Hi Sahar,
immerhin finde ich besser wir thematisieren das ganze hier wie im" Israel abschaffen "Thread. Einig werden wir uns hier zwar auch nicht werden ,aber wenigstens
muß ich mich da nicht schon vorneherein auf ihre Perspektive einlassen.
Ich finde es schon ziemlich erschreckend wie tief ihr Haß auf Israel sitzt. Aber o k, das scheint in der Region wo sie Leben halt tatsächlich nichts ungewöhliches zu sein.
Wir werde sehen wohin uns das alle noch führt.
Gruß~Phönix
Lieber Phoenix, glauben Sie es oder lassen Sie es - aber ich hasse Israel nicht, schon gar nicht tief. Wie kommen Sie darauf? Weil ich Israels Politik kritisiere? Weil ich die Gefahr, die von den Politikern dieses Landes ausgeht, als hochgefaehrlich betrachte?
Das hat sehr wohl mit der Region, in der ich lebe zu tun - nicht Hass, sondern dass man etwas genauer hinschaut, was sich da vor der eigenen Haustuere abspielt.
Ich war zum erstenmal besuchsweise in dieser Region, einige Monate nach dem 6-Tage-Krieg - von unseren Medien "vorgewarnt" vor Hass gegen alles Westliche, vor Hass gegen alles und jedes juedische, israelische.
Nichts davon war zu spueren. Nichts an Hass und sehr viele gute Witze ueber Moshe Dayan, der gefeierte Kriegsheld und die israelische "eiserne Lady Golda Meir. Selten so gelacht.
Ist es realistisch zu erwarten, dass man einen Besatzer und Unterdruecker und Landraueber liebt?
Doch zum Thema zurueck und weshalb ich die groesste Gefahr von Israel ausgehend betrachte.
Dazu moechte ich nochmals Michael Lueders aus seinem Buch: "Wer Wind saet" zitieren:
"Der israelische Ultrantionalismus hat nicht allein eine saekulare, sondern auch eine religioese Seite, die vor allem von der Siedlerbewegung verkoerptert wird. Vor diesem Hintergrund spielt sich die juengste Eskalationsstufe ab, die Verlagerung des nationalen Konflikts zwischen Israelis und Palaestinensern auf eine religioese Ebene. Streitpunkt wird zunehmend der Tempelberg. Juedische Extremisten erheben den Anspruch, auf dem Gelaende der Al-Aqsa-Moschee beten zu duerfen. Israelische Politiker unterstuetzen sie darin und beschraenken gleichzeitig den muslimischen Zugang. Das Gebet ist nur der 1. Schritt, der naechste liegt auf der Hand. Den Haram al-Sharif, den Tempelberg , zu teilen, wie es auch in Hebron mit dem Grab Abrahams geschehen ist. Eine Haelfte fuer die Juden, die andere fuer die Muslime,die dann idealerweise an verschiedenen Tagen dort beten. Und warum nicht den von den Roemern zeerstoerten Zweiten Tempel wieder aufbauen? Dort, wo die Al-Aqsa Moschee steht? Der rechtsextreme Rabbi Meir Kahane hat diese Idee bereits in den 1980er Jahren verfochten. Der Attentaeter Rabins kam aus den Reihen der Kahane-Bewegung. Solche Ueberlegungen, den Tempelberg zu "judaisieren" sind meist eingebettet in noch weiterreichende Plaene. Die Demokratie "..... " zu ersetzen durch einen Gottesstaat oder wenigstens eine religioes, nicht saekular eingefaerbte Ethnokratie, und die Palaestinenser nach Moeglichkeit zu verdraengen, idealerweise zu vertreiben.
Juden gegen Muslime - wohin soll das fuehren? Netanjahu setzt die Hamas mit dem "Islamischen Staat" gleich, so wie Sharon sie mit Al-Qaida gleichgesetzt hat. Das laedt zum Djihad gegen den juedischen Staat geradezu ein. Vor allem dann, wenn der Funke tatsaechlich ueberspringt und die Al-Aqsa-Moschee auf muslimischer Seite zum Menetekel wird.".....
Die Zeit der Witze ist leider vorbei, das Lachen einem laengst vergangen...