Aktuelles
  • Hallo Neuanmeldung und User mit 0 Beiträgen bisher (Frischling)
    Denk daran: Bevor du das PSW-Forum in vollen Umfang nutzen kannst, stell dich kurz im gleichnamigen Unterforum vor: »Stell dich kurz vor«. Zum Beispiel kannst du dort schreiben, wie dein Politikinteresse geweckt wurde, ob du dich anderweitig engagierst, oder ob du Pläne dafür hast. Poste bitte keine sensiblen Daten wie Namen, Adressen oder Ähnliches. Bis gleich!

DIW: Reallöhne seit 2004 gesunken

PSW - Foristen die dieses Thema gelesen haben: » 0 «  

Registriert
7 Aug 2009
Zuletzt online:
Beiträge
151
Punkte Reaktionen
4
Punkte
0
Geschlecht
--
DIW: Reallöhne seit 2004 gesunken

Die Reallöhne der Arbeitnehmer sind seit 2004 gesunken - eine Entwicklung, die es in diesem Ausmaß nie zuvor in der Bundesrepublik gegeben hat. Die Verteilung hat sich deutlich verschoben hin zu Kapital- und Selbständigeneinkünften. Im Gegensatz zur Lohnentwicklung sind die Einkommen aus selbständiger Tätigkeit und aus Kapitalvermögen kräftig gestiegen. Die Arbeitnehmerentgelte machen folglich einen immer geringeren Teil des Volkseinkommens aus. Die bereinigte Lohnquote erreichte 2007und 2008 mit rund 61 Prozent ein Rekordtief. Dies sind die zentralen Ergebnisse einer aktuellen Studie des DIW Berlin.
Eine Ursache dieser Entwicklung sieht DIW-Experte Brenke in der geringeren Verhandlungsmacht der Gewerkschaften. Quelle: DIW Pressemitteilung vom 12.08.2009

So so.. die Verhandlungsmacht der Gewerkschaften ist also Schuld. Erstaunlich. Waren es nicht gerade die Wirtschaftsinstitute die den Gewerkschaften seid fast 10 jahren und mehr zu Lohnzurückhaltung angemahnt haben?
Jedenfalls offenbart diese Mitteilung viele Probleme.

Hier noch eine ergänzende ergänzende Netzschau im Dnzs-Wirtschaftsblog. Beispiel 2008. 0,3% Reallohngewinn für Tarifbeschäftigte Arbeitnehmer/Innen.

Zählt man die Arbeitnehmer/Innen, die nicht unter einem Tarifvertrag arbeiten bzw prekär beschäftigt sind, hinzu, fallen die Zahlen sicher noch dramatischer auf. Allerdings haben wir bisher noch keine Differenzierte Gegenüberstellung im Netz finden können.

Was meinen die User/Innen hier?
 
Registriert
7 Aug 2008
Zuletzt online:
Beiträge
2.313
Punkte Reaktionen
11
Punkte
1
Ich habe nur eine Zwischenfrage:
Ist "Experte" inzwischen ein Schimpfwort? :giggle:

hehe, zumindest ist es nur noch ein Platzhalter, oder Worthülse, für irgendwelche Leute die sich zu einer merkwürdigen Art Elite zählen, und damit meinen, sie hätten der Öffentlichkeit überaus schlaue Dinge zu sagen. :nono:
 
Registriert
7 Aug 2008
Zuletzt online:
Beiträge
2.313
Punkte Reaktionen
11
Punkte
1
So so.. die Verhandlungsmacht der Gewerkschaften ist also Schuld. Erstaunlich. Waren es nicht gerade die Wirtschaftsinstitute die den Gewerkschaften seid fast 10 jahren und mehr zu Lohnzurückhaltung angemahnt haben?
Jedenfalls offenbart diese Mitteilung viele Probleme.

Hier noch eine ergänzende ergänzende Netzschau im Dnzs-Wirtschaftsblog. Beispiel 2008. 0,3% Reallohngewinn für Tarifbeschäftigte Arbeitnehmer/Innen.

Zählt man die Arbeitnehmer/Innen, die nicht unter einem Tarifvertrag arbeiten bzw prekär beschäftigt sind, hinzu, fallen die Zahlen sicher noch dramatischer auf. Allerdings haben wir bisher noch keine Differenzierte Gegenüberstellung im Netz finden können.

Was meinen die User/Innen hier?

