Ja, so siehts aus. Die Ämter bezahlen nur einen so niedrigen Betrag, der allen Realitäten widerspricht. Beispielsweise 335,00 für Alleinstehende, inkl. aller Nebenkosten. Veranschlagt man ca. 80,00 - 100 € für NK, dürfte die Kaltmiete nur 235,00€ - 255,00€ betragen. Für diesen Betrag wird heutzutage keine einzige Wohnung (40qm -50qm), angeboten. Jedenfalls nicht in unserer Stadt!
Ihr müsst euch mal über die genaue Gesetzeslage kundig machen und dann darüber informieren, wie diese Gesetzeslage in der Praxis gehandhabt wird.
Nach dem Gesetz MUSS eine Stadt einem Einwohner der von Obdachlosigkeit bedroht ist Wohnraum zur Verfügung stellen, völlig egal wie sie das anstellen und SOFORT wenn man auf dem Amt erscheint und belegen kann, dass man obdachlos ist.
(Wohlgemerkt einem "Einwohner" der Stadt, man kann also nicht aus Hintertupfing kommen und Wohnraum in Frankfurt verlangen, sondern immer nur in der Stadt in der man gemeldet ist.)
Es gibt ganze Ketten von sogenannten "Pensionen" z.B. in München, die (nur weil sie 1x pro Woche frische Bettwäsche im Preis inklusive haben) in einem 12m² Zimmer 2 Leute unterbringen und dafür gepflegte 50€ oder mehr pro Tag und Nase kassieren.
Die Stadt kann nicht anders als das zu bezahlen, denn das Gesetz verpflichtet die Stadt, sie kann sich nicht weigern Obdachlosen Wohnraum zu geben.
Klar, in so einer Absteige will kein Mensch hausen, muss man aber auch nicht, denn man muss nur die Praxis kennen, mit der die Stadt Fälle behandelt, wo einer "NOCH" eine Wohnung hat, aus der er aber ausziehen muss, aus welchem Grund auch immer.
Dann geht man nämlich ganz simpel zur Stadt und sagt: "Ok, ich ziehe dort das, dann bin ich obdachlos, eine andere Wohnung habe ich nicht, also bitte stellt mir anderweitig Wohnraum zur Verfügung."
Dann rechnet die Stadt kurz nach und stellt fest, dass bis zu 1.499€ Warmmiete billiger ist als ein Bett in einem 2-Mann-Zimmer und dann bezahlt die Stadt die Miete, die bis genau vor der möglichen Obdachlosigkeit noch zu hoch war.