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Ist Religion ein Problem?

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Gäbe es keine Religionen, würden sich so manche Konflikte wesentlich entschärfen.
Beispiel:

"Besonders stark umstritten ist der künftige Status von Jerusalem, die Stadt mit heiligen Stätten von Juden, Muslimen wie Christen. Während Israel Jerusalem als »ewige und unteilbare« Hauptstadt beansprucht, sehen die Palästinenser den annektierten Ostteil als Hauptstadt ihres Staates. Dort befindet sich aber mit der Klagemauer der heiligste Ort der Juden."

Quelle: http://www.ag-friedensforschung.de/regionen/Nahost/kerry8.html
 

Timirjasevez

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Gäbe es keine Religionen, würden sich so manche Konflikte wesentlich entschärfen.
Beispiel:

"Besonders stark umstritten ist der künftige Status von Jerusalem, die Stadt mit heiligen Stätten von Juden, Muslimen wie Christen. Während Israel Jerusalem als »ewige und unteilbare« Hauptstadt beansprucht, sehen die Palästinenser den annektierten Ostteil als Hauptstadt ihres Staates. Dort befindet sich aber mit der Klagemauer der heiligste Ort der Juden."

Quelle: http://www.ag-friedensforschung.de/regionen/Nahost/kerry8.html
Dieser Konjunktiv, diese "Was wäre wenn?", diese Wahrscheinlichkeitserwägung klingt interessant, ist aber nicht einfach nur hochspekulativ, sondern sinnentleert, da die Dualität "Religionen - Mensch" geradezu symbiontischer Natur, tatsächlich unauflösbar ist.

Wir Ungläubigen sollten das endlich erkennen, auch im Bewusstsein um die notwendigen Inhalte der weltanschaulichen Debatte.
 
OP
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Dieser Konjunktiv, diese "Was wäre wenn?", diese Wahrscheinlichkeitserwägung klingt interessant, ist aber nicht einfach nur hochspekulativ, sondern sinnentleert, da die Dualität "Religionen - Mensch" geradezu symbiontischer Natur, tatsächlich unauflösbar ist.

Wir Ungläubigen sollten das endlich erkennen, auch im Bewusstsein um die notwendigen Inhalte der weltanschaulichen Debatte.

Eben diese "Dualität Religionen- Mensch" halte ich für fragwürdig.
Für ähnlich fragwürdig wie die "Dualität Kapitalismus- Mensch".
Es sind die Herrschenden, die beides- Religion und Kapitalismus- als "alternativlos" propagieren. Mindestens der Kapitalismus wird jedoch verschwinden- oder es verschwindet die Menschheit.
Heiner Müller konnte sich vorstellen, dass künftig eine Dualität von Katholizismus und Kommunismus herrschen könnte. Klingt komisch, muss aber auch mal gedacht werden.
 

Timirjasevez

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Eben diese "Dualität Religionen- Mensch" halte ich für fragwürdig.
Für ähnlich fragwürdig wie die "Dualität Kapitalismus- Mensch".
Es sind die Herrschenden, die beides- Religion und Kapitalismus- als "alternativlos" propagieren. Mindestens der Kapitalismus wird jedoch verschwinden- oder es verschwindet die Menschheit.
Heiner Müller konnte sich vorstellen, dass künftig eine Dualität von Katholizismus und Kommunismus herrschen könnte. Klingt komisch, muss aber auch mal gedacht werden.
Warum? Spiritualität ist menschliches Wesensmerkmal, Religion gibt und gab es nie ohne ihren Träger Mensch, er hat nur diesen Begriff für eine seiner Arten zu denken formuliert. Im gleichen Sinn gibt es auch die Dualität "Kapitalismus - Mensch".

Aber vielleicht ist es besser hier zu betonen, dass ich den Begriff Dualität im Sinne eines dialektischen Widerspruchs verstehe.

Müller würde ich folgen wollen, sehe er die Dualität Urchristentum und Kommunismus.
 