Die Gewerkschaften sind dahingehend schuld, daß sie die Mittleschicht nicht für ordentliche, dauerhafte Streiks mobilisieren kann, und nicht auf die Gefahren und Vorgehensweisen hinweist, die sie erstens nicht mobilisieren lässt (Teilung der Gesellschaft durch gezieltes Aufhetzen und gegenseitiges ausspielen), und ihnen nicht sagt, daß sie nicht Mittelschicht bleiben wird, wenn sie nicht endlich aktiv wird, und wenigstens ihr Wahlverhalten ändern muß.
Lieber wird Sand in die Augen gestreut:

Diese Wenigverdiener sind es nämlich, die das Gemeinwesen mit ihren Wohlstands- und Versorgungserwartungen in den Bankrott treiben. Mittlerweile sind es so viele, dass keine große Partei mehr an Ihnen vorbei kommt, wenn sie Wahlen gewinnen will. Längst sind die direkten und indirekten Empfänger staatlicher Leistungen (also in Wahrheit des Steueraufkommens) in der Mehrheit. Eine von staatlicher Sozialpolitik selbst geschaffene Mehrheit, gegen die niemand mehr regieren kann.

Der staatliche Raubzug gegen die Mittelschicht.

Diese Wenigverdiener sind es nämlich, die das Gemeinwesen mit ihren Wohlstands- und Versorgungserwartungen in den Bankrott treiben.
:D

Mittelschicht bleiben, ohne Tariferhöhungen, die aber nur durch knackige Streiks durchzusetzen sind - dagegen aber zu sein - funktioniert gleichzeitig nicht!

Also jeder der sich ausheult weil irgendwo 2 läppische Tage gestreikt wird, und sich darüber aufregt, darf sich nicht wundern, wenn die Mittelschicht immer weniger existent ist.

Mal abgesehen davon: das was Streiks nicht vermochten, schaffte die Privatisierung der S-Bahn in Berlin mit Leichtigkeit.
 
OP
L
Registriert
7 Aug 2009
Zuletzt online:
Beiträge
151
Punkte Reaktionen
4
Punkte
0
Geschlecht
--
Die Gewerkschaften sind dahingehend schuld, daß sie die Mittlelschicht nicht für ordentliche, dauerhafte Streiks mobilisieren kann, und nicht auf die Gefahren und Vorgehensweisen hinweist, die sie erstens nicht mobilisieren lässt (Teilung der Gesellschaft durch gezieltes Aufhetzen und gegenseitiges ausspielen), und ihnen nicht sagt, daß sie nicht Mittelschicht bleiben wird, wenn sie nicht endlich aktiv wird, und wenigstens ihr Wahlverhalten ändern muß.
Lieber wird Sand in die Augen gestreut:

Es ist richtig. Aber die Gewerkschaften haben die letzten Jahre neben schwindende Mitgliederzahlen auch noch viele andere Probleme gehabt. U.a das die sog unabhängigen Experten , die die Gewerkschaften in diversen Öffentlichkeitskampagnen immer ermahnt haben und ua. sind dadurch Arbeitskämpfe in den Medien mit Unverständnis begleitet worden. Erst in der letzten Tarifrunde 08 wurde sehr viel freundlicher Bericht erstattet. Aber Mobilisierungsprobleme haben sie ohnehin. Siehe Einzelhandel. Wenig Mitglieder, einjährige Tarifauseinandersetung, Arbeitgeber brauchen Läden nicht dicht machen und setzten mit Werksverträgen kurzfristige Leiharbeiter für die Streikenden ein. Mitglieder werden von Nichtmitgliedern beschimpft, weil sie jetzt die Arbeit für die Streikenden mitmachen müssen...und und und...u nd dann verstehen viele Mitglieder auch nicht, dass eben dann, unter solchen Rahmenbedingungen, nicht viel bei rum kommen kann.
Ja... die Verhandlungsmacht ist sehr eingeschränkt. Ausnahme Stahlindustrie und Chemieindustrie. Vielleicht noch der Öffentliche Dienst

Mittelschicht bleiben, ohne Tariferhöhungen, die aber nur durch knackige Streiks durchzusetzen sind - dagegen aber zu sein - funktioniert gleichzeitig nicht!

Also jeder der sich ausheult weil irgendwo 2 läppische Tage gestreikt wird, und sich darüber aufregt, darf sich nicht wundern, wenn die Mittelschicht immer weniger existent ist.

Mal abgesehen davon: das was Streiks nicht vermochten, schaffte die Privatisierung der S-Bahn in Berlin mit Leichtigkeit.

Ja so ist das... Ich denke du meinst hier die Arbeitnehmer-Mittelschicht?
Wie ich anderer Stelle schon sagte. Bewegen, sonst bewegen andere.. Die Gewerkschaften sind auch nur so stark, wie ihrer Mitglieder bereit sind sich zu bewegen.

