Das war kein Vorschlag, sondern nur ein Hinweis. Es werden nämlich immer so gerne Vergleiche mit anderen Ländern angestellt, mit der angeblichen Genügsamkeit der Leute dort und den angeblich viel geringeren Lohnkosten. Ob dabei Kinderarbeit einbezogen oder die Menschen durch staatliche Willkür, wie beispielsweise in Myanmar zur Arbeit geprügelt werden, bleibt dabei stets unerwähnt.
Aber Du hast völlig Recht, schlafende Hunde soll man bekanntlich nicht wecken.
Ich fürchte fast, ohne die Hunde aufzuwecken wird es nicht gehen.
Rechte und/oder neoliberale Vollpfosten müssen erst am eigenen Leib erfahren was es bedeutet, wenn es auf dem Arbeitsmarkt eine Konkurrenz gibt, die bereit ist für 10 Cent pro Stunde zu arbeiten, sonst werden sie nie begreifen, dass die gesamte Politik nahezu der gesamten Welt ausschliesslich auf die Bereicherung der obersten 0,1% ausgerichtet ist.
Es war immer so und wird wohl auch so bleiben, dass die Rechten mit aller Gewalt (bis hin zu Weltkriegen) absolut ALLES ausprobieren was ihrer Meinung nach die Reichen noch reicher machen könnte, bevor sie ganz am Ende, nach dem totalen Kollaps des Systems dann endlich das machen, was die Linken von Anfang an vorgeschlagen haben.
Schon in der französischen Revolution war es so, dass die Wut der 99% erst so gross werden musste, dass sie die Aristokraten öffentlich hingerichtet haben, bevor die Reichen von ihrer Macht getrennt werden konnten.
Zuerst musste 1929 das Finanzsystem zusammenbrechen, dann mussten Republikaner in USA von 1929 - 1932 auch noch 4 Jahre Austerität oben drauf setzen und erst als die Demonstrationen nahezu täglich mehrere Millionen Menschen auf die Strasse brachten ist Roosevelt 1933 eingefallen, dass der "New Deal" die Lösung sein könnte.
In Europa haben sie nach dem Zusammenbruch 1929 und 4 Jahren Austeritätspolitik hinterher auch noch einen Weltkrieg angezettelt und den halben Kontinent verwüstet, bevor sie nach 1945 eingesehen haben, dass soziale Politik die Lösung ist.
Das wird dieses Mal auch nicht anders laufen, erst wenn in ganz Europa Zustände herrschen gegen die Griechenland eine blühende Wirtschaft ist, mit 50+% Arbeitslosen und Suppenküchen an jeder Strassenecke, wird sich mal eine Mehrheit finden die einsieht, dass es Schwachsinn ist mit rechter Politik die Reichen noch reicher zu machen.
Dabei ist es so logisch wie nur irgendwas, es kann nicht funktionieren, die Reichen können nicht reicher werden, wenn sie ihre eigenen Kunden ruinieren.
Wenn den Normalverbrauchern die Löhne gekürzt werden, dann können die Reichen das Zeug was sie herstellen nicht mehr verkaufen, darum werden unter Austeritätspolitik die Reichen nur in einer ganz kurzen Phase reicher, nämlich solange sie den Armen noch Kredit geben und ihr Zeug auf Pump verkaufen.
Sobald die Kreditwürdigkeit der Normalverbraucher erschöpft ist gehen die Reichen selber Pleite, einfach weil sie keine Kunden mehr haben die ihre Produkte kaufen können.
Das Märchen vom glorreichen Exportüberschuss funktioniert nun mal nicht, weil die Welt eine geschlossene Ökonomie ist und egal wo hin ein Land exportieren will, gibt es dort auch eine Bevölkerung die mangels Jobs das Zeug nur so lange kaufen kann wie man ihnen das Ganze auf Pump verkauft.