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Eben diese "Dualität Religionen- Mensch" halte ich für fragwürdig.
Für ähnlich fragwürdig wie die "Dualität Kapitalismus- Mensch".
Es sind die Herrschenden, die beides- Religion und Kapitalismus- als "alternativlos" propagieren. Mindestens der Kapitalismus wird jedoch verschwinden- oder es verschwindet die Menschheit.
Heiner Müller konnte sich vorstellen, dass künftig eine Dualität von Katholizismus und Kommunismus herrschen könnte. Klingt komisch, muss aber auch mal gedacht werden.

Naja, theoretisch ist sowas ja schon denkbar. Man müsste halt davon ausgehen, dass der Kommunismus seine inhärente Religionskritik fallen lässt, da diese Dualität ansonsten schon zu Beginn an den Dogmen einer Seite scheitert. Ich sehe das nicht unbedingt als dialektischen Widerspruch, wenn diese Voraussetzung erfolgt ist. Wenn man die Dialektik allerdings aufrecht erhalten will, dann macht es auch keinen Unterschied ob man Katholizismus oder Urchristentum sagt. Nach meinem Verständnis kommunistischer Theorie müsste man beides auf lange Sicht abschaffen um zur Verwirklichung der kommunistischen Weltrevolution zu gelangen. Ich muss allerdings zugeben, dass meine Kenntnisse in diesem Bereich beschränkt sind . . .
 
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Warum? Spiritualität ist menschliches Wesensmerkmal, Religion gibt und gab es nie ohne ihren Träger Mensch, er hat nur diesen Begriff für eine seiner Arten zu denken formuliert. Im gleichen Sinn gibt es auch die Dualität "Kapitalismus - Mensch".

Aber vielleicht ist es besser hier zu betonen, dass ich den Begriff Dualität im Sinne eines dialektischen Widerspruchs verstehe.

Müller würde ich folgen wollen, sehe er die Dualität Urchristentum und Kommunismus.

Über Spiritualität als zum Menschen gehörig wäre gesondert zu streiten. Wie jedoch beweist Du, dass Religion zu uns gehört? Natürlich spielt Religion eine wesentliche Rolle in der Geschichte. Ebenso Kriege. Sollte man sich deshalb für immer damit abfinden? Ist der Mensch "an sich" religiös oder kriegslüstern?
(Mein Beitrag, auf den Du Dich ursprünglich bezogen hast, beleuchtete den Zusammenhang zwischen Gewalt und Religion)
 
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Jesus, gegrillt.

Anhang anzeigen 1035


Jesus 2013. Meine Variante. (Metallbaukasten und Pflaumenholz)Wenn Jesus vor wenigen Jahren hingerichtet worden wäre, würden wir heute den elektrischen Stuhl anbeten. Und nicht das Kreuz.
Das Thermometer zeigt: das Fleisch ist durch. Guten Appetit beim Kosten vom Leib des Herren. Sorry für meine gläubigen Freunde.
 
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also ich bin als denkender mensch immer noch entsetzt wenn ich sehe wie sich ein aberglaube der auf null fundierten beweisen basiert,die menschheit immer wieder ins unglück stürzt. denn machen wir uns nichts vor,die religion hat weitaus mehr menschen das leben gekostet als das sie dem menschen was nachweisbares gutes gebracht hätte.
ich kann absolut nicht nachvollziehen wie es sein kann das man an jungfrauengeburt,himmelfahrt (christen und muslime) etc glaubt,das ist doch schon nah an der unzurechnungsfähigkeit oder wann hat hier das letzte mal jemand gen himmel fahren sehen oder ähnliches?
der gläubige mensch ansich hat einfach ein problem mit der menschlichen nichtigkeit in relation zum universum und der natur.
er (der mensch) ist der mittelpunkt von rein gar nichts,auch weit davon entfernt die krönung der schöpfung zu sein,allein aufgrund seiner anatomischen einschränkungen.
so sind etliche tiere dem menschen absolut überlegen,allein wenns um wiederstandsfähigkeit geht.
einer kakerlake,einer ratte,fischen in der tiefsee ists doch völlig egal ob der mensch alle atombomben aufeinmal zünden würden..sie würden es nämlich im gegensatz zum menschen überleben,ebenso wie die meisten naturkatastrophen die den menschen ausradieren würden (asteroideneinschlag,supervulkanausbruch,eiszeit,gammastrahlen wenn sie die erde treffen würden usw).
und das passt dem menschen gar nicht.
er will sich erheben über die natur und kann es nicht..da wird dann halt eine obskure gottgestalt erfunden ums erträglicher zu machen...auch das sterben.
zumal die religion ja so praktisch ist...man kann scheiße bauen wie man will,man wird vergeben bekommen wenn man nur darum bittet...eignet sich vor allem fürs endgejammer auf dem sterbebett.