Hihi Witzig mit dem S-Bahn Vergleich...grins

aber wie gesagt... Zieht man die Nichttarifbeschäftigten noch in die Statistik mit rein, bin ich überzeugt, dass das Ausmaß der Reallohnverluste durchschnittlich noch viel größer ist. Leider finde ich dazu keinen Datenabgleich im Netz.
 
Registriert
8 Aug 2008
Zuletzt online:
Beiträge
4.415
Punkte Reaktionen
12
Punkte
0
Geschlecht
--
So so.. die Verhandlungsmacht der Gewerkschaften ist also Schuld. Erstaunlich. Waren es nicht gerade die Wirtschaftsinstitute die den Gewerkschaften seid fast 10 jahren und mehr zu Lohnzurückhaltung angemahnt haben?
Jedenfalls offenbart diese Mitteilung viele Probleme.

Hier noch eine ergänzende ergänzende Netzschau im Dnzs-Wirtschaftsblog. Beispiel 2008. 0,3% Reallohngewinn für Tarifbeschäftigte Arbeitnehmer/Innen.

Zählt man die Arbeitnehmer/Innen, die nicht unter einem Tarifvertrag arbeiten bzw prekär beschäftigt sind, hinzu, fallen die Zahlen sicher noch dramatischer auf. Allerdings haben wir bisher noch keine Differenzierte Gegenüberstellung im Netz finden können.

Was meinen die User/Innen hier?
Die Gewerkschaften haben sich korrumpieren lassen. Von ihrer Verhandlungsmacht haben sie schon lange keinen Gebrauch mehr gemacht.

Bei den letzten Tarifverhandlungen der IG Metall war die Streikbereitschaft sehr groß. Statt das zu nutzen, hat man sich schnell auf 4,1% geeinigt. Das ging sehr schnell.

Die Aufrufe zu Demonstrationen werden fast geheim gehalten und dann sind sie richtig erschrocken, dass so viele Menschen trotzdem kommen. Die tollen reden die dann gehalten werden, so von wegen 'weitere Aktionen werden folgen' - alles nur Lippenbekenntnisse.

Dann wird von Arbeitgeberseite mit Drohungen wie der Verlagerung von Arbeitsplätzen ins billigere Ausland gedroht. Sollen die Unternehmen doch gehen.

Zusätzlich zum geübten Lohnverzicht kommen Steuervergünstigungen und Subventionen die Großkonzerne hier kassieren. Die Einkommen sinken, wodurch auch die Einnahmen der Unternehmen sinken. Wer den Arbeitern keinen angemessenen Lohn zubilligt, kann auch keine guten Geschäfte machen. Das führt dann dazu, dass er weitere Arbeiter entlassen kann - wegen fehlender Umsätze.

Das wissen die aber auch. Also ist es doch so gewollt. Die Gewerkschaften tun nichts.
 
Registriert
7 Aug 2008
Zuletzt online:
Beiträge
1.576
Punkte Reaktionen
30
Punkte
0
Geschlecht
--
Das wissen die aber auch. Also ist es doch so gewollt. Die Gewerkschaften tun nichts.
Ja, die Gewerkschaftsfunktionäre sind so Typen wie der Herr Hartz. Die bereichern sich selbst und stehen auf Seiten des Systems.

Am dreistesten war das vor drei0ig Jahren, als die Notenbanken mit Hochzinspolitik die Massenarbeitslosigkeit erzeugt haben und die Gewerkschaften eine große Diskussion um die Mikroprozessoren begonnen haben, weil die den Leuten die Arbeit wegnehmen würden.

Kein Wort gegen die Hochzinspolitik, nur Verarsche.

Seitdem hat sich bei den Gewerkschaften niemand mehr engagiert, der nicht von vornherein ein Gangster war und sich unter Halunken wohl fühlt.
 
Registriert
8 Aug 2008
Zuletzt online:
Beiträge
4.415
Punkte Reaktionen
12
Punkte
0
Geschlecht
--
Ja, die Gewerkschaftsfunktionäre sind so Typen wie der Herr Hartz. Die bereichern sich selbst und stehen auf Seiten des Systems.

Am dreistesten war das vor drei0ig Jahren, als die Notenbanken mit Hochzinspolitik die Massenarbeitslosigkeit erzeugt haben und die Gewerkschaften eine große Diskussion um die Mikroprozessoren begonnen haben, weil die den Leuten die Arbeit wegnehmen würden.

Kein Wort gegen die Hochzinspolitik, nur Verarsche.

Seitdem hat sich bei den Gewerkschaften niemand mehr engagiert, der nicht von vornherein ein Gangster war und sich unter Halunken wohl fühlt.
Es scheint, dass einzig in Südamerika Gewerkschaften noch das sind, was sie sein sollten. Bei uns wird schon lange nicht mehr für die Arbeitnehmer gekämpft - nur noch mitkassiert.

