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DIW: Reallöhne seit 2004 gesunken

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In den 70er Jahren und zu Beginn der 80er hätte es noch gereicht, wenn die Gewerkschaften ihre Mitglieder in den Betrieben gegen die Bundesbankpolitik mobilisiert hätten, denn damals gab es so etwas wie Mobilisierung von Gewerkschaftern in den Betrieben noch.
Hmm. das mag sein, dass es vor dem Zeitalter der kommerzialisierten Freizeitangebote einfacher war. Aber das kann ich leider nicht konkret beurteilen, weil ich zu dieser Zeit gerade meiner Mutter auf ihrem Kopf herumgetanzt habe:giggle:

Jedenfalls haben die damals Veranstaltungen über die Gefahren des technischen Fortschritts und der Rationalisierung gemacht und den Leuten erzählt, wie die Mikroprozessoren die Arbeitsplätze vernichten würden, und über so einen Quatsch wie "Maschinensteuern" diskutiert.

Ich kann mir schon vorstellen, dass die Arbeiter damals reale Ängste hatten. natürlich war es aus heutiger Sicht gut, dass die Mikroprozessoren nicht allzu sehr aus gebremst wurden. Aber die Gewerkschaften waren aber auch für die Ängste ihrer Mitglieder zuständig. Und die Gewerkschaften sind die Gesamtheit ihrer Mitglieder.
Jetzt dazu meine Frage: Warum wollten die Gewerkschaften eine Maschinensteuer? Sollte das den techn.Fortschritt verlangsamen?

Jetzt sollten sich die Gewerkschaften für Mindestlöhne und Lohnerhöhungen und für eine Vermögenssteuer und dergleichen mehr einsetzen. Also für mehr Massenkaufkraft und eine Abschöpfung des Reichtums, vor allem gegen den Finanzkapitalismus sollte etwas unternommen werden.
Ich denke schon, das die Gewerkschaften da sehr stark trommeln. aber unserer Medien transportieren Gewerkschaftspositionen nicht so wie die Positionen der Kapitaleigner. Gerade für den Mindestlohn nehme ich breite Kampagnen wahr. Und das war sicherlich nicht einfach. Die Gewerkschaften gestehen nämlich bei diesem Ruf nach dem starken Staat ihre eigene Schwäche ein. Die Tarifparität ist in vielen Branchen nicht mehr gewährleistet. Und da haben ja auch Medien und Wirtschaftsinstitute beigetragen, die die Gewerkschaften immer wieder als Bösewicht in Verhandlungen dargestellt haben.

...Gewerkschafter Hartz am Neoliberalismus mitwirken.
Ich finde man sollte die mehr als 6 Mio DGB Mitgliedern und ihrer Funktionäre bei aller berechtigten Kritik nicht an Hartz oder Hansen festmachen.

Hallo Ludischbo

Das Verhandeln ist ein Geschäft mit der Angst. Wenn Sie wissen wollen, was den Gewerkschaften eine größere Verhandlungsposition beschert, dann müssen Sie Sich fragen, was macht den Konzernen Angst und was den Gewerkschaften.

Verlagern von Fabriken ins Ausland ist ein schönes Beispiel. Dadurch dass die Konzerne international agieren, können sie, wenn an einer Stelle die Produktion gedrosselt wird (z.B. durch Gewerkschaften) an anderer Stelle (Ausland?) verstärkt produzieren, sozusagen den Schaden abfedern (Das nimmt den Konzernen die Angst also steigt deren Verhandlungsstärke). Die Gewerkschaften sind nicht international organisiert, deshalb ist es ein leichtes z.B. die Polen gegen Deutsche auszuspielen.
- hier ist der erste Ansatzpunkt, eine Gewerkschaft muss Konzernweit also auch im Ausland tätig sein. (z.B. durch Internet sich absprechen … )
- Es wäre auch ratsam gegen Leiharbeit zu kämpfen.
(nun konzernweit ist nicht leicht zu ermitteln, da sie ihre Geschäftsstellen anders benennen, bzw. unterschiedliche Produkte herstellen)