ich für meinen teil halte mich da lieber an die wissenschaft,auch wenn sie immer noch in den kinderschuhen steckt..auch weil man ja gerade von der religion bis vor wenigen hundert jahren,noch an die wand gestellt wurde wenn man wissenschaftliche fakten präsentierte.
allein unsere sonne,nurmal so als beispiel,ist ein einziger witz im vergleich zu absoluten giganten wie canis majoris.
also nichtmal unsere sonne ist von irgendwas der mittelpunkt,auch unsere galaxie ist nichtmal besonders groß..gibt weitaus größere und da kann man sich dann mal die wahrschenlichkeit ausrechnen wie wahrscheinlich leben in anderen welten möglich,nein,wahrscheinlich ist.
ist auf alle fälle wahrscheinlicher als das irgendwer im himmelswagen gen himmel fährt oder ähnlicher quatscht.
religion ist ein machtinstrument,eigentlich ist religion auch nichts anderes als politik..die führenden köpfe ziehen ihren nutzen aus der dummheit der massen und lassen es sich gutgehen.
alles was religion weiterhin zustandebringen wird,ist wie bisher,krieg,leid,tod.
würde man alle opfer der religionen (kriege,dummheit wie kondomverbote oder kopf ab weil man nicht dreimal am tag den kopf richtung osten schwingt) zusammenzählen,ich bin mir sicher da kämen selbst die beiden weltkriege nicht mit wenns um die opferzahlen geht.
ich stehe dazu...wer an obskure gottgestalten glaubt sollte sich auf seine zurechnungsfähigkeit hin untersuchen lassen..vor allem auch weil solche leute sich ja generell allen wissenschaftlich bewiesenen tatsachen verschliessen. die augen vor der wahrheit verschliessen und sie dennoch propagieren..eigentlich ein großer aber trauriger witz!
 
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Über Spiritualität als zum Menschen gehörig wäre gesondert zu streiten. Wie jedoch beweist Du, dass Religion zu uns gehört? Natürlich spielt Religion eine wesentliche Rolle in der Geschichte. Ebenso Kriege. Sollte man sich deshalb für immer damit abfinden? Ist der Mensch "an sich" religiös oder kriegslüstern?
(Mein Beitrag, auf den Du Dich ursprünglich bezogen hast, beleuchtete den Zusammenhang zwischen Gewalt und Religion)
Religion gehört allerdings zum Menschen, wenn man unter ihr seinen Versuch versteht, sich seiner Existenz zu vergewissern und sie mit Sinn anzureichern. Allerdings kann mit Fug und Recht bezweifelt werden, ob Religionen zum Menschen gehören. Denn daran krankt meines Erachtens die Diskussion in diesem Thread, daß sie den notwendigen und bestehenden Unterschied zwischen Religion als sprituellem Bedürfnis, wie ich es oben beschrieben habe, und Religionen als kodifizierte und verfaßte Körperschaften nicht macht beziehungsweise verwischt. Ersteres ist, wie gesagt, durchaus legitim und entspringt einem genuin menschlichen Bedürfnis, letzteres ist ein subtiles Instrument von Machtpolitik. Weswegen es besser wäre, für beides nicht den selben Begriff zu benutzen, sondern letzteres Kirchen zu nennen. Die Kirchen allerdings haben viele Leichen im Keller und auf ihren Gewissen, einerlei, ob es sich um christliche, islamische oder wasweißich welche handelt.