Hat natürlich den Vorteil, dass Gewerkschaftler so ungefährlich sind, das man sie nicht ermorden braucht...

Und im von der Wahrheit ablenken sind sie wirklich gut. Die Masse merkts ja erstmal garnicht. Erst wenn's richtig weh tut, wachen die vielleicht mal auf.
 
OP
L
Registriert
7 Aug 2009
Zuletzt online:
Beiträge
151
Punkte Reaktionen
4
Punkte
0
Geschlecht
--
Ja, die Gewerkschaftsfunktionäre sind so Typen wie der Herr Hartz. Die bereichern sich selbst und stehen auf Seiten des Systems.

Seitdem hat sich bei den Gewerkschaften niemand mehr engagiert, der nicht von vornherein ein Gangster war und sich unter Halunken wohl fühlt.

Wenn die Verhandlungsmacht der Gewerkschaften, verschuldet, selbstverschuldet oder beides, dermaßen eingeschränkt ist, fallen mir mehrere Fragen ein:

Wer soll dann zukünftig die breite Arbeitnehmerschaft kräftige Lohnersteigerungen erkämpfen, die auch einen kräftigen nachhaltigen Nachfrageschub bewirken?
Durch einzelvertragliche Vereinbarungen?
Oder spielt die Konsumnachfrage keine entscheidende Rolle mehr für die gesamtwirtschaftliche Entwicklung ?

Wie schätzt ein gut informierter Keynesianer das ein?
 
Registriert
7 Aug 2008
Zuletzt online:
Beiträge
1.576
Punkte Reaktionen
30
Punkte
0
Geschlecht
--
Wer soll dann zukünftig die breite Arbeitnehmerschaft kräftige Lohnersteigerungen erkämpfen, die auch einen kräftigen nachhaltigen Nachfrageschub bewirken?
Durch einzelvertragliche Vereinbarungen?
Oder spielt die Konsumnachfrage keine entscheidende Rolle mehr für die gesamtwirtschaftliche Entwicklung ?
Wenn wir Vollbeschäftigung hätten, würde der Markt das ja noch selber regeln, mit den steigenden Löhnen. Aber im derzeitigen Zustand ist eine verbesserte soziale Grundsicherung nötig, damit die Arbeiter auch einmal Nein zu einem unzumutbaren Jobangebot sagen können.

Ob man den Gewerkschaften jemals wieder trauen kann, weiß ich nicht. Bei Vollbeschäftigung braucht man keine und eine geldpolitisch verursachte Massenarbeitslosigkeit kann es ja nur geben, wenn die Gewerkschaften total korrumpiert sind, sonst hätten die das politisch verhindern müssen. Wenn man Gewerkschaften bräuchte, sind sie schon die gekauften Helfershelfer der Ausbeuter.

Natürlich ist die Konsumnachfrage der zentrale Punkt einer Ökonomie in einem Land mit menschenwürdigen Lebensverhältnissen. Der Exportüberschuss muss auf Null gebracht werden, weil die Erlöse daraus nur die Kapitalisten kassieren. Exportüberschüsse sind der Beweis für einen unzureichenden Binnenmarkt und für eine hohe Ausbeutung der Arbeiter.
 
Registriert
8 Aug 2008
Zuletzt online:
Beiträge
4.415
Punkte Reaktionen
12
Punkte
0
Geschlecht
--
Natürlich ist die Konsumnachfrage der zentrale Punkt einer Ökonomie in einem Land mit menschenwürdigen Lebensverhältnissen. Der Exportüberschuss muss auf Null gebracht werden, weil die Erlöse daraus nur die Kapitalisten kassieren. Exportüberschüsse sind der Beweis für einen unzureichenden Binnenmarkt und für eine hohe Ausbeutung der Arbeiter.
Diese menschenunwürdigen Lebensverhältnisse machen unsere Welt schlechter für Alle. Auch die Reichen haben, genau betrachtet, davon nur Nachteile, wenn denn ihr Endziel erreicht ist.

Was ist dann an dieser Welt noch lebenswert, wenn keiner dem Anderen mehr was gönnt und jeder Angst vor jedem hat, weil keiner mehr was hat und Kampf ums Überleben, Raub und Mord zur Normalität gehören?

Eigentlich kann doch keiner so eine Welt wollen. :traurig:
 
OP
L
Registriert
7 Aug 2009
Zuletzt online:
Beiträge
151
Punkte Reaktionen
4
Punkte
0
Geschlecht
--
Aber im derzeitigen Zustand ist eine verbesserte soziale Grundsicherung nötig, damit die Arbeiter auch einmal Nein zu einem unzumutbaren Jobangebot sagen können.
Das verstehe ich.