… Bin kein Experte … „soll“ kann jeder sagen … ist ein hartes stück Arbeit … braucht Intelligenz, Kreativität und Durchhaltevermögen … wird in der Industrie besser bezahlt …

Ich bin auch kein Experte, sondern nur nach der Suche nach Antworten. Ja ich stimme dir in einigen Punkten zu.
Während die Unternehmen weltweit vernetzt sind, haben die Gewerkschaften die weltweite Vernetzung auch verschlafen. Es ist aber auch schwer zu agieren, weil ein internationaler Rechtsrahmen kaum vorhanden ist. Deswegen verharren sie in ihrer Kleingartenpolitik. Leider.
Das habe ich auch schon mal in einer Diskussion mit Jakob Augstein im Freitag betont der meinte:
"!(Und dass die deutschen Gewerkschaften ihren Kampfgeist im Verlauf und im Genuss der Mitbestimmung verzehrt haben und nicht für mehr Lohnerhöhungen eingetreten sind als es wirklich noch was zu verteilen gab sondern statt dessen lieber die amerikanischen Schulden finanziert haben - das ist ihr großes Versagen - und das Versagen der Arbeitnehmer, die sich das haben bieten lassen." link

Ja Jovi. Angst. Anscheinend sind die Gewerkschaften aus vielerlei Gründen nicht immer in der Lage den Arbeitgebern soviel Angst einzujagen. Das Mobilisieren für Streiks ist die eine Frage..aber Streiks müssen den Arbeitgeber empfindlich wirtschaftlich treffen, sonst sind sie wenig zielführend.
Zu einem Tarifvertrag gehören zwei Unterschriften. Die können, ja das gefällt mir, wenn der andere Angst bekommt. Aber Britta hat auch recht. Die Gewerkschaften hatten zuviel Angst die letzten vielen Jahre.
 
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Ich kann mir schon vorstellen, dass die Arbeiter damals reale Ängste hatten. natürlich war es aus heutiger Sicht gut, dass die Mikroprozessoren nicht allzu sehr aus gebremst wurden. Aber die Gewerkschaften waren aber auch für die Ängste ihrer Mitglieder zuständig. Und die Gewerkschaften sind die Gesamtheit ihrer Mitglieder.
Jetzt dazu meine Frage: Warum wollten die Gewerkschaften eine Maschinensteuer? Sollte das den techn.Fortschritt verlangsamen?
Es war nicht so, dass die Arbeiter Angst vor Mikroprozessoren und technischem Fortschritt hatten und die Gewerkschaften das dann artikuliert hätten, sondern es war etwa so wie beim "Klimawandel", dass SPD und Gewerkschaften mit dem Blödsinn angefangen und die Massenmedien dann die Gefahr, durch die Mikroprozessoren arbeitslos zu werden, in die Köpfe der Leute gehämmert haben.

Natürlich wird und wurde die Massenarbeitslosigkeit nicht durch Mikroprozessoren und technischen Fortschritt, sondern absichtlich zur "Inflationsbekämpfung" mit Hochzinspolitik verursacht.

Worüber in den Massenmedien und von den Gewerkschaften bis heute nichts zu hören ist.

Wenn Du bei Google "geldpolitische Verursachung von Wirtschaftskrisen" eingibst, dann siehst Du am Ergebnis, dass ich wohl weltweit der Einzige bin, der das bis heute thematisiert. Ist ja auch schwierig für den Laien, weil zu abstrakt. Dass eine Maschine angeschafft wird, die jetzt die Arbeit von 10 Leuten macht, kann man sich bildlich vorstellen.

Wie mit Hochzinspolitik die Leute um ihre Jobs gebracht werden, dafür muss man schon Mathematik und Logik studiert haben. :kopfkratz:

Das finden die meisten Leute noch toll, weil sie doch auch höhere Zinsen auf ihr Sparbüchlein kriegen.

Die Maschinensteuer sollte die Arbeitsplätze irgendwie retten. Wie, musst Du die Gewerkschaften fragen.
 