Zur Religion als Bedürfnis der menschlichen Selbstvergewisserung und Sinngebung wäre allerdings zu sagen, daß auch sie geschichtlich ist. Religion erfüllt diese Bedürfnisse auf einer bestimmten Stufe der menschlichen und historischen Entwicklung und nur so lange, wie es keine besseren Erklärungen menschlichen Seins gibt. Man kann möglicherweise vermuten - ich tue dies -, daß die gegenwärtige Geschichtsepoche eine solche des Übergangs vom religiösen Zeitalter zum postreligiösen ist. Das Bedürfnis bleibt, aber es gibt oder wird geben bessere Erfüllungen - auch dies nur möglicherweise. Wenn Max Weber die Moderne als die Entzauberung der Welt bezeichnet hat, was ja auch die Zurückdrängungen des Religiösen bedeutet, so hat er allerdings vergessen, die dann entzauberte Welt zu beschreiben. Es kann sein, daß sie eine sehr, sehr kalte sein wird.
 
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Religion gehört allerdings zum Menschen, wenn man unter ihr seinen Versuch versteht, sich seiner Existenz zu vergewissern und sie mit Sinn anzureichern. Allerdings kann mit Fug und Recht bezweifelt werden, ob Religionen zum Menschen gehören. Denn daran krankt meines Erachtens die Diskussion in diesem Thread, daß sie den notwendigen und bestehenden Unterschied zwischen Religion als sprituellem Bedürfnis, wie ich es oben beschrieben habe, und Religionen als kodifizierte und verfaßte Körperschaften nicht macht beziehungsweise verwischt. Ersteres ist, wie gesagt, durchaus legitim und entspringt einem genuin menschlichen Bedürfnis, letzteres ist ein subtiles Instrument von Machtpolitik. Weswegen es besser wäre, für beides nicht den selben Begriff zu benutzen, sondern letzteres Kirchen zu nennen. Die Kirchen allerdings haben viele Leichen im Keller und auf ihren Gewissen, einerlei, ob es sich um christliche, islamische oder wasweißich welche handelt.

Zur Religion als Bedürfnis der menschlichen Selbstvergewisserung und Sinngebung wäre allerdings zu sagen, daß auch sie geschichtlich ist. Religion erfüllt diese Bedürfnisse auf einer bestimmten Stufe der menschlichen und historischen Entwicklung und nur so lange, wie es keine besseren Erklärungen menschlichen Seins gibt. Man kann möglicherweise vermuten - ich tue dies -, daß die gegenwärtige Geschichtsepoche eine solche des Übergangs vom religiösen Zeitalter zum postreligiösen ist. Das Bedürfnis bleibt, aber es gibt oder wird geben bessere Erfüllungen - auch dies nur möglicherweise. Wenn Max Weber die Moderne als die Entzauberung der Welt bezeichnet hat, was ja auch die Zurückdrängungen des Religiösen bedeutet, so hat er allerdings vergessen, die dann entzauberte Welt zu beschreiben. Es kann sein, daß sie eine sehr, sehr kalte sein wird.

