#69 Charles Dexter Ward
Mit Antworten von Abdel Samad, den du erwaehntest, habe ich so meine Probleme. Sein Buecher lassen sich gut verkaufen, nicht weil sie lesenswert waeren, sondern weil sie die Vorurteile der Mehrheitsgesellschaft bedienen.
Abdel Samads Buch ueber den Islam-Faschismus, das im Untertitel verspricht, "eine Analyse" zu sein, ist leider genau das nicht. Wer von "Islam-Faschismus" oder dem "Kampf der Kulturen" schwadroniert, verlagert unterschiedliche geopolitische wie machtpolitische Interessen oder Gegebenheiten auf die Ebene eines kulturell-religioesen Ueberbaus. Wer etwa die Taliban als "Islamo-Faschisten" bezeichnet, hat elegant die Tatsache ausgeklammert, dass die Vorlauefer der Taliban jahrelang von den USA bewaffnet worden sind, bis sihe ihre Waffen nicht mehr gegen die Sowjets, sondern die die Amerikaner richteten.
Auch die Moerderbande des "Islamischen Staats" hat ihre Vorgeschichte. Die wiederum zeichnet Todenhoefer zusammenfassend so : Bushs Baby.
Ich sehe das erst einmal genauso, dass sämtliche Islamisten durch die USA und die Engländer radikalisiert und bewaffnet wurden und nur ihr Land verteidigen.
Die Vorwürfe an die Muslime heißen aber, dass sie sich von der Gewalt immer noch zu wenig distanzieren und dass sie die ständig von den Islamisten verwendeten Stellen aus Koran und Scharia nicht theologisch richtig stellen.
Ich habe noch nie einen ernsthaften Versuch auf yt gefunden, wo Theologen die Sache inhaltlich fundiert richtig stellen. Man hört von den gemäßigten immer nur Sprüche, von den Mördern allerdings detailierte theologische Abhandlungen, mit Angaben der Suren und Verse, warum sie töten.
Das liegt mmn an der mangelnden kulturellen Bildung im Islam. Die Menschen denken, dass nur der Koran ihre Grundlage wäre. Das ist natürlich Nonsens. Muslime haben ausgeprägte Landesmentalitäten, persönliche Ziele, Marotten, völlig fehlentwickelten Stolz, Gewalt in der Familie, mangeldne Demut, Bildungsarmut, Launen und erkennen nichts davon, weil ihnen Soziologie, Psychologie, Empathie und Selbstreflektion und schlicht Ehrlichkeit fehlt. Wenn die Muslime sich um funktionierende Sozialstrukturen bemühen würden, dann hätten die USA nicht so leichtes Spiel mit ihnen. Insofern bildet der Islam sehr wohl einen Nährboden für die Fehlentwicklungen.
Das ist das, was ich in der Summe fehlende Grundethik nenne. An Religionen stelle ich zwei Grundanforderungen:
1. ausnahmslos gültige Grundethik von der Geburt bis ins Grab.
2. Realistische Selbsteinschätzung und Demut.
Es ist mir egal was Religionen danach tun, wenn sie die beiden nicht leisten sind sie schlachtreif. Punkt. Wenn der Islam seine Arbeit an dieser Stelle nicht macht, lügt er und muss abgeschafft werden. Wenn er diese Arbeit leistet, ist er willkommen.
Nach der Religion der Yoruba wurde die Erde von Perlhühnern aus dem Sand gescharrt. Das ist mir egal. ich frage nur danach, ob den Yoruba Leben heilig ist, ob sie die Menschenrechte einhalten, ob sie Gerechtigkeit und Ehrlichkeit für jeden üben, ob Argumente über Traditionen stehen und ob sie die Kompexität des Menschen wahrnehmen und nach Lösungen suchen.
Das dürfte ungefähr alles sein.