Jüngelchen, ich lebe in NRW seit 1951, und ich weiß, daß Du Quatsch redest. Die Orientalen tun mir nichts, sie sind fast immer sehr zuvorkommend, aber gestern wäre ich am Neumarkt in Köln von einem Kerndeutschen mit kerndeutschen schätzungsweise 2 Promille fast verprügelt worden, weil er meinte, daß ich ihm im Wege stand. Heute noch war ich auf der Venloer Straße in Köln-Ehrenfeld, aber der einzige, der unangenehm auffiel, war ein Deutscher, der laut lamentierend jedem erzählen wollte, mit wem er alles gepimp-ert hatte - kein Tipfehler, sondern dem Benimmfilter geschuldet.
Auch in dem Geschäft, in dem ich mir morgens meine Zeitung kaufe, behandelt man mich zuvorkommend, und als ich kürzlich mein Pottemanneng vergessen hatte, war es kein Problem: dann zahlst Du eben morgen. Was ich bei Deutschen schon lange nicht mehr erlebt habe, sondern nur bei Griechen und Türken.
Tatsache ist: Deutsche behandeln Dich in ihren Geschäften oft als notwendiges Übel, Muslime als König. Die Muslime haben verstanden, was eine Dienstleistungsgesellschaft ist und ausmacht, die Deutschen empfinden es oft als Schande, zu Diensten sein zu müssen.
Als wir am Geburtstag meiner Frau vor einigen Tagen, weil sie sich das gewünscht hatte, in der Keupstraße - ja, das ist die mit der Nagelbombe - frühstücken gingen, wurden wir derart umsorgt, daß es schon fast peinlich war. Übrigens: wir waren fast die einzigen Deutschen, die anderen waren kichernde, giffelnde Türkinnen, aber von denen hatten nur drei ein Kopftuch, und die Bude war voll, mindestens 75 Plätze.