Was Du mit Religion- in der Einzahl meinst- definiere ich als persönlichen Glauben. Was Du mit ReligioneEN meinst, identifiziere ich als RELIGION.
Also: wenn ich persönlich glaube, dass Du ein Gott bist, dann ist das meine Sache. Gründe ich aber eine religiöse Sekte, in der viele glauben, dass nur Du Gott sein kannst, dann ist das eine Religion, die sich, wie Du erkannt hast, zum Missbrauch eignet. Warum müssen Viele an ein und dasselbe glauben? Das halte ich für ein Konstrukt aus Machtbedürfnis.
Eine entzauberte Welt ohne Religion- naja. Ich halte die Liebe für ein großes Mysterium, weitaus sympathischer als jede Religion. Die Liebe zwischen den Geschlechtern, zwischen Gleichgeschlechtlichen- jede Form der erotisch gefärbten Liebe. (Trieb ist nicht gleich Liebe, und angeblich ist Liebe mehr als Freundschaft plus) Selbst die Liebe zu Verwandten ist ein Mysterium. Verwandte suche ich mir nicht aus, warum muss ich sie dann unbedingt lieben? Ich kann sogar das eigene Kind nicht lieben, ohne ein Unmensch zu sein. Manche Menschen mögen einander nicht- Begründungen dafür reichen bis in die Biochemie, wir können uns manchmal tatsächlich nicht riechen.
Wäre die Welt nicht zauberhaft genug- vielleicht viel zauberhafter, wenn wir einzig an die Liebe, an die Natur (wie Einstein, er war Pantheist und glaubte an all das, was ist, die Natur also und das von Menschen beweisbar Erschaffene), an die Kunst, den Zauber des Morgenlichts usw. glauben würden?
Was nützen Götter, die zudem noch Opfer verlangen- wie etwa das regelmäßige Beten als wohl harmlosestete Form religiöser Zeitverschwendung als Opfer von Lebenszeit?
Haben wir nicht genug Aber- Glauben- etwa den Glauben daran, dass jeder unbedingt ein Auto fahren muss? (Da an Letzteres sehr Viele glauben, ist das für mich auch eine Art Religion, siehe auch Walter Benjamin und sein Postulat vom Kapitalismus als Religion) Unbewiesene Behauptungen- einen Gottesbeweis gibt es nicht- die unsere Zeit und Kraft fressen, derentwegen gar Kriege geführt werden- so etwas bekämpfe ich.
 
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Also: wenn ich persönlich glaube, dass Du ein Gott bist, dann ist das meine Sache.
Laß das! Verdammt noch mal!
Gründe ich aber eine religiöse Sekte, in der viele glauben, dass nur Du Gott sein kannst, dann ist das eine Religion, die sich, wie Du erkannt hast, zum Missbrauch eignet. Warum müssen Viele an ein und dasselbe glauben? Das halte ich für ein Konstrukt aus Machtbedürfnis.
Das ist unlogisch. Du kannst nicht unterbinden, daß mehrere Menschen zu einer Zeit in einem Kulturraum das Gleiche glauben. Und wenn ein Zweiter es auch tut, ist damit aus dem Glauben noch keine Sekte geworden. Nehmen wir ein Beispiel aus diesem Forum. Wenn Aristel glaubt, daß Apollo nie stattgefunden hat, kann er das tun, unabhängig davon, wie viele anderen ebenfalls einen solchen Unfug glauben. Gefährlich werden diese "Gläubigen" erst, wenn sie sich zusammenrotten und institutionalisieren, um gesellschaftliche Relevanz finden. Dieser zweite Schritt muß aber erst stattfinden, damit man vion einer Sekte reden kann. Nicht die Anzahl derjenigen, die etwas Gleiches glauben, ist von Relevanz, sondern ihr Organisationsgrad.
Eine entzauberte Welt ohne Religion- naja. Ich halte die Liebe für ein großes Mysterium, weitaus sympathischer als jede Religion. Die Liebe zwischen den Geschlechtern, zwischen Gleichgeschlechtlichen- jede Form der erotisch gefärbten Liebe. (Trieb ist nicht gleich Liebe, und angeblich ist Liebe mehr als Freundschaft plus) Selbst die Liebe zu Verwandten ist ein Mysterium. Verwandte suche ich mir nicht aus, warum muss ich sie dann unbedingt lieben? Ich kann sogar das eigene Kind nicht lieben, ohne ein Unmensch zu sein. Manche Menschen mögen einander nicht- Begründungen dafür reichen bis in die Biochemie, wir können uns manchmal tatsächlich nicht riechen.
Wäre die Welt nicht zauberhaft genug- vielleicht viel zauberhafter, wenn wir einzig an die Liebe, an die Natur (wie Einstein, er war Pantheist und glaubte an all das, was ist, die Natur also und das von Menschen beweisbar Erschaffene), an die Kunst, den Zauber des Morgenlichts usw. glauben würden?
Was nützen Götter, die zudem noch Opfer verlangen- wie etwa das regelmäßige Beten als wohl harmlosestete Form religiöser Zeitverschwendung als Opfer von Lebenszeit?
Dieses Beispiel der Liebe ist nichtssagend. Wenn nicht schlichtweg unverständlich.
Haben wir nicht genug Aber- Glauben- etwa den Glauben daran, dass jeder unbedingt ein Auto fahren muss? (Da an Letzteres sehr Viele glauben, ist das für mich auch eine Art Religion, siehe auch Walter Benjamin und sein Postulat vom Kapitalismus als Religion) Unbewiesene Behauptungen- einen Gottesbeweis gibt es nicht- die unsere Zeit und Kraft fressen, derentwegen gar Kriege geführt werden- so etwas bekämpfe ich.
Hier unterliegst Du einem Definitionsfehler. Man hat nicht den Glauben, daß jeder ein Auto braucht, sondern ist der Meinung. Und Max Weber redete nicht von Meinungen, sondern von Erklärungen für die Welt. Der religiöse Glaube setzt an die Stelle des Unverständnisses, was die Welt im Inneren zusammen hält, eine These. Eine religiöse These halt. Das Bröckeln der Selbstverständlichkeit dieser These, die weitestgehend von Entwicklungsstand der rationalen Welterklärung abhing, ist es, was hier Entzauberung genannt wird.