Bei Vollbeschäftigung braucht man keine und eine geldpolitisch verursachte Massenarbeitslosigkeit kann es ja nur geben, wenn die Gewerkschaften total korrumpiert sind, sonst hätten die das politisch verhindern müssen.

Das verstehe ich nicht. Kannst du mir aus deiner Sicht noch mal erklären,wie die Gewerkschaften eine geldpolitische Massenarbeitslosigkeit in der Vergangenheit hätten verhindern können?
Und..
Was können sie heute tun?
 
Registriert
7 Aug 2008
Zuletzt online:
Beiträge
1.576
Punkte Reaktionen
30
Punkte
0
Geschlecht
--
Das verstehe ich nicht. Kannst du mir aus deiner Sicht noch mal erklären,wie die Gewerkschaften eine geldpolitische Massenarbeitslosigkeit in der Vergangenheit hätten verhindern können?
Und..
Was können sie heute tun?
Sie hätten einfach ihre Mitglieder darüber informieren müssen, wie die sogenannte "Stabilitätspolitik" durch die Bundesbank funktioniert.

Also liebe Leute, das geht so: die Notenbak erhöht die Zinsen, bis die Güternachfrage einbricht und es eine Rezession gibt; dann werden Millionen Arbeiter auf die Straße geschmissen und durch Sozialabbau gezwungen, sich für `nen Appel und ein Ei zu verdingen; so sinken dann die Löhne, die Profite steigen und die Inflation geht irgendwann zurück.

Das hätte die "Stabilitätspolitik" sicher schnell beendet! :winken:
 
OP
L
Registriert
7 Aug 2009
Zuletzt online:
Beiträge
151
Punkte Reaktionen
4
Punkte
0
Geschlecht
--
Sie hätten einfach ihre Mitglieder darüber informieren müssen, wie die sogenannte "Stabilitätspolitik" durch die Bundesbank funktioniert.

Also liebe Leute, das geht so: die Notenbak erhöht die Zinsen, bis die Güternachfrage einbricht und es eine Rezession gibt; dann werden Millionen Arbeiter auf die Straße geschmissen und durch Sozialabbau gezwungen, sich für `nen Appel und ein Ei zu verdingen; so sinken dann die Löhne, die Profite steigen und die Inflation geht irgendwann zurück.

Das hätte die "Stabilitätspolitik" sicher schnell beendet! :winken:

Bist du sicher, dass da eine bloße Information an die Mitglieder ausgereicht hätte?
Also haben die Gewerkschaften in der Hochzinsphase die falsche Tarifpolitik betrieben? Was ist schief gelaufen? Ich muss aber noch mal nachfragen, damit ich auch verstehe wo wir uns befinden. Von welcher Zinsphase hast du jetzt noch mal genau gesprochen?

Was können die Gewerkschaften denn jetzt tun, außer für höhere Löhne kämpfen, soweit die Verhandlungsmacht dass zulässt?
 
Registriert
7 Aug 2008
Zuletzt online:
Beiträge
1.576
Punkte Reaktionen
30
Punkte
0
Geschlecht
--
Bist du sicher, dass da eine bloße Information an die Mitglieder ausgereicht hätte?
Also haben die Gewerkschaften in der Hochzinsphase die falsche Tarifpolitik betrieben? Was ist schief gelaufen? Ich muss aber noch mal nachfragen, damit ich auch verstehe wo wir uns befinden. Von welcher Zinsphase hast du jetzt noch mal genau gesprochen?

Was können die Gewerkschaften denn jetzt tun, außer für höhere Löhne kämpfen, soweit die Verhandlungsmacht dass zulässt?
In den 70er Jahren und zu Beginn der 80er hätte es noch gereicht, wenn die Gewerkschaften ihre Mitglieder in den Betrieben gegen die Bundesbankpolitik mobilisiert hätten, denn damals gab es so etwas wie Mobilisierung von Gewerkschaftern in den Betrieben noch.

Aber die Gewerkschaften waren ja schon damals korrumpiert und hatten nicht ganz aus Zufall ihr Hauptquartier in der Stadt, in der sich auch die CIA-Zentrale befand.

Jedenfalls haben die damals Veranstaltungen über die Gefahren des technischen Fortschritts und der Rationalisierung gemacht und den Leuten erzählt, wie die Mikroprozessoren die Arbeitsplätze vernichten würden, und über so einen Quatsch wie "Maschinensteuern" diskutiert.

Jetzt sollten sich die Gewerkschaften für Mindestlöhne und Lohnerhöhungen und für eine Vermögenssteuer und dergleichen mehr einsetzen. Also für mehr Massenkaufkraft und eine Abschöpfung des Reichtums, vor allem gegen den Finanzkapitalismus sollte etwas unternommen werden.