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Und es erklärt auch nicht, warum wir überall am Personal sparen und so viele Überstunden machen...

Und warum wir uns kaputt sparen bei der Instandhaltung - wie gerade mal wieder bei der Berliner S-Bahn...

Arbeitskräfte werden immer noch genug gebraucht. Es will sie nur keiner bezahlen, denn das sind auch Kosten, die Profit schmälern.

Es sind also nicht nur Computer und Maschinen schuld. Und es könnten jede Menge zusätzlicher Jobs geschaffen werden, wenn man denn nur wollte.
 
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Und es erklärt auch nicht, warum wir überall am Personal sparen und so viele Überstunden machen...
Geiz ist Geil; die Kampgne ist vorbei, aber "Geiz ist geil" geht jetzt erst so richtig los. - Und die Verursacher waren nicht diejenigen armen Würste, die zuerst ins Aldi und Lidl gerannt sind, sondern neben den ganz Reichen auch die Ideologie Chefs jener Jutta Sundermann, die auf diversen Aktionen die scheiß-Politik von z. B. eben Lidl angekreidet hat, eben auch marxistische ökologische ....


Und warum wir uns kaputt sparen bei der Instandhaltung - wie gerade mal wieder bei der Berliner S-Bahn...
mit mehr Unfällen wird zu rechnen sein



Arbeitskräfte werden immer noch genug gebraucht. Es will sie nur keiner bezahlen, denn das sind auch Kosten, die Profit schmälern.
Tjaja, auch die Häuser der nicht so ganz Armen werden langsam rissig.....


Es sind also nicht nur Computer und Maschinen schuld. Und es könnten jede Menge zusätzlicher Jobs geschaffen werden, wenn man denn nur wollte.
Das denke ich eigentlich auch. Gerade ein Computer ist eigentlich nur bestimmten Fällen ein Arbeitsplatz-Vernichter.
Aber im derzeitigem System undenkbar .....
 
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Und es erklärt auch nicht, warum wir überall am Personal sparen und so viele Überstunden machen...

Und warum wir uns kaputt sparen bei der Instandhaltung - wie gerade mal wieder bei der Berliner S-Bahn...

Arbeitskräfte werden immer noch genug gebraucht. Es will sie nur keiner bezahlen, denn das sind auch Kosten, die Profit schmälern.
Mit der Hochzinspolitik hat sich ein ökonomisch völlig unsinniges Denken durchgesetzt. Plötzlich kam es darauf an, möglichst viel Geld(!) aus den Firmen heraus zu pressen.

Mit Inflation kapiert auch der Gierigste, dass er das Geld besser in der Firma lässt, dort investiert, für zufriedene Mitarbeiter und treue Kunden und für großzügige Instandhaltung sorgt, weil das Geld auf den Konten ja eh verreckt, was es nämlich auch sollte.

Ohne Inflation entwickelt sich das in die falsche Richtung: die Firmen zerschlagen, teuer verkaufen, auspressen... und das Geld dann möglichst zu hohen Zinsen im Finanzmarkt anlegen.

Das ist das Ergebnis der "Stabilitätspolitik"!
 
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Mit der Hochzinspolitik hat sich ein ökonomisch völlig unsinniges Denken durchgesetzt. Plötzlich kam es darauf an, möglichst viel Geld(!) aus den Firmen heraus zu pressen.
Ja, nur noch so schnell wie's geht Taschen voll machen. Reich werden ohne viel zu arbeiten und wer da noch arbeitet ist ja nur blöd - das Geld liegt ja auf der Stra0e. Nur wenn Alle ihr Geld für sich arbeiten lassen, dann arbeitet am Ende keiner mehr. Das ist zwar bekannt, aber manche Leute dachten, das gelte nicht für sie.