Der Philosoph Hans Blumenberg ist noch einen Schritt weiter gegangen. In seinem Frühwerk "Die Genesis der kopernikanischen Welt" stellt er die These auf, daß die wissenschaftliche Erkenntnis zwar ein enormes Weltverständnis gebracht hat, aber ebenso viel Seinsgewißheit und Seinssicherheit gekostet hat. Was in seinem Spätwerk zu der pessimistischen These geführt hat, daß wir trostbedürftig sind in einer Welt, die diesen Trost nicht mehr zu geben vermag. Leider kann ich dem nicht wirklich widersprechen.
 

Th.Heuss

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Macht es doch nicht so kompliziert. Der olle Seelenklempner Erich der Allerfrommste, hat es so gesagt, dass Religion bedeutet, ein Objekt der Hingabe zu suchen und zu besitzen. Gefällt mir gut. Das Vaterland ist für mich ein Objekt der Hingabe. Das ist natürlich nichts für Softies. Hingabe bis hin zur Selbsthingabe an die eigene Nation ist eines der edelsten Charakterzüge, wie gesagt, etwas für Heroen und nichts für Schnafus.:giggle:
 
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Hingabe bis hin zur Selbsthingabe an die eigene Nation ist eines der edelsten Charakterzüge, wie gesagt, etwas für Heroen und nichts für Schnafus.:giggle:
Nö, ist sie nicht. Sie ist so ziemlich das Dümmste, was Menschen machen können. Danach kommt nur noch die obsessive Hingabe an die eigene Briefmarkensammlung.
 
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Dieses Reden von der bedingungslosen Hingabe ans Vaterland ist für mich wirklich - abseits vom True Metal Kontext - echt nicht zu verstehen. Was soll denn daran heroenhaft sein? Direkt dahinter kommen übrigens meiner Meinung nach Denkgebäude die das absolute Opfer für das Objekt der Hingabe fordern. Das kann man nun Heroentod oder Martyrium nennen. Seltsamerweise sind es immer die vaterlandstreuen Leute, die sich ereifern und Blut und Galle spucken, sobald ein Muslim sich in die Luft sprengt und sich dafür Märtyrer nennen darf. Man achte einfach mal in den einschlägigen Foren darauf.
 
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Jede Art von Glauben birgt eine gewisse Komik.



