im 2. Weltkrieg psychisch arg mitgenommen. Immer wiederkehrende Albträume und Flashbacks kennzeichnen deshalb seinen Alltag. Im Film werden sie immer wieder eingestreut und an manchen Stellen, besonders am Anfang, könnte man glatt meinen, dass man sich in einem Mystik-Thriller befindet.

Nach und nach verdichten sich die Hinweise worum es tatsächlich geht und dem Zuschauer ist spätestens in der Mitte des Films klar, dass nicht alles die eine Realität ist, die er erzählt bekommt.

Die relativ frühe Auflösung tut der Spannung jedoch keinen Abbruch. Der Film schafft es sich innerhalb der 2 Stunden, dank der Thematik der bedrohlichen und damals verbreiteten Behandlungsmethode: der Lobotomie, vom Noir Krimi zum Survival-Thriller zu drehen. Im zweiten Drittel geht ihm jedoch kurzzeitig etwas die Puste aus, denn die Flashbacks ermüden den Zuschauer der recht konzentriert folgen muss, will er bei den Zusammenhängen nichts verpassen.

Shutter Island ist voller Metapher, beginnend mit der sich durch den Nebel schiebenden Fähre ganz am Anfang, bis hin zum Ende: dem Leuchtturm. So wird einem vieles auch erst später klar. Ein Film der nachwirkt, der auch noch beschäftigt nachdem man das Kino verlassen hat und es versteht durch seine düstere Atmosphäre bestens zu unterhalten. Gibt es einen besseren Indikator für hochwertiges Kino?
Leonardo DiCaprio spielt seine Rolle souverän, sein Partner Mark Ruffalo hält sich dezent im Hintergrund. Er ist mehr der Begleiter durch den Wahnsinn und spielt damit genauso wie es seine Funktion, in der selben Rolle, auch im realen Leben erfordern würde. Aber auch das ist eines jener Dinge die man erst im Nachhinein feststellt. Sir Ben Kingsleys zwielichtige Rolle als Professor ist mitverantwortliche für den Großteil der Spannung. Im Gespann mit Max von Sydow schaffen es die beiden, den Zuschauer bis zum Ende über ihre wahren Motive im Unklaren zu lassen.

Wertung: 8.0/10

 
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Schön, Star Trek ist auch politisch

Habe z. Z. das Glück, ab und an mal Star Trek (Voyager) zu sehen via Inet, und so im Nachhinein finde ich den, bzw die auch politisch sehr interessant, vor allem das Verhältnis Terra-Foundation vs Borg.

Relativ deutlich scheinen die Borg dem irdischen Ostblock zu entsprechen, und die Foundation mehr dem liberalistischen Kapitalismus, in dem allerdings Geld 2400 nicht mehr so die große Rolle spielen soll.

Es ist erfreulich, dies zu registrieren, und nach einer Weile vergleiche ich das mit der Realität auf unserer Erde.

Ja, und es ist somit durchaus lehrreich, eine gutes Beobachtungstalent vorausgesetzt. - Zum Beispiel die gegenseitige Durchdringung der Systeme - geil!
 
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Relativ deutlich scheinen die Borg dem irdischen Ostblock zu entsprechen, und die Foundation mehr dem liberalistischen Kapitalismus, in dem allerdings Geld 2400 nicht mehr so die große Rolle spielen soll.

Meines Erachtens entspricht das sich selbst ohne Sinn und Ziel außer der eigenen Ausbreitung organisierende Kollektiv der Borg der westliche, liberalkapitalistischen Gesellschaft. Von Sätzen wie "Das System [das uns unterjocht] sind wir" bis zu "Sie werden assimiliert werden! Widerstand ist zwecklos!" ist es nicht weit. Die "Marktöffnung" der Realwelt entspricht der "Assimilierung" durch die Borg und "Markt" ist nichts anderes als sich selbst organisierende Repression wie im Kollektiv der Borg.