Aber von den Gewerkschaften ist heute weit und breit nichts zu sehen und zu hören, wenn sie nicht gerade wie der Gewerkschafter Hartz am Neoliberalismus mitwirken.
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
5 Sep 2009
Zuletzt online:
Beiträge
665
Punkte Reaktionen
2
Punkte
0
Website
ichbraucheurlaub.blogspot.com
Geschlecht
--
Hallo Ludischbo

Das Verhandeln ist ein Geschäft mit der Angst. Wenn Sie wissen wollen, was den Gewerkschaften eine größere Verhandlungsposition beschert, dann müssen Sie Sich fragen, was macht den Konzernen Angst und was den Gewerkschaften.

Verlagern von Fabriken ins Ausland ist ein schönes Beispiel. Dadurch dass die Konzerne international agieren, können sie, wenn an einer Stelle die Produktion gedrosselt wird (z.B. durch Gewerkschaften) an anderer Stelle (Ausland?) verstärkt produzieren, sozusagen den Schaden abfedern (Das nimmt den Konzernen die Angst also steigt deren Verhandlungsstärke). Die Gewerkschaften sind nicht international organisiert, deshalb ist es ein leichtes z.B. die Polen gegen Deutsche auszuspielen.
- hier ist der erste Ansatzpunkt, eine Gewerkschaft muss Konzernweit also auch im Ausland tätig sein. (z.B. durch Internet sich absprechen … )
- Es wäre auch ratsam gegen Leiharbeit zu kämpfen.
(nun konzernweit ist nicht leicht zu ermitteln, da sie ihre Geschäftsstellen anders benennen, bzw. unterschiedliche Produkte herstellen)

Was den Konzernen auch Angst macht ist die Konkurrenz. Kartellämter stärken und Anbieteranzahl erhöhen ist auch eine Option. (Verringern der Startkosten eines neuen Unternehmens? Gesetzevereinfachung? Beratungsstellen? )

Hier wurde auch das Wahlverhalten genannt. Ist natürlich richtig. Wenn man beobachtet wie die Gesetze entstehen und dies mit den Parteispenden und Pöstchen nach der Legislaturperiode vergleicht … . (Es gibt nur einen Häuptling aber viele Indianer, in einer Demokratie sollte damit was gedreht werden können.) Außerdem können sie auch den politischen Druck im Innland erhöhen durch größer angelegte Streiks. (Etablierte Parteien unterwandern?)

… Bin kein Experte … „soll“ kann jeder sagen … ist ein hartes stück Arbeit … braucht Intelligenz, Kreativität und Durchhaltevermögen … wird in der Industrie besser bezahlt …
 
Registriert
8 Aug 2008
Zuletzt online:
Beiträge
4.415
Punkte Reaktionen
12
Punkte
0
Geschlecht
--
Hallo Ludischbo

Das Verhandeln ist ein Geschäft mit der Angst. Wenn Sie wissen wollen, was den Gewerkschaften eine größere Verhandlungsposition beschert, dann müssen Sie Sich fragen, was macht den Konzernen Angst und was den Gewerkschaften.

Verlagern von Fabriken ins Ausland ist ein schönes Beispiel. Dadurch dass die Konzerne international agieren, können sie, wenn an einer Stelle die Produktion gedrosselt wird (z.B. durch Gewerkschaften) an anderer Stelle (Ausland?) verstärkt produzieren, sozusagen den Schaden abfedern (Das nimmt den Konzernen die Angst also steigt deren Verhandlungsstärke). Die Gewerkschaften sind nicht international organisiert, deshalb ist es ein leichtes z.B. die Polen gegen Deutsche auszuspielen.
- hier ist der erste Ansatzpunkt, eine Gewerkschaft muss Konzernweit also auch im Ausland tätig sein. (z.B. durch Internet sich absprechen … )
- Es wäre auch ratsam gegen Leiharbeit zu kämpfen.
(nun konzernweit ist nicht leicht zu ermitteln, da sie ihre Geschäftsstellen anders benennen, bzw. unterschiedliche Produkte herstellen)
Mit der Angst vor Arbeitsplatzverlagerung wurde oft genug gedroht. Und trotz Lohnverzicht wurden Arbeitsplätze ins Ausland verlagert. Wenn ich Gewerkschaft gewesen wäre, hätte ich mich auf die Lügen nicht eingelassen. Andererseits bedeutet massiver Arbeitsplatzverlust auch Kaufkraftverlust. Wenn also in Deutschland aufgrund von Arbeitslosigkeit keiner mehr die im Ausland hergestellten Produkte kaufen kann, haben die Konzerne ihre Produkte für die Halde produziert, denn die Niedriglöhner im Ausland können mit ihrem mickrigen Lohn die hergestellten Produkte auch nicht kaufen.