Ist also Religion ein Problem?

Alles wird zu einem Problem, was sich nicht an den Tatsachen orientiert.
Werden dafür Urängste benutzt und wird Vertrauen mißbraucht, entstehen Konflikte.
Und die werden zu Krisen, wenn man nur darüber labert und nicht versteht, was dahinter steckt.
 

Th.Heuss

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Dieses Reden von der bedingungslosen Hingabe ans Vaterland ist für mich wirklich - abseits vom True Metal Kontext - echt nicht zu verstehen. Was soll denn daran heroenhaft sein? Direkt dahinter kommen übrigens meiner Meinung nach Denkgebäude die das absolute Opfer für das Objekt der Hingabe fordern. Das kann man nun Heroentod oder Martyrium nennen. Seltsamerweise sind es immer die vaterlandstreuen Leute, die sich ereifern und Blut und Galle spucken, sobald ein Muslim sich in die Luft sprengt und sich dafür Märtyrer nennen darf. Man achte einfach mal in den einschlägigen Foren darauf.

Wie sagte schon Nietzsche, der Mensch ist ein Übergang und kein Absolutum und wenn er als Islamist "übergeht" und sich selbst bumm macht, ist das formal völlig ok, inhaltlich aber eine Sauerei. Nur weil er als Explodierender einen Machtanspruch vertritt, bin ich dagegen, weil ich einen anderen Machtanspruch vertrete, der im Letzten mit meinem Anderssein zu tun hat. Das Vaterland mag hierfür eine Art von Realsymbol sein.
Ich sorge mich um die Meinen, der Andere ist mir egal, der Fremde Feind, um das mal zuzuspitzen. :)) Das ist im besten Sinne primitiv !
 
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Wie sagte schon Nietzsche, der Mensch ist ein Übergang und kein Absolutum und wenn er als Islamist "übergeht" und sich selbst bumm macht, ist das formal völlig ok, inhaltlich aber eine Sauerei. Nur weil er als Explodierender einen Machtanspruch vertritt, bin ich dagegen, weil ich einen anderen Machtanspruch vertrete, der im Letzten mit meinem Anderssein zu tun hat. Das Vaterland mag hierfür eine Art von Realsymbol sein.
Ich sorge mich um die Meinen, der Andere ist mir egal, der Fremde Feind, um das mal zuzuspitzen. :)) Das ist im besten Sinne primitiv !

Aber die einzig wahre Lösung, weil Beziehungen grundsätzlich positive und negative Gefühle und Emotionen auslösen, und wir aufgrund unserer schon unanständigen Massenpoppulation, atemberaubender Kommunikationstechnik, sonstigen Fortschritten und grenzenloser Mobilität so viele Beziehungen herstellen, daß unser Hirn nicht mehr nachkommt und Computer dringend benutzt werden sollten, um die gefährlichen Defizite auszugleichen, die dabei zwangsläufig entstehen. Der Einzelne fühlt sich zu Unrecht machtlos. Er glaubt, er verfüge nicht über die Zauberkräfte der Mächtigen, obwohl er es ist, der diesen ihre gesamte Zauberkraft verleiht!
Was man ausleiht,
sollte man irgendwann wieder
zurückfordern, wenn es nicht von alleine kommt.
Dann könnten auch Religionen nebeneinander funktionieren, unproblematisch.​
 

Th.Heuss

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Ach Ei Tschi, du immer mit deinem Einzelnen, das ist eine schwere dialektische Kost und je mehr einzeln, desto unverdaulicher ist so ein Exemplar.
 
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von Realsymbol sein.
Ich sorge mich um die Meinen, der Andere ist mir egal, der Fremde Feind, um das mal zuzuspitzen. :)) Das ist im besten Sinne primitiv !

Das ist nicht nur primitiv, sondern im höchsten Maße asozial !
Man kann auch sagen FDP pur.
 

Wer ist gerade im Thread? PSW - Foristen » 0 «, Gäste » 1 « (insges. 1)

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