Und auch beim Staat kam es nur noch darauf an, möglichst viel Geld aus dem Bürger rauszupressen um es an dieselben Leute zu verteilen, weil denen das Geld aus der Wirtschaft nicht genug war.
Mit Inflation kapiert auch der Gierigste, dass er das Geld besser in der Firma lässt, dort investiert, für zufriedene Mitarbeiter und treue Kunden und für großzügige Instandhaltung sorgt, weil das Geld auf den Konten ja eh verreckt, was es nämlich auch sollte.
Ständig geht es um die Wirtschaftlichkeit. Umsatzsteigerung, Profitsteigerung. Irgendwann ist nunmal ausgereitzt. In den letzten Jahren gab es in Großkonzernen z.B. die Vorgabe, 3% im Einkauf einzusparen. Im ersten Jahr ist das noch einfach, im zweiten Jahr stößt man schon auf Widerstand. Im dritten Jahr muß man sich billigere Lieferanten suchen - da läßt dann schon mal die Qualität nach. Im vierten Jahr sucht man sich ausländische Lieferanten, weil die noch billiger sind. Irgendwann presst man die kleinen Lieferanten so, dass sie kaum noch überleben können. Immer mehr Druck vom Management - da macht bald keinem die Arbeit mehr Spaß. Ständige drohen Entlassungen, das Klima unter den Kollegen wird vergiftet.

Aber Hauptsache wir können per Zertifizierung dokumentieren, dass alles in Ordnung ist.:giggle:

Ohne Inflation entwickelt sich das in die falsche Richtung: die Firmen zerschlagen, teuer verkaufen, auspressen... und das Geld dann möglichst zu hohen Zinsen im Finanzmarkt anlegen.

Das ist das Ergebnis der "Stabilitätspolitik"!
Es gibt noch mehr Faktorern. So z.B. die kurze Laufzeit von Managerverträgen. Wer nur für 3-5 Jahre eine Firma leitet, der will die gesteckten Ziele erreichen, um den Bonus zu kassieren. Da werden dann schon mal Maßnahmen ergriffen, die kurzfristig Erfolg bringen und langfristig die Unternehmen ruinieren - Hauptsache das Management kassiert seine Boni und zieht dann in das nächste Unternehmen um dasselbe zu tun. Ob dann die Firma ein Jahr später pleite geht, kann denen dann egal sein.
 
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mit mehr Unfällen wird zu rechnen sein
Ja, auch mit mehr Flugzeugabstürzen und Eisenbahnunglücken. Es geht ja schon los.
Tjaja, auch die Häuser der nicht so ganz Armen werden langsam rissig.....
Die zählen genausowenig wie die ganz Armen. Die Gesetze werden nunmal für die ganz Oben gemacht und für niemanden sonst. Also auch Multimillionäre sind ganz arme Würstchen. Was zählt sind die wenigen Billionäre dieser Welt...
Das denke ich eigentlich auch. Gerade ein Computer ist eigentlich nur bestimmten Fällen ein Arbeitsplatz-Vernichter.
Aber im derzeitigem System undenkbar .....
Das System ist gescheitert, nur wollen die das immer noch nicht wahrhaben. Mal sehen wie lange es dauert, bis auch der letzte verstanden hat, dass wir was Neues brauchen, weil das Alte ein Fehler war.
 
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Lohnentwicklung! Auswirkungen 2010?

2009 scheinen einige Arbeitnehmerinnen, bedingt durch die deflationäre Preisentwicklung, wohl seid langem mal wieder mit Reallohnzuwächsen in das neue Jahr gehen. Aber der Schein trügt.
2010 werden die Arbeitgeberverbände die Krise nutzen wollen, Lohnzurückhaltung von ihren Arbeitnehmer/Innen einzufordern.
Die Gewerkschaften setzten unterschiedliche tarifpolitische Ziele. Die Industriegewerkschaften setzten auf Beschäftigungssicherung, verdi auf mehr Geld. Quelle: Artikel: Reallohngewinne nur 2009?

Welche Auswirkungen wird die Tarifrunde 2009/2010 wohl auf die gesamt volkswirtschaftliche Entwicklung haben?
 

Wer ist gerade im Thread? PSW - Foristen » 0 «, Gäste » 2 « (insges. 2)

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