Dazu kommt noch, dass ungebildete Niedriglöhner auch keine neuen Ideen bringen und Innovationen fehlen.

Arbeitsplatzverlagerung ist also sehr kurzfristig gedacht und bringt die ersten paar Jahre zwar eine Einsparung, aber am Ende verliert auch der Konzern. Das Niveau sinkt weltweit und wir bekommen eine Finanzkrise.
Was den Konzernen auch Angst macht ist die Konkurrenz. Kartellämter stärken und Anbieteranzahl erhöhen ist auch eine Option. (Verringern der Startkosten eines neuen Unternehmens? Gesetzevereinfachung? Beratungsstellen? )
Kartellämter gibt es doch nur pro Forma. Wie kann man sonst erklären, dass eine weltweite Monopolbildung stattfindet, die doch so eine Kartellbehörde verhindern soll?

Ausserdem wird die Konkurrenz durch Zertifizierung ausgeschaltet. Es entstehen keine neuen Unternehmen mehr, weil die Anforderungen immer unsinniger, höher und werden. Zertifizierte Unternehmen sind ein elitärer Club. Es scheiden immer mal wieder welche aus, aber es kommen keine neuen Unternehmen nach. Es kommt dann auch nicht mehr drauf an, Qualität zu produzieren. Man muß nur noch dokumentieren, dass man Qualität produzieren kann. Das Produkt bleibt mittels Beschäftigungstherapie auf der Strecke und für die Beschäftigungstherapie darf man jedes Jahr erneut Unsummen zahlen um an Großkonzerne liefern zu dürfen. :(
 
Registriert
5 Sep 2009
Zuletzt online:
Beiträge
665
Punkte Reaktionen
2
Punkte
0
Website
ichbraucheurlaub.blogspot.com
Geschlecht
--
Britta:„Wenn also in Deutschland aufgrund von Arbeitslosigkeit keiner mehr die im Ausland hergestellten Produkte kaufen kann, haben die Konzerne ihre Produkte für die Halde produziert, denn die Niedriglöhner im Ausland können mit ihrem mickrigen Lohn die hergestellten Produkte auch nicht kaufen.“

Wahnsinn nimmt überhand, wenn man die Produkte, die man selber produziert hat nicht konsumieren kann „Niedriglöner im Ausland“ und im Innland :) .

Jeder sagt, man müsse das Geld gerecht verteilen eine Halbwahrheit die Tür und Tor für jegliche Neiddebatte öffnet. Versuchen wir es lieber mit Arbeit gerecht verteilen.

Ist doch Blödsinn wenn jemand „arbeitslos“ ist und Geld „umsonst“ bekommt (es sei denn dieser kann wirklich nix dafür), Mindestmass an Arbeit wird immer gebraucht.
Wie verrückt ackern ist auch nix, mit unseren Maschinen können wir uns mehr Freizeit leisten als im 17Jh. Man muss nicht unbedingt Sachen zerstören damit es nur „was zu tun“ gibt, also seltsame Jobs erfinden wie den Afghanistaneinsatz oder die Abwrackpremie … Schweinegrippe und was weis ich.

Ich frage mich was passieren würde, wenn die Gewerkschaften sich konsequent für mehr Urlaub, kürzere Arbeitszeiten und längere Wochenenden einsetzen, jedenfalls solange es Arbeitslose gibt. (Ja dies gepaart mit gescheiter Zollpolitik als Wunschfrage nr2)
 
Registriert
8 Aug 2008
Zuletzt online:
Beiträge
4.415
Punkte Reaktionen
12
Punkte
0
Geschlecht
--
Wahnsinn nimmt überhand, wenn man die Produkte, die man selber produziert hat nicht konsumieren kann „Niedriglöner im Ausland“ und im Innland :) .

Jeder sagt, man müsse das Geld gerecht verteilen eine Halbwahrheit die Tür und Tor für jegliche Neiddebatte öffnet. Versuchen wir es lieber mit Arbeit gerecht verteilen.

Ist doch Blödsinn wenn jemand „arbeitslos“ ist und Geld „umsonst“ bekommt (es sei denn dieser kann wirklich nix dafür), Mindestmass an Arbeit wird immer gebraucht.
Wie verrückt ackern ist auch nix, mit unseren Maschinen können wir uns mehr Freizeit leisten als im 17Jh. Man muss nicht unbedingt Sachen zerstören damit es nur „was zu tun“ gibt, also seltsame Jobs erfinden wie den Afghanistaneinsatz oder die Abwrackpremie … Schweinegrippe und was weis ich.

