G7-Finanzministertreffen in Kanada:
Sechs gegen Zölle
Ungewohnt deutlich sind sie geworden, die Finanzminister beim Treffen in Whistler. Die EU und Kanada haben ihrer Enttäuschung über die US-Strafzölle gemeinsam Luft gemacht.
Die EU und Kanada wollen US-Präsident Donald Trump im Streit um Strafzölle gemeinsam die Stirn bieten. Eine Woche vor dem G7-Gipfel der Staats- und Regierungschefs machten die übrigen G7-Finanzminister und Notenbankenchefs gegenüber US-Finanzminister Steven Mnuchin ihren Unmut darüber Luft, wie Teilnehmer am Samstag berichteten.
"Die Grundlage der weltweiten Zusammenarbeit sind Regeln", sagte der deutsche Finanzminister und Vizekanzler Olaf Scholz (SPD) zum Abschluss des Treffens im kanadischen Winterskiort Whistler. Dafür hätten auch die USA lange Zeit gestanden.
"Es ist bemerkenswert und bedrückend, dass sie jetzt nicht mehr diese Regeln beachten wollen."
Kanada will eng mit der EU zusammenarbeiten
Ob es schon beim G7-Gipfel mit Trump weitere Fortschritte geben werde, wollte Scholz nicht ausschließen. "Wann, wie und wo, das kann man schwer vorhersagen." Wichtig sei, dass die EU geschlossen agiere - und man nicht in das 19. Jahrhundert mit Zollschranken und Protektionismus zurückfalle. Das Handeln der USA sei ein "Regelbruch, den wir für rechtswidrig halten". So ein schwerer Dissens sei ungewöhnlich in der G7-Gruppe.
Kanada reichte wie die EU Klage bei der Welthandelsorganisation WTO gegen die US-Sonderzölle ein und will Vergeltungszölle zum Beispiel auf Agrarprodukte erheben. Dies könnten insbesondere ländliche Regionen in den USA zu spüren bekommen, wo Trump viele Anhänger hat. "Kanada wird eng mit der Europäischen Union zusammenarbeiten", teilte Kanadas Außenministerin Chrystia Freeland mit. Die US-Strafzölle auf Stahl und Aluminium seien "illegal" und stünden im Widerspruch zu den Regeln der WTO.
http://www.spiegel.de/politik/ausla...da-enttaeuscht-ueber-us-zoelle-a-1210906.html
Bewegung in der Finanzmafia