Also ich verstehe das hier nicht:
Will eine Bank eine Leistung beziehen, so gibt sie dem Leistungserbringer (der Nichtbank) einen Gutschein auf Bargeld (Giralgeld). Aber der Leistungserbringer fordert das Bargeld von der Bank nicht ab. Er verwendet stattdessen den Gutschein als Geld. Das machen alle Nichtbanken so. Weil auf ewige Zeiten niemand das Bargeld beansprucht, wird der Gutschein auf Bargeld, gegeben von der Bank an die Nichtbank, zum Geschenkgutschein für die Bank.
Es ist ein Geschenkgutschein, weil die Bank das Bargeld nicht auszahlen muss. Die Nichtbanken, die anstelle des Bargeldes Giralgeld verwenden, sind damit zufrieden. Sie können ihre Leistungsversprechen auch ohne Bargeld untereinander tauschen. So merken sie bei ihrem emsigen Wirtschaften nicht, dass sie dem Aussteller des Giralgeldes laufend Geschenke machen.
Da wird doch nichts verschenkt? Hä?
Wow, so viele Spezialisten in Sachen Geldwesen, da bin ich ehrlich überrascht. Schade nur, dass sich die Experten nicht einig sind. Wenn ich so etwas feststelle, werde ich immer ein klein wenig stutzig ...
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Aber nun zu Deiner Frage. Ich kann Dir nur sagen, wie Seiffert das sieht. Ob dies tatsächlich die Realität widerspiegelt, weiß ich nicht, denn ich habe weder Einsicht in den Vorstand eines führenden Bankhauses, noch bin ich ein Intimus von Mario Draghi.
Seiffert hebt in diesem Beispiel auf den Unterschied zwischen Bargeld (physisches Geld /gesetzliches Zahlungsmittel) und Giralgeld (virtuelles Geld / Forderung auf Bargeld) als Zahlungsmittel ab. Im Gegensatz zu einer Nichtbank (also jeder, der keine Banklizenz sein Eigen nennt) benötigt eine Bank zur Zahlung einer Leistung keinen realen Gegenwert auf ihrem Konto. Ihr genügen die technischen Voraussetzungen, um auf dem Konto des Leistungserbringers die Zahlen rein virtuell zu erzeugen.
Diesen Vorgang nennt er eine Schenkung durch den Leistungserbringer (Nichtbank) an die Bank ...
Die Nichtbank (Firmen und Privatleute) merkt dies aber nicht, da sie wiederum die allermeisten Geschäfte virtuell abwickelt. Und auch im Privatleben wird seit vielen Jahrzehnten das Bargeld immer mehr abgeschafft, sodass dies heute nur noch eine untergeordnete Rolle spielt.
Trotzdem denken alle, dass sie die Zahlen auf den Bankauszügen jeder Zeit in physisches Geld (Bargeld) umtauschen könnten. Das allerdings ist ein Trugschluss, denn die Banken verfügen über so gut wie keine Bargeldreserven. Wenn wir heute alle auf die Idee kämen unser Geld in Bares umzutauschen, würden die Banken nach wenigen Stunden mangels Masse schließen. Das System funktioniert nur, weil wir alle - mehr oder weniger - dran glauben. Der Überprüfung würde es aber nicht standhalten ...
Wenn Du es genauer wissen willst, dann schau Dir das Gespräch mit Ken Jebsen an, denn der stellt die gleichen Fragen wie Du ...
https://kenfm.de/horst-seiffert/