Ich frage mich was passieren würde, wenn die Gewerkschaften sich konsequent für mehr Urlaub, kürzere Arbeitszeiten und längere Wochenenden einsetzen, jedenfalls solange es Arbeitslose gibt. (Ja dies gepaart mit gescheiter Zollpolitik als Wunschfrage nr2)
Arbeit gerecht verteilen? :kopfkratz:

Wir haben eine Gesellschaft, die als Maßstab den Geldprofit ansetzt und uns gerade vorführt, dass Geld gar nichts wert ist. In der Krise erhöhen sie die Geldmenge dermaßen, dass keiner mehr durchblickt wie viele Euros und wie viele Dollars die bereits gedruckt haben. Für Personalmangel in Krankenhäusern und im Bildungswesen haben die kein Geld gedruckt. Da haben sie Arbeitsplätze abgebaut und die verbliebenen Arbeitskräfte dürfen Überstunden bis zum Umfallen schieben - wegen dem Profit.

Nur wo ist der Profit, wenn sie die Geldmenge verdoppeln? Da kann doch Geld gar nichts mehr wert sein und Geld ist egal. Es eignet sich nicht mehr als Maßstab in den Händen von Wirtschaftskriminellen und ein System, dass solche kriminellen Machenschaften möglich macht ohne dass eine Kontrollinstanz eingreift, ist gescheitert.

Die Kontrollinstanz wurde genauso gekauft wie die Gewerkschaftler. Kapitalismus korrumpiert.

Ist da das Problem wirklich nur die gerechte Verteilung von Arbeit?
 
Registriert
5 Sep 2009
Zuletzt online:
Beiträge
665
Punkte Reaktionen
2
Punkte
0
Website
ichbraucheurlaub.blogspot.com
Geschlecht
--
Gerechte Verteilung von Arbeit ist nicht das einzige Problem aber dieses hilft zur Gesamtlösung.

Bleiben wir erstmal bei der Angst Theorie. Es gab mal Zeit wo die Opelaner für Umsonst gearbeitet haben für die reichen GM Investoren und dies in einem Hochlohnland (finde ich es grenzt an Sklaverei). Hätten sie auch gearbeitet, wenn sie keine Angst vor Jobverlust gehabt hätten? Ich glaube nicht. Sie hätten gesagt „Es gibt erstmal genug Autos, kommt wir machen was anderes, nützliches.“

Britta:„Da haben sie Arbeitsplätze abgebaut und die verbliebenen Arbeitskräfte dürfen Überstunden bis zum Umfallen schieben - wegen dem Profit.“
Würde so was auch nicht passieren. Ist für die überarbeitete Kraft nicht gut, für die gekündigte, für die Patienten bzw. Kinder.
Warum ist so was dennoch passiert? Weil die arbeitende Kraft Angst hat und die Arbeit kann ungerecht verteilt werden.

Unterste Grenze beim Lohn wird es immer geben. Wenn die arbeitenden Menschen gegen Arbeitsuchenden ausgespielt werden, sinkt der Lohn auf ein Minimalmaß, auf diese unterste Grenze.

Bei "Arbeit gerecht verteilen" wird keiner jammern, das finden alle gut.
Schritt 2 wird sein, den Lohn der Leistung anzugleichen. (Und die Güterverfügbarkeit den Menschenbedürfnissen.)

------------------------
Britta: „Kapitalismus korrumpiert.“
Kommunismus auch, sowie Diktatur oder irgendwelche andere Staatsform. Am Anfang sind alle Gleich, nach der Etabliertheit sieht man das es welche gibt, die gleicher sind. So Geoge. Wenn man nicht mit Geld korumpiert so mit Frauen(od. Männern je nach Vorliebe), Kuchen, Wein, Schmuck, „Freundschaft“ … .
------------------------
Britta: „Nur wo ist der Profit, wenn sie die Geldmenge verdoppeln? Da kann doch Geld gar nichts mehr wert sein und Geld ist egal.“
Wie es jetzt mit Steuern und Geldschöpfung funktioniert ist Diebstahl, passenderes Wort fällt mir dazu nicht ein. Wenn es nach mir ginge dann bräuchten wir keine Steuern. Der Staat würde das nötige Geld für die Gemeinschaftseinrichtungen und für die Bedürftigen selbst drucken und diese Inflation wäre die gerechte Besteuerung.
 

Wer ist gerade im Thread? PSW - Foristen » 0 «, Gäste » 1 « (insges. 1)

Ähnliche Themen

Neueste Beiträge

Sie hassen uns
Warum Politiker und Medien dabei sind, unsere Gesellschaft zu zerstören
Herrschaft durch Meinungslenkung
Die verheizte Generation
Oben