Die Föderation ist so eine Mischung aus Technokratismus (= Sozialismus ohne ideologisches Geschwurbel) und Organisationsformen analog denen des Militärs. Sie kann schon deswegen nicht kapitalistisch sein, weil sie das Geld abgeschafft und Geld DAS Herrschaftsmittel der kapitalistischen Wirtschaftsoligarchie ist.
Im Star Trek-Universum sind die Ferengi kapitalistisch, wenn auch mit satirischen Zügen, siehe Erwerbsregeln.

So ein richtiges Gegenstück zum Sowjetkommunismus gibt es in Star Trek nicht. Die Klingonen werden als Entsprechungen der Russen gehandelt, doch ihr Gesellschaftssystem entspricht eher dem von Wikingern als der UdSSR.
Während die Föderation in ihren Machtstrukturen auch verdeckt militaristische Züge trägt, stehen die Cardassianer für eine zentral organisierte Gesellschaft mit offenem Militarismus, wo die Kader vor lauter Eisen kaum gehen können und Gefahr laufen, Rost anzusetzen (siehe Gul Dukats famoses Bündnis mit dem Dominion, dass damit endet, dass das Dominion 800 Millionen Cardassianer abschlachtet).
Die Romulaner sind auch so ein Fall. In der Abschottung gibt es Parallelen zu China unter den Kaisern und Mao sowie Japan unter den Shogunen von 1600 bis 1868. Aber sonst ...
 
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Natürlich ist Star Trek politisch. So wie jede Produktion etwas von der Weltanschauung der Produktionsbeteiligten in sich trägt.
 
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Ha! Obwohl die Förderation das Geld abgeschafft hat, bleibt sie meinem Gefühl nach dem westlichen (Hollywood-)Kapitalismus verschrieben.
Es gibt einfach zu viele Überschneidungen damit:
1. Das Lächeln fast immer wenns irgendwie geht.
2. Die Lobhudelei der eigenen erfundenen Technik z. B. in Form der Voyager-Enterprise, die aber fast immer, diese angeblich fast unmöglich zu unübertreffende Space-Nußschale, ziemlich schnell in die Bredouille fällt. Das ist die typische West-Kapitalismus-Manager-Lächeln-Manie.
Und Zwischendurch sind sie immer dabei, sch woanders Technik abbzugucken - vor allem dies ist eben west kapitalistisch.
Und auch das passt, die Terra-Förderation schafft es nicht, jede Technik zu entwickeln, wie z. B. die Tarnung von Raumschiffen - allerdings passt das zu ihrer selbstgewählten Rolle als oberster freundlicher Weltraumpolizist, zusammen mit der Weltraum-UNO.
Lustig, die Tarntechnik: das dümmste und rauheste Volk, das heißt das eigentlich am leichtesten zu besiegende Volk, verfügt über die best wirkende Tarntechnik, wodurch sie genau so gefährlich sind wie die Intelligentesten
3. Verdeckter Militarismus stimmt und das ist ja auch real so.
4. Insgesamt fühlt sich die Enterprise-Besetzung im Prinzip nach gesundem, glücklichem gutem Mittelständlern an, die zwar das Geld abgeschafft haben, aber sonst dabei geblieben sind, except das Frauen besser befördert werden und das auf "angenehm kapitalistisch"
5. Rassismus ist immer wieder ein Problem auf der kapitalistischen Enterprise, wie es sonst in keiner anderen Dynastie auftaucht. Auch sind die Rassismen vielfältig und werden oft das Begleit-Hauptthema der ganzen Sendung, also das heißt meist zu Beginn eines Films, dann irgendeine Haupthandlung, in deren Verlauf die Rassimus-geschmähte Person sich irgendeinem Moral- und Volkideologien-Wechselbad ausgesetzt sind. Oder eben auch chronisch die immer wiederkehrende Benachteiligung von Neelix bei der Jobvergabe

Das Voyager-Enterprise-Raumschiff ist sozusagen ein Vielvölkerstaat westlicher Prägung. Neid gibt es so gut wie nicht, aber schon eben auch manchmal eine Mischung aus Konkurrenz bzw Profilierungskämpfen

6. Die Ferengi sind Händler, aber eben nicht die Kapitalisten. Dazu sind die Ferengi zu häßlich und haben außerdem bisschen sone art Mafia
 

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